Constanze Ruhm

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Constanze Ruhm (2023)

Constanze Ruhm (* 1965 in Wien, Österreich) ist eine österreichische zeitgenössische Künstlerin und Filmemacherin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Constanze Ruhm wollte ursprünglich Film studieren und bewarb sich an der Filmakademie Wien für Drehbuch und Regie. Da sie jedoch nicht aufgenommen wurde, begann sie 1987 visuelle Mediengestaltung bei Peter Weibel an der Hochschule für Angewandte Kunst Wien zu studieren.[1] Anfang der 1990er Jahre wechselte sie mit Peter Weibel an die Städelschule in Frankfurt und kam dort verstärkt mit film- und medientheoretischen Diskursen in Deutschland und Frankreich in Kontakt. Während dieser Zeit arbeitete sie als Studienassistentin von Künstlerinnen und Künstlern wie etwa Dara Birnbaum und Matt Mullican.

1996/97 hatte sie eine Gastprofessur für Visuelle Medien an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main. 2005/2006 übernahm sie eine Professur für Film und Video an der Merz Akademie in Stuttgart. Seit 2006 hat Constanze Ruhm eine Professur an der Akademie der bildenden Künste Wien im Fachbereich Kunst und Digitale Medien inne.[2]

Constanze Ruhm lebt und arbeitet in Wien.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben künstlerischen Arbeiten ist Constanze Ruhm auch kuratorisch tätig. 2017 gründete sie gemeinsam mit dem Musiker Florian Paul Ebner den queerfeministischen Konzeptchor Mala Sirena.[3]

Ruhms jüngste Arbeit Renewal of perspective besteht aus einer Serie von 24 Fotografien der Pariser Originalschauplätze des Films Vivre sa vie von Jean-Luc Godard. Die Fotografien lehnen sich an der ursprünglichen Handlung des Filmes an, durch das fotografische Standbild aber, werden Einstellungen gezeigt, die im Film ähnlich vorkommen, aber nicht völlig identisch erscheinen. Dieser Effekt wird erzielt, indem sie der ursprünglichen Godardschen Einstellung aus dem Film jeweils den Blickpunkt der Figur gegenüberstellt. So wird eine Perspektive sichtbar, die der Film bisher nicht gezeigt hat – nämlich die Perspektive der Filmfigur.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Constanze Ruhm auf der Viennale (2020)

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1998: Time and Not the End of Desire, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 20er Haus, Wien[1]
  • 1999: Apartment, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck
  • 1999: Off, Engholm Engelhorn Galerie, Wien
  • 2000: Art Statements, Art Basel
  • 2001: A Memory of the Players in a Mirror at Midnight, Entwistle Gallery London und Engholm Engelhorn Galerie, Wien
  • 2003: blindstorey / silencetracks, Auftragsarbeit für die Sammlung des Stift Admont, Österreich
  • 2004: X Subroutines, Kunsthalle Bern
  • 2005: X NaNa / Subroutine (The Difficulty of Being), Engholm Engelhorn Galerie, Wien
  • 2007: X Love Scenes, Engholm Engelhorn Galerie, Wien
  • 2010: X Love Scenes/Pearls Without a String, The UAG / Room Gallery, University of California, Irvine[6]
  • 2013: Garage Exchange: Constanze Ruhm & Christine Lang and First Office, MAK Center for Art and Architecture, Mackey Apartments Garage Top, Los Angeles[6]
  • 2015: Constanze Ruhm Re: Rehearsals (No Such Thing as Repetition), Zeit Kunst Niederösterreich, Museum Niederösterreich, St. Pölten[6]

Gruppenausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004: Busan Biennale, Korea
  • 2004: 3. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst
  • 2005: Postmediale Kondition, Neue Galerie Graz
  • 2005: Nach Rokytnik, Die EVN Sammlung im MUMOK Wien
  • 2006: Demolition, Engholm Engelhorn Galerie, Wien
  • 2006: Why Pictures Now, Museum Moderner Kunst Wien
  • 2006: Postmediale Kondition, Centro Cultural Conde Duque, Madrid
  • 2007: X Love Scenes, Screening bei der 57. Berlinale, Forum Expanded
  • 2008: X Love Scenes, Screening im Museo Reina Sofía, Madrid
  • 2008: System Mensch. Werke aus der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg, MdM Salzburg
  • 2008: Paraflows, MAK-Gegenwartskunstdepot Gefechtsturm Arenbergpark
  • 2008: Femmes ‚R‘ Us. Feminismus in Popmusik Kunst und Film Heute, Radialsystem Berlin
  • 2009: Empfindung, Augarten Contemporary, Wien
  • 2009: Die Fragilität des Seins. Ein medialer Bildessay in 9 Kapiteln. Werke aus der Sammlung des Museums der Moderne Salzburg, National Museum of Contemporary Art (MNAC), Bukarest, Rumänien

Kuratorische Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2020: Gli appunti di Anna Azzori / Uno specchio che viaggia nel tempo

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Constanze Ruhm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Alexandra Schantl (Hrsg.): Constanze Ruhm. Re: Rehearsals (No Such Thing as Repetition). Zeit Kunst Niederösterreich. Kerber Verlag, Bielefeld / Berlin 2015, S. 7.
  2. Neubesetzungen ab SS 2006. Akademie der bildenden Künste Wien, 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. September 2013.
  3. Mala Sirena Choir. In: mala-sirena.net. Abgerufen am 14. März 2023.
  4. Diagonale fest in weiblicher Hand. In: ORF.at. 30. Juni 2020, abgerufen am 30. Juni 2020.
  5. BMKÖS: Preisträgerinnen und Preisträger der Outstanding Artist Awards 2021 stehen fest. In: ots.at. 23. September 2021, abgerufen am 24. September 2021.
  6. a b c Alexandra Schantl (Hrsg.): Constanze Ruhm. Re: Rehearsals (No Such Thing as Repetition). Zeit Kunst Niederösterreich. Kerber Verlag, Bielefeld / Berlin 2015, S. 292.