Diskussion:Dativ

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Letzter Kommentar: vor 1 Monat von Universal-Interessierter in Abschnitt Dativus iudicantis in einfachen Kopulasätzen mit Adjektiv
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beispiele[Quelltext bearbeiten]

Es geht um diese beiden Sätze!!!

Ich würde sagen der erste Satz ist falsch, da es im Hochdeutschen noch immer Genetiv gibt:

Missbrauchter Dativ: Frage: "Wem gehört dieser Schuh?"
Antwort: "Dem Tobias!"<br/

So wäre es richtig: Frage: "Wessen Schuh ist das?"
Antwort: "Des Tobiases!"

Hier bin ich mir nicht sicher, aber glaub da muss Akkusativ hin, weil ja das indirekte Objekt nicht gefragt ist, sondern Akkusativ als betroffenes Objekt. Ich streichle den Kater<-Akkusativ Bin mir aber nicht sicher in wie weit das vor dies zu einem versteckten alt-Casus macht wie Dativ Instrumental/Ablativ/Lokativ, die ja heute alle mit mit+Dativ, von/aus+Dativ, in+Daviv gebildet werden.

Mit Dativ: Frage: "Wem singt dieser Mann ein Lied vor?"
Antwort: "Der Claudia!"

Mit Akkusativ: Frage: "Wen singt dieser Mann ein Lied vor?"
Antwort: "Der Claudia!"

Ich weiß das zweite hört sich etwas komisch an, aber das heißt nicht, das es falsch ist!

Vieleicht gibt es hier paar gute alte Germanistiker!

Hehe, ich sage nur "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod", der Auto Bastian Sick hat sich mit dem Thema groß und breit beschäftigt. --Berger77 (Diskussion) 03:10, 2. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Auf die Frage Wem gehört dieser Schuh antwortet man mit einem Dativ, weil das Verb gehören den Dativ verlangt. Das gehört zur Valenz dieses Verbes. Man sagt also: das Buch gehört dem Mann und nicht das Buch gehört des Mannes. Dementsprechend antwortet man auch auf die Frage mit dem Dativ. Man kann den semantisch gleichen (oder zumindest sehr ähnlichen) Sachverhalt natürlich auch mit Nomen plus Genitvattribut (Possessivgenitiv) beschreiben, das Buch des Mannes und fragt danach natürlich mit dem Genitivfragepronomen wessen. Antwort: das des Mannes. Beim Tobias Beispiel haben wir das Problem, dass der Genitiv von Namen auf -s eher mühsam ist. Hier wäre, vor allem in der Umgangssprache auch die Antwort: das von Tobias denkbar.
Beim Singen-Beispiel habe ich Mühe die Argumentation nachzuvollziehen. In dem Satz gibt es schon ein direktes Objekt (oder, was für Deutsch die bessere Bezeichnung ist Akkusativobjekt) nämlich ein Lied. Verben mit zwei Akkusativobjekten sind auf Deutsch ziemlich selten (z.B. kosten und lehren). Singen gehört nicht dazu. Zudem ist es sehr häufig, dass bei einem Verb mit zwei Objekten die Person im Dativ steht (vergleiche zum Beispiel geben). Was du mit "betroffenes Objekt" vermutlich ansprichst, ist die thematische Rolle. (Ob jemand von der Handlung profitiert, sie erleidet, ausübt etc.). Diese Rollen korrespondieren aber nicht 1:1 mit bestimmten Kasus. Dafür sind es auch zu viele.
Nur der Satz "Wem singt er ein Lied vor" ist standardsprachlich korrekt. Cost 16:09, 16. Dez 2004 (CET)

Nun, ich bin zwar kein Germanistiker, glaube dennoch aber mich lange genug ausführlich mit meiner Muttersprache auseinandergesetzt zu haben. Auf die Frage wem denn jetzt der Schuh gehöre, ist aufgrund der Fragestellung ein Dativ in der Antwort wahrscheinlich. Ausnahme wäre wohl hier eine Antwort wie "Das ist der Schuh des Mannes". Und einen merkwürdigeren Fehler als beim Genitivbeispiel habe ich glaube ich schon lange nicht mehr gesehen. Auf die Frage, wessen Schuh das denn sei, lautet die hochsprachliche Antwort ganz klar "Das ist der Schuh des Tobias bzw. Das ist Tobias Schuh", da bei maskulinen Wörtern mit einer Endung auf -s keine Änderung im Genitiv stattfindet. Zum Beispiel des singenden Mannes ist zu sagen, dass es sich in dem Falle nicht nur komisch anhört, sondern auch tatsächlich falsch ist.

