Deutsche Nordische Skimeisterschaften 1968

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Deutsche Nordische Skimeisterschaften
Männer Frauen
Sieger
Skilanglauf
(Kurzdistanz)
Walter Demel Walter Demel Monika Mrklas Monika Mrklas
Skilanglauf
(Langdistanz)
Walter Demel Walter Demel
Skilanglauf
(Skimarathon)
Walter Demel Walter Demel
Skilanglauf
(Verbandsstaffel)
Bayern Bayern I
Karl Buhl
Ludwig Reiser
Herbert Steinbeißer
Walter Demel
Bayern Bayern I
Michaela Endler
Annemie Amslinger
Barbara Barthel
Skilanglauf
(Vereinsstaffel)
WSV Reit im Winkl WSV Reit im Winkl
Alfons Dorner
Xaver Kraus
Eduard Lengg
Anton Reiter
Nordische Kombination Ralph Pöhland Ralph Pöhland
Skispringen Günther Göllner Günther Göllner
Wettbewerbe
Austragungsorte 2 1
Einzelwettbewerbe 5 1
Teamwettbewerbe 2 1
1967
1969

Die Deutschen Nordischen Skimeisterschaften 1968 fanden vom 21. bis zum 25. Februar im niedersächsischen Altenau und am 2. und 3. März im bayerischen Zwiesel statt. Damit fanden erstmals Wettbewerbe der deutschen nordischen Skimeisterschaften in Niederbayern statt. Die Sprungläufe wurden auf der Große-Altenau-Schanze abgehalten, die im Vorfeld der Meisterschaften modernisiert wurde, sodass der kritische Punkt bei 80 Metern lag.[1] Der überragende Athlet der Meisterschaften war einmal mehr Walter Demel, der neben den drei Einzelrennen auch mit der bayerischen Staffel den Meistertitel im Skilanglauf gewann. Mit sieben von neun Titeln war der Bayerische Skiverband mit Abstand am erfolgreichsten.

Programm und Zeitplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Uhrzeit Ereignis Geschlecht Ort
Mi., 21. Februar 09:00 30-km-Langlauf Männer Altenau
Do., 22. Februar 10:00 5-km-Langlauf Frauen
13:30 Kombinationsspringen Männer
Fr., 23. Februar 08:30 15-km-Langlauf Männer
10:30 3×5-km-Verbandsstaffel Frauen
Sa., 24. Februar 09:00 4×10-km-Verbandsstaffel Männer
14:00 Ausscheidungsspringen Männer
So., 25. Februar 13:30 Skispringen Männer
Sa., 2. März 09:00 Begrüßung Zwiesel
09:30 4×10-km-Vereinsstaffel Männer
So., 3. März 08:30 50-km-Skimarathon Männer

Skilanglauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

5 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Monika Mrklas SK Meinerzhagen 0:21:07,2
02 Barbara Barthel SC Wunsiedel 0:22:18,5
03 Michaela Endler WSV Oberaudorf 0:22:19,1
04 Ursula Döttinger SZ Urbach 0:23:17,9
05 Ingrid Rothfuß SV Mitteltal 0:23:52,9
06 Annemie Amslinger TV Altötting 0:24:10,1
07 Mechthild Achtel MTK Bad Harzburg 0:25:04,2
08
09 Renate Braun SV Baiersbronn 0:25:50,1
10 Inge Fuchs WSV Braunlage 0:25:54,9

Datum: Donnerstag, 22. Februar 1968

Am zweiten Tag starteten auch die Frauen in die Meisterschaften. Bereits im Vorfeld war erwartet worden, dass Monika Mrklas die Vorjahresmeisterin Barbara Barthel ablösen würde, schließlich belegte Mrklas in der Qualifikation für und bei Olympia stets höhere Platzierungen als Barthel. Tatsächlich entthronte Mrklas die zwei Jahre ältere Barthel mit einem deutlichen Vorsprung. Deutlich spannender war der Kampf um die Silbermedaille, den Barthel gegen die dritte deutsche Olympia-Teilnehmerin Michaela Endler für sich entscheiden konnte. Das relativ langsame Rennen konnte durch starken Nebel und Temperaturen über dem Gefrierpunkt erklärt werden. Insgesamt gingen 22 Athletinnen an den Start.

Verbandsstaffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Namen Verband Zeit (std)
01 Michaela Endler
Annemie Amslinger
Barbara Barthel
BSV I (Bayern) 1:07:28,7
02 Ingrid Rothfuß
Renate Braun
Ursula Döttinger
SSV (Schwaben) 1:12:17,0
03 Inge Schütte
Monika Mrklas
Barbara Grösche
WSV (Nordrhein-Westfalen) 1:12:33,4
04 Mechthild Achtel
Inge Fuchs
Monika Schnieber
Harz I (Niedersachsen) 1:15:30,0

Datum: Freitag, 23. Februar 1968
Weitere Platzierungen:
5. Platz: Bayern II (1:15:49,7 std)
6. Platz: Harz III (1:20:23,9 std)
7. Platz: Harz II (1:20:31,4 std)
In der gleichen Besetzung wie im Vorjahr verteidigte die Staffel des Bayerischen Skiverbands den Meistertitel in der Verbandsstaffel der Frauen. Unter den 21 Athletinnen in sieben Teams stach Michaela Endler mit der schnellsten Laufzeit (21:23,6 min) heraus.

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Walter Demel SC Zwiesel 0:47:51
02 Karl Buhl SC Sonthofen 0:49:01
03 Ludwig Reiser SC Partenkirchen 0:50:46,8
04 Herbert Steinbeißer SC Ruhpolding 0:51:00
05 Alfons Dorner WSV Reit im Winkl 0:51:05
06 Eduard Lengg WSV Reit im Winkl 0:51:29
07 Anton Reiter WSV Reit im Winkl 0:51:33
08 Siegfried Weiß SZ Brend 0:51:44
09 Xaver Kraus WSV Reit im Winkl 0:52:12
10 Helmut Gerlach WSV Braunlage 0:52:16

Datum: Freitag, 23. Februar 1968

Der beste mitteleuropäische Langläufer bei den Olympischen Winterspielen 1968 dominierte erwartungsgemäß die Kurzdistanz bei den deutschen Meisterschaften: Der 32 Jahre alte Walter Demel gewann mit 70 Sekunden Vorsprung auf den „ewigen Zweiten“ Karl Buhl. Elfter wurde der Kombinationssieger Ralph Pöhland (52:21 min).

30 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Walter Demel SC Zwiesel 1:38:30,9
02 Siegfried Weiß SZ Brend 1:41:04,7
03 Karl Buhl SC Sonthofen 1:41:29,9
04 Herbert Steinbeißer SC Ruhpolding 1:43:12,5
05 Gerhard Gehring SC Fischen 1:44:36,6
06 Eduard Lengg WSV Reit im Winkl 1:45:18,3

Datum: Mittwoch, 21. Februar 1968

Die 97 Teilnehmer liefen zwei 15-km-Schleifen. Während der Erfolg Walter Demels erwartet wurde, galt der zweite Platz des vierfachen deutschen Altmeisters und Olympiateilnehmers Siegfried Weiß als Überraschung.

50 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Walter Demel SC Zwiesel 2:18:41,6
02 Siegfried Weiß SZ Brend 2:24:35,2
03 Eduard Lengg WSV Reit im Winkl 2:24:55,2
04 Max Ruppauer SC Fischen 2:27:19,8
05 Helmut Gerlach WSV Braunlage 2:28:19,3
06 Herbert Steinbeißer SC Ruhpolding 2:29:41,1
07 Xaver Kraus WSV Reit im Winkl 2:29:39,2
08 Karl Zellner SC Ruhpolding 2:30:15,3
09 Peter Uhlig SV Baiersbronn 2:31:51,3
10 Peter Weiß SZ Brend 2:32:01,3
11 Anderl Hackl SC Bodenmais 2:32:05,9
12 Josef Niedermeier WSV Reit im Winkl 2:32:09,3
13 Siegfried Kaltenbach SC Schonach 2:32:17,2
14 Simon Stolz SC Fischen 2:33:16,2
15 Andreas Stolz SC Fischen 2:34:05,1
16 Gerhard Gehring SC Fischen 2:34:36,7
17 Hubert Merkel SC Ruhpolding 2:36:44,6
18 Klaus Duffner SC Schonach 2:37:04,7
19 Werner Beyer WSV Braunlage 2:37:55,6
20 Georg Gürster SC Bodenmais 2:37:55,6

