Daniel Pfister (Architekt)

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Paradeplatz 1838 mit dem eben erbauten Hotel Baur

Daniel Pfister (* 27. oder 28. Januar 1808 in Männedorf[n 1]; † 30. Oktober 1847 in Riesbach) war ein Schweizer Baumeister-Architekt, der durch seine Beiträge zur damals noch neuen Bauaufgabe der Hotelarchitektur Aufsehen erregte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Ausbildung als Steinhauer und Baumeister und Studienreisen nach Frankreich, Deutschland und Russland liess sich Pfister in Riesbach nieder, von wo aus er sich 1835 erfolglos um das Amt des Staatsbauinspektors bewarb. Ab 1836 war er mitbeteiligt an der von Carl Ferdinand von Ehrenberg herausgegebenen Zeitschrift für das gesamte Bauwesen, der ersten einschlägigen Fachzeitschrift der Schweiz. 1837 war er Gründungsmitglied des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kronenhalle an der Rämistrasse, das ehemalige Gasthaus Zur neuen Krone

Pfisters erhaltene Werke sind, soweit bekannt, sämtlich mehr oder weniger umgebaut oder ganz zerstört. Das im klassizistischen Stil nach englischem Vorbild des Palladianismus 1836–38 errichtete Hotel Savoy, das spätere Baur en Ville – zur Unterscheidung zum 1842 erbauten Baur au Lac – war der erste reine Hotelbau Zürichs.[1] Das Haus, das ursprünglich etwa 90 Zimmer besass, wurde 1908 durch Pfleghard und Haefeli erweitert und umgebaut und 1975–77 abgerissen und rekonstruiert.

Auch die klassizistische Villa Mexiko in der Mühlebachstrasse von 1835[2] stammt aus der ersten Bauperiode Zürcher Prachtvillen in Riesbach. Sie wurde von Otto Pfleghard 1929 durch einige Anbauten ergänzt und 2010 ins Inventar denkmalgeschützter Bauten der Stadt Zürich aufgenommen.

Das 1837 erbaute Gasthaus Zur goldenen Krone am Limmatquai, für dessen Urheberschaft auch Hans Conrad Stadler in Frage kommt, wurde 1907–09 im Sinne des Jugendstils von Franz Huwyler umgebaut,[3] die Dependance Zur neuen Krone an der Rämistrasse von 1841–42[4] wurde 1862 geteilt; in den linken Teil kam der Vorgänger der heutigen Kronenhalle.

Bauwerksliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche Neumünster, Wettbewerbsprojekt, 1834–35
  • Salon, später Casino, Gasthofanbau, Zürich-Tiefenbrunnen, 1835, abgebrochen
  • Villa Mexiko, Zürich-Riesbach, 1835–36, 1929 erweitert (Zuschreibung)
  • Villa, Zürich-Riesbach, 1835–36 (Zuschreibung)
  • Baur en Ville, Zürich, 1836–38, abgebrochen
  • Zur goldenen Krone, Zürich, 1837 (Zuschreibung)
  • Wohnhaus, Zürich-Riesbach, 1838
  • Hotel du Lac, Zürich, 1840–41 (Zuschreibung)
  • Zur neuen Krone, Zürich, 1840–41
  • Villa zur Flora, Zürich, 1846, abgebrochen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bezüglich des Geburtsdatums widersprechen sich Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jhd. und Historisches Lexikon der Schweiz

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hanspeter Rebsamen, Cornelia Bauer, Jan Capol: Zürich. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920. Band 10. Orell Füssli, Zürich 1992, ISBN 3-280-02180-4, S. 310, doi:10.5169/seals-10931 (e-periodica.ch).
  2. Jürg Rohrer: Sogar die Türgriffe und die Wandschränke sind geschützt. In: Tagesanzeiger v. 26. Jan. 2010, S. 20
  3. INSA Zürich. Band 10, S. 364 (e-periodica.ch).
  4. INSA Zürich. Band 10, S. 387 (e-periodica.ch).