Also so wie ich das sehe ist interessanter Weise die beste Antwort in beiden Fällen (beim "Schuh-Beispiel") einfach nur "Tobias", da man bei Namen generell auf Artikel verzichtet. Man sagt ja auch "Prinz Charles hat Diana geheiratet" und nicht "Der Prinz Charles und die Diana geheiratet", auch wenn ich in gesprochener Umgangssprache solche Konstruktionen des öfteren erleben darf ^^. Zum zweiten Beispiel ist ja schon gesagt, dass singen und demnach auch vorsingen bei den Dativ regieren. --xand0r112358 00:32, 31. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Ich habe im Abschnitt #Dativ-e einige Beispiele hinzugefügt.--Hammermatz (Diskussion) 17:46, 17. Nov. 2016 (CET)Beantworten

Ich möchte nur hinzufügen: Wenn ein Eigenname mit "s", "ß", "x"m "z" oder "tz" endet, schreibt man im Genitiv folgendermaßen mit Apostroph (Auslassungszeichen): "Tobias' Schuhe", "Franz' Buch", "Schmitz' Kinder". Außerdem gibt es keine "Germanistiker" - die Typen heißen Germanisten - bin selbst einer. --Rlaurer 17:59, 17. Mär 2005 (CET)

missbräuchliche Verwendung von Sprache[Quelltext bearbeiten]

Bitte nicht "Ich würde sagen..." - das ist eine Drohung, die dann auch noch mit dem Wort "Genetiv" wahr gemacht wird :-(

Interessant wäre es zu erfahren, was ein "Genetiv" sein soll - vermutlich eine neue Kurzbezeichnung für die Erzeugung, Vermehrung und explosionsartige Verbreitung von Grammatikfehlern unter Missachtung der Erkenntnisse von Gregor Mendel :-)

Schade dass die "Germanistiker" schon richtig gestellt wurden - ich wollte "Germanologen" vorschlagen.....:-)

--Domainator 22:52, 23. Apr 2005 (CEST)

Der Genetiv ist eine richtige Schreibweise, siehe zum Beispiel Stowassers Lateinlexikon. --91.34.240.235 11:38, 15. Feb. 2011 (CET)Beantworten

In der lateinischen Sprache gibt es viele Arten zu deklinieren ... z.B. hic,haec,hoc, ... qui,quae,quod, ... is,ea,id, ... ille,illa,illud ... etc. , dort gibt es auch Nominativ,Genitiv,Dativ,Akkusativ und Ablativ .. ! Wenn es nun aber welcher,welche,welches.. der,die,das.. jener,jene,jenes.. etc. ist .. wie dekliniert man das nun in der deutschen Sprache ???

Also es kann ja net so schwer sein dieser zu deklinieren, oder?
Nominativ - dieser
Genitiv - dieses
Akkusativ - diesen
Dativ - diesem
Und die anderen Genera kann man sich dann ja leicht erschließen, oder? Und da es nunmal in der deutschen Sprache keinen Ablativ gibt, kann man im Deutschen natürlich auch kein Wort im Ablativ deklinieren ^^ --xand0r112358 00:36, 31. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Dativ-e[Quelltext bearbeiten]

Im Niederlaendischen Wikipedia gibt es diese Saetze:

http://nl.wikipedia.org/wiki/Locatief In de Germaanse talen is de locatief goeddeels opgegaan in de datief. In het Nederlands is dat vooral bij het voorzetsel te nog goed te zien. Dit voorzetsel komt vaak voor in versteende uitdrukkingen met een datief zoals ten huize van of ten tijde van. Een enkel archaïsch fossiel is mogelijk nog van de locatief zelf, zoals : te zijnent of te mijnent. Dit blijft echter speculatief, want in geen enkele oude Germaanse taal - noch in het Gotisch, noch in het Oudengels - is de locatief aangetroffen.

