Diskussion:Armand Mergen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von 94.134.138.63 in Abschnitt Zitat von Armand Mergen
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Psychiater?[Quelltext bearbeiten]

Laut [1] publizierte er seine Dissertation an der Rechts- u. staatswiss. Fakultät. [2] nennt zwar "Medizin und Jura in Brüssel und Innsbruck". Doch sehe ich nur die og. Dissertation und bezweifle deshalb, dass er auch Psychiater war. Quellen dafür? Bitte ggf. eintragen! --Fäberer (Diskussion) 09:29, 9. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Ganz klar ist das nicht, bei Mergen liegt biografisch einiges im Dunkeln. Sein Doktorvater jedenfalls war Psychiater. Außerdem, das sollte im Artikel geändert werden, war Mergen stets Außerplanmäßiger Professor in Mainz. Das lässt sich indirekt aus der Vita von Michael Bock ableiten. Ich werde Bock, an dessen Lehrstuhl ich freier Mitarbeiter bin, fragen, ob Mergen Psychiater war. --Jürgen Oetting (Diskussion) 21:00, 9. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Hab eine Weile gegoogelt, oftmals ist Mergen (auch in Berichten des Spiegel) als Dr. Dr. ausgewiesen, deutsche Kriminologen in den ersten zwei Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg waren durchweg Rechtswissenschaftler und Psychiater, siehe Hans Göppinger und Heinz Leferenz. --Jürgen Oetting (Diskussion) 21:43, 9. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Vielen Dank. Daran habe ich auf die Schnelle gar nicht gedacht, dass Stumpfl ja Psychiater war...bin nur über die juristische Fakultät "gestolpert". Ich denke, dass auch der Spiegel als Referenz schwach ist, um aus Mergen einen "Dr. Dr." zu machen ohne Angaben wann/wo/zu welchem Fachgebiet/Thema eine zweite Diss. eingereicht/publiziert wurde. Aber "denken" alleine hilft hier nicht weiter.... Und das "denken" fängt bei mir als Fragendem nun schon bei der ersten Diss. an: Titel der Diss. und Umstände ("untersucht an 200 Fällen der Universitätsklinik") lassen die Möglichkeit offen, dass es eine psychiatrische Arbeit sein könnte, erst die publizierende Fakultät lässt auf den Rechtswissenschaftler schliessen. --Fäberer (Diskussion) 23:31, 9. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Das mit der doppelten Promotion scheint sicher zu sein: MERGEN, Armand, Prof. Dr. Dr.; D, Deutschland; geb. Heffingen/Luxemburg 29. 01. 1919; gest. Bridel 01. 03. 1999; WG.: Prof. Univ. Mainz, pensioniert; F.: Kriminologie, Strafrecht; Verö.: Kriminologie 1975, 2. A. 1978 3. A. 1995; Son.: Kürschner 1954, Kürschner 1961, Kürschner 1966, Kürschner 1970 - Quelle. --Jürgen Oetting (Diskussion) 10:43, 10. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Akademische Biografie mit Fragezeichen[Quelltext bearbeiten]

