Debrzyca

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Debrzyca
Schönbrunn
?
Debrzyca Schönbrunn (Polen)
Debrzyca
Schönbrunn (Polen)
Debrzyca
Schönbrunn
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Głubczyce
Gmina: Głubczyce
Geographische Lage: 50° 13′ N, 17° 54′ OKoordinaten: 50° 12′ 55″ N, 17° 53′ 43″ O
Höhe: 270 m n.p.m.
Einwohner: 299 (17. Juni 2010[1])
Postleitzahl: 48-100
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OGL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice



Debrzyca (deutsch Schönbrunn, tschechisch Šimborn) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Głubczyce im Powiat Głubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Angerdorf Debrzyca liegt fünf Kilometer nordöstlich der Kreisstadt und des Gemeindesitzes Głubczyce (Leobschütz) sowie 70 Kilometer südlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). Debrzyca liegt an der Izwor, ein linker Zufluss der Psina (Zinna).

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarorte von Debrzyca sind im Südwesten Grobniki (Gröbnig) sowie im Südosten Widok.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jakobuskirche

Schönbrunn wurde 1265 erstmals als Schonebrunne erwähnt. 1418 wurde erstmals eine Kirche im Ort erwähnt. 1424 erfolgte eine Erwähnung als Swynow.[2] Im 16. Jahrhundert entstand ein Neubau der Kirche.[3]

1710 wurde die Dorfkirche unter dem Grafen von Herberstein ausgebaut.[4] Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Schönbrunn mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1783 wurde im Ort eine katholische Schule eingerichtet.[4]

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Schönbrunn ab 1816 zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln. 1819 wurde im Ort eine katholische Schule eingerichtet. 1838 erhielt der Ort einen neuen steinerne Schulbau.[4] 1845 bestanden im Dorf eine katholische Kirche, eine katholische Schule, drei Windmühlen und 136 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Schönbrunn 712 Menschen, allesamt katholisch.[5] 1861 zählte Schönbrunn eine Erdbrichterei, 23 Bauern, 37 Gärtner- und 51 Häuslerstellen. Im gleichen Jahr zählte die örtliche Schule 182 Schüler.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Gröbnig gegründet, welcher die Landgemeinden Dittmerau, Gröbnig, Schönbrunn und Taumlitz umfasste.[6]

Im Ersten Weltkrieg starben 27 Männer aus Schönbrunn. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Schönbrunn 572 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 3 für Polen. Schönbrunn verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich.[7] Zwischen 1931 und 1932 wurde ein neuer Schulgebäude errichtet. 1933 zählte der Ort 706 Einwohner, 1939 wiederum 699. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Leobschütz.[8] 42 Männer aus Schönbrunn fielen im Zweiten Weltkrieg.

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Debrzyca umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde Debrzyca der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde Debrzyca Teil des wiedergegründeten Powiat Głubczycki.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die römisch-katholische Jakobus-der-Ältere-Kirche (poln. Kościół św. Jakuba Starszego Apostoła) wurde erstmals 1418 erwähnt. Der heutige Bau stammt größtenteils aus dem 16. Jahrhundert. 1710 sowie 1788 wurde der Kirchenbau um- und ausgebaut. 1926 erhielt der Kirchenbau zwei neue Glocken, welche im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen wurden. Der Kirchenbau steht seit 1966 unter Denkmalschutz.[9]
  • Steinerne Wegekreuze

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Beier: Die Dörfer des Kreises Leobschütz 1914–1946. Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen, 1990. ISBN 3-87595-277-4

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gmina Głubczyce Studium uwarunkowań i kierunków zagospodarowania przestrzennego gminy Głubczyce. S. 49 (poln.)
  2. Stanisław Drzażdżyński: Die Slavischen Ortsnamen des Kreises Leobschütz. Leobschütz, 1896. S. 18 Digitale Version des Werkes
  3. Geschichte Jakobuskirche (poln.)
  4. a b c d Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 836
  5. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 602.
  6. Territorial Amtsbezirk Gröbnig
  7. home.arcor.de (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  8. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschütz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  9. Denkmäler Woiwodschaft Opole S. 23 (poln.)