Deutsche Gesellschaft für Patientenwürde

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Deutsche Gesellschaft für Patientenwürde
(DGPatW)
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 2015 in Mainz
Sitz Mainz
Schwerpunkt Information, Schulung & Vernetzung für eine würdebewahrende Gesundheitsversorgung
Aktionsraum Deutschland, Österreich und Schweiz
Website www.patientenwuerde.de

Die Deutsche Gesellschaft für Patientenwürde e. V. (DGPatW) wurde 2015 in Mainz gegründet. Der gemeinnützige Verein setzt sich für die Stärkung einer würdebewahrenden Haltung im Gesundheitswesen ein und ist aus der Palliativ- und Hospizarbeit entstanden. Zu den Kernaufgaben der DGPatW gehören Weiterbildungsangebote und Inhouseschulungen, Vernetzung und Forschung. Die Inhalte dieser Angebote basieren auf den Forschungsarbeiten von Harvey Max Chochinov und der palliativmedizinischen Forschungsgruppe der Universität von Manitoba in Kanada.[1]

Mitglieder der DGPatW kommen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2015 wurde die DGPatW in Mainz gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Sandra Stephanie Mai, Yvonne Beukens, Christine Binz, Jan Gramm, Lars Weberskirch, Sascha Weber und Martin Weber. Ehrenmitglied ist Harvey Max Chochinov.[2]

Weiterbildungsangebote und Inhouseschulungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Würdezentrierte Therapie (Dignity Therapy)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Kurzintervention wurde forschungsbasiert entwickelt, um das Würdegefühl lebensbedrohlich erkrankter Menschen zu stärken.[3] Die DGPatW führt regelmäßig Grund- und Aufbaukurse zur würdezentrierten Therapie durch.

Würdebewahren im Gesundheitswesen (ABCD of Dignity in Care)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im ABCD der würdebewahrenden Versorgung geht es darum, die Grundprinzipien der Würde durch eine entsprechende Haltung und eine achtsame Kommunikation in der Patientenversorgung umzusetzen.[4][5] Dieser praxisorientierte Leitfaden wurde für Menschen erarbeitet, die beruflich mit Patienten zu tun haben und somit tagtäglich deren Würdeempfinden stärken können. Die DGPatW bietet Inhouseschulungen, Workshops und Vorträge zum Thema Würdebewahren im Gesundheitswesen und den damit verbundenen Werkzeugen an.

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mitglieder der DGPatW publizieren in unterschiedlichen Fachzeitschriften und sind auf Tagungen und Kongressen aktiv. Zu den aktuellen Forschungsprojekten gehört die kultursensible Übersetzung und Pilotisierung des Dignity Talk, ein offener Fragekatalog, der Patienten und An- und Zugehörige anregt, über die Erkrankungssituation und die unterschiedlichen Erlebensperspektiven ins Gespräch zu kommen.[6]

Vernetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DGPatW setzt sich mit ihren Aktivitäten für Würdestärkung im Gesundheitswesen ein. Sie fördert den fachlichen Austausch auf diesem Gebiet, berät und vernetzt Forschungsprojekte und unterstützt Initiativen mit ähnlichen Anliegen.

Petitionen und Initiativen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DGPatW unterstützt die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland, die Pflegepetition Gesundheitsreform für eine bessere Pflege zum Schutz der Pflegebedürftigen und die Pflegeinitiative für eine starke Pflege in der Schweiz.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dignity in Care. Abgerufen am 14. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
  2. a b Deutsche Gesellschaft für Patientenwürde e. V. Abgerufen am 14. Mai 2023.
  3. Harvey Max Chochinov, Thomas Hack, Thomas Hassard, Linda J. Kristjanson, Susan McClement, Mike Harlos: Dignity Therapy: A Novel Psychotherapeutic Intervention for Patients Near the End of Life. In: Journal of Clinical Oncology. Band 23, Nr. 24, 20. August 2005, ISSN 0732-183X, S. 5520–5525, doi:10.1200/JCO.2005.08.391 (ascopubs.org [abgerufen am 14. Mai 2023]).
  4. Harvey Max Chochinov: Dignity-Conserving Care—A New Model for Palliative Care: Helping the Patient Feel Valued. In: JAMA. Band 287, Nr. 17, 1. Mai 2002, ISSN 0098-7484, S. 2253, doi:10.1001/jama.287.17.2253 (jamanetwork.com [abgerufen am 14. Mai 2023]).
  5. Harvey Max Chochinov: Dignity and the essence of medicine: the A, B, C, and D of dignity conserving care. In: BMJ. Band 335, Nr. 7612, 28. Juli 2007, ISSN 0959-8138, S. 184–187, doi:10.1136/bmj.39244.650926.47, PMID 17656543, PMC 1934489 (freier Volltext) – (bmj.com [abgerufen am 14. Mai 2023]).
  6. Sascha Weber, Martin Weber, Sandra Stephanie Mai: Würde bei unheilbarer Erkrankung – Würdeverlust und Leiden am Lebensende begegnen. In: Zeitschrift für Palliativmedizin. Band 23, Nr. 03, Mai 2022, ISSN 1615-2921, S. 153–167, doi:10.1055/a-1675-0705 (thieme-connect.de [abgerufen am 14. Mai 2023]).