Cooch Behar

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Cooch Behar
1586–1950
Flagge Wappen
Kartenausschnitt aus The Imperial Gazetteer of India
Hauptstadt Koch Bihar
Staats- und Regierungsform Fürstenstaat
Staatsreligion Hinduismus
Fläche 3387 km²
Einwohnerzahl 678.000 (1941)
Errichtung 1586
Endpunkt 1. Januar 1950
Dynastie: Narayan
Palast von Cooch Behar

Cooch Behar (Koch Bihar; Bengalisch: কোচবিহার, Kocbihār) war einer der Fürstenstaaten der Provinz Bengalen von Britisch-Indien im heutigen Bundesstaat Westbengalen. Seine Hauptstadt war der Ort Cooch Behar (Koch Bihar).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das seit 1250 bestehende Fürstentum wurde ab 1510 von Maharajas der Koch-(Cooch-)Dynastie regiert. Chandan Narayan (1510–1523) vergrößerte das Fürstentum, und Nar Narayan (1554–1587) eroberte sogar Manipur und Tripura. Pran Narayan (1626–1665) kämpfte in Bengalen gegen das Mogulreich und eroberte 1661 Dhaka, musste aber im Jahr 1664 Frieden schließen. Rup Narayan (1693–1714) verlegte die Hauptstadt von Athaokotha nach Guriahati Gram, dem heutigen Bihar. Cooch Behar war von 1765 bis 1772 von Bhutan besetzt und von 1773 bis 1947 britisches Protektorat. Es hatte 1941 eine Fläche von 3413 km² und 678.000 Einwohner. Das britische Empire gewährte 13 Schuss Salut.

Am 28. August 1948 stimmte der Maharaja Jagaddipendra Narayan der Übertragung seiner Regierungsgewalt an das 1947 unabhängig gewordene Indien zu. Dies wurde am 12. September 1949 formell umgesetzt und Cooch Behar wurde eine von der Zentralregierung verwaltete Provinz, die am 19. Januar 1950 als Distrikt in den Bundesstaat Westbengalen eingegliedert wurde.[1]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Staat wird im Refrain von Bertolt Brechts Kanonensong aus dem ersten Akt der Dreigroschenoper genannt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International bekannt wurde die Fürstenprinzessin Gayatri Devi (1919–2009), die als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit galt und im Jahr 1940 den Maharaja von Jaipur Man Singh II. heiratete.[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cooch Behār State. In: The Imperial Gazetteer of India. Band 10: Central Provinces to Coompta. New Edition. Clarendon Press, Oxford 1908, S. 379–389.
  • George B. Malleson: An historical sketch of the native states of India. Longmans, Green & Co., London 1875, (Digitalisat).
  • Joseph E. Schwartzberg (Hrsg.): A historical atlas of South Asia (= Association for Asian Studies. Reference Series. 2). 2nd impression, with additional material. Oxford University Press, New York NY u. a. 1992, ISBN 0-19-506869-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fürstentum Cooch Behar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. District Census Hand Book - WEST BENGAL > Koch Bihar. Office of the Registrar General & Census Commissioner, Ministry of Home Affairs, Government of India, S. 9, abgerufen am 19. Februar 2022.
  2. Gayatri Devi (Autor), Veronika Obst (Übersetzer): Erinnerungen einer Prinzessin. Draupadi 2014, ISBN 978-3937603889