Daniela Chana

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Daniela Chana (* 1985 in Wien) ist eine österreichische Schriftstellerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daniela Chana studierte an der Universität Wien. Ihre Diplomarbeit im Fach Vergleichende Literaturwissenschaft, für welche sie Quellen aus dem Schweizerischen Sozialarchiv, dem Thomas-Mann-Archiv sowie der Zentralbibliothek Zürich auswertete,[1] schrieb sie 2010 über den Einfluss des Dadaismus und Erika Manns Pfeffermühle auf das politische Kabarett in der Schweiz, 2012 promovierte sie mit einer Arbeit über Verbrechen und Moral bei Patricia Highsmith, Simona Vinci und Liliana Cavani.

Ihr wissenschaftliches Interesse gilt neben dem Cabaret und amerikanischen Vertreterinnen der Confessional Poetry[2] vor allem Singer-Songwriterinnen des 20. Jahrhunderts. Zu diesen Themen veröffentlichte sie Essays und hielt Vorträge bei europäischen akademischen Konferenzen (Oxford, Stockholm, London). Darüber hinaus hatte sie im Studienjahr 2015/16 an der Universität Salzburg einen Lehrauftrag zu Lyrik und Songwriting.[3] Sie schreibt Buchbesprechungen, u. a. für das Buchmagazin des Literaturhaus Wien[4] oder für Poesiegalerie und Essays, z. B. für Die Presse.[5]

Chana lebt in Wien.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2008 erschienen literarische Texte von Daniela Chana in Literaturzeitschriften wie z. B. kolik[6] oder Triedere[7] und in Anthologien. Auftritte bei Literaturfestivals folgten, u. a. beim Poesiefestival W:ORTE 2016[8] oder beim European Poetry Festival[9] in London.

2018 veröffentlichte Chana ihr Buchdebüt, den Lyrikband Sagt die Dame, im Limbus Verlag, 2019 war das Werk Teil der Lyrik-Empfehlungen der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung[10]. „Daniela Chanas Gedichte erkunden mit wenigen Worten Liebesmomente und Trennungen im urbanen Umfeld. Ihre luftige Lyrik ist deshalb so bildstark, weil sie auf die unerhörte Schönheit des Schlichten setzt und gleichzeitig erstarrte Verhältnisse mit leiser Selbstironie in Bewegung bringt“, hieß es in der taz.[11]

2021 folgte, wieder bei Limbus, der Erzählband Neun seltsame Frauen, der Chana eine Nominierung auf der Shortlist des Österreichischen Buchpreis eintrug.[12] Als „eine Bildhauerin des Wortes“ wurde die Autorin im Falter bezeichnet, wo Albert Eibl weiter meinte: „In ihren zum Surrealismus neigenden Narrativen, die von ungewöhnlichen Wendungen und Wandlungen nur so strotzen, meißelt sie in luzide leuchtender Bildhaftigkeit am Mysterium des Lebens und der Liebe. Die Gesteinsbrocken, die dabei absplittern, legen ungeahnte seelische Tiefenschichten frei, deren Anblick gleichermaßen Wiedererkennen wie Erstaunen auslösen. Das alles liest sich dermaßen süffig und anregend, dass man sich am besten gleich eine gute Flasche Chardonnay dazu aufmacht.“[13] Die Presse (Ursula Ebel) meinte, Neun seltsame Frauen sei "ein präzises Buch über die Zerrüttungen der gegenwärtigen Verhältnisse", es gehe um "ungleiche Machtstrukturen in Paarkonstellationen, Perspektivlosigkeit und Ausbeutung durch prekäre Arbeit".[14]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beiträge (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Beschreibung zu: Daniela Chana: Erika Mann und die 'Pfeffermühle'. Danzig & Unfried, abgerufen am 28. Oktober 2021.
  2. Daniela Chana: Brief und Gespräch in den Werken der confessional poets, in: Der Zeitungsausschnitt, hg. v. von Thomas Ballhausen und Robert Huez unter redaktioneller Mitarbeit von Claudia Geringer, Wien: danzig & unfried, 2018 S. 221, ISBN 978-3-902752-43-7.
  3. Daniela Chana. Literarisches Colloquium Berlin LCB, abgerufen am 27. Oktober 2021.
  4. z. B. Daniela Chana über: Verena Stauffer: Geschlossene Gesellschaft. In: Buchmagazin. Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur, 1. September 2021, abgerufen am 29. Oktober 2021.
  5. z. B. Daniela Chana: Das Leben hat keinen Plot. Der Trost der kleinen Dinge. Die Presse vom 26. Dezember 2021.
  6. Siehe: Suchergebnisse für Daniela Chana. In: kolik. Zeitschrift für Literatur (Nr. 63, 66, 69, 75, 84). Gustav Ernst und Karin Fleischanderl, abgerufen am 27. Oktober 2021.
  7. Daniela Chana: Zwei Gedichte. In: Triedere #16 (1/2017). Sonderzahl Verlag, Juli 2017, abgerufen am 27. Oktober 2021.
  8. 2. Lyrikfestival Innsbruck. Abgerufen am 27. Oktober 2021.
  9. Daniela Chana. In: European Poetry Festival. Abgerufen am 29. Oktober 2021 (englisch).
  10. Lyrik-Empfehlungen 2019. Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, abgerufen am 27. Oktober 2021.
  11. Carsten Otte: Suppe für die Frauenhelden. In: taz. Die Tageszeitung Ausgabe 11990. Abgerufen am 27. Oktober 2021.
  12. Shortlist 2021. Österreichischer Buchpreis, abgerufen am 27. Oktober 2021.
  13. Albert Eibl: Neue Bücher. In: Falter 19/21. 12. Mai 2021, abgerufen am 28. Oktober 2021.
  14. Ursula Ebel: Das Risotto der Raubkatze. In: Die Presse. 8. November 2021, abgerufen am 21. November 2021.
  15. Siehe: Inhaltsverzeichnis. In: Lichtungen #152/2017. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  16. Daniela Chana. Österreichische Gesellschaft für Literatur, abgerufen am 3. Februar 2022.
  17. 16. Hattinger Förderpreis für junge Literatur 2006, Gewinnerin des Publikumspreises: Daniela Chana aus Wien. Kubischu Kulturinitiative Hattingen Ruhr, 2006, abgerufen am 20. November 2021.
  18. Literatur, Startstipendien, in: Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (Hg.): Kunst- und Kulturbericht 2017
  19. Wiener Literatur Stipendium. Stipendiatinnen und Stipendiaten im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  20. Siehe dazu auch Wienreihe. Die Kulturabteilung der Stadt Wien stellt Stipendiaten und Preisträger vor: Lesung von Daniela Chana aus dem unveröffentlichten Manuskript Caro selbdritt, Alte Schmiede, Wien, 11. Januar 2022.