Datum: Sonntag, 3. März 1968

Auch im Skimarathon über 50 Kilometer war Walter Demel nicht zu besiegen. Im heimischen Zwiesel war er fast sechs Minuten früher als der zweitplatzierte Siegfried Weiß über die Ziellinie gelaufen. Als Letzter der 74 Teilnehmer kam Helmut Hofmann (TG Walhalla Regensburg) mit einer Laufzeit von 3:32:39,2 std vor rund 2000 Zuschauern ins Ziel. Die Loipe, welche vielerorts als ideal bezeichnet wurde und drei Schleifen à 16,7 Kilometer beinhaltete, war von Streckenchef Max Fuchs konzipiert worden. Im Anschluss an das Rennen fand die Siegerehrung unter der Anwesenheit des bayerischen Staatssekretärs Josef Bauer auf dem Stadtplatz Zwiesel statt. Dabei wurde Demel mit dem Goldenen Ski und weiteren Präsenten ausgezeichnet.

Verbandsstaffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Namen Verband Zeit (std)
01 Karl Buhl
Ludwig Reiser
Herbert Steinbeißer
Walter Demel
BSV I (Bayern) 2:14:15
02 Josef Niedermeier
Stolz
Max Ruppaner
Gerhard Gehring
BSV III (Bayern) 2:20:13
03 Alfons Dorner
Eduard Lengg
Xaver Kraus
Anton Reiter
BSV II (Bayern) 2:20:19
04 Klaus Ganter
Ralph Pöhland
Anton Steinebrunner
Siegfried Weiß
SVS I (Schwarzwald) 2:21:35
05 SVS II (Schwarzwald) 2:24:57
06 Weichert
Wilhelm Schmidt
Werner Beyer
Helmut Gerlach
Harz I (Niedersachsen) 2:25:19

Datum: Samstag, 24. Februar 1968

Zum siebenten Mal hintereinander holte die bayerische Verbandsstaffel den Meistertitel. Mit der Tagesbestzeit von 32:28 Minuten trug erneut Walter Demel zum Erfolg teil. Nachdem die Staffel Schwarzwald I aufgrund eines Skibruchs von Toni Steinebrunner auf den vierten Platz zurückgefallen war, belegte Bayern auch die Ränge zwei und drei. Es gab ein Teilnehmerfeld von 25 Teams.

Vereinsstaffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Namen Verein Zeit (std)
01 Alfons Dorner
Xaver Kraus
Eduard Lengg
Anton Reiter
WSV Reit im Winkl I 2:04:44
02 Hubert Merkel
Theo Merkel
Karl Zellner
Herbert Steinbeißer
SC Ruhpolding I 2:07:55
03 Peter Weiß
Siegfried Weiß
Waldvogel
Karl-Heinz Scherzinger
SZ Brend 2:08:33
04 Detlef Nirschl
Emil Lettenmeier
Anton Schmid
Walter Demel
SC Zwiesel I 2:08:46
05 Max Ruppauer
Andreas Stolz
Simon Stolz
Gerhard Gehring
SC Fischen 2:10:05
06 Werner Krebs
Wilhelm Schmidt
Werner Beyer
Helmut Gerlach
WSV Braunlage I 2:10:33

Datum: Samstag, 2. März 1968
Weitere Platzierungen:
7. Platz: SC Schonach (2:10:35 std)
8. Platz: WSV Reit im Winkl II (2:13:06 std)
9. Platz: SC Hochvogel München (2:13:23 std)
10. Platz: SV Baiersbronn (2:14:59 std)
11. Platz: SC Bodenmais (2:16:09 std)
12. Platz: SC Ruhpolding II (2:17:51 std)
13. Platz: TS Marktredwitz-Dörflas (2:18:50 std)
14. Platz: SK Hannover (2:19:07 std)
15. Platz: WSV Rabenstein (2:20:58 std)
16. Platz: WSV Braunlage II (2:22:10 std)
17. Platz: SC Zwiesel AH (2:23:53 std)
18. Platz: DAV Freising (2:24:57 std)
19. Platz: SC Zwiesel II (2:26:43 std)
20. Platz: TVGN Kirchenlamitz (2:29:30 std)
21. Platz: WSV Wolfenbüttel (2:36:40 std)
An der Vereinsstaffel nahmen 23 Teams, darunter zwei Polizei-Divisionen in der Gästeklasse, teil. Der SC Taunus Frankfurt musste seinen Start aufgrund eines Unfalls auf der Anfahrt, bei der trotz Auto-Totalschadens alle Insassen unverletzt blieben, absagen. Etwa 3000 Zuschauer verfolgten das Rennen, bei dem Walter Demel (29:10 min) die schnellste Einzelzeit vorweisen konnte. Meister wurde die erste Staffel des favorisierten WSV Reit im Winkl.

