Diskussion:Der Fremde

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Der Artikel ist schlecht[Quelltext bearbeiten]

Ich habe eben gerade das Buch zu Ende gelesen und finde den ganzen Artikel zu kurz und schlecht geschrieben. Der Inhalt könnte deutlich besser wiedergegeben und der Bezug zum Existentialismus ausgeweitet werden. Es handelt sich schließlich nicht um irgendein Buch. (nicht signierter Beitrag von 84.177.240.171 (Diskussion) 11. November 2006, 22:03 Uhr)

so eine pauschale und anonyme Bemerkung ist wenig hilfreich. Ich werde sie bei Gelegenheit hier löschen.--Goesseln (Diskussion) 16:51, 17. Mär. 2014 (CET)[Beantworten]

Weiß nicht, ob sich jetzt noch eine Reaktion lohnt, aber generell gilt: "Dann mach ihn besser!" :-) Jezabeliberté (Diskussion) 05:52, 25. Feb. 2016 (CET)[Beantworten]

Zusammenfassung von "Der Fremde"[Quelltext bearbeiten]

Ich habe einen sehr komplexe französische Zusammenfassung des Buches ins Deutsche übersetzt. Ich halte diese Zusammenfassung für sehr gelungen, denn sowohl der Inhalt als auch Camus philosophischer Hintergrund werden beleuchtet. Ich bin mir im Klaren darüber, dass diese Übersetzung vieler Verbesserungen bedarf. Meine Intention war es jedoch zunächst so nah wie möglich am Original zu verbleiben. Ich schlage vor diese Zusammenfassung mit dem Artikelunterpunkt Inhalt verschmelzen zu lassen. Bitte um Anregungen und Vorschläge. Sollten andere Ansichten vorhanden sein so teilt sie mir bitte mit. Nobody's perfect. Gruß --Middle earth1848 23:18, 17. Mär 2006 (CET)

Da du die Quelle nicht angegeben hast, ist es unmöglich etwas zu deiner Übersetzung zu sagen. Ich gehe allerdings davon aus, dass der Originaltext urheberrechtlich geschützt ist und nicht unter einer Wikipedia-tauglichen Lizenz steht. Das kann nicht einfach durch eine Übersetzung ohne Quellenangabe umgangen werden. Ich habe den Abschnitt daher entfernt und bei WP:LKV eingetragen. --Lyzzy 18:44, 15. Jul 2006 (CEST)

Überarbeitung[Quelltext bearbeiten]

Werde, insofern mir mein Bruder mein Buch zurückbringt, den Artikel komplett überarbeiten, da der Artikel, aus mir unbekannten Gründen, ziemlich arg bestückt ist. Zum Beispiel wäre ein Versuch der Interpretation, eine Charakterisierung des Protagonisten, die Deutung seiner Apathie und die sich dahinter verborgene Metaphysik, wie es bei den Artikeln über Kafkas Werken der Fall ist, überaus wünschenswert. Bis dato könnten einige, die das Buch besitzen, gelesen und verstanden haben den Artikel, wenn möglich, noch ausbauen. --/dev/tonne 11:48:21, 13. Aug 2005 (CEST)

Ich bin zufälligerweise ueber eine sehr interessante Seite gestossen: <http://www.stefan-hoeltgen.de/Texte/Der_Fremde.html>. Insofern der Autor nichts dagegen hat, koennten wir den Inhalt prinzipiell komplett uebernehmen. Hab Ihm schon eine eMail geschrieben. --/dev/tonne 15:34:25, 13. Aug 2005 (CEST)
Aber ein Wikipedia-Artikel sollte keine Proseminar-Arbeit werden. Ich probier mal, ob ich weiß, wie man einen Link setzt auf diese Arbeit. 16:39, 13. Aug 2005 (CEST)
Jedoch sollte er qualitativ schon etwas mehr bieten koennen als nur eine plumpe Inhaltsangabe, wie ich finde. Naja, jedenfalls ist der Artikel auf meiner TODO-Liste noch bis auf weiteres vorgemerkt. --/dev/tonne 07:53:00, 14. Aug 2005 (CEST)
Da hast du natürlich auch recht. Ich bin schon gespannt auf deine Erweiterungen. Shug 10:08, 14. Aug 2005 (CEST)

Hallo und sorry, daß ich die Regeln für's diskutieren nicht draufhabe. bin kein großer Wikipedia Kenner. ich habe eben den artikel ein wenig verändert, vor allem sinnlose füllwörter rausgenommen. außerdem teile aus dem "Inhalt" entfernt, die mit "inhalt" nichts zu tun hatten. darüber hinaus habe ich inhaltiche korrekturen vorgenommen und mit einer generellen verbesserung des textes angefangen. da muss man aber noch viel machen. toll wäre es, wenn ein bißchen die autobiographischen aspekte rausgearbeitet werden könnten – und die parallelen zu camus' philosophie. herzliche grüße / IP (nicht signierter Beitrag von 85.178.92.240 (Diskussion) 16. Februar 2006, 10:03 Uhr)

