Christoph Drechsler

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Christoph (Moritz Bernhard Julius) Drechsler (* 11. August 1804 in Nürnberg; † 19. Februar 1850 in München) war ein deutscher Orientalist und lutherischer Theologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Sohn des Pfarrers an St. Jakob (Nürnberg) besuchte Drechsler das Nürnberger Gymnasium. Von 1820 bis 1824 studierte er an der Universität Erlangen Evangelische Theologie und Orientalische Sprachen. Zunächst war er Renonce der burschenschaftlichen Studentenverbindung Concordia.[1] 1821 beteiligte er sich an der Stiftung des Corps Bavaria Erlangen.[2] Er habilitierte sich 1825 in Erlangen und wurde Privatdozent. 1833 wurde er als a.o. Professor für orientalische Sprachen bestellt. Er hielt Vorlesungen über die Arabische Sprache und die Syrische Sprache, über Bücher des Alten Testaments und über Sanskrit. Als Friedrich Rückert nach Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin ging, trat Drechsler 1841 als o. Professor an seine Stelle.[3] 1843/44 war er Prorektor der Universität Erlangen.[4] gewesen war, musste er 1848 sein Lehramt aufgeben. Nach seiner Promotion zum D. theol. widmete er der Erlanger Fakultät den (in drei Teilen geplanten) Jesaja-Kommentar, dessen Abschluss er nicht mehr erlebte. Als gebrochener Mann und Privatgelehrter in München starb er an Typhus. Seine Bedeutung lag vor allem darin, „daß er der altkirchlichen Betrachtungsweise der Bibel in Bezug auf das Alte Testament einen dauerhaften Unterbau aus dem wissenschaftlichen Material der Neuzeit zu geben versuchte.“ (Siegfried)

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grundlegung zur wissenschaftlichen Construction des gesammten Wörter- und Formenschatzes zunächst der semitischen vorzugsweise und in Grundzügen auch der indogermanischen Sprachen, 1830
  • Die Einheit und Echtheit der Genesis, oder Erklärung derjenigen Erscheinungen in der Genesis, welche wider den mosaischen Ursprung derselben geltend gemacht werden, 1838
  • Ueber die beiden Gottesnamen Jehovah und Elohim und deren Gebrauch im Allgemeinen
  • Der Prophet Jesaja, 2 Teile, 1845 und 1849

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ernst Meyer-Camberg: Die Concordia zu Erlangen 1820–1821. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung Bd. 30 (1985), S. 42.
  2. Kösener Corpslisten 1960, 20/11.
  3. Rede bei der Einführung in den akademischen Senat: Symbolarum ad doctrinam de linguae hebraicae vocalium mutationibus particula I et II (1842)
  4. Hermann Drechsler (Rektoratsreden HKM)