Continental Tiara

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Teledyne Continental Motors
Tiara 0-405
Tiara 0-405

Tiara 0-405

Continental Tiara
Produktionszeitraum: 1969–1975
Hersteller: Teledyne Continental Motors
Entwicklungsland: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Erstlauf: 1960er
Funktionsprinzip: Otto
Motorenbauform: Boxermotor
Zylinder: 4–8
Gemischaufbereitung: Einspritzer
Motoraufladung: Turbolader optional
Kühlsystem: Luftkühlung

Continental Tiara ist eine Baureihe von luftgekühlten Flugzeugboxermotoren, die von dem US-amerikanischen Hersteller Teledyne Continental Motors entwickelt und gebaut wurde. Die Baureihe war kein kommerzieller Erfolg und das Unternehmen machte Verluste von mehreren Millionen US-Dollar.[1]

Konstruktion und Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Continental begann 1965 mit der Entwicklung der Tiara-Baureihe.[2] Zu dieser Zeit hatte Continentals Tochterunternehmen Teledyne CAE, das Turbinentriebwerke entwickelte, gerade die T65, eine kleine Wellenturbine, die Bell für seinen neues Modell 206 in Betracht zog, entwickelt. Um den Preis der T65 annehmbar zu machen, hätte Continental die Kosten für die Produktionswerkzeuge finanzieren müssen. Das Management musste sich daher zwischen der T65 und der Tiara-Baureihe entscheiden. Die Wahl fiel auf die Tiara-Baureihe.[2]

Obwohl die Tiara-Motoren im Prinzip herkömmliche Boxermotoren sind, verfügen sie über einige einzigartige Eigenschaften.[1] Die Motoren arbeiteten mit hohen Drehzahlen. Daher wurden Getriebe mit einer Untersetzung von 0,5:1 verwendet, um die Propellerdrehzahl zu reduzieren, wobei die verlängerte Nockenwelle den Propeller trug.[1][3] Die Propellerwelle war mit einem Hydra-Torque-Antrieb ausgerüstet, der Vibrationen der Welle reduzierte. Alle Motoren waren Einspritzer mit optionalen Turboladern.

Der Treibstoffverbrauch der Motoren war hoch und stellte während der Ölkrise einen Wettbewerbsnachteil dar.[2] Außerdem war die Leistung der Tiara-Motoren nicht signifikant höher als die der bereits am Markt existierenden Triebwerke, so dass es für die Flugzeughersteller schwierig wurde, die Kosten für die Zulassung ihrer Maschinen für die Tiara-Motoren zu rechtfertigen.[2] All diese Probleme führten dazu, dass Continental die Produktion der Motoren im Jahr 1980 schließlich einstellte.[1]

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vierzylinder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tiara 4-180 (O-270)
180 PS (132 kW), Hubraum 4,4 Liter

Sechszylinder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tiara 6-260 (O-405)
260 PS (191 kW), Hubraum 6,6 Liter
Tiara 6-260A
Tiara 6-285 (O-405)
285 PS (210 kW), Hubraum 6,6 Liter
Tiara 6-285A
Tiara 6-320 (O-405)
300 PS (221 kW), Hubraum 6,6 Liter
Tiara T6-260 (O-405)
260 PS (191 kW), Hubraum 6,6 Liter, turboaufgeladen
Tiara T6-285 (O-405)
285 PS (210 kW), Hubraum 6,6 Liter, turboaufgeladen
Tiara T6-320 (O-405)
300 PS (221 kW), Hubraum 6,6 Liter, turboaufgeladen

Achtzylinder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tiara 8-380 (O-540)
380 PS (279 kW), Hubraum 8,8 Liter
Tiara T8-450 (O-540)
450 PS (331 kW), Hubraum 8,8 Liter, turboaufgeladen

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tiara 6[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Bill Gunston: The Development of Piston Aero Engines. 2. Auflage. Haynes Publishing, Sparkford, Vereinigtes Königreich 2006, ISBN 0-7509-4478-1, S. 119 (englisch).
  2. a b c d Richard A. Leyes II: The History of North American Small Gas Turbine Aircraft Engines. Smithsonian Institution, Washington, DC 1999, ISBN 1-56347-332-1, S. 119 (englisch).
  3. Part 1: Introduction and O-110 through OL-300. Teledyne Continental Motors, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 2. Dezember 2008 (englisch).