Die Ausgrabung

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Film
Titel Die Ausgrabung
Originaltitel The Dig
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2021
Länge 112 Minuten
Stab
Regie Simon Stone
Drehbuch Moira Buffini
Produktion Gabrielle Tana,
Carolyn Marks Blackwood,
JMurray Ferguson,
Ellie Wood
Musik Stefan Gregory
Kamera Mike Eley
Schnitt Jon Harris
Besetzung

Die Ausgrabung (Originaltitel: The Dig) ist ein britisches Filmdrama aus dem Jahr 2021 nach dem gleichnamigen Roman von John Preston.[1] Regie führte Simon Stone, das Drehbuch schrieb Moira Buffini. Die Hauptrollen übernahmen Carey Mulligan und Ralph Fiennes.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die englische Landbesitzerin Edith Pretty beauftragt 1939, wenige Monate vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, den Amateurausgräber Basil Brown, der auf ihrem Anwesen eine bedeutende archäologische Entdeckung macht. Es handelt sich um einen Schiffsrumpf, der sich später als angelsächsisches Schiffsgrab entpuppt. Nach Bekanntwerden des Fundes erklärt Charles Phillips, ein führender Archäologe aus Cambridge, die Ausgrabung zu einer Angelegenheit nationaler Bedeutung und sich selbst zum Grabungsleiter. Außerdem meldet er das Interesse des British Museum an den Funden an.

Als der Krieg beginnt und Edith Pretty immer stärker erkrankt, entscheidet sie, den Fund dem British Museum zu spenden unter der Bedingung, dass Brown als Entdecker anerkannt würde. Der Abspann erklärt, dass dies nicht geschehen ist und Browns Name erst viele Jahrzehnte später im British Museum erstmals erwähnt wird.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im August 2019 wurde Carey Mulligan für die Hauptrolle besetzt. Die Rechte an dem Film wechselten außerdem von BBC Films zu Netflix.[2] Im Oktober 2019 kamen Johnny Flynn, Ben Chaplin, Ken Stott und Monica Dolan zur Besetzung des Films hinzu.[3]

Die Dreharbeiten begannen im Oktober 2019 in Shackleford, Surrey, Großbritannien. In Suffolk – in der Nähe des ursprünglichen Fundortes – fanden die Hauptaufnahmen statt.[4]

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Christian Schneider im Auftrag der Iyuno Media Germany GmbH, Berlin.[5]

Rolle Schauspieler Synchronsprecher
Edith Pretty Carey Mulligan Maria Koschny
Basil Brown Ralph Fiennes Udo Schenk
Peggy Piggott Lily James Yvonne Greitzke
Charles Phillips Ken Stott Lutz Schnell
Stuart Piggott Ben Chaplin Matthias Klie
Rory Lomax Johnny Flynn Konrad Bösherz
May Brown Monica Dolan Silvia Mißbach
Robert Pretty Archie Barnes Nikita Steinert
James Reid Moir Paul Ready Peter Flechtner

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den australischen Komponisten Stefan Gregory ist es der erste Spielfilm, für den er die Filmmusik komponiert hat.[6] Simon Stone hat bereits in mehreren Bühneninszenierungen mit Gregory zusammengearbeitet.

Soundtrack

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film erschien am 29. Januar 2021 bei dem Streaminganbieter Netflix.[8]

Sutton Hoo Grabhügel, 2010

Historischer Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Ausgrabungen im Jahr 1939 fand der Amateurarchäologe und Astronom Basil Brown (22. Januar 1888–12. März 1977) in Sutton Hoo ein angelsächsisches Schiffsgrab aus dem 7. Jahrhundert. Der Fund gilt als eine der bedeutendsten archäologischen Entdeckungen in Großbritannien.[9][10]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Internet-Filmjournal The Spool betitelt seine ausführliche Filmkritik mit „Der Film erforscht unser schmerzendes Verlangen, im Gedächtnis behalten zu werden“[11] und lobt den Regisseur Simon Stone, dem es gelinge, ein exquisites Drama über die Bedeutung von Geschichte für die Geschichte unseres eigenen Lebens und für die Geschichte der Gesellschaft zu schaffen. „Es ist eine wunderbare, überraschend anmutige Darstellung, wie wir uns erinnern und wie man sich erinnert.“ Der Rezensent lobt außer der starken Leistung der beiden Hauptdarsteller ausdrücklich den Blick von Kameramann Mike Eley auf die englische countryside, „sonnendurchtränkt von ihrer besten und regendurchtränkt von ihrer schlechtesten Seite“.[12]