Kurz gesagt: Es waere spekulation, weil es ueberhaupt keine Germanische Sprache mit Lokativ gibt, aber ein Dativ im Niederlaendisch mit das "te"-Praeposition sei eigentlich ein Lokativ. "te" ist Niederlaendisch fuer "zu"; also koennte es moeglich sein dass das Dativ-e eigentlich ein Lokativ ist? Viele Dativ-e Antraege sind ja wie Plaetze oder gleiches.

Also erstmal wäre ja ne Übersetzung nicht schlecht, da nunmal nicht jeder Niederländisch kann. Aber zu deiner Frage, das Dativ-e ist kein vergessener Lokativ, da Redewendungen wie z.B. "Dem Tode geweiht" oder "Das Kind im Manne" nichts mit Orten zu tun haben. --xand0r112358 00:41, 31. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Wie ist sich dem?[Quelltext bearbeiten]

Die Phrasen: - Wie dem auch sei... - Ist dem so? - Dem ist so! - Wenn dem so ist... - Da dem so ist... - Daß dem so ist... sind gerade auch unter gebildeten und sprachkundigen Menschen weit verbreitet und müßten doch eigentlich nach aktueller Verwendung mit "das" oder "es" statt mit "dem" geschrieben werden. Kann jemand diese Regel bzw. Ausnahme erklären, oder ist es tatsächlich falsch?

Falsch ist das nicht. Es heißt ja auch MIR ist übel, nicht ICH bin übel. Bei das machst du dem zum Subjekt, das heißt, das Ding ist kalt, weiß, gekocht ...- Bei dem ist aber der Sinn anders: Nicht dem ist heiß, weiß, gekocht oder so, sondern etwas anderes, eventuell Unerwähntes DEM ist vorsichtig entgegenzutreten. Die beiden Konstruktionen haben völlig verschiedene Sinne!! IP Quindicenne 19:47, 28. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Erste Absatz falsch?[Quelltext bearbeiten]

[...] Er bezeichnet in indogermanischen, weiterhin synthetischen Sprachen das indirekte Objekt. [...]

Sollte es nicht heiszen "Er bezeichnet in indogermanischen und anderen synthetischen Sprachen das indirekte Objekt."? Andernfalls verstehe ich den Sinn nicht.

Substitution[Quelltext bearbeiten]

Habe den Artikel um das ergänzt, was mir seit Jahren Kummer macht: Daß falsche Dative für Buchauflage sorgen, während der Gesamtschüler-"Genetiv" an meinen Nerven zerrt. Letzte Trouvaille auf der 1. Seite einer Tageszeitung: "wider besseren Wissens". AUA Witwe Bolte 12:29, 29. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Danke, dass Du Dir diesem Thema annimmst! ;-) --Idler 08:51, 2. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Noch eine Frage[Quelltext bearbeiten]

Macht man heutzutage bei Saetzen wie "Das ist Peter's Schuh." noch dieses Abostroph?

Danke fuer die antworten Hayamoto 18:19, 11. mai. 2008 (CET)

Nein. Niemals. Den Apostroph macht man nur (a) im Englischen oder (b) wenn man die Dudenregel nicht kennt: "Normalerweise wird vor einem Genitiv-s kein Apostroph gesetzt. Das gilt auch für das Genitiv-s und Plural-s bei Initialwörtern und Abkürzungen." (Duden, 23. Aufl. 2004, Regel K 16). Siehe auch Deppenapostroph. --Idler 21:17, 19. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Doch. Wohl schon. Leider. Mein Duden sagt bei Regel K 16, dass er bei Eigennamen im Genitiv schon verwendet werden kann. Die angeführten Beispiele sind Andrea's Blumenecke und Willi's Würstchenbude. Peter's Schuh ist da wohl analog, damit man unterscheiden kann, ob der Schuh von Peter oder Herrn Peters ist. Ich finde das zwar grausam, aber ist inzwischen wohl machbar. --GlaMax 17:00, 6. Okt. 2009 (CEST)Beantworten
Duden, K16, 2.:"Nicht als Auslassungszeichen, sondern zur Verdeutlichung der Grundform eines Eigennamens wird der Apostroph gelegentlich in folgenden Fällen gebraucht: a) Vor der Adjektivendung -sch. b) Vor dem Genitiv-s."
Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung, §97E: "Von dem Apostroph als Auslassungszeichen zu unterscheiden ist der gelegentliche Gebrauch dieses Zeichens zur Verdeutlichung der Grundform eines Personennamens vor der Genitivendung -s oder vor dem Adjektivsuffix -sch: Carlo’s Taverne, Einstein’sche Relativitätstheorie."
Ich kann keiner der Regeln eine Beschränkung auf Geschäftsnamen sehen. Bei "Peter's Schuh" ist "Peter" die Grundform eines Eigennamens (Duden) oder Personennamens (Empfehlungen). Auch wenn danach "Schuh" kommt. --GlaMax 18:02, 1. Dez. 2009 (CET)Beantworten

