Wintersportmeisterschaften der Sowjetischen Besatzungszone 1949

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Die ersten und einzigen Wintersportmeisterschaften der Sowjetischen Besatzungszone fanden vom 11. bis 15. Februar 1949 im thüringischen Oberhof statt. Kern der Meisterschaften waren die klassischen Nordischen Skidisziplinen Langlauf, Skispringen und Nordische Kombination, bei denen Wettbewerbe in verschiedenen Altersklassen durchgeführt wurden. In den Langlaufentscheidungen im Einzel und in der Staffel wurde dabei nur der Meister bei den Männern gekürt. Des Weiteren fand auch die erste Endrunde um die Ostzonen-Eishockeymeisterschaft statt. Eiskunstlauf wurde im Rahmenprogramm angeboten. Nur für Frauen und Jugendathleten fanden auch Wettbewerbe im Torlauf und in der alpinen Kombination statt.[1] Überragender Athlet der Meisterschaften war der Mühlleithener Herbert Leonhardt, der vierfacher Meister wurde. Dabei gelang ihm dieser Erfolg innerhalb von nicht einmal 72 Stunden.

Ski nordisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Langlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Einzelentscheidung, die am Freitag, den 11. Februar stattfand, sorgte der Vogtländer Herbert Leonhardt für eine erste Überraschung, als er statt sein Dauerkonkurrent Herbert Friedel den Wettbewerb für sich entschied.[2] In der Staffel am darauffolgenden Samstagvormittag starteten beide Sportler zusammen in einer Mannschaft und entschieden den Wettbewerb mit sechs Minuten Vorsprung souverän für sich.

Einzel (16 km)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Sportler Ort Zeit (h)
1 Herbert Leonhardt Aschberg-Mühlleithen 1:09:04
2 Herbert Müller Aschberg-Mühlleithen 1:11:10
3 Heinz Holland Schmiedefeld 1:11:37
4 Albrecht Böttcher Oberwiesenthal 1:11:47
5 Herbert Friedel

4 × 8-km-Staffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Mannschaft Sportler Zeit (h)
1 Auerbach I Herbert Müller
Warg
Herbert Leonhardt
Herbert Friedel
2:23:50
2 Dippoldiswalde Braun
Lehmann
Becker
Kirsten
2:29:51
3 Annaberg I A. Tietz
Krauß
E. Tietz
Böttger
2:32:09

Nordische Kombination[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ergebnis der Nordischen Kombination setzte sich aus dem Ergebnis der Langlaufentscheidung vom Freitag und zwei Sprungläufen am Samstagnachmittag, dem 12. Februar zusammen. Bemerkenswert daran ist, dass die meisten Sportler schon die Entscheidung der Langlaufstaffel vom Vormittag in den Knochen hatten.[1]

Platz Sportler Ort Punkte
1 Herbert Leonhardt Aschberg-Mühlleithen 451,2
2 Heinz Holland Schmiedefeld 446,8
3 Herbert Friedel Aschberg-Mühlleithen 441,4

Skispringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wettbewerb wurde am Sonntag, dem 13. Februar um 14 Uhr durch Altmeister Erich Recknagel eingesprungen. Auch hier entschied Herbert Leonhardt den Wettkampf für sich. Der später zeitweise beste DDR-Langläufer Cuno Werner belegte den dritten Rang. Außer Konkurrenz startete der erst 15-jährige Werner Lesser.[1]

Platz Sportler Ort 1. Sprung 2. Sprung Punkte
1 Herbert Leonhardt Aschberg-Mühlleithen 61m 69m 224,5
2 Hans Dölling Schmiedefeld 58m 67m 218,6
3 Cuno Werner Goldlauter 58m 62m 217,2

Ski alpin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abfahrt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Sportler Ort Zeit
1 Traudel Gottstein Schönebeck 2:17,1
2 Vera Böhlmann Schierke 2:24,2
3 Liane Unger Carlsfeld 2:32,3

Spezialslalom[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Sportler Ort Zeit
1 Hilde Zeh Oberwiesenthal 0:54,4
2 Reiduhn Kühnstedt Friedrichroda 0:56,7
3 Traudel Gottstein Schönebeck 1:00,2

Alpine Kombination[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Sportler Ort Punkte
1 Traudel Gottstein Schönebeck 227,2
2 Reidun Kühnstedt Friedrichroda 238,3
3 Hilde Zeh Oberwiesenthal 253,6

Eishockey[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Ostzonen-Eishockeymeisterschaft 1949

Auch die erste Meisterschaft der Ostzone im Eishockey wurde in Oberhof ausgetragen. Sieger wurde die SG Frankenhausen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c ND vom 15. Februar 1949 S. 4
  2. ND vom 12. Februar 1949 S. 4

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Seifert, Roland Sänger, Hans-Jürgen Zeume Große Liebe Skisport, 1979, Berlin S. 199