Dürn (Breitenbrunn)

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Dürn
Koordinaten: 49° 5′ N, 11° 36′ OKoordinaten: 49° 5′ 13″ N, 11° 35′ 39″ O
Höhe: 496 m ü. NHN
Einwohner: 440 (31. Dez. 2023)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 92363
Vorwahl: 09495
Ortsblatt „Dürn“ des Königreichs Bayern, 1821

Dürn ist eine ehemalige Gemeinde und seit 1972 ein amtlich benannter Gemeindeteil des Marktes Breitenbrunn im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf liegt im Oberpfälzer Jura auf circa 496 m ü. NHN auf dem Plateau zwischen der Wissinger Laber und der Unterbürger Laber.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dürn ist vom Gemeindesitz aus über die Kreisstraße NM 13 zu erreichen, die weiter zum Breitenbrunner Gemeindeteil Gimpertshausen führt. In Dürn beginnt die Kreisstraße NM 26, die zum Breitenbrunner Gemeindeteil Premerzhofen geht, und eine Gemeindeverbindungsstraße, die nach Staadorf an die Unterbürger Laber führt, wo sie in die Kreisstraße NM 11 einmündet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1004 wurde Dürn dem Stift Alte Kapelle in Regensburg unterstellt.[1] Um 1140/49 bezeugt ein Ortsadeliger Walther „de Durne“ ein Rechtsgeschäft unter dem Eichstätter Bischof Gebhard II.[2] 1516 bestand das Dorf aus 23 Untertanen mehrerer Herrschaften; 1598 ist das Dorf als „Türn/Turn“ in einer Karte von Christoph Vogel eingezeichnet und als Hofmark in der Herrschaft Breitenegg vermerkt, bestehend aus acht Untertanenfamilien.[3] Weitere Besitzungen im Ort hatten das Amt Hemau und die Hofmark Ittelhofen.[4] Um 1618 unterstanden in Dürn je 15 Höfe/Güter Pfalz-Neuburg und Bayern.[5] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800 bestand Dürn aus 48 Anwesen, darunter 12 größere Bauernanwesen. Die Anwesen standen unter der Herrschaft Breitenegg bis auf einen Halbhof, der dem Kastenamt Hemau gehörte, und einem Kleinbesitz der Hofmark Ittelhofen.[6]

Im Königreich Bayern (ab 1806) wurde die Gemeinde Dürn im oberpfälzischen Landgericht Neumarkt in der Oberpfalz (ab 1921 im Land-/Amtsgericht Hemau) gebildet, zu der neben dem Hauptort Dürn als Gemeindeteile die Einöden Blödgarten (auch Blödgarten/Plätgarten/Blettgarten, heute der Breitenbrunner Gemeindeteil Waldhof), Franklmühle Hohenbügel zählten.[7][8]

Zuletzt zum Bezirksamt Parsberg (ab 1939 Landkreis Parsberg) gehörend, wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Gemeinde Dürn zum 1. Januar 1972 aufgelöst und ihre Gemeindeteile in den Markt Breitenbrunn im Landkreis Neumarkt eingegliedert.

Im Kirchdorf Dürn lebten

  • 1836 257 Einwohner (49 Häuser),[9]
  • 1861 272 Einwohner (114 Gebäude, 1 Kirche),[10]
  • 1871 267 Einwohner (137 Gebäude; Großviehbestand: 29 Pferde und 214 Stück Rindvieh),[11]
  • 1900 250 Einwohner (52 Wohngebäude),[12]
  • 1925 274 Einwohner (50 Wohngebäude),[13]
  • 1937 285 Einwohner,[14]
  • 1950 263 Einwohner (50 Wohngebäude),[15]
  • 1987 256 Einwohner (69 Wohngebäude, 78 Wohnungen).[16]
Blick zur neugotischen Kirche St. Georg

Kirchliche Verhältnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dürn war von altersher eine Filiale der katholischen Pfarrei Breitenbrunn im Bistum Eichstätt. 1858 wurde die Kirche St. Georg mit Spitzturm erbaut; schon zur Zeit als Hofmark gab es in Dürn eine Kapelle St. Georg.[17]

Denkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Filialkirche St. Georg und das (Bauern-)Haus Nr. 31, ein Wohnstallhaus mit Kniestock und verputztem Fachwerkgiebel (18./19. Jahrhundert), gelten als Baudenkmäler.[18]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1937
  • Manfred Jehle: Parsberg. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51, München 1981

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dürn in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 8. Februar 2022.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Buchner I, S. 110
  2. Franz Heidingfelder (Bearb.): Die Regesten der Bischöfe von Eichstätt. Erlangen: Palm & Enke, 1938, Nr. 384
  3. Günter Frank und Georg Paulus: Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme unter Pfalzgraf Philipp Ludwig (Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, 6). Kollersried 2016, S. 227
  4. Jehle, S. 354, 469
  5. Jehle, S. 555
  6. Jehle, S. 497
  7. Jehle, S. 548
  8. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 680
  9. Popp, Th. D. (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 43
  10. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 680
  11. Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern ... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1875, München 1877, Sp. 852
  12. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], München 1904, Sp. 906
  13. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Sp. 915
  14. Buchner I, S. 114
  15. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952 Sp. 778
  16. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 257
  17. Jehle, S. 342; Buchner I, S. 113–116
  18. Sixtus Lampl und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, München: R. Oldenbourg Verlag, 1986, S. 139