Dörte Gatermann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dörte Gatermann

Dörte Gatermann (* 25. März 1956 in Hamburg) ist eine deutsche Architektin und Hochschullehrerin. Ihr bekanntester Entwurf ist das KölnTriangle-Hochhaus.

Leben und Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem Architekturstudium an der Technischen Hochschule Braunschweig und der RWTH Aachen war Gatermann fünf Jahre als Projektleiterin bei Gottfried Böhm tätig. Zusammen mit ihrem späteren Ehemann Elmar Schossig gründete sie 1984 das gemeinsame Architekturbüro Gatermann + Schossig in Köln, das sie heute gemeinsam mit ihrem langjährigen Projektleiter und Büropartner Sven Gaeßler führt. Elmar Schossig verstarb im Dezember 2009 mit 59 Jahren nach schwerer Krankheit. Das Paar hat zwei erwachsene Kinder.

2002 bis 2007 war Gatermann ordentliche Professorin für Entwerfen und Gebäudelehre an der Technischen Universität Darmstadt. Dörte Gatermann wirkt als Preisrichterin für zahlreiche Architekturwettbewerbe. Ihre Devise: „Nicht Entweder-oder, sondern Sowohl-als-auch!“ Nämlich: Funktionalität und Schönheit, Rationalität und Emotion, Familie und Karriere. Sie thematisiert offen die Zerrissenheit von Frauen zwischen Beruf und Kindern.[1]

Rimowa-Gebäude
Rimowa-Gebäude
Köln Triangle 2014
Köln Triangle 2014

Die Rimowa-Kofferfabrik war eines der ersten Projekte und 1987 erhielt Gatermann eine Auszeichnung zum Deutschen Architekturpreis. Seitdem wurde sie mit über 100 Architektur- und Wettbewerbspreisen geehrt. Die Realisierung des Umbaus des historischen Bayenturms durch Dörte Gatermann zum FrauenMediaTurm war eines der ersten Projekte zur Umstrukturierung des Kölner Rheinauhafens. Dies wurde das Archiv- und Dokumentationszentrum zu aktuellen und historischen Frauenfragen, eine Zusammenarbeit mit Alice Schwarzer. Danach weitere Projekte im Kölner Rheinauhafen wie das Kontor19, das Hafenamt als Sitz der Hafen und Güterverkehr Köln HGK, und dem in 2011 realisierten Baufeld10. Die Bauhöhe des Hochhauses KölnTriangle war von Anfang an ein Politikum. Nach Beilegung der politischen Querelen konnte das Hochhaus in der Höhe von 103,2 Metern gebaut werden. Während der Bauphase war der KölnTriangle Auslöser für die UNESCO, den Kölner Dom temporär auf die Rote Liste als gefährdetes Welterbe zu setzen. Im Zuge dieser bundesweit beobachteten Diskussion wurde das Hochhauskonzept für Köln-Deutz revidiert. Die Aussichtsterrasse ist zwischenzeitlich ein Publikumsmagnet. Aus der Hand der Architektin stammen ferner u. a. das Schulministerium des Landes Nordrhein-Westfalen sowie das 2008 fertiggestellte RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten.

Gatermann ist zusammen mit Kaspar Kraemer Mitinitiatorin des Kölner Stadtmodells, das seit 1991 die Kölner Innenstadt im Maßstab 1:500 auf einer geplanten Fläche von 12 × 12 Metern abbilden soll. Von den 144 Platten konnten bisher 56 durch Sponsoring realisiert werden.[2] 2020 wurde Dörte Gatermann mit dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Köln geehrt.[3]

Dörte Gatermann, Empfang anlässlich des Eintrages ins goldene Buch der Stadt Köln

Mitgliedschaften und Initiativen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1989–98 Vorstandsmitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA)
  • 1992 Initiatorin Kölner Stadtmodell
  • 2000 Initiatorin der Internetplattform koelnarchitektur
  • 2010–14 Kuratoriumsmitglied „Kunst am Bau“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
  • 2011–15 Mitglied Gestaltungsbeirat Karlsruhe
  • 2012–17 Mitglied des Berliner Baukollegiums
  • seit 2012 Sven Gaeßler Partner bei GATERMANN + SCHOSSIG
  • seit 2017 Jan Rübenstrunk Partner bei GATERMANN + SCHOSSIG
  • seit 2017 Mitglied des Gestaltungsbeirats Stuttgart
  • seit 1984 mehr als 150 Wettbewerbs- und Architekturpreise, vielfache Jurytätigkeit, Vorträge, Workshops

Bauwerke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gatermann + Schossig. Raum Kunst Technik. Space Art Technologie. Birkhäuser Verlag, Basel / Boston / Berlin 2009.
  • Galerie Aedes (Hrsg.): Gatermann + Schossig. (Katalog zur Ausstellung in der Galerie Aedes, Januar / Februar 1998.) Berlin 1997.
  • Gatermann + Schossig. Bauten und Projekte. Ernst & Sohn, Berlin 1996.
  • Klaus-Dieter Weiss: Bauten für Industrie und Technik. Gatermann + Schossig. (= architypus, Band 1.) Wiesbaden 1996.
  • Alice Schwarzer (Hrsg.) Turm der Frauen. Der Kölner Bayenturm. Vom alten Wehrturm zum FrauenMediaTurm. 1994, S. 34–51
  • Interview Rheinauhafen Köln

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dörte Gatermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bettina Flitner: Frauen mit Visionen - 48 Europäerinnen. Mit Texten von Alice Schwarzer. Knesebeck, München 2004, ISBN 3-89660-211-X, S. 86.
  2. Idee + Entstehung. Stadtmodell Köln, abgerufen am 26. September 2019.
  3. Stadtmodell soll vollendet werden: Wenn der Kölner Dom 31,4 Zentimeter hoch ist. Kölner Stadt-Anzeiger, 7. November 2019, abgerufen am 18. April 2023.
  4. Best Architects Winners: Gattermann + Schossig. In: bestarchitects.de. Abgerufen am 26. August 2022.