Auch Andreas Kilb von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung lobt die Leistungen der Hauptdarsteller und des Kameramanns, kommt aber dann zu dem Schluss: „„Die Ausgrabung“, mit anderen Worten, ist einer jener Filme, die in den achtziger und neunziger Jahren von James Ivory gedreht wurden [...]. Nur stammten Ivorys Vorlagen von den besten Autoren der angelsächsischen Moderne – Henry James, E. M. Forster –, während Simon Stone sich auf einen Recherche-Roman des Journalisten John Preston [...] stützen musste. Dass ihr Vehikel nur eine alte Schubkarre ist, muss Stone und seinem Kameramann Mike Eley frühzeitig klargeworden sein, denn sie geben sich alle Mühe, ihr Sutton-Hoo-Tableau durch dramatische Toneffekte, schwelgerische Küstenpanoramen und reichlich Klaviergeklimper im Fluss zu halten. Aber es hilft nichts, „Die Ausgrabung“ fließt einfach nicht. Zum Trost gibt es [...] ein paar kostbare Augenblicke mit Carey Mulligan und Ralph Fiennes. Der Rest liegt im British Museum in den Vitrinen.“[13]

Sebastian Groß zieht in seiner Kritik für moviebreak.de folgendes Fazit: „Bei Die Ausgrabung handelt es sich nicht um ein Drama, das sich einzig und allein an seiner Kulisse ergötzt und noch weniger geht es um eine aufkeimende Romanze. Diese Dinge sind Regisseur Simon Stone herzlich egal. Stattdessen ist sein Netflix-Film eine zurückhaltende Meditation über das, was uns alle heimsuchen wird: Vergänglichkeit.“[14]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

British Academy Film Awards 2021

Artios Awards 2021

  • Nominierung in der Kategorie Independent-Film – Drama[16]

London Critics’ Circle Film Awards 2021

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. David Steinitz: Erotik der Erde. Süddeutsche Zeitung, Nr. 23 vom 29. Januar 2021, S. 10.
  2. Mia Galuppo: Carey Mulligan to Star in Netflix Drama 'The Dig'. In: The Hollywood Reporter. 29. August 2019, abgerufen am 15. November 2019.
  3. Andreas Wiseman: ‘The Dig’: Johnny Flynn, Ben Chaplin, Ken Stott & Monica Dolan Join Carey Mulligan, Ralph Fiennes & Lily James In Netflix Pic Now Underway In UK. In: Deadline.com. 8. Oktober 2019, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  4. Nia Daniels: The Dig to film in the UK. 26. Juli 2019, abgerufen am 27. Dezember 2020.
  5. Die Ausgrabung in der Deutschen Synchronkartei
  6. Stefan Gregory Scoring Simon Stone’s Netflix Film ‘The Dig’ Film Music Reporter, 8. Dezember 2020, abgerufen am 5. Februar 2021
  7. playlist spotify, abgerufen am 8. Februar 2021
  8. Times Staff: Yes, Virginia, there are movies this holiday season. Here's where to find them. In: The Los Angeles Times. 19. November 2020, abgerufen am 19. November 2020.
  9. Rupert Bruce-Mitford: Obituary: Basil Brown. In: Proceedings of the Suffolk Institute of Archaeology, Ipswich. 1977, abgerufen am 27. Dezember 2020.
  10. Edith Pretty's gift of Saxon gold in the British Museum. In: Express.co.uk. 30. März 2014, abgerufen am 27. Dezember 2020.
  11. wörtlich; „“The Dig” Explores our Aching Need to be Remembered.“
  12. Movies, Reviews thespool.net, abgerufen am 5. Februar 2021
  13. Andreas Kilb: „Die Ausgrabung“ bei Netflix: Die Phantome der Mrs. Pretty. In: FAZ.NET. Abgerufen am 6. Februar 2021.
  14. The Dig, die Ausgrabung moviebreak.de, abgerufen am 19. Februar 2021
  15. Andreas Wiseman: BAFTA Nominations 2021: ‘Nomadland’ & ‘Rocks’ Lead Highly Diverse Field In: deadline.com am 9. März 2021, abgerufen am 10. März 2021.
  16. Erik Pedersen: Artios Awards Film Nominations: ‘Borat’, ‘Da 5 Bloods’, ‘Chicago 7’, ‘One Night In Miami’ & More Up For Casting Society Prizes In: Deadline.com am 19. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2021.
  17. Andreas Wiseman: Female Filmmakers Lead Nominees For London Critics’ Circle Film Awards In: deadline.com am 12. Januar 2021, abgerufen am 12. Januar 2021.