Erklärungsnot[Quelltext bearbeiten]

Wer kann mir helfen und erklären, warum es heissen muss " am Montag,den" und nicht " am Montag,dem soundsovielten"? Quittenmeyer--84.140.237.250 10:20, 27. Dez. 2008 (CET)Beantworten


Es geht beides: "am Montag, dem..." und "am Montag, den...". S. Duden. Richtiges und gutes Deutsch 5. Auflage 2001, S. 218 Dr. Karl-Heinz Best 17:18, 27. Dez. 2008 (CET)Beantworten

"Am Montag, dem ..." ist korrekt. Daß der Duden die andere Form auch für richtig hält, liegt daran, daß die falsche Form nicht mehr aus dem allgemeinen Sprachgebrauch ausgerottet werden kann. (nicht signierter Beitrag von 188.192.100.153 (Diskussion) 22:31, 11. Sep. 2014 (CEST))Beantworten

Präpositionen, die immer den Dativ nach sich ziehen[Quelltext bearbeiten]

Sollte man in die Beispiele noch "bei" aufnehmen ? Da "bei" relativ häufig gebraucht wird, erscheint mior das sinnvoll....

Ferner:

nächst, außer

Der Spruch dazu lautet übrigens:

Mit, nach, nächst, nebst, samt, bei, seit, von, zu, aus, ausser, entgegen, gegenüber.

//Tom (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu Hilfe:Signatur – stammt von 84.167.245.96 (DiskussionBeiträge) 12:32, 5. Jan. 2009 (CET)) Beantworten

Bei "bei" liegt das aber am präskriptiven Bildungsbürgerschibboleth "bei + Akkusativ = bäh". Als Ortspräposition müsste es eigentlich auch eine Richtungsangabe mit Ziel im Akkusativ regieren können wie "in", "an", "über", "unter" etc., und das war früher auch so und ist in einigen Dialekten immer noch so. Butter bei die Fische. --2A0A:A540:CFD8:0:1993:984E:1095:CD4B 22:52, 25. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Dativus possessivus in der mundartlichen Umgangssprache[Quelltext bearbeiten]

In vielen Regionen Deutschlands wird der Dativ zum Anzeigen von Besitzverhältnissen "missbraucht": "DEM (Tom) sein Auto", "MEINEM Vater sein Auto", "MEINEM Vater SEINER Schwester ihr Auto", ... (s.a. Bastian Sick: "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod").

Auch die wörtliche Übersetung des lat. Dativus possessivus ist in vielen Regionen Deutschlands üblich und wird dort zum Teil sogar (fälschlicherweise) für Hochdeutsch gehalten. Dies betrifft vor allem Regionen, die historisch unter dem Einfluss romanischer Sprachen stehen, z.B. das Rheinland und Hessen: Die Wendungen "Wem ist das?" (statt "Wem gehört das?") bzw. "Das ist mir" (statt "Das gehört mir" bzw. "Das ist meins") sind dort sehr gebräuchlich. Sie werden (im Gegensatz zur Konstruktion "Dem sein Auto") auch von vielen gebildeten Sprechern ohne explizite linguistische Vorkenntnisse gar nicht als umgangssprachlich bzw. mundartlich wahrgenommen.

