Danbait

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Danbait
Danbaitkristall aus Mansfeld, Eisleben, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1981-041[1]

IMA-Symbol

Dba[2]

Chemische Formel CuZn2
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Elemente – Metalle und intermetallische Legierungen
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

I/A.04
I/A.04-030

1.AB.10b
01.01.06.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol nicht definiert
Gitterparameter a = 7,7615 Å[3]
Formeleinheiten Z = 12[3]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 4,2 (VHN20 = 234–288)[4]
Dichte (g/cm3) berechnet: 7,36[4]
Spaltbarkeit fehlt
Farbe silberweiß bis grauweiß[4]
Strichfarbe Bitte ergänzen!
Transparenz opak
Glanz Metallglanz

Danbait ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente, genauer der Metalle und intermetallischen Verbindungen. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CuZn2 und bildet traubenförmige und sphärische Aggregate von 0,05 bis 0,2 mm Größe sowie Kanten um Chrom in Kupfer-Nickel-Erzen.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Danbait wurde erstmals 1983 von Yue Shuqin, Wang Wenying, Liu Jinding, Sun Shuqiong und Chen Dianfen in der Typlokalität Rongzhag (chinesisch: Danba) im Autonomen Bezirk Garzê der Tibeter in der chinesischen Provinz Sichuan entdeckt. Es ist nach dieser auch benannt.

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits in der veralteten, aber teilweise noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Danbait zur Mineralklasse der „Elemente“ und dort zur Abteilung der „Metalle und intermetallischen Legierungen (ohne Halbmetalle)“, wo er zusammen mit Cadmium, Messing, Tongxinit, Zhanghengit und Zink die unbenannte Gruppe I/A.04 bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Danbait ebenfalls in die Abteilung der „Metalle und intermetallischen Verbindungen“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, die entsprechend ihrer verwandten Eigenschaften in Metallfamilien eingeteilt wurden. Danbait ist entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Zink-Messing-Familie“ zu finden ist, wo es nur noch zusammen mit Tongxinit die unbenannte Gruppe 1.AB.10b bildet.

Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Danbait in die Klasse und dort in die Abteilung der „Elemente“ ein. Hier ist er in der unbenannten Gruppe 01.01.06 innerhalb der Unterabteilung „Elemente: Metallische Elemente außer der Platingruppe“ zu finden.

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Danbait bildete sich in einem stark gealterten Einschluss einer platinhaltigen Kupfer-Zink-Lagerstätte in ultramafischem Gestein. Es ist vergesellschaftet mit Chrom, Pyrrhotin, Pentlandit, Chalkopyrit, Violarit, Cubanit, Bornit, Sphalerit, Galenit, Linneit, Magnetit, Testibiopalladit, Sudburyit, Sperrylith, Omeiit und Gold.

Neben seiner Typlokalität Rongzhag (Danba) in China kennt man das Mineral bisher nur noch aus Mansfeld nahe der Lutherstadt Eisleben in Sachsen-Anhalt, Deutschland (Stand 2018).[5]

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Danbait kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit dem Gitterparameter a = 7,7615 Å, sowie zwölf Formeleinheiten pro Elementarzelle. Die genaue Raumgruppe ist nicht bekannt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Danbaite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (handbookofmineralogy.org [PDF; 60 kB; abgerufen am 9. Mai 2018]).
  • Yue Shuqin, Wang Wenying, Liu Jinding, Sun Shuqiong, Chen Dianfen: A study on danbaite. In: Kexue Tongbao. Band 22, 1983, S. 1383–1386 (chinesisch).
  • Yue Shuqin, Wang Wenying, Liu Jinding, Sun Shuqiong, Chen Dianfen: A study on danbaite from a copper-nickel sulfide deposit, southwest China. In: Kexue Tongbao. Band 29, Nr. 5, 1984, S. 646–650 (englisch, rruff.info [PDF; 262 kB; abgerufen am 9. Mai 2018]).
  • Pete J. Dunn, George Y. Chao, Joel D. Grice, James A. Ferraiolo, Michael Fleischer, Adolf Pabst, Janet A. Zilczer: New Mineral Names. In: American Mineralogist. Band 65, 1984, S. 565–569 (englisch, minsocam.org [PDF; 642 kB; abgerufen am 9. Mai 2018]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Danbaite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. Yue Shuqin, Wang Wenying, Liu Jinding, Sun Shuqiong, Chen Dianfen: A study on danbaite from a copper-nickel sulfide deposit, southwest China. In: Kexue Tongbao. Band 29, Nr. 5, 1984, S. 1383–1386 (rruff.info [PDF; 262 kB; abgerufen am 9. Mai 2018]).
  4. a b c Danbaite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (handbookofmineralogy.org [PDF; 60 kB; abgerufen am 9. Mai 2018]).
  5. Fundortliste für Danbait beim Mineralienatlas und bei Mindat