Diiodhexaoxid

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Kristallstruktur
Elementarzelle von Diiodhexaoxid
_ I 0 _ O
Kristallsystem

triklin

Raumgruppe

P1 (Nr. 2)Vorlage:Raumgruppe/2[1]

Gitterparameter

a = 5,006 Å, b = 6.741 Å, c = 6,795 Å, α = 97.1°, β = 96.43°, γ = 105.36°[1]

Allgemeines
Name Diiodhexaoxid
Verhältnisformel I2O6
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 65355-99-9
Wikidata Q66725210
Eigenschaften
Molare Masse 349,805 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,53 g·cm−3 [1]

Schmelzpunkt

150 °C (Zersetzung)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Diiodhexaoxid ist eine anorganische Verbindung, die als Iodoxid zu den Halogenoxiden gehört.

Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Darstellung von Diiodhexaoxid kann durch vielfältige Wege erfolgen. Möglich ist die Entwässerung von Periodsäure mittels konzentrierter Schwefelsäure:

.

Alternativ kann die Darstellung durch Reaktion von Periodsäure mit Iodsäure mit Schwefelsäure erfolgen.

Die thermische Zersetzung von meta-Periodsäure im Vakuum führt ebenfalls zur Darstellung von Diiodhexaoxid.[3][5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter 100 °C kann Diiodhexaoxid stabil unter Feuchtigkeitsausschluss gelagert werden. Beim Lösen in Wasser findet eine exotherme Reaktion zu Iod- und Periodsäure statt. Bei Erhitzen über 150 °C kann die Zersetzung in Diiodpentoxid beobachtet werden;[3]

.

Die Verbindung ist diamagnetisch, was auf die unterschiedlichen Oxidationszahlen der Iodatome zurückgeführt wird.[5] Als Festkörper kristallisiert die Verbindung in der Raumgruppe P1 (Raumgruppen-Nr. 2)Vorlage:Raumgruppe/2 mit den Gitterkonstanten a = 500,6 pm, b = 674,1 pm, c = 679,5 pm, α = 97.1°, β = 96.43°, γ = 105.36° mit einer Formeleinheit pro Elementarzelle.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Thorsten Kraft, Martin Jansen: Synthesis and Crystal Structure of Diiodine(V/VII) Hexaoxide: An Intermediate between a Molecular and a Polymer Solid. In: J. Am. Chem. Soc. Band 117, Nr. 25, Juni 1995, S. 6795–6796, doi:10.1021/ja00130a026.
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 96. Auflage. CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Properties of the Elements and Inorganic Compounds, S. 4-67.
  3. a b c A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 543–544 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. a b Hans Siebert, Manfred Weise, Ursula Woerner: Über das Jod(V,VII)-oxid J2O6. In: Z. anorg. allg. Chem. Band 432, Nr. 1, Juli 1977, S. 136–140, doi:10.1002/zaac.19774320117.