-- 77.25.83.79 21:04, 25. Apr. 2009 (CEST)Beantworten

Ich habe im Abschnitt über mundartliche Dativ-Konstruktionen die oben angesprochene, im Rheinland übliche wörtliche Übersetzung des lateinischen Dativus possesivus ergänzt (im Sinne von: "Wem ist der Hut?") und gleichzeitig im Abschnitt "Besonderheiten der Dativbildung" den ersten Satz grammatisch verbessert. (Flüchtigkeitsfehler?) --77.9.117.180 11:41, 23. Jul. 2014 (CEST)Beantworten

Merseburger Zaubersprüche[Quelltext bearbeiten]

Im Artikel wird im Zusammenhang mit Possessivkonstruktionen auf die Merseburger Zaubersprüche und hier speziell auf den Satz "du uuart demo balderes uolon sin uuoz birenkit" verwiesen. Das wird mit "dem Fohlen sein Fuß verrenkt" im Sinne von "der Fuß des Fohlens verrenkt" übersetzt. Ist das korrekt? Erstens heißt es "da ward dem Balders Fohlen sein Fuß verrenkt", aber abgesehen davon sehe ich eine ganz andere Konstruktion in dem Satz, nämlich: "Dem Fohlen wurde sein Fuß verrenkt" (Was wurde wem verrenkt? Dem Klaus wurde seine Hand verrenkt.) statt "dem Fohlen sein Fuß wurde verrenkt" (Was wurde verrenkt? Dem Klaus seine Hand wurde verrenkt.). In diesem Falle handelte es sich nicht um eine Possessivkonstruktion mittels Dativ. Da wären aus den Merseburger Zaubersprüchen eher die Zeilen anzuführen:

thu biguol en sinthgunt,
sunna era suister;
thu biguol en friia,
uolla era suister;

Sinthgunt, (der) Sunna ihre Schwester ... Frija, (der) Volla ihre Schwester - das wäre imo ein besseres Beispiel für die Possessivkontruktion mittels Dativ. Mag mich hier jemand korrigieren oder sollte man das ändern? --Zerowork 12:34, 1. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Ich kenne mich mit althochdeutscher Grammatik nicht so gut aus, aber Deine Analyse von "demo balderes uolon sin uuoz" als (verkürzt) "dem Balders Fohlen sein Fuß" scheint mir zumindest diskutabel zu sein. Welcher Deklination unterliegt denn "balder"? Ich würde "demo balderes uolon" als Dativ-Possessivkonstruktion verstehen: "dem Balder sein Fohlen". Aber wie gesagt: ich weiß es nicht. Ist das (e)s bei balder ein Genitivmarker? Wenn es ein Genitivmarker ist, wie passt das mit dem Pronomen "demo" im Dativ zusammen? --Zinnmann d 02:52, 2. Feb. 2010 (CET)Beantworten
"Dem Balder sein Fohlen" hieße imho "demo balder sīn uolon". "Balderes" ist ein Genitiv: "Balders Fohlen". Was hier passiert, ist offensichtlich etwas, das im Nhd. nicht mehr gemacht wird: "Balders Fohlen" wird als ganze Phrase in den Dativ gesetzt (das ist auch heute üblich) und dieser Dativ mittels Artikel kenntlich gemacht (das geht heutzutage nicht mehr). "demo balderes uulon" heißt nhd. "dem Fohlen Balders", nicht "dem Balders Fohlen". Analog ließe sich "Nachbars Katze" einsetzen: "Da wurde Nachbars Katze der Pelz gegerbt". "Nachbars Katze" steht hier auch im Dativ, aber der ist nhd. ohne Artikel. Wenn man den Dativ nhd. kenntlich machen wollte, müsste man schreiben: "der Katze des Nachbars", nicht "der Nachbars Katze".
Wenn hier eine Dativ-Possessivkonstruktion vorliegt, dann bei "demo (balderes) uolon sīn uuoz": "dem (Balders) Fohlen sein Fuß". Man findet das auch in der Literatur, aber ich finde das aus oben genannten Gründen fragwürdig. Nun bin ich auch kein Grammatiker des Ahd., deswegen frage ich ... ---Zerowork 13:04, 3. Feb. 2010 (CET)Beantworten
Die Frage ist doch, ob "dem Fohlen" und "sein Fuß" ein Satzglied bilden oder zwei. Es könnten zwei sein: "Dem Fohlen wurde sein (der) Fuß verrenkt." Gleichzeitig denke ich, dass solche Formulierungen den Ursprung der possessiven Dativkonstruktion darstellen dürften. --2A0A:A541:3745:0:7453:A8A7:DBF9:5C22 01:34, 4. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Krankt die Deutung von "Sunna era swister" und "Folla era swister" als Dativ mit Possessivartikel nicht schon daran, dass es sich bei den Namen der Frauen oder Göttinnen um Nominative handelt? --2A0A:A541:3745:0:7453:A8A7:DBF9:5C22 01:36, 4. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Dativ-en[Quelltext bearbeiten]

