Classica-Klasse

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Classica-Klasse
Das Typschiff Costa Classica
Das Typschiff Costa Classica
Schiffsdaten

zugehörige Schiffe

Costa Classica
Costa Romantica

Schiffsart Kreuzfahrtschiff
Reederei Costa Crociere
Bestellung Juli 1987
Bauwerft Fincantieri, Monfalcone
Bauzeitraum 1990 bis 1993
Stapellauf des Typschiffes 2. Februar 1991
Indienststellung 1991 bis 1993
Außerdienststellung ab 2020
Gebaute Einheiten 2
Fahrtgebiete weltweit
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 220,52 – 220,61 m (Lüa)
Breite 30,79 – 30,8 m
Vermessung 52.926 – 53.700 BRZ
 
Besatzung 607
Maschinenanlage
Maschine 4 × Sulzer-Dieselmotoren
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 21.180 kW (28.797 PS)
Dienst­geschwindigkeit

19,2 kn (36 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Höchst­geschwindigkeit 20,2 kn (37 km/h)
Propeller 2
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 7.781 tdw
Zugelassene Passagierzahl 1.766 – 1.697
PaxKabinen 654

Die Classica-Klasse (auch als Euro-Luxe-Klasse bezeichnet) war eine Baureihe von zwei zwischen 1991 und 1993 fertiggestellten Kreuzfahrtschiffen, die für die italienische Reederei Costa Crociere bei Fincantieri in Monfalcone in Auftrag gegeben wurden. Das Typschiff Costa Classica war bei seiner Ablieferung die größte bis dahin für Costa Crociere gebaute Einheit und gemeinsam mit der Costa Romantica bis zur Einführung der Costa Victoria das Flaggschiff der Reederei. Nach Umbauarbeiten erhielten die Schiffe 2014 bzw. 2012 die neuen Namen Costa neoClassica und Costa neoRomantica (welche zudem zusätzliche Aufbauten bekam). Die Costa neoClassica wurde bereits 2018 verkauft und fährt seit 2022 als Margaritaville at Sea Paradise, die Costa neoRomantica wurde 2020 im Zuge der COVID-19-Pandemie an Celestyal Cruises verkauft, dort aber nie eingesetzt und 2021 in Gadani abgewrackt.

Entstehung und Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Classica-Klasse wurde im Juli 1987 in Auftrag gegeben, nachdem die Reederei Costa Crociere seit der Eugenio C. im Jahr 1966 keinen Neubau mehr in Dienst gestellt hatte und zu diesem Zeitpunkt über eine größtenteils schon recht betagte Flotte verfügte. Einzig die aus ehemaligen Containerschiffen umgebauten Costa Marina und Costa Allegra waren moderner, wenn auch weitaus kleiner als die Neubauten der Konkurrenz.

Die jeweils etwa 287 Millionen (nach anderen Angaben 325 Millionen[1]) US-Dollar teuren Schwesterschiffe Costa Classica und Costa Romantica wurden vom renommierten Architekten Vittorio Gregotti entworfen[2], an der Innenausstattung und den an Bord verbauten Kunstwerken arbeiteten ebenfalls namreiche Künstler wie Arnaldo Pomodoro.

Den Auftrag zum Bau der Classica-Klasse erhielt Fincantieri in Monfalcone, das Typschiff Costa Classica wurde am 2. Februar 1991 ausgedockt und nach im Juni 1991 beginnenden Probefahrten im Dezember 1991 an Costa Crociere abgeliefert. Das optisch und in seinen Abmessungen fast identische, aber geringfügig größere Schwesterschiff Costa Romantica folgte knapp zwei Jahre später im September 1993.[3]

Neben dem Namen Classica-Klasse wurden die Costa Classica und Costa Romantica insbesondere zu Beginn ihrer Dienstzeit häufiger auch als Schiffe vom Typ Euro-Lux oder Eurolux bezeichnet. Der zuerst von Costa Crociere angedachte Name Euro-Klasse scheiterte durch den Protest der Scandinavian Airlines, die so bereits ihre Business-Class auf Transatlantikflügen bezeichneten.[1]

Dienstzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Costa Crociere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Costa neoRomantica nach ihrem Umbau

Die beiden Schiffe standen zunächst in der Karibik sowie in europäischen Gewässern im Einsatz und wurden auch vermehrt auf dem US-amerikanischen Markt beworben, befuhren aber im Verlauf ihrer Dienstzeit bei Costa weltweit verschiedene Kreuzfahrtrouten. Im November 2000 sollte die Costa Classica bei Cammell Laird auf über 265 Meter verlängert werden, was sie stark von ihrem Schwesterschiff unterschieden hätte. Trotz des bereits im Bau befindlichen (und später wieder abgewrackten) Zwischenstücks wurde dieser Umbau jedoch kurzfristig verworfen.[3]

