Diskussion:Coniophis

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Hallo TAM! Hier der erste Teil des versprochenen Reviews. Aus Zeitmangel erstmal nur der Abschnitt Merkmale, der Rest folgt aber bald. Hoffe es ist hilfreich.

Merkmale[Quelltext bearbeiten]

Einzelpunkte:

  • Woher weiß man, dass das Tier einen reduzierten Hüft- und Schulterapparat aufwies? Ich dachte, man hätte nur Wirbel gefunden?
  • Der Rumpf von C. predescens war bereits typisch schlangenartig ausgebildet – Hier fragt sich der Leser vielleicht, woher man das weiß, wenn doch nur einzelne Wirbel bekannt sind. Hier könnte das Argument mit den Lymphapophysen gleich mit verknüpft werden. Das bringt dem Leser mehr Kontext.
  • "Wie bei den Vertretern der Echten Schlangen (Alethinophidia) sind die Kondylen nicht von einer Furche umgeben" – in der Quelle steht: and lack the groove around the condyle seen in alethinophidians.
  • "und verfügte nicht über die komplexe Kieferaufhängung abgeleiteter Schlangen." Bei Kieferaufhängung denke ich spontan an die Aufhängung des Unterkiefers, die ja, mangels Fossilien, nicht gemeint sein kann. Also ist die Aufhängung der Maxilla gemeint, müsste präzisiert werden.
  • Ich würde hier auch viel stärker auf den Aspekt der Schädelkinese eingehen: dass die Gelenkung der Maxillare mit den angrenzenden Schädelknochen rigide war und nicht beweglich wie bei anderen Schlangen. Darauf reitet das Paper ja schon im Abstract herum.
  • Der Schädel von Coniophis ist nur fragmentarisch überliefert. Hier könnte noch dazu, welche Knochen bekant sind, also Dentale und Maxillare ink. Zähne.
  • Bei den Wirbeln anstatt "eingedrückt" vielleicht besser konkav schreiben?
  • Das Kiefergelenk entsprach bei Coniophis wie bei anderen basalen Schlangen wohl weitgehend dem heutiger Eidechsen, weshalb die Tiere ihren Kiefer nicht aushängen konnten. – Der hintere Teil des Unterkiefers – und damit das Kiefergelenk – ist doch gar nicht überliefert, Aussagen darüber und ob der Unterkiefer ausgehängt werden konnte sind folglich nicht möglich.
  • eine Lebensweise, an die ein abgeflachter Rücken und die Reduktion von Gliedmaßen eine häufige Anpassung darstellen. – finde ich sprachlich sehr holprig, am besten umformulieren.
  • Die Autapomorphien (wie grenze ich die Gattung von anderen Gattungen ab?) fehlt. Da ja der Text teilweise recht tief in anatomische Details einsteigt, würde ich mir hier schon zumindest ein Beispiel wünschen.

Spontaner Vorschlag zur Struktur: Es wird manchmal nicht klar, warum gerade bestimmte Merkmale genannt werden, andere aber nicht. Dem Leser fehlt manchmal der Kontext. Vielleicht sollte man gar nicht versuchen, das Tier "von Kopf bis Fuß" zu beschreiben, sondern wie folgt gliedern: Der erste Absatz könnte allgemeine, augenfällige Merkmale des Tieres beschreiben (Größe, Zähne, Körperbau). Der zweite Absatz könnte mehr ins anatomische Detail gehen, und zwar immer mit dem Ziel (bzw. roten Faden), das Mosaik aus basalen und abgeleiteten Merkmalen herauszustellen. Auf diese Weise wäre es möglich, die Merkmale nicht nur listenartig aufzuführen, sondern stehts im Kontext zu betrachten. In einem dritten Absatz könnte dann vielleicht auf die Abgrenzung der Gattung eingegangen werden. --Jens Lallensack (Diskussion) 10:45, 4. Aug. 2012 (CEST)[Beantworten]

