Cibory (Biała Piska)

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Cibory
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Cibory (Polen)
Cibory (Polen)
Cibory
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Pisz
Gmina: Biała Piska
Geographische Lage: 53° 34′ N, 22° 9′ OKoordinaten: 53° 33′ 50″ N, 22° 8′ 39″ O
Einwohner: 97 (2011)
Postleitzahl: 12-230[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NPI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Świdry/DK 58Świdry Kościelne → Cibory
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Cibory [t͡ɕiˈbɔrɨ] (deutsch Czyborren, 1939–1945 Steinen (Ostpr.)) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Biała Piska (Stadt- und Landgemeinde Bialla, 1938–1945 Gehlenburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cibory liegt im südlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 22 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Pisz (deutsch Johannisburg).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das kleine nach 1476 Zciborrn, um 1540 Ziborn, nach 1540 Ziborren, um 1579 Zibora, nach 1785 Zyborren, um 1871 Cziborren und bis 1938 Czyborren genannte Dorf[2] wurde 1471 als Freigut mit 35 Hufen durch den Deutschen Ritterorden nach magdeburgischem Recht gegründet[3].

Zwischen 1874 und 1945 war das Dorf in den Amtsbezirk Belzonzen (1938 in Amtsbezirk Großdorf (Ostpr.) umbenannt) eingegliedert, der zum Kreis Johannisburg gehörte[4].

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Czyborren gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Czyborren stimmten 160 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[5]

Czyborren wurde am 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) 1938 aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in Steinen (Ostpr.) umbenannt.[4]

Im Jahre 1945 kam das Dorf in Kriegsfolge mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform Cibory. Heute ist das Dorf Sitz eines Schulzenamtes[6] (polnisch Sołectwo) und somit eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Biała Piska (Bialla, 1938–1945 Gehlenburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Entwicklung der Einwohnerzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Anzahl Anmerkungen
1818 85 [7]
1838 102
1871 161
1885 225
1895 244
1905 238
1910 215 [8]
1925 274 [7]
1933 234 [9]
1939 230 [9]
2011 97 [10]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 war Czyborren in die evangelische Kirche Bialla[3] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche Johannisburg[3] im Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Cibory katholischerseits zur Pfarrei Biała Piska im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Einwohner halten sich zur Kirchengemeinde in Biała Piska, einer Filialgemeinde der Pfarrei in Pisz in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1894 wurde Czyborren ein Schulort.[3]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cibory liegt südlich der polnischen Landesstraße 58 und ist von dort über Świdry (Schwiddern) auf einer Nebenstraße zu erreichen. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 158
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Steinen (Ostpr.)
  3. a b c d Czyborren – Steinen bei Familienforschung Sczuka
  4. a b Rolf Jehke: Amtsbezirk Belzonzen/Großdorf (Ostpr.)
  5. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 73.
  6. Sołectwa Gminy Biała Piska (Memento des Originals vom 7. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bialapiska.eu
  7. a b Czyborren – Steinen
  8. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Johannisburg
  9. a b Michael Rademacher: Landkreis Johannisburg (poln. Pisz). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Wieś Cibory w liczbach