Diskussion:Corps Hildeso-Guestphalia Göttingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gerade die Beziehung Heines zur Burschenschaft würde ich hier lieber etwas kritischer dargestellt sehen. Schließlich ist er rausgeworfen worden (warscheinlich wegen seiner jüdischen Herkunft).

Ganz entschieden nein! Es wird vielfach kolportiert, dass Heine in einer Burschenschaft gewesen sei. Wir haben das hier in der Wikipedia mehrfach diskutiert, z.B. auf der Diskussionsseite von Heinrich Heine. Bisher hat keiner einen Beleg gefunden. Es ist sicher, dass Heine in dem Corps Guestphalia Mitglied war, das sich damals vermutlich noch nicht "Corps" genannt hat (die Vereinheitlichung auf die Bezeichnung "Corps" hat eine Weile gedauert). Zur Unterscheidung der Begriffe Corps und Burschenschaft empfehle ich die entsprechenden Artikel sowie den Artikel Studentenverbindung. Zur Vertiefung vielleicht noch Urburschenschaft. Das in diesem Artikel zitierte Gedicht hat Heine übrigens Jahrzehnte nach seiner Göttinger Zeit geschrieben. Es wird gesagt, dass er wegen eines Duellvergehens (siehe auch: Mensur (Studentenverbindung)) von der Universität relegiert worden sei. Das war damals mit dem Austritt aus der Verbindung verbunden, da damals besonders im norddeutschen Raum das Lebensbundprinzip noch nicht so weit verbreitet war. Man war nur solange in der Verbindung, wie man auch an der Uni war. --Rabe! 00:08, 10. Mär 2005 (CET)


Heine wurde nicht aus dem Corps Guestphalia ausgeschlossen, da er 1821 diesem Corps noch gar nicht beigetreten war.
Er schloss sich zunächst dem burschenschaftlichen (damals war Burschenschaft nicht nur eine Bezeichnung für einen Verbindungstypus, sondern auch allgemein für die Studenten) "Stammtisch der Kaiserlichen", benannt nach einem Gastwirt, an. Im Dezember 1820 kam es zwischen diesen "Kaiserlichen", die mit ca. 200 Personen im Deutschen Hause (eine damalige Kneipe) kneipten, und den Westphalen zu Streitereien und Duellforderungen. Eine Untersuchung des "Akademischen", resultierte Ende Januar 1821 zu 14 Consilia abeundi und 63 Karzerstrafen. Daraufhin verließ Heine Göttingen.
Dem Corps Guestphalia Göttingen, schloss sich Heine erst 1824 nach seiner Rückkehr aus Berlin an. Es ist jedenfalls der Fall, dass Heine bei dem Corps Guestphalia, über die das Gedicht in Caput X handelt und deren Tradition das Corps Hildeso-Guestphalia, nicht herausgeworfen wurde. Christian

Heinrich Heine[Quelltext bearbeiten]

Zeichnerische Darstellung des Göttinger Studentenlebens durch Heinrich Heine in einem Brief an einen Freund (1824)

Liebe Mitstreiter, das ist durch biographische Werke und studentenhistorische Forschung unumstritten, dass Heinrich Heine bereits 1819 in Bonn in burschenschaftlichen Kreisen unterwegs war und deshalb auch von Universitätsvertretern aufgrund seiner Teilnahme an Veranstaltungen verhört wurde. Siehe dazu auch Karlsbader Beschlüsse, Demagogenverfolgung, Mainzer Zentraluntersuchungskommission. In Göttingen hat er sich ab 1820 weiter in diesen Kreisen herumgetrieben, wurde aber schließlich wegen einer von ihm gegenüber einem Kommilitonen ausgesprochenen Pistolenforderung von der Universität relegiert. Ein Protokoll einer dieser Verhöre seitens der Universitätsrichter in dieser Sache wurde 1925 mal in einer Göttinger Tageszeitung veröffentlicht und später in einem Buch abgedruckt, das mir vorliegt. Heine hat sich übrigens gern geschossen. Noch in den 1840er Jahren in Paris hat er bei einem Pistolenduell eine Hüftverletzung davongetragen. Nach seiner Relegation aus Göttingen ging er nach Berlin. Im Jahre 1824 kam er zur Promotion wieder nach Göttingen zurück und war Mitglied bei den "Westphalen", also dem Corps Guestphalia, das später im Corps Hildeso-Guestphalia aufging. --Rabe! (Diskussion) 14:23, 5. Mai 2012 (CEST)[Beantworten]