Nordische Kombination[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Ort Gesamtpunkte
01 Ralph Pöhland SC Hinterzarten 484,58
02 Franz Keller SK Nesselwang 479,24
03 Günther Naumann TSV Urach 432,63
04 Eduard Lengg WSV Reit im Winkl 424,34
05 Hans Rudhart WSV Isny 418,79
06 Horst Möhwald SC Spitzingsee 397,06
07 Ernst Wursthorn SZ Breitnau 390,52
08 Konrad Namberger SC Ruhpolding 372,22

Datum: Donnerstag, 22. Februar und Freitag, 23. Februar 1968

Einen Sensationssieg feierte der Klingenthaler Ralph Pöhland bei den Meisterschaften der Kombinierer, denn mit Franz Keller besiegte er keinen Geringeren als den frischgebackenen Olympiasieger. Letzterer lag nach Sprüngen auf 77 und 75,5 Metern (263,0 Punkten) noch deutlich vor Pöhland (76 und 75,5 m; 245,0) und Ernst Wursthorn (220,0) in Führung, ehe Pöhland mit der zweitbesten Laufzeit am 1:57 Minuten langsameren Keller vorbeizog: „Ich weiß zwar nicht genau, warum ich so viel langsamer war, aber Pöhland war heute der eindeutig Bessere“, so Keller nach Rennende. Die stärkste Laufleistung präsentierte der erfahrene Eduard Lengg, doch musste sich dieser letztlich nur mit dem vierten Rang begnügen. Bronze gewann Gunter Naumann vom TSV Urach.

Skispringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skelett der Schanze am Glockenberg in Altenau 2024

Normalschanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Weite 1 Weite 2 Punkte
01 Günther Göllner 1. FC Bayreuth 79,5 m 79,0 m 236,0
02 Franz Keller SK Nesselwang 75,0 m 77,0 m 217,6
03 Ralph Pöhland SC Hinterzarten 77,0 m 75,0 m 211,6
04 Oswald Schinze SC Willingen 73,0 m 80,0 m 210,7
05 Heini Ihle SC Oberstdorf 78,0 m 74,0 m 210,6
06 Walter Lampe WSV Clausthal-Zellerfeld 77,0 m 75,5 m 210,4
07 Henrik Ohlmeyer SK Bischofsgrün 73,5 m 74,0 m 203,4
08 Alfred Winkler SK Winterberg 71,0 m 77,0 m 201,5
09 Wolfgang Happle SK Meinerzhagen 73,0 m 71,0 m 196,0
10 Alfred Grosche SK Winterberg 69,0 m 73,5 m 187,6

Datum: Sonntag, 25. Februar 1968

Der Wettkampf um die deutsche Skisprungmeisterschaft wurde vor etwa 10.000 Menschen auf der großen Altenau-Schanze ausgetragen. Das überaus spannende Springen mit 45 Athleten gewann der Bayreuther Günther Göllner vor den Kombinierern Franz Keller und Ralph Pöhland. Titelverteidiger Wolfgang Schüller wurde seinen Erwartungen nicht gerecht und landete abgeschlagen im Mittelfeld. Im dritten Durchgang sprang Oswald Schinze (80 m) auf der modernisierten Schanzen einen neuen Schanzenrekord.

Zeitungsartikel und Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Skisprungschanzen-Archiv: Schultal, Altenau. Abgerufen am 3. September 2020 (deutsch).
  2. Entscheidung fiel erst mit dem letzten Sprung. (PDF) In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 26. Februar 1968, abgerufen am 8. September 2020. (PDF)