Das Dativ-en scheint mir auch in den Namen von Straßen vorzukommen, wenn sie nach Frauen benannt sind, z.B. Mathildenstraße, Eleonorenstraße usw. -- 78.53.123.116 03:32, 30. Aug. 2011 (CEST)Beantworten

Ne, ich denk das -en ist Füllmaterial, das bei Komposita allgeimein oft reinkommt (Fugenmorphem). So wie in Sonn-en-brille (hier ist ja keine Mehrzahl gemeint) --Alazon 22:00, 14. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

Dieſes Dativ-en iſt kein Füllmaterial, ſondern tatſächlich eine Fallendung, wenn auch nicht die des dritten, ſondern des zweiten Falles: Man denke an "das Buch Emiliens" bzw. hier als Beiſpiel ohne s treffender "das Buch der Emilien" für heute grinddeutſch "Emilias Buch". Zuſätzlich ist z.B. "Emilien" die Mehrzahl von Emilia, und nicht grinddeutſch "Emilias". So lautet der Genitiv (und die Mehrzahl) der Wörter "Europa" oder "Korea" EUROPEN sowie KOREEN.

-- Teutſchvölkiſcher 17:58, 25. Julmond 2011 (MEZ)

Dativ-e im BGB[Quelltext bearbeiten]

Das Beispiel ist durchaus interessant, es ist nämlich so, daß nach der BGB-Reform des Schuldrechtes mit Inkrafttreten zum 1. Januar 2002 etliche Dativ-es beseitigt wurden (ähnliches beim Genitiv: Konstruktionen wie "des Rechtes" wurde an einigen Stellen zu "des Rechts"), einige sind aber geblieben, meist in formelhaften Fügungen wie "Im Sinne des Gesetzes", "Im Falle" usf. An einigen Stellen ist das Dativ-e aber auch ohne erkennbare Systematik geblieben, etwa im genannten Beispiel.--84.166.147.228 17:14, 27. Okt. 2012 (CEST)Beantworten

Schwache(?) Beugung mit Akkusativ bei wiederholten Dativen[Quelltext bearbeiten]

Wenn eine ganze Wortfolge wie "das große, weiße Kaninchen" in den Dativ versetzt wird, dann bekommt nur das erste Wort den Dativ ab und der Rest kommt in den Akkusativ: "dem großen, weißen Kaninchen", "einem großen weißen Kaninchen", "Großem Kaninchen zur Flucht verholfen!". Wenn allerdings die ersten beiden Wörter gleichberechtigt auf einer Ebene nebeneinanderstehen (mir fehlen gerade die richtigen grammatischen Begriffe, vielleicht kann die jemand nachliefern), dann hat man die Wahl, ob man das zweite in den Dativ oder in den Akkusativ versetzt: "Großem, weißem/n Kaninchen zur Flucht verholfen!"

