Claudia Jones

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Claudia Jones (ca. 1950)

Claudia Jones, Geburtsname Claudia Vera Cumberbatch, (geboren 21. Februar 1915 in Port of Spain auf Trinidad; gestorben Dezember 1964) war eine Journalistin und Aktivistin, die in der Kindheit mit der Familie in die Vereinigte Staaten emigriert war. Wegen ihrer politischen Aktivitäten wurde sie im Jahr 1955 aus den USA deportiert und lebte dann im Vereinigten Königreich. Dort gründete sie 1958 Großbritanniens erste schwarze Wochenzeitung, die West Indian Gazette, und begründete den Notting Hill Carnival.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Claudia-Jones-Statue in London

Jones' Eltern migrierten 1924 in die Vereinigten Staaten und ließen sich im New Yorker Stadtteil Harlem nieder.[1] Wenig später holten sie ihre zu diesem Zeitpunkt neunjährige Tochter nach. Die Familie lebte in prekären Verhältnissen. Ihre Mutter starb, als Claudia 12 Jahre alt war. Mit 21 Jahren trat sie der American Communist Party bei, da diese als einzige neben der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) für die Rechte der Schwarzen eintrat und eine wichtige Fürsprecher-Rolle für die Scottsboro Boys übernahm, neun wegen Vergewaltigung angeklagten afroamerikanischen Jugendliche, und deren Verteidigung bezahlte. Sie nahm als eine „selbstschützende Desinformation“ den Nachnamen Jones an.

Im Jahr 1937 begann Jones für den Daily Worker und im Jahr 1938 für das Weekly Review zu arbeiten. 1945 wurde sie Redakteurin beim Daily Worker.[2] Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm sie 1947 die Rolle der „Executive Secretary“ der National Women’s Commission und danach 1952 der National Peace Commission.

Schon 1948 wurde sie zum ersten Mal wegen ihrer kommunistischen Aktivitäten festgenommen und auf Ellis Island festgehalten.[1] Im Jahr 1955 folgte dann eine einjährige Haftstrafe und danach eine Deportationsorder. Am 7. Dezember 1955 versammelten sich 350 Menschen im Hotel Theresa in Harlem, um Abschied von Jones zu nehmen. Zwei Wochen später erreichte sie London auf dem Seewege.

Im Dezember 1964 starb sie in London.

West Indian Gazette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die von Jones gegründete West Indian Gazette war die erste große schwarze Tageszeitung in Großbritannien und hatte 15.000 Leser. Die Zeitung wurde von Persönlichkeiten wie Malcolm X, W.E.B. du Bois und Paul Robeson unterstützt.

Notting Hill Carnival[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plakette an Jones' ehemaligem Wohnhaus

Im Anschluss an die rassistischen Ausschreitungen von Notting Hill und Nottingham initiierte Jones den Notting Hill Carnival. Um den „Geschmack von Notting Hill und Nottingham aus dem Mund zu waschen“ wurde ein Karneval für die schwarze Community Großbritanniens gegründet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Claudia Jones – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Donald Hinds: The West Indian Gazette: Claudia Jones and the black press in Britain. In: Race & Class. Band 50, Nr. 1, Juli 2008, S. 88 (sagepub.com).
  2. Peoplesworld.org: Claudia Jones: The Communist Black woman feared by the FBI. Abgerufen am 21. September 2023.