Derek Trucks

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Derek Trucks bei einem Konzert der Allman Brothers 2009

Derek Trucks (* 8. Juni 1979 in Jacksonville, Florida) ist ein US-amerikanischer Gitarrist und war Bandleader der Derek Trucks Band. Daneben war er von 1999 bis 2014 Mitglied der Allman Brothers, die sein Onkel Butch Trucks mitgegründet hat.

Mit seiner Frau Susan Tedeschi gründete er 2010 die Tedeschi Trucks Band. Bekannt ist er für sein herausragendes Slidespiel sowie seinen Stilmix aus Blues, Southern Rock, Funk, Jazz und Weltmusik.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trucks nahm zum ersten Mal im Alter von neun Jahren eine Gitarre in die Hand. Er spielte bei zunehmendem instrumentalistischem Können mit zahlreichen lokalen Musikern, die sein herausragendes Talent anerkannten. Mit elf Jahren hatte er seinen ersten eigenen Auftritt und mit zwölf seine erste Band. Ab diesem Zeitpunkt spielte er so viel wie ein professioneller Musiker. 1994 gründete er schließlich die Derek Trucks Band. Deren Besetzung war:

  • Derek Trucks – Gitarre
  • Kofi Burbridge – Keyboard, Flöte, Gesang
  • Todd Smallie – Bass und Gesang (1994-heute)
  • Yonrico Scott – Schlagzeug, Percussion, Gesang (1995-heute)
  • Mike Mattison – Gesang (2002-heute)
  • Count M'Butu – Percussion

1999 wurde er neben seinem Onkel Butch Trucks Mitglied bei den Allman Brothers.

Trucks entwickelte früh eine Vorliebe für klassische indische Musik. Er erhielt Unterricht vom indischen Sarod-Virtuosen Ali Akbar Khan in San Rafael, Kalifornien.

Derek Trucks ist seit 2001 mit der neun Jahre älteren Bluessängerin und -gitarristin Susan Tedeschi verheiratet.[1] Die Bands des Künstlerehepaares spielten in der Vergangenheit auch oft unter dem Namen Soul Stew Revival zusammen. Die beiden haben zwei Kinder, die von den Eltern regelmäßig mit auf Tour genommen werden.

2010 beschlossen Trucks und Tedeschi, eine gemeinsame Band zu gründen. Nach einer erfolgreichen Tournee und Auftritten u. a. bei Eric Claptons „Crossroads 2010“-Festival wurde 2011 das Album Revelator der Tedeschi Trucks Band veröffentlicht.[2] Den Aufnahmen gingen intensive Songwriting-Sessions auf dem gemeinsamen Anwesen der beiden Musiker in Jacksonville, Florida, voraus. Gäste hier waren unter anderem John Leventhal (Johnny Cash, Paul Simon), Jeff Trout (Counting Crows), Ryan Harris (John Mayer) und Gary Louris (The Jayhawks). Tedeschi beschreibt die Arbeit als „ein echtes Songwriting Camp“.[3]

Das amerikanische Musikmagazin Rolling Stone listete Trucks 2011 als jüngsten Gitarristen auf Rang 16 der 100 größten Gitarristen aller Zeiten. In einer Liste aus dem Jahr 2003 hatte er bereits Rang 81 belegt.[4][5] Ebenfalls 2011 wurde die Derek Trucks Band mit dem Blues Music Award als „Band of the Year“ ausgezeichnet.[6]

Stil & Equipment[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Derek Trucks mit seiner Gibson SG (2006)

Trucks' Stil ist vor allem von Blues- und Slidegitarristen wie Duane Allman oder Elmore James geprägt. Auf ein Plektrum verzichtet er völlig. Trucks spielt in seinen Soli vor allem die klassische Blues-Skala, jedoch oft mit klassischen indischen Einschlägen. In den meisten seiner Gitarren-Soli sind indische Raga-Elemente hörbar.

Als Gitarre kommt hauptsächlich eine Gibson SG Standard 1962 Reissue zum Einsatz, die von zahlreichen Musikern wie B.B. King, Bob Dylan oder John Lee Hooker signiert ist. Er verwendet stets den gleichen 1965 Fender Super Reverb Amp, in den Pyle Driver Speaker verbaut sind. Insgesamt hält Derek Trucks sein Equipment sehr puristisch.

Diskographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit The Derek Trucks Band[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben:

  • The Derek Trucks Band (1997)
  • Out Of The Madness (1998)
  • Joyful Noise (2002)
  • Soul Serenade (2003)
  • Live at Georgia Theatre (2004)
  • Songlines (2006)
  • Already Free (2009) (Grammy 2010 Best Contemporary Blues Album)
  • Roadsongs (2010)

DVDs:

Mit The Allman Brothers Band[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben:

  • Peakin' at the Beacon (2000)
  • Hittin' the Note (2003)
  • One Way Out (2004)

DVDs:

  • Live at the Beacon Theatre (2003)

Mit The Tedeschi Trucks Band[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Revelator (2011)
  • Everybody's Talkin‘ (Live) (2012)
  • Made Up Mind (2013)
  • Let Me Get By (2016)
  • Live From The Fox Oakland (2017)
  • Signs (2019)
  • Layla Revisited (Live at Lockn’) (2021)
  • I Am The Moon – 1. Crescent (2022)

Gastauftritte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pressestimmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Dass dieser Mann mit seinen nunmehr gerade mal 26 Lenzen bereits unzählige Live-Gigs hinter sich hat, ist von der ersten Sekunde an zu hören. Er spielt sein Instrument auf einem Niveau, dass mir als Volllaien einfach nur die Spucke wegbleibt.“

Rocktimes[7]

„Auf ihrem neuen Album experimentiert die Derek Trucks Band mit bekannten Versatzstücken aus Jazz, Blues und Reggae, aber auch aus indischer, pakistanischer und afrikanischer Musik, die von Gitarrenwunder Trucks im Gleitflug zu einer komplexen musikalischen Geografie verknüpft werden.“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Derek Trucks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jesse Fox Mayshark: Ramblin' Man and Woman, Married With Kids. In: The New York Times. 5. März 2006, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 17. Juli 2019]).
  2. Ball & Chain, Derek Trucks and Susan Tedeschi's Blues Union (Memento vom 9. August 2012 im Internet Archive)
  3. Interview Gitarre und Bass, Ausgabe 7 2011
  4. 100 Greatest Guitarists: Derek Trucks | Rolling Stone. 21. Oktober 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Oktober 2012; abgerufen am 2. September 2022.
  5. 100 Greatest Guitarists: David Fricke's Picks: Derek Trucks | Rolling Stone. 4. Februar 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Februar 2013; abgerufen am 2. September 2022.
  6. Roger Stolle: Blues Music Awards 2011 - A Delta Bohemian Perspective. In: Delta Bohemian. 26. Mai 2011, abgerufen am 17. Juli 2019 (kanadisches Englisch).
  7. ROCKTIMES - Derek Trucks Band - 07.11.2005, Radiokonzert im Schlachthof Bremen. Abgerufen am 2. September 2022.
  8. eclipsed Rock-Magazin | eclipsed Rock Magazin | The Art Of Sysyphus Vol. 36. 29. Oktober 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2013; abgerufen am 2. September 2022.