Vielen Dank für die Anmerkungen. Momentan bin ich etwas knapp, was meine Zeit angeht, aber ich werde sie so schnell wie möglich umsetzen. Beste Grüße, Alt 19:12, 10. Aug. 2012 (CEST)[Beantworten]
So, nach ewiger Zeit habe ich die meisten Kritikpunkte jetzt abgearbeitet. Ein paar kurze Anmerkungen zur Kieferaufhängung: Jein. Der Unterkiefer ist zwar nicht überliefert, aber z.B. bei Najash abguckbar, wo er auch noch nicht dem heutiger Schlangen ähnelte. Mit der Prämaxilla hast du natürlich trotzdem recht, ich habs im Artikel entsprechend geändert. Auf jeden Fall vielen herzlichen Dank für dein tolles Review! --Alt 21:10, 23. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]
Hi TAM, zum Kiefergelenk: Prüfe bitte mal, ob du vielleicht das Kiefergelenk mit dem Intramandibulargelenk verwechselt hast. Der Satz "die Kieferknochen waren starr miteinander verbunden" würde gut auf das Intramandibulargelenk passen (also die Gelenkung des Dentale mit den anderen Knochen des Unterkiefers), das aber mit dem Kiefergelenk und der Fähigkeit, den Kiefer auszuhängen, nichts zu tun hat. Aber bezogen auf das eigentliche Kiefergelenk ergiebt das für mich keinen Sinn. Gruß, --Jens Lallensack (Diskussion) 19:46, 24. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]

WP:KALP 23. November-15. Dezember 2012. Ergebnis Lesenswert.[Quelltext bearbeiten]

Zeichnung des Holotyps von Coniophis
Zeichnung des Holotyps von Coniophis

Coniophis ist eine ausgestorbene Gattung der Schlangen (Ophidia) aus der späten Kreidezeit. Die einzige sicher zu dieser Gattung gehörige Art, Coniophis precedens, wurde etwa 7 cm lang und besaß sowohl Merkmale abgeleiteter Schlangen als auch Eigenschaften typischer Eidechsen. Sie war an eine grabende Lebensweise angepasst und ernährte sich wahrscheinlich von kleinen Wirbeltieren. Die fossilen Überreste von Coniophis wurden erstmals Ende des 19. Jahrhunderts in der Lance-Formation des US-Bundesstaats Wyoming gefunden und 1892 von Othniel Charles Marsh beschrieben. Lange hielt man sie für einen frühen Vertreter der Rollschlangen, eine Revision auf Basis zusätzlichen Fossilmaterials wies Coniophis 2012 allerdings als Schwestertaxon aller anderen bekannten Schlangen aus. Für die Gattung Coniophis wurde eine Reihe weiterer Arten beschrieben. Ihre Zugehörigkeit gilt jedoch als schlecht gesichert, meist beruhen die Originalbeschreibungen nur auf wenigen fossilen Wirbeln.

Eigentlich dachte ich, dass die Zeitungsmeldung von diesem Sommer höchstens zu ein wenig mehr als einem Stub reichen würde. Tatsächlich wurde daraus dann aber doch ein Artikel, der einen breiten Querschnitt durch die Geschichte der Paläontologie bildet und exemplarisch die Schwierigkeiten dieser Wissenschaft aufzeigt. Nebenbei auch was für Fans von Schlangen, deren Uroma hier vorgestellt wird. Ich denke, der Artikel ist ganz gut gelungen, Jens Lallensack hat ihn dankenswerterweise ausführlich reviewt. Ich würde mich freuen, wenn er bei anderen genauso viel Interesse für Coniophis weckt wie bei mir.--Alt 21:05, 23. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]

  • Lesenswert Laien-Lesenswert für einen offensichtlich sehr fundiert recherchierten Schlangenartikel. Könnte in der Einleitung noch das Adjektiv "abgeleitet" erläutert werden, das ich im Zusammenhang mit Schlangen nicht kenne? Auch rot verlinkte Fachausdrücke wie "Zygosphen" oder "Zygantrum" sollten ganz kurz erklärt werden, da ich so als Laie die Sätze, die diese Begriffe enthalten, nicht verstehe. Grüße --Oskar71 (Diskussion) 14:51, 24. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]

