Dietz von Thüngen

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Dietz von Thüngen (re.) bei der Verleihung des Justus-von-Liebig-Preises (1967)

Dietz Freiherr von Thüngen (* 1. Juni 1894 in Thüngen; † 31. Oktober 1973 in Würzburg) war ein deutscher Landwirt und Politiker (Deutsches Landvolk, Kampffront Schwarz-Weiß-Rot).

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thüngen entstammte dem alten fränkischen Adelsgeschlecht der von Thüngen und ist genealogisch Dietz XII. Seine Eltern waren Hans Karl von Thüngen (1851–1926), bayrischer Kämmerer sowie Major a. D., und Julia Gräfin von Giech-Thurnau (1854–1927). Er wurde evangelisch erzogen und besuchte bis 1909 das Gymnasium in Schweinfurt, danach,[1] wie sein Zwillingsbruder Lutz, die Ritterakademie am Dom Brandenburg.

Ab August 1914 nahm von Thüngen als Angehöriger des 1. Bayerischen Ulanenregiments in Bamberg am Ersten Weltkrieg teil. 1915 wurde er mit dem Bayerischen Verdienstkreuz mit Schwertern, später mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen ausgezeichnet.

Von 1919 bis 1922 studierte von Thüngen an den Universitäten Jena und München. Danach übernahm er die Bewirtschaftung des Familiengutes in Unterfranken. Von 1930 bis 1932 gehörte er als Abgeordneter des Deutschen Landvolkes dem Berliner Reichstag an. Daneben war er Präsident des Bayerischen Landbundes, Mitglied im Vorstand der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, Mitglied des Vorstandes der Bayerischen Landesbauernkammer und Mitglied im Arbeitsausschuss des Landwirtschaftlichen Kreisausschusses Unterfranken. Am 3. Juli 1959 wurde er mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Dietz von Thüngen war seit 1922 mit Mathilde Prinzessin von Stolberg-Roßla verheiratet, Tochter aus zweiter Ehe des Botho zu Stolberg-Roßla und der Prinzessin Hedwig zu Isenburg und Büdingen in Büdingen (1863–1925). Das Paar Thüngen hatte fünf Töchter.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Möglichkeiten und Grenzen der Selbsthilfe in der Landwirtschaft. Zwei Vorträge, Frankfurt am Main 1957. (zusammen mit Emil Woermann)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. Band 2 (Fortsetzungen und Ergänzungen 1913–1929), Hrsg. Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H., Selbstverlag, Druck P. Riemann, Belzig/ Ludwigslust 1929; S. 89, Zögling-Nr. 1805.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlicher Häuser 1942, A (Uradel), Jg. 92. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft, Justus Perthes, Gotha 1941, S. 521–522.
  • Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen von Flotow: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser. A (Uradel), Band II, Band 13 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1956, S. 493–494. ISSN 0435-2408

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705 – 1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Alumnatsverzeichnis. Band I, 1804.; 1805. Zöglinge Freiherr von Thüngen, Lutz; Freiherr von Thüngen, Dietz. Selbstverlag. Druck P. Riemann, Belzig, Ludwigslust 1913, S. 401 (staatsbibliothek-berlin.de [abgerufen am 22. Februar 2023]).