Cyril A. Grob

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Cyril A. Grob (* 12. März 1917 in Streatham[1], heute zu London; † 15. Dezember 2003 in Basel) war ein Schweizer Chemiker und Hochschullehrer. Die von ihm mechanistisch untersuchte Grob-Fragmentierung trägt seinen Namen.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Urnengrab auf dem Friedhof am Hörnli in Riehen

Cyril Grobs Eltern waren Schweizer. Nach dem Schulbesuch nahm er ein Chemiestudium an der ETH Zürich auf, wo er 1943 mit der Arbeit Herstellung künstlicher Komplexantigene der Steroidreihe promoviert wurde. Sein Doktorvater war Leopold Ruzicka.[2] Anschließend wechselte er nach Basel zu Tadeus Reichstein, dessen Nachfolge er 1960 antrat. Nachdem er sich zunächst mit der Naturstoffchemie befasst hatte, wandte er sich in den 1950er-Jahren der Untersuchung von Mechanismen organisch-chemischer Reaktionen zu. Dabei untersuchte er konstitutionell und stereochemisch den Reaktionstyp der heterolytischen Fragmentierung, die heute als Grob-Fragmentierung seinen Namen trägt.[3] Ein anderer Schwerpunkt seiner Forschungen war der induktive Effekt. Grob wurde 1987 emeritiert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • P. Schiess: Cyril A. Grob (1917–2003): Fragmentierung und Induktivität. In: Angew. Chem. Band 116, 2004, S. 4492. doi:10.1002/ange.200461144

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lebenslauf in seiner Dissertation, S. 67, doi:10.3929/ethz-a-000293986.
  2. Informationen zu und akademischer Stammbaum von Cyril Grob bei academictree.org, abgerufen am 7. Februar 2018.
  3. Der Mechanismus der für die synthetische Chemie wichtigen, durch Basen ausgelösten Fragmentierungs-Variante ist erstmals 1952 von Eschenmoser formuliert und die gezielte Anwendung der Reaktion am Beispiel einer Olefinsynthese illustriert worden: A. Eschenmoser, A. Frey: Über die Spaltung des Mesylesters von 2-Methyl-2-oxymethyl-cyclopentanon mit Basen. In: Helvetica Chimica Acta. 35. Jahrgang, Nr. 5, 1952, S. 1660–1666, doi:10.1002/hlca.19520350532. In Datenbanken und Büchern über Namenreaktionen wird deswegen oft auch die Bezeichnung Grob-Eschenmoser-Fragmentierung verwendet, z. B. Grob-Eschenmoser-Fragmentierung. In: Thieme Römpp. Thieme Gruppe, abgerufen am 3. November 2022.; A. Hassner, I. Namboothiri: Organic Syntheses Based on Name Reactions. A Practical Guide to 750 Transformations. 3. Auflage. Elsevier, Amsterdam 2012, ISBN 978-0-08-096630-4, S. 192 (englisch, wiley.com).; Bradford P. Mundy, Michael G. Ellerd, Frank G. Favaloro, jr.: Name Reactions and Reagents in Organic Synthesis. 2. Auflage. Wiley Interscience, Hoboken NJ 2005, ISBN 0-471-22854-0, S. 288 (englisch, wiley.com).; Jie Jack Li: Name Reactions. A Collection of Detailed Mechanisms and Synthetic Applications. 5. Auflage. Springer International, Cham 2014, ISBN 978-3-319-03978-7, S. 293–294 (englisch, springer.com).