Daniela Danz

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Daniela Danz bei einer Podiumsdiskussion 2019 in Frankfurt

Daniela Danz (* 5. September 1976 in Eisenach) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Danz studierte Kunstgeschichte und Germanistik in Tübingen (u. a. bei Paul Hoffmann), Prag, Berlin, Leipzig und Halle an der Saale und wurde über den „Krankenhauskirchenbau der Weimarer Republik“ promoviert. Sie hatte Lehraufträge in Osnabrück inne und lehrt zurzeit an der Universität Hildesheim. Von 2003 bis 2010 war sie als Kunstinventarisatorin für die Evangelische Kirche tätig. Von 2013 bis 2020 leitete sie das Schillerhaus in Rudolstadt.[1] Seit 2021 leitet sie den Bundeswettbewerb "Demokratisch Handeln". Danz ist Vizepräsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und lebt in Kranichfeld.

Die schriftstellerische Arbeit von Daniela Danz umfasst Lyrik, Prosa, Essayistik und Kinderliteratur. Einige ihrer Werke wurden vertont und in andere Sprachen übersetzt. Außerdem ist sie als Übersetzerin tätig. Ihre Lyrik setzt sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen vor dem Hintergrund historischer Stoffe und Formen auseinander, etwa den Epen Homers oder Ovids Metamorphosen und der späten Lyrik Hölderlins. Florian Illies bescheinigte Danz ein „Gespür für die drückende Präsenz der Geschichte“.[2] Ihr neuester Gedichtband „Wildniß“ thematisiert die Ambivalenz des heutigen Wildnisbegriffs in Hinsicht auf Natur und Gesellschaft. In ihrem jüngsten Roman "Lange Fluchten" beschäftigt sich Danz mit einem mittelalterlichen Stoff, der Legende des heiligen Eustachius.

Danz arbeitet auch mit Komponisten zusammen, so als Librettistin für die Oper „Der Mordfall Halit Yozgat“ des Komponisten Ben Frost, basierend auf einer Recherche von Forensic Architecture über den neunten Mord der NSU-Mordserie. Zur Oper entstand noch vor der Uraufführung, die aufgrund der COVID-19-Pandemie verschoben werden musste, ein Film von Petter Ekmann und Trevor Tweeten, der auf Festivals gezeigt wurde. Die New York Times urteilte: „It is the grandest work in this year's festival“.[3]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lyrik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prosa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Essays[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kottwitz und die Innere Führung. In: die horen. Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik 3/2011.
  • Treffen. Poetiken der Gegenwart. Hrsg.: Martin Bruch. Hildesheim 2008.
  • 15 Jahre deutsche Einheit. Briefwechsel mit Tilman Rammstedt. Im Kölner Stadt-Anzeiger, 15. Oktober bis 19. November 2005.
  • Das philosophische Licht um mein Fenster. Über Friedrich Hölderlin. Hrsg. Ursula Haeusgen, Holger Pils. Zwiesprachen – Eine Reihe der Stiftung Lyrik Kabinett München. Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-88423-530-0.

Wissenschaftliche Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das wirkliche Leben und das Ideal – Ein Blick aus den Augen der Dinge auf Schillers Werkumfeld. In: Wie danke ich Ihnen für Ihr Andenken – Idee und Alltag in Friedrich Schillers Rudolstädter Umfeld. Hrsg.: Daniela Danz und Lutz Unbehaun. Thüringer Landesmuseum Heidecksburg. Rudolstadt 2018. S. 35–46.
  • Ein Leben als Werk – zur Biografie Volkmar Kühns. In: Volkmar Kühn. Skulpturale Bildwelten. Hrsg.: Lutz Unbehaun. Thüringer Landesmuseum Heidecksburg. Rudolstadt 2017.
  • Zuflucht der Widersprüche. Notizen zum Mythischen in Franz Fühmanns Poetik. In: Ins Innere. Annäherungen an Franz Fühmann. Hrsg.: Peter Braun, Martin Straub. Wallstein Verlag. Göttingen 2016, S. 119–123.
  • Herzpunkt der Anlage. Der Krankenhauskirchenbau der Weimarer Republik. Dissertation. Wallstein Verlag, Göttingen 2015, ISBN 978-3-8353-1681-2.
  • Beitrag. In: "Über 'Die Sonette an Orpheus' von Rilke". Wallstein Verlag, Göttingen 2016, ISBN 978-3-8353-1701-7.
  • VT CVLTV VT LVCTV. Baugeschichte und Grabmaltypologie des Buttstädter Gottesackers. In: Der Alte Friedhof in Buttstädt. Arbeitshefte des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege. Bd. 11. E. Reinhold Verlag, Altenburg 2004, S. 9–20, S. 44–84.
  • Eingebunden in das Bündel des Lebens. Ein Gang durch die Kunstgeschichte der Mühringer Grabsteine. In: Gräber im Wald – Lebensspuren auf dem jüdischen Friedhof in Mühringen. Theiss Verlag, Stuttgart 2003, S. 208–217.

Kinderliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zaubersprüche und Sachsenspiegel. In: Lesebuch für Schüler der Sekundarstufen. Mitteldeutscher Verlag Halle 2010.
  • Eulenblumen und Pustespiegel. Geschichten und Gedichte für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter. Mitteldeutscher Verlag Halle 2009.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nicht hier, nicht dort – vielleicht zu einer anderen Zeit. Graphic Novel mit Bildern von Carsten Weitzmann. In: Die Fliege in der Zeit. Bauhaus Graphic Shorts. Hg.: Stefan Petermann. Weimar 2019.
  • im land da wo wir blutrot sind. Ein poetisches Hörstück zu Daniela Danz (Regie und Produktion: Alban Nicolai Herbst). WDR Köln 2010.

Libretto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Mordfall Halit Yozgat. Oper von Ben Frost mit Libretto von Daniela Danz. Uraufführung am Staatstheater Hannover: 17. April 2020.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadt Rudolstadt Schillerhaus: Dr. Daniela Danz - Neue Leiterin ab 6. Juni 2013 – Das Schillerhaus in Rudolstadt. In: schillerhaus-rudolstadt.de. 6. Juni 2013, abgerufen am 8. Juli 2017.
  2. Florian Illies: Wenn es dämmert, fängt das Sehen an. Rezension zu Pontus. In: Die Zeit Nr. 13/2009, abgerufen am 23. Dezember 2012.
  3. Zachary Woolfe: Forced Online, an Opera Festival Searches for Intimacy. In: The New York Times. 11. Januar 2021, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 8. Februar 2021]).
  4. Website der Universitätsstadt Tübingen: Stadtschreiberin 2012: Daniela Danz.
  5. Daniela Danz und Martina Maria Kieninger erhalten Deutschen Preis für Nature Writing 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.fixpoetry.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Börsenblatt vom 22. August 2019, abgerufen am 22. August 2019.
  6. Aktuelles. Abgerufen am 8. Juli 2020.
  7. Günter Kunert Literaturpreis für Lyrik. Abgerufen am 8. Dezember 2020 (deutsch).
  8. Petra Plättner: Sechs neue Mitglieder in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, Pressemitteilung vom 18. Dezember 2015 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 18. Dezember 2015.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]