Ich hätte mich hier gerne darüber informiert, wie das genau analysiert wird und welche Fachwörter dafür verwendet werden. (Ausgangspunkt war, dass ich gerade versuche, herauszufinden, ob das im Alemannischen auch so ist.) Leider sagt der Artikel momentan noch gar nichts dazu. Wer kann da helfen? Hans Adler 11:53, 15. Jun. 2014 (CEST)Beantworten

Es geht hier nicht um Dativ versus Akkusativ, sondern um stark flektierter Dativ ("grossem") versus schwach flektierter ("grossen") Dativ. Das Adjektiv kennt eine starke Deklination, eine schwache Deklination und eine gemischte Deklination. Ohne Artikel wird die starke (Dativ: grossem Kaninchen, grosser Frau, grossem Mann), mit unbestimmtem Artikel die schwache (einem grossen Kaninchen, einer grossen Frau, einem grossen Mann) und mit bestimmtem Artikel die gemischte Deklination (im Nom. stark, im Gen., Dat., Akk. schwach) angewandt. Im Alemannischen (Beispiel Zürichdeutsch) geht das ebenso: im alte Züüg, i der alte Waar = im (in dem) alten Zeug, in der alten Ware (schwach, da mit bestimmtem Artikel) vs. mit altem Züüg, mit alter Waar = mit altem Zeug, mit alter Ware (schwach, da ohne bestimmten Artikel). Konnte ich mich halbwegs verständlich machen? LG --Freigut (Diskussion) 10:29, 16. Jun. 2014 (CEST)Beantworten

Freier Dativ[Quelltext bearbeiten]

Im Wiktionary wird der freie Dativ kurz erklärt. Hier aber im Artikel finde ich niegends das Wort "freier". Wird der freie Dativ hier überhaupt erwähnt? Eventuelle unter einem anderen Begriff? --Thirunavukkarasye-Raveendran (Diskussion) 21:24, 5. Aug. 2014 (CEST)Beantworten

Belegbaustein[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel wurde 2014 von einem unangemeldeten Benutzer mit Belege fehlen gekennzeichnet, ohne das detaillierter zu begründen. Nachdem der Artikel seit dieser Zeit doch deutlich verändert wurde, rege ich an, den Baustein zu entfernen, oder hat noch jemand konkreten Belegbedarf? --Anfeld (Diskussion) 14:51, 3. Jan. 2019 (CET)Beantworten

Ich sehe eher inhaltlichen Überarbeitungsbedarf als Belegprobleme. Außerdem ist der Artikel auf die deutsche Grammatik eingeschränkt, das muss auch nicht sein. Also passt vielleicht eher irgendein anderer Baustein :) --Alazon (Diskussion) 17:47, 3. Jan. 2019 (CET)Beantworten

"Appositiver" Dativ[Quelltext bearbeiten]

Ich würde in diesem Wikipedia-Artikel hier gerne eine mutmaßlich jüngere Entwicklung besprechen, welche gut in Bastian Sicks Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod Platz fände: nennen wir das Phänomen vorläufig den "appositiven" Dativ!

Beispiele (mit meinen Hervorhebungen):

Ein Bischof ist für die geistliche und verwaltungsmäßige Leitung eines Gebiets, dem Bistum, zuständig.
Allgemeine Zeitung des VRM vom 29.08.20, S. 3, Rubrik Kruschel erklärt's.
Wenn die Wasser der „heiligen“ Flüsse (wie dem Ganges) wirklich Sünden und Leiden wegwaschen könnten, dann wären die Schildkröten, Krebse, Fische und Muscheln, die in diesen Flüssen leben, wohl schon längst von ihren Sünden und Leiden befreit.
https://www.dhamma-dana.de/files/Dhamma%20Dana/Buecher/buddhadasa/Buddhadasa_Bhikkhu-Buddhismus_verstehen_und_leben-Ein_Handbuch_fuer_die_Menschheit.pdf

Weiß jemand, wo dieses Phönomen in der gemanistisch-linguistischen Fachliteratur besprochen wird, auf die ich verweisen kann?--Hammermatz (Diskussion) 16:14, 29. Aug. 2020 (CEST)Beantworten


