Curt Bentzin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Curt Bentzin (* 8. Februar 1862; † 23. Mai 1932) war ein deutscher Unternehmer und Kamerahersteller in Görlitz.[1] Er war bekannt für seine innovativen und hochwertigen Kameras (z. B. Primar, Primarflex, Primarette, Reisekamera[2]).[3]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Februar 1891 gründete er seine erste eigene kleine Werkstatt für fotografische Geräte. Der Betrieb lag am Demianiplatz 23/24 in Görlitz. Die Kapazität der kleinen Werkstatt in der Altstadt von Görlitz war schnell erschöpft, und Bentzin entschloss sich, ein Grundstück zu erwerben, um dort ein Haus mit einer integrierten Werkstätte zu bauen. Der Umzug in die neuen Räume an der Rauschwalder Straße 28 fand 1893 statt.

Durch die Verbindung mit Paul Rudolph begannen im Jahre 1899 Verhandlungen über eine Zusammenarbeit zwischen Carl Zeiss und Curt Bentzin. 1900 wurde die "Aktiengesellschaft Camerawerk Palmos" in Jena gegründet. Ende 1900 wurde das erste Ergebnis dieser Zusammenarbeit, der "Film Palmos 6 x 9" vorgestellt.

1901 hatte das Unternehmen aufgrund des Zusammenbruchs der Hausbank massive finanzielle Probleme, man beschloss die Auflösung. Nach der frühen Liquidierung der Palmos AG und der Übernahme der Produktion in Jena durch Carl Zeiss wurde im Jahre 1902 die Selbstständigkeit von Bentzin wieder hergestellt. Das neue Unternehmen firmierte unter Curt Bentzin, Görlitz.

Stereokamera von Curt Bentzin

In den folgenden Jahren spezialisierte sich das Unternehmen auf Reflexkameras, Plattenkameras und Studio- und Reproduktionskameras. Das Unternehmen beschränkte sich dabei auf eine kleine Anzahl von verschiedenen Modellen, man konnte sich so auf die Perfektionierung der Modelle konzentrieren. Das Unternehmen baute auch Kameras im Auftrag namhafter Kamerafirmen: z. B. Voigtländer, Emil Busch etc.

Nach dem Ersten Weltkrieg folgte die ebenfalls wirtschaftlich schwierige Inflationszeit, Bentzin zog sich mehr und mehr aus dem Geschäftsleben zurück. Zu dieser Zeit arbeitet sein Sohn Ludwig Bentzin bereits als Volontär im Unternehmen, um das Wesentliche für seine kommende Rolle im Unternehmen zu erlernen. 1928 übergab Curt Bentzin das Unternehmen an seinen Sohn Ludwig, seine Tochter Helene und deren Ehemann Kurt Grun.

Am 23. Mai 1932 verstarb Curt Bentzin im Alter von 70 Jahren.

Ab 1939 führte sein Sohn Ludwig Bentzin zusammen mit seiner Schwester Helene das Unternehmen, Kurt Grun schied aus. 1945 wurde das Unternehmen in den VEB Görlitzer Kamerawerke umgewandelt, 1948 wurde es zum VEB Primar-Kamerawerk Görlitz, 1951 wurde es mit dem VEB Feinoptisches Werk (ehemals Meyer Görlitz) verschmolzen, das 1968 vom Kombinat VEB Pentacon Dresden erworben wurde. Die Produktion von Kameras wurde 1953 eingestellt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Curt Bentzin – Stadtwiki Görlitz. Abgerufen am 18. Oktober 2018.
  2. 175 Jahre Photographie – Reisekameras im 19. Jahrhundert - Rückblende - digitalkamera.de Blogs & Foren. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Oktober 2018; abgerufen am 18. Oktober 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/szene.digitalkamera.de
  3. Auf dem Mond mit Kamera-Technologie aus Görlitz? Görlitzer Anzeiger, 20. Juli 2009, abgerufen am 10. Dezember 2016.