Das Gesetz nach Lidia Poët

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Serie
Titel Das Gesetz nach Lidia Poët
Originaltitel La legge di Lidia Poët
Produktionsland Italien
Originalsprache Italienisch
Genre Historienfilm, Kriminalfilm
Erscheinungsjahr 2023
Episoden 6 in 1+ Staffel
Produktions­unternehmen Groenlandia Group
Idee Guido Iuculano,
Davide Orsini
Regie Letizia Lamartire,
Matteo Rovere
Drehbuch Guido Iuculano,
Davide Orsini,
Elisa Dondi,
Daniela Gambaro,
Paolo Piccirillo
Produktion Guido Iuculano,
Davide Orsini
Musik Massimiliano Mechelli
Kamera Francesco Scazzosi,
Vladan Radovic
Premiere 15. Feb. 2023 auf Netflix
Deutschsprachige
Premiere
15. Feb. 2023 auf Netflix
Besetzung & Synchronisation

Das Gesetz nach Lidia Poët (Originaltitel La legge di Lidia Poët) ist eine italienische Fernsehserie mit Matilda De Angelis als Lidia Poët. Regie führten Letizia Lamartire und Matteo Rovere nach einer Idee von Guido Iuculano und Davide Orsini, die auch als Produzenten fungierten.[1] Die Historien-Kriminalserie wurde am 15. Februar 2023 auf Netflix veröffentlicht.[2][3] Die Serie basiert auf der wahren Geschichte der ersten Rechtsanwältin Italiens Lidia Poët.[4][5]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Turin erklärt Ende des 19. Jahrhunderts ein Urteil des Berufungsgerichts die Zulassung von Lidia Poët zur Anwaltskammer als unrechtmäßig. Sie wird vom Anwaltsberuf ausgeschlossen, weil sie eine Frau ist. Lidia fängt in der Anwaltskanzlei ihres Bruders an zu arbeiten, parallel dazu bereitet sie die Anfechtung des Urteils vor. In einzelnen Fällen versucht sie mit unkonventionellen Methoden die Wahrheit hinter den Vorurteilen und Oberflächlichkeiten zu finden. Unterstützung erhält sie dabei vom Reporter Jacopo Barberis, der sie mit Informationen versorgt.[3]

Besetzung und Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutschsprachige Synchronisation übernahm die Berliner Iyuno Germany. Dialogregie führte Cornelia Steiner, die auch das Dialogbuch schrieb.[6]

Rolle Darsteller Synchronsprecher[6]
Lidia Poët Matilda De Angelis Lea Kalbhenn
Jacopo Barberis Eduardo Scarpetta Tommy Morgenstern
Enrico Poët Pier Luigi Pasino Jaron Löwenberg
Marianna Poët Sinéad Thornhill Magdalena Montasser
Teresa Barberis Sara Lazzaro Giuliana Jakobeit
Andrea Caracciolo Dario Aita Tim Knauer
Untersuchungsrichter Matteo de Mojana Lutz Schnell
Staatsanwalt del Re Francesco Biscione Erich Räuker
Louis Nicolò Pasetti Sebastian Christoph Jacob
Lidia Poët (jung) Mia McGovern Zaini

Produktion und Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten fanden in Turin statt, produziert wurde die Serie von der Groenlandia Group.[7]

Die Kamera führten Francesco Scazzosi und Vladan Radovic, die Musik schrieb Massimiliano Mechelli, das Set-Design gestaltete Luisa Lemma und das Kostümbild Stefano Ciammitti.[1] Für das Casting war Sara Casani verantwortlich.[7] Regie führten Matteo Rovere und Letizia Lamartire.

Neben Lidia Poët in Italien gab es mit Emilie Kempin-Spyri in der Schweiz einen ähnlichen Fall.[8]

Im Juni 2023 gab Netflix die Verlängerung um eine zweite Staffel bekannt.[9][10][11] Die Veröffentlichung der aus sechs Folgen bestehenden zweiten Staffel ist für das Frühjahr 2024 geplant.[12]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gabriela Tscharner Patao vergab auf cineman.ch 3,5 von 5 Sternen, die Serie sei spannend mit einer faszinierenden Heldin. Hauptdarstellerin Matilda De Angelis überzeuge in ihrer Rolle als Lidia Poët. Während die Aufklärung der Verbrechen oft etwas absehbar sei, biete die Serie eine gehörige Portion Erotik.[4]

Oliver Armknecht bewertete die Serie auf film-rezensionen.de mit sieben von zehn Punkten und bezeichnete diese als sehenswert mit abwechslungsreichen Fällen. Die Ermittlerin müsse sich in einer Mischung aus Cleverness, Beharrlichkeit und Kaltschnäuzigkeit an den Traditionen und Erwartungen vorbeimogeln. Hauptdarstellerin Matilda De Angelis bringe diese Eigenschaften auf den Bildschirm, wenngleich ein bisschen Leichtigkeit manchmal ganz nett gewesen wäre.[13]