Was man so hört: In der Phase (1970er Jahre), in der an allen größeren rechtswissenschaftlichen Fakultäten ordentliche Professuren für Kriminologie (und dazu meist Strafrecht) eingerichtet wurden, hob man die C2-Stelle (Außerplanmäßiger Professor) des populären Mergen nicht (wie eigentlich geplant) auf C4 an, weil Zweifel an seiner akademischen Herkunft (Promotion, Habilitation) aufgekommen waren. Auf die C4-Stelle wurde dann Alexander Böhm berufen und es gab (außergewöhnlich) zwei Kriminologieprofessoren an der Universität Mainz. Als Mergen dann 1984 oder 1985 ausschied, wurde "seine" Stelle auf C3 angehoben und 1985 von Michael Bock besetzt. Als der dann 1995 Lehrstuhlnachfolger von Böhm wurde, strich man die ehemalige Mergen-Stelle und es gab nur noch einen Kriminologie-Professor in Mainz. -- Mergen war Mitbegründer (1959) und auch erster Präsident der Deutschen Kriminologischen Gesellschaft (die 1988 in die Kriminologische Gesellschaft überführt wurde). Mir liegen Sammelbände aus den 1960er Jahren vor, die Mergen als Präsident herausgab. Darin führt er nur einen Doktortitel. Später taucht in verschiedenen Publikationen über ihn der Doppeldoktor auf. Ich vermute inzwischen, dass es sich um einen Ehrendoktorschaft handelt. -- Es gibt eine Festschrift: Aktuelle Kriminologie. Zum zehnjährigen Bestehen der Deutschen Kriminologischen Gesellschaft und dem 50. Geburtstag ihres Präsidenten, Prof. Dr. Dr. Armand Mergen, Hamburg 1969. Da ist der dann schon Doppeldoktor. Ich werde sie mir besorgen, bezweifle aber, dass sich bei der Lektüre der Nebel über Mergen lichten wird. --Jürgen Oetting (Diskussion) 09:53, 11. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Angaben aus der oben genannten Quelle in den Artikel eingearbeitet und etwas Klarheit gewonnen. Mergen war kein Psychiater! Er wurde zweimal als Jurist promoviert, ungewöhnlich. Es könnte damit zu tun haben, dass seine NS-Promotion in Luxemburg nicht anerkannt wurde. Der Titel einer zweiten Dissertation ist in der Quelle nicht angegeben, war es die von 1942? Irgendwelche formalen Gründe für die Nichtberufung auf den Mainzer Lehrstuhl muss es ja gegeben haben. Der Nebel über der Biografie lichtet sich noch nicht ganz. Gar nicht nebulös war dagegen Mergens Rolle in der Deutschen Kriminologischen Gesellschaft, die war seine Idee und er war eigentlich immer ihr Präsident. Diese Gesellschaft ist einen Artikel wert. --Jürgen Oetting (Diskussion) 19:41, 14. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Herzlichen Dank für die Präzisierungen! Die Kategorie "Autor" ergibt sich vielleicht aus seiner belletristischen Schriftstellerei? --Fäberer (Diskussion) 20:07, 14. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Stimmt, er hat ja auch Schöngeistiges geschrieben, das hatte ich übersehen. Müsste wohl auch noch in den Artikel rein. --Jürgen Oetting (Diskussion) 21:23, 14. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Weitere Ungereimtheit[Quelltext bearbeiten]

Mergen, der 25 Jahre Präsident der Deutschen Kriminologische Gesellschaft (DKG) war, die sich in ihrer Satzung ausdrücklich von der Dominanz der Psychiater in der Kriminologie abgrenzte und die als Gegengründung zur wieder aktivierten Kriminalbiologischen Gesellschaft verstanden wurde, überreichte 1974 seinem akademischen Lehrer, dem Psychiater und Rassen-Biologen Friedrich Stumpfl die Beccaria-Medaille in Gold der DKG. Stumpfl wurde damit für besondere Verdienste um die Kriminologie geehrt. --Jürgen Oetting (Diskussion) 18:39, 15. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Die Verbindung zwischen Mergen und Stumpfl war offenbar stärker... Mit dem Anthropologen Adolf Portmann und Konrad Lorenz mischen noch mehr "seltsame Tierchen" in der Preisträgerliste mit, ohne diese jetzt Namen für Namen durchforstet zu haben... --Fäberer (Diskussion) 13:35, 16. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Ja, es gibt allerlei Merkwürdigkeiten, auch in Mergens kriminologischen Texten. Einerseits wollte er sehr früh, die Kritische Kriminologie kam viel später, die Kriminologie vom Einfluss der Psychiater befreien und dann gab es immer wieder Rückfälle. Auch sein letztes Buch Das Teufelschromosom. Zum Täter programmiert (1995) ist ein Rückfall in die Kriminalbiologie. Ein ausgeprochen bunter Vogel, mal dezent ausgedrückt. Im Verhältnis zum medialen Einfluss, den er bis etwa 1970 hatte, sind seine hinterlassenen Spuren in der Fachwissenschaft bis zur Unerkennbarkeit verblasst. Es gibt keinen Mergen in aktuellen deutschen Kriminologie-Lehrbüchern. Vielleicht besser so.--Jürgen Oetting (Diskussion) 21:54, 17. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Zitat von Armand Mergen[Quelltext bearbeiten]

In seinem Buch 'Tat und Täter. Das Verbrechen in der Gesellschaft', steht der originelle Satz: "Wer und wie ein Mörder ist, weiß nur der Laie".--94.134.138.63 21:25, 17. Sep. 2018 (CEST)Beantworten