Daniel Herz

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Daniel Herz (* 4. Juni 1618 in München; † 28. Mai 1678 in Wilten b. Innsbruck) war ein deutsch-österreichischer Orgelbauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn eines Kistlers erneuerte 1641–43 als „Orgelmacher von Minichen“ die Orgel der Pfarrkirche Klausen, wohnte aber damals schon in Brixen, wo er 1646 das Inwohnerrecht erlangte. Ab 1653 war er wiederholt für den Innsbrucker Hof tätig, 1656 zog er nach Innsbruck um und wurde fortan als Hoforgelmacher bezeichnet. 1671 installierte er seine Werkstatt in Wilten.

Herz war der bedeutendste Tiroler Orgelbauer des 17. Jahrhunderts und genoss als solcher einen weitreichenden Ruf. Er lieferte Orgeln auch nach Oberbayern, ins Trentino und bis nach Belluno und Jerusalem. In Brixen wurde seine Tradition von Jacob Köck weitergeführt, in Wilten von Johannes Hackhofer. An der Südseite der Basilika Wilten ist seine Grabplatte erhalten; das dort angegebene Sterbedatum (5. Juni) ist falsch. Von seinen Arbeiten ist als bedeutendstes spielbares Instrument die nach dem Extensionssystem erbaute Orgel in der Stiftskirche Wilten erhalten.

Sein Sohn Anton Franz (* 21. Februar 1660 in Innsbruck; † 8. April 1717 in Bensheim an der Bergstraße) erlernte ebenfalls den Orgelbau. Er machte sich im Jahre 1684 in Bensheim ansässig und wurde am 9. August 1686 dort als Bürger aufgenommen. Orgelbauten sind von ihm jedoch nicht bekannt. 1713 wird er als „Tischler“ bezeichnet.

Sein Geselle war Jacob Köck (1630–1673). Er begründete einen eigenen Orgelbaubetrieb in Brixen, der von Franz Köck (1661–1719) und von dessen Sohn Gaudentius Köck (1691–1744) fortgeführt wurde.

Werkliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
1644–47 Sillian Dekanatspfarrkirche Sillian
1648–49 Brixen Frauenkirche im Kreuzgang Orgel
um 1651 Brixen Pfarrkirche Positiv für die Fronleichnamsbruderschaft
1651 Brixen Dom Positiv
1656 Stilfes
1656 Trens Maria Trens
1658 Agordo (Belluno) St. Maria Nascente
1658–59 Tschengls Pfarrkirche Mariä Geburt
1659 Latsch Pfarrkirche
1659 Toblach St. Johannes d. Täufer
1660 Matrei am Brenner Maria Waldrast
1660–61 St. Martin in Passeier Pfarrkirche St. Martin
1663 Matrei in Osttirol
1664 Sterzing St. Margareth
1664 Niederdorf Pfarrkirche
1665–68 Belluno Cattedrale
1671 Partenkirchen (Oberbayern) alte Pfarrkirche St. Martin
1671–72 Meran Pfarrkirche St. Nikolaus
1675 (Innsbruck-)Wilten Stiftskirche, Chororgel Orgel
1675 Virgen
um 1676/77 Strigno
undatiert Jerusalem Grabeskirche
undatiert Positiv heute in Trient, Museo Diocesano
(Innsbruck-)Wilten Stiftskirche, Hauptorgel 1680 von Johannes Hackhofer vollendet

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]