Conrad Gasser

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Conrad Gasser (* 19. September 1912 in Chur; † 2. August 1982 in Zürich) war ein Schweizer Kinderarzt und Hämatologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn von Eduard und Lydia Gasser (geb. Ribetti) graduierte 1937 an der medizinischen Schule in Zürich. Seine Karriere als Kinderarzt begann er 1941 als Assistent von Guido Fanconi, der das Kinderspital Zürich leitete. Er habilitierte sich mit der Arbeit Die hämolytischen Syndrome im Kindesalter. Als Fanconi in den Ruhestand ging, war damit, den akademischen Gepflogenheiten der Zeit und des Landes entsprechend, auch der Rückzug seines Oberarztes Gasser aus diesem Krankenhaus verbunden. Gasser eröffnete eine private Praxis und widmete sich der Behandlung der Leukämie bei Kindern.[1]

Conrad Gasser war 1955 einer der Erstbeschreiber des nach ihm auch als Gasser-Syndrom bezeichneten Hämolytisch-urämischen Syndroms.[2][3]

Seit 1977 ist er Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie.[4]

Um 1981 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Finnischen Pädiatrischen Gesellschaft ernannt und gleichzeitig zum Fellow of the International College of Pediatrics gewählt.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ergebnisse der Pneumokokkentypisierung. S. Karger, Zürich / Basel 1938.
  • Die hämolytischen Syndrome im Kindesalter. Thieme, Stuttgart 1951.
  • mit Guido Fanconi und Walter H. Hitzig: Leukämie und leukämoide Reaktionen im Kindesalter. In: Handbuch der gesamten Hämatologie, Band 4.
  • Akute Erythroblastopenie sowie hämolytisch-urämisches Syndrom.
  • Die haniolytischen Syndrome im Kindesalter.
  • Langdauernde Remissionen akuter Leukämien im Kindesalter. In: Medizinische Klinik, Vol. 50, 1964, S. 385–393.
  • Kurzdemonstration: Mißbildungen nach Röteln in graviditate oder nach fötaler Toxoplasmose? Demonstration eines 9 Monate alten Säuglings.
  • Zur Technik der Exchange-Transfusion beim Neugeborenen. 1949.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ettore Rossi: 60th birthday of Conrad Gasser. In: Schweizerische Medizinische Wochenschrift. 16. September 1972.
  • Walter H. Hitzig: Conrad Gasser 1912–1982. In: Schweizerische Medizinische Wochenschrift. 16. Oktober 1982.
  • Conrad Gasser. In: Walter H. Hitzig: Chronik der hämatologisch-immunologischen Abteilung des Universitäts-Kinderspitals Zürich 1945–1989 (= Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich NGZH. Bd. 217). Sekretariat der NGZH, Vogelsang 2015, S. 19–27 (online).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stuart H. Orkin, David G. Nathan, David Ginsburg, A. Thomas Look: Nathan and Oski’s hematology of infancy and childhood, Band 1, S. 10. Elsevier Health Sciences, 2009, ISBN 978-1-4160-3430-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Vgl. PMID 13274004
  3. Gasser-Syndrom. In: Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. 261. Auflage. de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-019126-4.
  4. Übersicht der DGHO-Ehrenmitglieder. In: DGHO. Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V., abgerufen am 6. Oktober 2023.