Von November 2011 bis Februar 2012 erhielt die Costa Romantica zusätzliche Aufbauten und Balkonkabinen, wodurch sie optisch nun stark von der Costa Classica abwich. Im Rahmen dieser Umbauarbeiten erhielt das Schiff auch den neuen Namen Costa neoRomantica. Auch die Costa Classica erhielt nach Modernisierungsarbeiten im Dezember 2014 als Costa neoClassica diesen Namenszusatz, behielt jedoch ihr altes Aussehen ohne äußere Umbauten bei.[3]

Die Dienstzeit der Costa neoClassica bei Costa Crociere endete im März 2018 nach gut 26 Jahren. Ihr umgerüstetes Schwesterschiff Costa neoRomantica blieb noch weitere zwei Jahre für die Reederei im Einsatz und wurde erst nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 ausgemustert.[4]

Spätere Dienstzeit und Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ehemalige Costa neoClassica fuhr ab April 2018 zunächst als Grand Classica für die Bahamas Paradise Cruise Line. Nach einem kurzen Einsatz als Hotelschiff nach Hurrikan Ida im Herbst 2021 wird es seit Frühjahr 2022 von Margaritaville Resorts & Hotels als Margaritaville at Sea Paradise eingesetzt.[5]

Die Costa neoRomantica fand nach ihrer Ausmusterung bei Costa Crociere im Frühjahr 2020 zunächst mit der in Zypern ansässigen Reederei Celestyal Cruises ebenfalls einen neuen Betreiber und erhielt als deren bis dato größte Einheit den Namen Celestyal Experience. Aus nicht näher bekannten Gründen kam das Schiff jedoch nicht mehr in Fahrt, sondern wurde stattdessen im September 2021 abermals verkauft. Im Dezember 2021 traf es zum Abbruch im pakistanischen Gadani ein.[6]

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die öffentlichen Räumlichkeiten der Classica-Klasse waren mit einer Vielzahl von Kunstwerken ausgestattet. Neben einem 720 Sitze umfassenden Speisesaal verfügten beide Schiffe über einen Showroom mit Platz für über 600 Gäste, ein Casino, ein Fitnesscenter sowie mehrere Lounges und Bars. Als Hauptzielgruppe der Classica-Klasse wurden Passagiere im Alter zwischen 45 und 50 Jahren angegeben.[1]

Das wohl markanteste Merkmal der zwei Einheiten war das am Bug auf dem obersten Deck gelegene, runde Galileo Club and Observatory (auch als Lisbon-Deck bezeichnet) mit einem Panoramaausblick um das gesamte Schiff herum. Die Costa Classica behielt dieses Deck auch nach ihrer Umbenennung im Jahr 2014 und dem Verkauf 2018, bei der Costa Romantica wurde es 2012 entfernt und durch zusätzliche Aufbauten ersetzt.[3]

Einheiten der Klasse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einheiten der Classica-Klasse
Bauname Baunummer IMO-Nr. Stapellauf
Ablieferung
Vermessung Verbleib
Costa Classica 5877 8716502 2. Februar 1991
7. Dezember 1991
52.926 BRZ 2014 nach Umbau Costa neoClassica, 2018 an Bahamas Paradise Cruise Line, seit 2022 als Margaritaville at Sea Paradise für Margaritaville Resorts & Hotels im Einsatz
Costa Romantica 5899 8821046 28. November 1992
22. September 1993
53.700 BRZ 2012 nach Umbau Costa neoRomantica, 2020 an Celestyal Cruises, 2021 in Gadani abgewrackt

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Costa Classica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Costa Romantica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c New Costa Ship to Sail from Ft. Lauderdale. In: Cruise Industry News. 17. Oktober 1991, abgerufen am 20. Mai 2023 (englisch).
  2. Vittorio Gregotti. In: Archimagazine. Abgerufen am 20. Mai 2023 (italienisch).
  3. a b c d Raoul Fiebig, Frank Heine, Frank Lose: The great passenger ships of the world: Die großen Passagierschiffe der Welt. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2016, ISBN 978-3-7822-1245-8, Seite 85.
  4. Franz Neumeier: Celestyal Cruises kauft die Costa Neoromantica, neuer Schiffsname “Celestyal Experience”. In: cruisetricks.de. 16. Juli 2020, abgerufen am 20. Mai 2023.
  5. Margaritaville At Sea. In: margaritaville.com. Abgerufen am 20. Mai 2023.
  6. Rätselraten um die alte „Costa neoRomantica“. In: an Bord. 3. Dezember 2021, abgerufen am 20. Mai 2023.