Lesenswert Super, endlich auch mal eine fossile Schlange, die wir im Portal:Dinosaurier und Verwandte präsentieren können. Für Exzellent ist die OMA-Tauglichkeit noch nicht ausreichend gegeben. Hier noch einige Anmerkungen:

  • Die Geschichte mit der Schädelkinese könnte vielleicht noch klarer herausgearbeitet werden. Dass also der Schädel insgesamt deutlich weniger beweglich war als bei heutigen Schlangen, dass Coniophis sozusagen einen eidechsenartigen Kopf auf einen schlangenartigen Körper zeigte (vgl. Abstract von Longrich et al. 2012).
  • Die deutlichste Autapomorphie, die Coniophis als Schlange ausweist, ist die Zwischenkieferverbindung. – Schreibt man hier vielleicht besser Synapomorphie? Was kann man sich unter "Zwischenkieferverbindung" vorstellen?
  • Gibt es etwas zur Etymologie des Gattungsnamens?

--Jens Lallensack (Diskussion) 20:39, 24. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]

  • Ja, den Schädel arbeite ich noch besser heraus. Bei der Kieferverbindung: Das ist die keilartige Verbindung der Unterkieferknochen, die du bei diesem Pythonschädel links sehen kannst; also der hintere Knochen, der schienenartig in den vorderen greift. Der vordere Unterkiefer kann deshalb leicht verschoben werden, was z.B. bei den Schlingbewegungen moderner Schlangen oder eben beim Öffnen des Mauls zum Tragen kommt (Hast du eine Idee, wie ich das besser ausdrücken kann? Unser Schlangenartikel erwähnt es leider nicht mal). Ich werde mich mal um mehr Laienverständlichkeit bemühen, indem ich stärker auf den Artikelbestand verlinke. Der Artikel war auch für mich absolutes Neuland, wahrscheinlich ist er auch deshalb an vielen Stellen noch so fachwortlastig. Und nein, Marsh sagt leider gar nichts zur Etymologie. das Ophis ist natürlich griechisch für Schlange, conis dürfte hier lateinisch für einen kegel sein, aber was meint er damit? Sollte ich diese Unklarheiten im Artikel erwähnen?--Alt 21:11, 24. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]
Ah ok. Bei "Zwischenkieferverbindung" dachte ich an eine Verbindung zwischen den Kiefern und nicht an eine innerhalb des Kiefers. Vielleicht einfach schreiben Die deutlichste Synapomorphie mit den heutigen Schlangen ist die erhöhte Beweglichkeit der Unterkieferknochen zueinander? --Jens Lallensack (Diskussion) 21:45, 24. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]
Hab ich mal (fast) so übernommen, danke für den Vorschlag. Beim Rest habe ich mich um noch mehr Verständlichkeit bemüht.-- Alt 23:20, 1. Dez. 2012 (CET)[Beantworten]

Ein schöner Artikel zu einer fossilen Schlange, allerdings ohne das notwendige Hintergrundwissen aufgrund der Fachtermini teilweise nicht immer leicht verständlich, was aber sicher durch Blaulinks oder evtl. kurze Erklärungen verbesserbar ist. Von mir erstmal ein Lesenswert und ein herzliches Dankeschön--DagdaMor (Diskussion) 21:20, 24. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]

  • Die zahlreichen Überarbeitungen haben den Artikel deutlich verbessert und verständlicher für Laien werden lassen. Ohne dass dies das Verschulden des Autors ist, birgt die Gattung fundmaterial- und überlieferungsbedingt und im Vergleich zu anderen ausgezeichneten Artikeln über fossile Gattungen insgesamt wenige Zusatzinformationen, ein knappes exzellent ist hier aber drin, alle relevanten Punkte sind mE beschrieben, danke nochmal für den Artikel und die geleistete Arbeit--DagdaMor (Diskussion) 18:46, 13. Dez. 2012 (CET)[Beantworten]
Mit 2 Lesenswert und 1 Exzellent = Lesenswert. Auswertungsversion Nacktaffe (aka syrcro) 09:19, 15. Dez. 2012 (CET)[Beantworten]