Die Dudengrammatik 8. Auflage (2009) schreibt dazu (S. 981):
In bestimmten Konfigurationen besteht die Tendenz, den Dativ als »Normalkasus« zu wählen: (a) nach Präpositionen, die eigentlich den Akkusativ oder den Genitiv regieren, (b) bei Akkusativobjekten, (c) bei possessiven Attributen (siehe dazu auch den folgenden Punkt). Der Dativ gilt in all diesen Fällen als nicht korrekt.
Wer das festlegt, dass es nicht korrekt ist, steht da nicht. Ich bemerke vor allem, dass gesagt wird: "es besteht die Tendenz", und dass es grammatische Auslöser dafür gibt. Dann kann man es ja schwer "falsch" nennen...?
--Alazon (Diskussion) 16:57, 29. Aug. 2020 (CEST)Beantworten
Ich fürchte, in welchem Kasus eine Apposition tatsächlich steht (nicht: eigentlich stehen sollte), hängt stark davon ab, ob der Anwender der Sprache sich Gedanken gemacht hat, was er ausdrücken will, und ob er die Sprache auch beherrscht. Viele scheinen sich der Anwendung des Kasus nicht sicher zu sein und retten sich zum Dativ (so wie oben im Beispiel mit dem Bistum), weil es zwar falsch ist, aber trotzdem richtig (jedenfalls unauffällig) klingt. Andere glauben, hoffen, meinen, jede Apposition müsse im Dativ stehen - sie können kein Deutsch und wissen es nicht besser. Beispiel: „Durch die Stadt fließen die Zorge, einem Nebenfluss der Helme, über welche insgesamt 14 Brücken führen, die Helme selbst, einem Zufluss der Unstrut und die Salza, die der größten Quelle Thüringens, dem Salzaspring entspringt.“ (Nur der dritte Dativ ist angebracht und somit richtig.) So stand es bis vor einigen Jahren im WP-Lemma „Nordhausen“ – bei so was speit man beim Lesen auf die Tastatur. (Vllt. fallen beide Gruppen auch zusammen.) Das für mich auffälligste Beispiel ist der Roman „Narr“ (handelt von einem Staatsstreich in Österreich), von dem ich einst ein Leseexemplar lesen durfte (übrigens lesenswert, spannend): Jede einzelne Apposition war im Dativ verfasst – jedes einzelne Mal war der Dativ falsch. Es gab eine (wenig löbliche) Ausnahme, eine Apposition, die nicht im Dativ stand − gerade hier wäre der Dativ richtig gewesen
Auf demselben Komposthaufen wie der Appositionsdativ gedeiht denn auch der Aufzählungsdativ: Man liest es jeden Tag – das erste Glied der Aufzählung steht noch im korrekten obliquen Kasus, beim zweiten Glied switcht man hilflos in den Dativ – und allermeistens passt es nicht.
Es gibt nur eine Konsequenz: Wenn man nicht weiß, wie man den Satz zu Ende bringen/ fortsetzen soll, wechsle man in den Dativ oder man lerne Deutsch. 178.12.57.49 02:19, 13. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Finde ich sehr interessant, man könnte den Artikel diesbezüglich noch etwas ausbauen. Gruss, --Freigut (Diskussion) 11:01, 13. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Ja aber dann bitte ohne den präskriptiven Furor. --Alazon (Diskussion) 11:04, 13. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Den verwendet mancher sogar als Ergänzung zu Nominalphrasen im Nominativ oder Akkusativ. Und dass man gegen diesen Verfall der Regeln und Traditionen unserer Sprache nichts sagen darf, würde ich gerne infragestellen. --2A0A:A541:3745:0:7453:A8A7:DBF9:5C22 01:41, 4. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Dativus iudicantis in einfachen Kopulasätzen mit Adjektiv[Quelltext bearbeiten]

Was ist mit diesem Fall? Sollte man ihn nicht erwähnen? Besonders weil in diesen Sätzen, wenn es um wirklich Empfundenes geht (hoffentlich war das eine gute Zusammenfassung für "kalt", "warm", "schlecht", "unwohl"), das bei Abwesenheit der die Bewertung persönlich machenden Dativergänzung obligatorische Dummy-Subjekt "es" entfällt und der Satz wie im unpersönlichen Passiv subjektlos konstruiert wird. ("Es ist kalt." Aber "Mir ist kalt." "Es wird heiß." "Mir wird heiß.") Dies ist auf wenige Adjektive beschränkt. (Zu "Es wird dunkel." geht nur "Ich finde, es wird dunkel.", zu "Es wird zu dunkel" beispielsweise "Mir wird es zu dunkel.") --Universal-InteressierterDisk.Arbeit 15:39, 16. Mär. 2024 (CET)Beantworten