Dietersberg (Egloffstein)

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Dietersberg
Koordinaten: 49° 42′ N, 11° 15′ OKoordinaten: 49° 41′ 51″ N, 11° 15′ 24″ O
Höhe: 456 (450–461) m ü. NHN
Einwohner: 16 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91349
Vorwahl: 09197
Der Egloffsteiner Gemeindeteil Dietersberg
Der Egloffsteiner Gemeindeteil Dietersberg

Dietersberg ist ein fränkischer Weiler, der zu Egloffstein gehört.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der im Südwesten der Wiesentalb gelegene Weiler ist ein Gemeindeteil des Marktes Egloffstein in Oberfranken.[2] Er befindet sich etwa einen halben Kilometer südwestlich des Ortszentrums von Egloffstein auf 456 m ü. NHN.[3] Dietersberg liegt am nordöstlichen Rand eines zur Nördlichen Frankenalb gehörenden Hochplateaus, das im Nordosten von der Trubach und im Südwesten vom Oberlauf der Schwabach begrenzt wird.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts unterstand Dietersberg der Herrschaft reichsunmittelbarer Adeliger, die sich in dem zum Fränkischen Ritterkreis gehörenden Ritterkanton Gebürg organisiert hatten.[4][5] Der Ort bildete einen Teil des Rittergutes Egloffstein im Besitz der Freiherrn von Egloffstein.[6][7] Diesen stand die Vogtei über die Ortschaft zu, zudem übten sie die Dorf- und Gemeindeherrschaft aus.[8] Die Hochgerichtsbarkeit war umstritten, diese wurde zum einen von dem zum Fürstentum Bayreuth gehörenden Vogteiamt Thuisbrunn als Fraischamt beansprucht und zum anderen von dem zum Hochstift Bamberg gehörenden Amt Ebermannstadt als Centamt.[9][10] Als die reichsritterschaftlichen Territorien in der Fränkischen Schweiz 1805 mediatisiert wurden, wurde der Weiler unter Bruch der Reichsverfassung vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert.[11][12] Mit dieser Übernahme wurde Dietersberg ein Teil der beider „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was im Juli 1806 mit der Rheinischen Bundesakte nachträglich legalisiert wurde.

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Dietersberg mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 ein Teil der Ruralgemeinde Egloffstein.[13][7] Im Jahr 1987 zählte Dietersberg 16 Einwohner.[1]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Gemeindeverbindungsstraße, die etwa einen Kilometer westsüdwestlich des Ortes von der Kreisstraße FO 32 abzweigt und am nördlichen Ortsrand des Weilers endet. bindet an das öffentliche Straßennetz an. Das einen halben Kilometer entfernte Ortszentrum von Egloffstein ist von Dietersberg aus über zwei stark abschüssige. nicht befestigte Fußwege erreichbar.

Ossi-Bühler-Hütte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am südlichen Ortsende des Weilers befindet sich die nach dem Nürnberger Bergsteiger und Buchautoren Oskar Bühler benannte Ossi-Bühler-Hütte, eine Selbstversorgerhütte, die normalerweise nur Mitgliedern der Alpenvereinssektion Nürnberg zur Nutzung überlassen wird.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der gegen Ende des 18. Jahrhunderts errichtete Zehntstadel von Dietersberg

In Dietersberg gibt es zwei denkmalgeschützte Objekte, einen Zehntstadel im nordöstlichen Ortsbereich und die Ruine der ehemaligen Pfarrkirche Heilige Drei Könige ein wenig außerorts.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dietersberg (Egloffstein) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 301 (Digitalisat). Abgerufen am 8. September 2019
  2. Dietersberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 9. September 2019.
  3. Geografische Lage von Dietersberg im BayernAtlas, abgerufen am 9. September 2019
  4. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
  6. Ingomar Bog: Forchheim. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 40.
  7. a b Ingomar Bog: Forchheim. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 114–115.
  8. Ingomar Bog: Forchheim. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 47.
  9. Ingomar Bog: Forchheim. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 22.
  10. Ingomar Bog: Forchheim. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtskarte“.
  11. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
  12. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 673 (Digitalisat). Abgerufen am 04. September 2019