Département Meuse-Inférieure

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Landkarte der Départements in der heutigen Benelux-Region

Das Département de la Meuse-Inférieure (deutsch Departement der unteren Maas auch Niedermaas; niederländisch Departement van de Beneden-Maas auch Nedermaas) war ein von 1795 bis 1814 zum französischen Staat gehörendes Département. Es umfasste Teile der heutigen Staaten Belgien und Niederlande sowie in geringem Umfang Deutschland.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet des Departements umfasste bis zum Ende des 18. Jahrhunderts verschiedene Territorien, im Wesentlichen:[1]

Nach der Brabanter Revolution war 1790 aus dem zuvor zu den Österreichischen Niederlanden gehörenden Gebiet die Republik der Vereinigten Belgischen Staaten entstanden. Das Hochstift Lüttich wurde 1791 besetzt. Die gesamte Region wurde am 1. Oktober 1795 formal an Frankreich angeschlossen.[2] Maastricht und Venlo wurden von der inzwischen aus den Sieben Vereinigten Niederländischen Provinzen gebildeten Batavischen Republik an Frankreich abgetreten.

Bereits 1795 wurde die Verwaltung und das Gerichtswesen an das neue französische System angepasst, es entstanden auf dem Gebiet der vormals Österreichischen Niederlande und anderer in der Region liegender Territorien insgesamt neun Departements, die verwaltungsmäßig in Arrondissements, Kantone und Gemeinden gegliedert wurden. Die Kantone waren zugleich Friedensgerichtsbezirke.[3]

Nach dem Sieg über Napoléon in der Völkerschlacht bei Leipzig (1813) und dem Wiener Kongress (1815) wurde das Departement als Provinz Limburg Teil des Vereinigten Königreichs der Niederlande, ein kleiner Teil (Niederkrüchten) kam zu Preußen.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Département de da Meuse Inférieure

Hauptort (chef-lieu) des Departements bzw. Sitz der Präfektur war die Stadt Maastricht.[4] Die Präfektur befand sich in dem Gebäude „Het Oud Gouvernement“ an der Kreuzung Bouillonstraat – Lenculenstraat. Das Département war in drei Arrondissements und 23 Kantone, sowie 310 Gemeinden eingeteilt:[1][3]

Arrondissement Hauptorte der Kantone, Sitz der Friedensgerichte
Maastricht Bilzen, Gulpen, Kerkrade (Kanton Rolduc), Heerlen, Maastricht (2 Kantone), Mechelen, Meerssen, Oirsbeek, Tongern
Hasselt Beringen, Hasselt, Herk, Loon, Peer, Sint-Truiden
Roermond Achel, Bree, Maaseik, Niederkrüchten, Roermond, Venlo, Weert

Das Departement hatte eine Fläche von 3.786 Quadratkilometern und im Jahr 1812 insgesamt 267.249 Einwohner.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Heinrich Karl Wilhelm Berghaus: Deutschland seit hundert Jahren, Zweite Abtheilung. Band 3. Voigt & Günther, Leipzig 1862, S. 79 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  2. Carl von Rotteck: Allgemeine politische Annalen. Band 7. Cotta’sche Buchhandlung, 1831, S. 105 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  3. a b c Département de la Lys. In: Almanach Impérial 1812. Paris, S. 436 (französisch, Digitalisat auf Gallica).
  4. Albrecht Friedrich Ludolph Lasius: Der Französische Kayser-Staat unter der Regierung des Kaysers Napoleon des Großen im Jahre 1812. Ein Geographisch-Historisches-Handbuch, Erste Abtheilung. Johann Gottfried Kißling, Osnabrück 1813, S. 322 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).