Damares Alves

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Damares Alves (2019)

Damares Regina Alves (* 11. März 1964 in Paranaguá, Paraná) ist eine brasilianische evangelikale Pastorin und Politikerin, von 2019 bis März 2022 Ministerin für Frauen, Familie und Menschenrechte im Kabinett Bolsonaro. Sie war 25 Jahre lang Mitglied der Partei Progressistas (PP) und ist heute Mitglied der Republicanos.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alves ist Pastorin der Igreja Quadrangular, der brasilianischen Version der The Foursquare Church, einer evangelikalen, pfingstlich geprägten christlichen Denomination.[1] Sie ist Abtreibungsgegnerin, Antikommunistin, leugnet die Evolutionstheorie und ist Gegnerin des Feminismus.

2020 erhielt sie die Medalha do Pacificador (Friedensstiftermedaille).

Politische Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie trat 1995 in den neu gegründeten rechtskonservativen Partido Progressista ein, heute umbenannt in Progressistas.

2018 nominierte sie der Präsidentschaftskandidat Jair Bolsonaro als Ministerin in Frauen- und Menschenrechtsfragen, das zugehörige Ministerium, heute MMFDH, war erst 2017 wieder eingerichtet worden.[2] Sie trat das Amt am 1. Januar 2019 an. Am 30. Mai gab sie das Amt als Ministerin auf, um bei der Wahl 2022 für einen Sitz im Senat zu kandidieren. Am 5. August wurde die Kandidatur von der Partei offiziell bekannt gegeben.[3]

Kontroversen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alves ist Teil mehrerer Polemiken und Kontroversen.

So versuchte sie, den gerichtlich genehmigten Schwangerschaftsabbruch einer 10-Jährigen nach einer Vergewaltigung zu verhindern.[4]

Unter Berufung auf den Brief des Paulus an die Epheser (Eph 4,11 EU) erteilte sie sich selbst die akademischen Mastertitel in Pädagogik, Verfassungsrecht und Familienrecht. Ihr Status wird von der brasilianischen Anwaltskammer nicht anerkannt.[5][6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Damares Alves – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eduardo Goulart de Andrade: Antes de ser ministra, Damares tentou impedir aborto em paciente com câncer. In: vice.com. Vice, 23. Januar 2019, abgerufen am 14. Januar 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Bolsonaro convida Damares Alves para Direitos Humanos e desagrada bancada evangélica. In: com.br. GZH, Porto Alegre, 1. Dezember 2018, abgerufen am 14. Januar 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Ex-ministra Damares Alves é oficializada candidata ao Senado no DF, pelo Republicanos. G1 - O Globo, abgerufen am 24. August 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Agência O. Globo: MP quer apurar ação de Damares no caso da menina de 10 anos vítima de estupro. In: com.br. Último Segundo, 21. September 2020, abgerufen am 14. Januar 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. Sem diploma, Damares já se apresentou como mestre em educação e direito. In: com.br. Folha de S.Paulo, 31. Januar 2019, abgerufen am 14. Januar 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. Damares já se apresentou como mestre em educação e direito sem ter diploma, diz jornal. In: com.br. IstoÉ, 31. Januar 2019, abgerufen am 14. Januar 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
VorgängerAmtNachfolger
Gustavo do Vale RochaFrauen-, Familien- und Menschenrechtsminister
1. Januar 2019 –
Cristiane Britto