Susanne Rakowitz vergab in der Kleinen Zeitung drei von fünf Sternen. Netflix habe das Leben Poëts in jenes Entertainmentformat gegossen, das auch bei den beiden Enola-Holmes-Filmen zu finden sei. Auch bei Sisi (RTL) und Die Kaiserin (Netflix) wurde auf die Heroisierung mit Pippi-Langstrumpf-Attitüde und einem Hauch von Eskapismus zurückgegriffen. Im Gegensatz dazu würden Formate wie Unorthodox und Maid weniger Romantik und mehr Realitätssinn sowie schonungslose Ausleuchtung eines Milieus bieten.[14]

Sofia Glasl bezeichnete das Strickmuster der Serie auf Filmdienst.de als recht konventionell. Trotz der wenig überraschenden Einzelfälle bliebe sie aber hauptsächlich aufgrund der Hauptdarstellerin kurzweilig und vergnüglich und knüpfe an Serien und Filme an, in denen vermeintliche Männerdomänen aufgebrochen werden, wie etwa in The Marvelous Mrs. Maisel, Godless oder GLOW.[15]

Gianluca Wallisch beschrieb die Serie auf DerStandard.at als vordergründig ziemlich brav, ein bisschen Miss Marple, ein bisschen weiblicher Sherlock Holmes. Allerdings führe uns diese vor Augen, welch radikalen Wandel die Gesellschaft in den letzten 140 Jahren durchlaufen hat. Wer genauer schaut, sieht die Ungerechtigkeiten, gegen die Poët rebellierte. Der Soundtrack Misfit der deutsch-amerikanischen Punkrockerin Riival passe wie die Faust aufs Männerauge.[16]

Auszeichnungen und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nastro d’Argento Grandi Serie 2023

  • Auszeichnung als beste Krimi-Serie[17]
  • Nominierung als beste Hauptdarstellerin (Matilda De Angelis)[18]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Das Gesetz nach Lidia Poët. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 16. Februar 2023.
  2. Das Gesetz nach Lidia Poët bei Fernsehserien.de, abgerufen am 16. Februar 2023.
  3. a b Das Gesetz nach Lidia Poët. In: Wunschliste.de. Abgerufen am 16. Februar 2023.
  4. a b Gabriela Tscharner Patao: Feminismus im Korsett: 5 Gründe, die Serie «Das Gesetz nach Lidia Poët» anzuschauen. In: cineman.ch. 14. Februar 2023, abgerufen am 16. Februar 2023.
  5. Das Gesetz nach Lidia Poët: Das ist die neue Krimi-Serie auf Netflix. In: swp.de. 16. Februar 2023, abgerufen am 16. Februar 2023.
  6. a b Das Gesetz nach Lidia Poët. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 16. Februar 2023.
  7. a b Das Gesetz nach Lidia Poët bei crew united, abgerufen am 16. Februar 2023.
  8. Netflix-Hit «Lidia Poët» erzählt ähnliche Geschichte wie die der Zürcherin Emilie Kempin-Spyri. In: blick.ch. 27. Februar 2023, abgerufen am 28. Februar 2023.
  9. Valentina Dirindin: La legge di Lidia Poët, Netflix annuncia la seconda stagione con una new entry. In: Vanity Fair Italia. 16. Juni 2023; (italienisch).
  10. Daniela Lanni: "La Legge di Lidia Poët", si gira la seconda stagione con una novità. In: La Stampa. 18. Juni 2023; (italienisch).
  11. Viola Baldi: La legge di Lidia Poët: al via le riprese della seconda stagione. In: The Hollywood Reporter Roma. 16. Juni 2023; (italienisch).
  12. Maria Francesca Amodeo: Che spettacolo il backstage della Legge di Lidia Poet 2. In: GQ Italia. 1. August 2023; (italienisch).
  13. Oliver Armknecht: Das Gesetz nach Lidia Poët – Staffel 1. In: film-rezensionen.de. 19. Februar 2023, abgerufen am 19. Februar 2023.
  14. Susanne Rakowitz: Lidia Poët und ihr Kampf gegen die alten weißen Männer. In: Kleine Zeitung. 24. Februar 2023, abgerufen am 25. Februar 2023.
  15. Sofia Glasl: Das Gesetz nach Lidia Poët. Kritik. In: Filmdienst. Abgerufen am 3. März 2023.
  16. Gianluca Wallisch: "Das Gesetz nach Lidia Poët" auf Netflix zeigt Punkrock im 19. Jahrhundert. In: DerStandard.at. 6. April 2023, abgerufen am 6. April 2023.
  17. Nastro d’Argento Grandi Serie 2023. In: nastridargento.it. Abgerufen am 15. August 2023 (italienisch).
  18. Lucrezia Leombruni: Nastri d’Argento, Mare Fuori è la serie dell’anno. In: dire.it. 12. Mai 2023, abgerufen am 15. August 2023 (italienisch).