Długoszyn (Jaworzno)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Długoszyn
?
Hilfe zu Wappen
Długoszyn (Polen)
Długoszyn (Polen)
Długoszyn
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Schlesien
Stadtteil von: Jaworzno
Fläche: 9,77 km²
Geographische Lage: 50° 15′ N, 19° 15′ OKoordinaten: 50° 14′ 53″ N, 19° 15′ 12″ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 32
Kfz-Kennzeichen: SJ



Długoszyn ist ein Stadtteil von Jaworzno in der Woiwodschaft Schlesien in Polen.

Ortskirche

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste sichere Erwähnung von Dlugoschin stammt aus dem Jahr 1242,[1] der Zusatz cum plumbo in der Urkunde deutete schon auf Förderung von Blei. Der Ortsname ist vom Personennamen Długosz mit dem Suffix -in (im Buch von Jan Długosz aus den Jahren 1470 bis 1480 auch der Suffix -(ow)ice: Dlugosszowice) abgeleitet.[2]

Es ist möglich, dass bis zum Jahr 1273 die Kastellanei von Chrzanów mit Długoszyn zum schlesischen Herzogtum Ratibor-Oppeln gehörte, was jedoch unter Historikern stark umstritten ist.[3] Ab dem Jahr 1273 gehörte das Dorf zum Herzogtum Krakau, später der Woiwodschaft Krakau im Königreich Polen (ab 1569 Adelsrepublik Polen-Litauen). Kirchlich gehörte es der Pfarrei in Jaworzno. 1519 wurde das Dorf in den Gütern von Sławków wiedergegründet, der Ort wurde wieder wichtig dank der Förderung von Blei.

Bei der dritten Teilung Polens wurde es 1795 Teil des habsburgischen Kaiserreichs. In den Jahren 1815–1846 gehörte es zur Republik Krakau, 1846 wurde es als Teil des Großherzogtums Krakau wieder in die Länder des Kaisertums Österreich annektiert. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete es eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Jaworzno im Bezirk Chrzanów.

1900 hatte die Gemeinde Długoszyn eine Fläche von 628 Hektar, 795 Häuser mit 795 Einwohnern, davon waren 763 polnischsprachig, 26 deutschsprachig; 760 waren römisch-katholisch, es gab 35 Juden.[4] 1914 wurde die Pfarrei aus Jaworzno ausgegliedert.

In der Zwischenkriegszeit gehörte Długoszyn zum Powiat Chrzanowski der Woiwodschaft Krakau. Nach der Volkszählung im Jahr 1921 hatte das Dorf 154 Häuser mit 933 Einwohnern, die überwiegend römisch-katholische (933) Polen (931) waren.[5]

Beim Überfall auf Polen 1939 wurde das Gebiet von den Deutschen besetzt und dem Landkreis Krenau im neuen „Ostoberschlesien“ zugeordnet. 1954 wurde Długoszyn an die Stadt Szczakowa eingemeindet, die zwei Jahre später an Jaworzno angeschlossen wurde.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tomasz Jurek (Redakteur): Długoszyn. In: Słownik Historyczno-Geograficzny Ziem Polskich w Średniowieczu. Edycja elektroniczna. PAN, 2010, abgerufen am 18. Januar 2023 (polnisch).
  2. Kazimierz Rymut, Barbara Czopek-Kopciuch: Nazwy miejscowe Polski: historia, pochodzenie, zmiany. 2 (C-D). Polska Akademia Nauk. Instytut Języka Polskiego, Kraków 1997, S. 355 (polnisch, online).
  3. Rafał Malik: Średniowieczne lokacje miejskie w granicach kasztelanii chrzanowskiej. Kraków: Stowarzyszenie Konserwatorów Zabytków, 2005, S. 23 (polnisch).
  4. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907 (online).
  5. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Województwo krakowskie i Śląsk Cieszyński. Warszawa 1925, S. 9 [PDF: 19] (polnisch, Woj.krakowskie i Sląsk Cieszynski miejscowości.pdf).