David Klemperer (Mediziner)

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David Klemperer (geboren 1953 in Berlin) ist ein deutscher Mediziner.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er studierte von 1977 bis 1982 Medizin an der Universität Bonn, der Universität Köln und der Universität Düsseldorf. In der Weiterbildung zum Internisten arbeitete er als Assistenzarzt in der allgemeinen Inneren Medizin, der Onkologie und der Kardiologie. Von 1991 bis 2001 war er im Bremer Öffentlichen Gesundheitsdienst erst als Leiter des Gesundheitsamtes Bremen-Nord und anschließend als Referent für Fragen der Planung, Organisation und Evaluation der regionalen Gesundheitsversorgung in der Bremer Gesundheitsbehörde tätig. In dieser Zeit durchlief er die Weiterbildung zum Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen und erwarb die Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin und Umweltmedizin. 2001 wurde er zum Professor für Sozialmedizin und Public Health an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg ernannt. 2019 erfolgte seine Emeritierung. Zu seinen Forschungsinteressen zählen die Evidenz-basierte berufliche Praxis, Patientenorientierung, Shared Decision Making, regionale Versorgungsunterschiede und Interessenkonflikte.

Klemperer ist Verfasser der ersten deutschsprachigen Publikation über evidenzbasierte Medizin[1] und Autor des Lehrbuchs Sozialmedizin – Public Health – Gesundheitswissenschaften (4. Auflage 2020). In der Periode 2009 bis 2011 war er Vorsitzender des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Er ist in einer Reihe von Organisationen und Gremien tätig und setzt sich dabei für die Orientierung der gesundheitlichen und medizinischen Versorgung am Patientenwohl ein.

Der Mediziner Georg Klemperer ist Bruder seines Großvaters, ebenso der Romanist Victor Klemperer. Der ehemalige Beachvolleyball-Spieler David Klemperer ist sein Neffe.

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klemperers Forschungsinteressen beziehen sich auf Patientenorientierung, evidenzbasierte berufliche Praxis und Interessenkonflikte im Gesundheitswesen.

Seit Ende August 2020 gibt er gemeinsam mit Bernt-Peter Robra und Joseph Kuhn auf der Website corona-verstehen.de ein kostenfreies, fortlaufend aktualisiertes E-Book zur COVID-19-Pandemie heraus.[2]

Mitgliedschaften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gremientätigkeit (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitschriftenaufsätze (peer-reviewed)

als Herausgeber

  • mit K. Lieb, R. Kölbel und W. D. Ludwig: Interessenkonflikte, Korruption und Compliance im Gesundheitswesen. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2018, ISBN 978-3-95466-345-3.

Autorschaft

  • Sozialmedizin - Public Health - Gesundheitswissenschaften: Lehrbuch für Gesundheits- und Sozialberufe. Hogrefe Verlag, Göttingen 2020, ISBN 978-3-456-86016-9.

Buchbeiträge

  • mit C. Schaefer, M. Nothacker und I. Kopp: Soziale Arbeit und evidenzbasierte Leitlinien. In: S. Dettmers, J. Bischkopf: Handbuch gesundheitsbezogene Soziale Arbeit. Ernst Reinhardt Verlag, 2019, ISBN 978-3-497-02893-1.
  • mit I. Kopp und M. Nothacker: Gemeinsam klug entscheiden – eine Initiative für die Gesundheitsversorgung in Deutschland? In: J. Klauber, M. Geraedts, J. Friedrich, J. Wasem (Hrsg.): Krankenhaus-Report 2016. Schwerpunkt: Ambulant im Krankenhaus. Schattauer Verlag, 2016, S. 219–227.
  • Wem dient die Medizin wirklich? Interessen, Zielkonflikte und Patientenwohl in der Klinik. In: A. Frewer, L. Bergemann, C. Jäger (Hrsg.): Interessen und Gewissen. Moralische Zielkonflikte in der Medizin (= Jahrbuch Ethik in der Klinik. Band 9). Königshausen & Neumann, Würzburg 2016, ISBN 978-3-8260-6071-7.
  • mit N. Donner-Banzhoff, H. Bastian, A. Coulter, G. Elwyn, G. Jonitz und W. D. Ludwig: How Can Better Evidence Be Delivered? In: G. Gigerenzer, M. J. Gray (Hrsg.): Better Doctors, Better Patients, Better Decisions: Envisioning Health Care 2020. MIT Press, Cambridge, MA 2011, ISBN 978-0-262-01603-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Website David Klemperer
  • Website Lehrbuch Sozialmedizin www.sozmad.de
  • Website Living eBook Corona verstehen – evidenzbasiert

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chronik Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin, mit Verweis auf Fußnote [1]. In seinem damaligen Beitrag Qualität und Qualitätskontrolle in der Medizin (1995) verwendete Klemperer noch nicht den deutschen Begriff evidenzbasierte Medizin.
  2. Living eBook: "Corona verstehen - evidenzbasiert". In: ebm-netzwerk.de. Abgerufen am 19. April 2022.
  3. Ständige Kommission "Leitlinien" der AWMF, auf awmf.org
  4. Ad-hoc-Kommission "Gemeinsam Klug Entscheiden" der AWMF, auf awmf.org
  5. Fachausschuss für Transparenz und Unabhängigkeit der AkdÄ, auf akdae.de