Dirk Neldner

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Dirk Neldner (* 16. April 1958 in Hamburg) ist ein deutscher Theatermacher und Kulturmanager.

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dirk Neldner wuchs in Hamburg auf und zog zum Studium der Theaterwissenschaften, Germanistik und Politik nach (West) Berlin.

Von 1982 bis 1988 führte er die Geschäfte des Privattheaters Junges Theater in Berlin-Kreuzberg unter der künstlerischen Leitung von Ingrid Kaehler. Anfang der 1990er Jahre gründete er die Theater-Zeitschrift "Theater in Berlin" im Eigenverlag, der ab 1996 von Sabine Korneli weitergeführt wurde.

Von 1992 bis 2001 war er als Mitglied der Theaterleitung Chef-Marketing am carrousel Theater an der Parkaue (heute Theater an der Parkaue), einem der größten deutschen Kinder- und Jugendtheater. Es folgte ein eineinhalbjähriges Engagement an der Hochschule Musik und Theater Zürich, heute Zürcher Hochschule der Künste, wo er u. a. die Neustrukturierung des Theater an der Sihl innerhalb der Hochschule mit organisierte.

Von 2010 bis 2015 war Dirk Neldner Geschäftsführer am Berliner Kabarett-Theater Distel und eröffnete dort 2012 die Studio Bühne für junge Kabarett-Talente, die Sven Laude leitete.[1]

2022 hatte die zweisprachige Produktion „Sax&Play / Berlin@Play“, ein interaktives Theater-Game, in Radebeul und Berlin Premiere. Eine Kooperation der Landesbühnen Sachsen mit dem Platypus Theater unter der künstlerische Leitung von Neldner.[2] „Berlin@Play“ wurde im Mai 2023 zur 10. Theatre_Olympics nach Budapest eingeladen.[3]

Neldner ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in Berlin-Friedrichshagen.

Internationale Theater-Kooperationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter der Intendanz von Manuel Schöbel begann Neldner in Zusammenarbeit mit der Chef-Dramaturgin Odette Bereska das carrousel Theater an der Parkaue international zu vernetzen. So mit dem TYUZ Theatre (Bryantsev_Youth_Theatre) in Sankt Petersburg und dem ATYP (Australian Theatre for Young People) in Sydney. Ferner wurden von ihm größere internationale Kooperationsprojekte wie „Europäische Schulhof-Geschichten“ und Magic Net, jeweils durch die EU gefördert, initiiert und durchgeführt.[4][5]

Seit 2005 entwickelt Neldner gemeinsam mit Odette Bereska und Sven Laude große multinationale Theater-Kooperationsprojekte im Rahmen der EU-Kulturförderprogramme (Culture 2000, Culture, Creative Europe):

Zeitraum Projekt Projekt Claim Leitende Einrichtung Anzahl an Partnern / Ländern
2005–2008 Magic-Net[6] Connect Classic Drama

to Young Audiences

Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin 14 Theater / 12 Länder
2009–2013 Platform11+ Artistic Discoveries in

European Schoolyards

Brageteatret Drammen, Norwegen 12 Theater / 11 Länder
2014–2016 Boomerang A Global Theatre Intervention:

Documents of Poverty and Hope

Teatro Elsinor, Forlí, Italien 6 Theater / 6 Länder / 3 Kontinente
2015–2018 Platform Shift+ Digital Challanges in Theatre

for Young Audiences

Pilot Theatre, York, Großbritannien 11 Theater / 9 Länder
2019–2024 PlayOn! New Storytelling with

Immersive Technology

VAT Teater, Tallinn, Estland 9 Theater, 9 Unis / 9 Länder
2019–2024 ConnectUp European Theatre for Young

Audiences in a Union of Diversity

Universität Agder, Kristiansand, Norwegen 11 Theater / 9 Festivals / 9 Länder
2022–2025 Phōnē Giving Minority Languages a Voice Tryater, Leeuwarden, Niederlande 8 Theater / 8 Länder

Andere Tätigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Für die Eröffnung des Humboldt Forums / Ethnologisches Museum im Berliner Schloss konzipierte Neldner die Teilausstellung „Ansichtsache(n) : Das Deutsche in mir ist indirekt“, die gemeinsam mit Felicia Daniel und Sven Laude realisiert wurde. In Fotocollagen und Video-Interviews wird die Geschichte der sog. „DDR-Kinder von Namibia“ anhand ausgewählter Biografien nacherzählt.[7] Die Recherche zu dem Thema startete er im Rahmen der Bewerbung Dresdens zur Kulturhauptstadt Europas 2025.[8]
  • Als Kleist-Beauftragter (2008/2009) von Frankfurt (Oder) entwickelte er für die Stadt das Konzept des Kleist-Jahres 2011.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ulrike Borowcyk: Unterwegs im Dienst der Satire. In: Berliner Morgenpost. 27. August 2014, abgerufen am 29. November 2023.
  2. Ein Theater-Game gemischter Realitäten. Landesbühnen Sachsen, abgerufen am 29. November 2023.
  3. Budapest@Play. 10th Theatre Olympics, abgerufen am 28. November 2023 (englisch).
  4. Bryantsev Youth Theatre (Saint Petersburg). Abgerufen am 29. November 2023 (englisch).
  5. Sydney Festival week two. 20. April 2008, abgerufen am 29. November 2023.
  6. Almuth Knigge: Regional handeln, europäisch denken. Deutschlandfunk, 13. März 2007, abgerufen am 29. November 2023.
  7. Ansichtssache(n). Humboldt Forum, abgerufen am 29. November 2023.
  8. Die DDR-Kinder von Namibia. Neue Heimat DD 2025, 19. November 2019, abgerufen am 29. November 2023.
  9. Jörg Schreiber: Ohne Neubau ins Kleist-Gedenkjahr 2011. Tagesspiegel, 16. Juni 2009, abgerufen am 29. November 2023.