Crato

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Crato
Wappen Karte
Wappen von Crato
Crato (Portugal)
Crato (Portugal)
Basisdaten
Region: Alentejo
Unterregion: Alto Alentejo
Distrikt: Portalegre
Concelho: Crato
Koordinaten: 39° 17′ N, 7° 39′ WKoordinaten: 39° 17′ N, 7° 39′ W
Einwohner: 3225 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 398,07 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 8,1 Einwohner pro km²
Kreis Crato
Flagge Karte
Flagge von Crato Position des Kreises Crato
Einwohner: 3225 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 398,07 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 8,1 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 4
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Crato
Praça do Município
7430-999 Crato
Präsident der Câmara Municipal: João Teresa Ribeiro (CDU)
Website: cm-crato.pt

Crato ist eine Kleinstadt (Vila) und ein Kreis (Concelho) in Portugal mit 3225 Einwohnern (Stand 19. April 2021).[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Megalithanlage Anta do Tapadão (in der Gemeinde Aldeia da Mata)

Mit etwa 70 Antas belegen eine Vielzahl Megalithanlagen im Kreis eine vorgeschichtliche Besiedlung. Die Anta do Crato (auch Anta do Tapadão oder Anta da Aldeia da Mata genannt) liegt etwa 400 m nördlich der Bahnstation auf einer Anhöhe zwischen der Ribeira da Seda und dem Ribeiro do Chocanal. Von den ursprünglich sieben Tragsteinen sind der etwa 2,0 m hohe, verhältnismäßig breite Stirnstein und vier Wandsteine erhalten. Der Deckstein befindet sich in situ. Gang und Hügel sind nicht erhalten. Es handelt sich um eine breitkammerige Anta. Der Ort war im 3. Jahrhundert v. Chr. als Castraleuca, Castraleucos oder Cattaleucos eine Stadt Karthagos.[3] Ab dem 2. Jahrhundert eroberten die Römer die Iberische Halbinsel, und der Ort wurde Teil der Provinz Lusitanien. Zwei Brücken und Ausgrabungen von Villen sind die bedeutendsten römischen Funde im Kreis. Die beiden vierbogigen Brücken liegen 1,5 km bzw. 2,5 km südlich von Crato und sind von der Nationalstraße 245 aus zu sehen. Die Römerstraße dazwischen ist erhalten. Über die Zeit seit dem Einfall von Barbarenstämmen ab dem 5. Jahrhundert ist nicht viel bekannt, und auch unter arabischer Herrschaft ab 711 wurde der Ort nicht besonders erwähnt.

Im Verlauf der Reconquista eroberte Portugals erster König Afonso Henriques den Ort 1160 von den Mauren.[4] Im Zuge der Konsolidierung des seit 1140 unabhängigen Königreichs Portugal und dessen Besiedlungspolitik wurde Crato dann dem Hospitaliterorden übergeben. Erste Stadtrechte erhielt es 1270. Ab 1340 wurde es als portugiesischer Sitz der Hospitaliter auserwählt, die ab 1356 im Kloster Convento Flor da Rosa dann auch Quartier nahmen.[5]

Das historische Kloster Convento Flor da Rosa in der Gemeinde Flor da Rosa (heute eine Pousada)

König Manuel I. erneuerte die Stadtrechte Cratos 1512 im Zuge seiner Verwaltungsreformen. Er heiratete 1519 hier zudem Eleonore von Kastilien, seine dritte Frau. Auch sein Sohn, König João III., heiratete hier, jedoch nennen andere Quellen Lissabon als Ort seiner Heirat mit Katharina von Kastilien im Jahr 1525.

Während der Kriegshandlungen des Restaurationskrieges zerstörten spanisch-habsburgische Truppen unter João de Áustria den Ort 1662. Die Festung und Stadtmauern wurden danach nicht wieder errichtet.[6] 1790 kam Crato wieder in den Besitz des portugiesischen Königs. Es blieb ein eigenständiger Kreis bis heute.[7][8]

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Crato ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Gavião, Nisa, Castelo de Vide, Portalegre, Monforte, Alter do Chão sowie Ponte de Sor.

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden die Gemeinden (Freguesias) Crato e Mártires, Flor da Rosa und Vale do Peso zur neuen Gemeinde União das Freguesias de Crato e Mártires, Flor da Rosa e Vale do Peso zusammengefasst. Der Kreis besteht seither aus den folgenden vier Gemeinden:[9]

Die folgenden Gemeinden (Freguesias) liegen im Kreis Crato:

Kreis Crato
Gemeinde Einwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Aldeia da Mata 313 37,28 8 120601
Crato e Mártires, Flor da Rosa e Vale do Peso 2.002 254,56 8 120607
Gáfete 688 46,15 15 120604
Monte da Pedra 222 60,08 4 120605
Kreis Crato 3.225 398,07 8 1206

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerzahl im Kreis Crato (1801–2011)
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2004 2006 2011
2968 3069 6074 8253 8642 5642 5064 4348 3995 3835 3708

Kommunaler Feiertag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ostermontag

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Personenverkehr auf der Bahnlinie Linha do Leste wurde 2012 eingestellt. Ab 29. August 2017 gibt es wieder einen Reisezug täglich in beide Richtungen zwischen Entroncamento und Badajoz.

Der Ort ist in das landesweite Busnetz der Rede Expressos eingebunden.

Die Nationalstraße N245 verbindet Crato mit dem 14 km nördlichen Alpalhão und dessen Anschluss an die IP2 (hier auch Europastraße E 802). Die Distrikthauptstadt Portalegre ist über die IC13 25 km westlich zu erreichen.

Roderigo Lopes (links) mit seinem angeblichen Mitverschwörer Ferrara de Gama

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Crato, Portugal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. João Fonseca: Dicionário do Nome das Terras. 2. Auflage. Casa das Letras, Cruz Quebrada 2007, ISBN 978-972-46-1730-5, S. 95.
  4. www.monumentos.pt (unter Cronologia), abgerufen am 15. Juli 2013.
  5. dito
  6. dito
  7. cm-crato.pt: História: Breve Resenha Histórica (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (portugiesisch)
  8. www.verportugal.net, abgerufen am 15. Juli 2013.
  9. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014.
  10. anmp.pt: Geminações de Cidades e Vilas (Memento vom 11. Dezember 2019 im Internet Archive)