Name des Protagonisten[Quelltext bearbeiten]

Da ich der französischen Sprache nicht mächtig bin und nur die deutsche Ubersetzung von "Der Fremde" gelesen habe, wuerde ich ganz gern ueber die Schreibweise vom Namen des Protagonisten diskutieren. Hier tauchen, je nach Art der Quelle, verschiedene Moeglichkeiten auf: Mersault (so stand es in der deutschen Übersetzung des rororo-Verlages), Meursault, Meersault, ... Kann jemand definitive Aussagen zur korrekten Schreibweise des Namens machen? --/dev/tonne 12:22:29, 13. Aug 2005 (CEST)

Bei den Franzosen heißt der Held Meursault, die werden es hoffentlich wissen. Aber die Namensversionen sind vielleicht ein Hinweis, dass das Buch häufig übersetzt wurde und also auf ein breites Interesse stieß. Shug 14:13, 13. Aug 2005 (CEST)

Ich meine, ich hätte vor über 25 Jahren noch eine andere Deutungsmöglichkeit zu "Meursault" gelesen: Das könnte auch ein Wortspiel mit "sauter" (springen) und "la mer" (das Meer) sein, also soviel wie: "Spring ins Meer!" (nicht signierter Beitrag von Jezabeliberté (Diskussion | Beiträge) 05:58, 25. Feb. 2016 (CET))[Beantworten]

"Spring ins Meer" geht schon deshalb nicht, weil der Fremde im Originaltext ja Meursault und nicht Mersault heißt. Außerdem ergibt diese Deutung doch gar keinen erkennbaren Sinn, denn die Möglichkeit, dass der Protagonist direkt nach seiner Tat oder auch später ins Meer springt, ist nirgends angelegt und vom Autor ganz offensichtlich nicht vorgesehen. Meine eigene Deutung ist, den Namen als "meurs, sot!" zu lesen, also als "stirb, du Tor!". In der Tat betritt Meursault als tumber Tor die Brücken ja nicht, die ihm der Untersuchungsrichter anfangs zu bauen versucht. Vielmehr ist er ist ganz naiv bereit, für sein Verbrechen zu büßen, ohne den Vorteil auszunutzen, dass normalerweise ein "Weißer" für den Mord an einem "Araber", d.h. einem der kolonisierten autochthonen Einwohner, nicht mit dem Tode bestraft wurde. Gert pinkernell (Diskussion) 18:08, 25. Feb. 2016 (CET)[Beantworten]

Zusammenfassung von "Der Fremde"[Quelltext bearbeiten]

Diese Zusammenfassung ist eine Übersetzung aus dem Französischen aus einem Sekundärliteraturbuch zum Werk ( Nathan 1990). (nicht signierter Beitrag von 213.189.154.77 (Diskussion) 26. April 2006, 21:09 Uhr)

"Der Fremde" - Kritik am Atheismus?[Quelltext bearbeiten]

Ist "Der Fremde" letzlich als Kritik am Atheismus zu verstehen? Aber andererseits: War denn Camus nicht selber Atheist? (nicht signierter Beitrag von 81.173.172.128 (Diskussion) 31. August 2006, 16:35 Uhr)

So habe ich das nicht verstanden. Meursault lebt in einer Welt, in der es keine Werte gibt, und der Autor gibt ihm damit recht. Jedenfalls wirken alle Personen, die sein herzloses Verhalten kritisieren, eher lächerlich. Also alles andere als eine Kritik am Atheismus. Shug 18:32, 22. Okt. 2006 (CEST)[Beantworten]

Ganz sicher war Camus (wie praktisch alle "linken" Intellektuellenkollegen der Zeit) eindeutig Atheist und Antiklerikaler. Die unchristliche Reaktion, die er Meursault beim Untersuchungsrichter zuschreibt, und die eindeutige Abfertigung des Priesters am Schluss des Romans lassen da eigentlich auch keine Zweifel. Gert pinkernell (Diskussion) 21:23, 25. Mär. 2016 (CET)[Beantworten]

»Der Fremde« & »Der Mythos des Sisyphos«[Quelltext bearbeiten]

Nachdem ich beide Bücher gelesen habe, ist m.E. ein Verweis auf Camus' »Der Mythos des Sisyphos« sinnvoll (und umgekehrt), beschreibt das Werk doch konkret die Philosophie, die »Der Fremde« zugrunde liegt und deren Illustration »Der Fremde« ist. Das geht sogar soweit, dass einzelne Sätze in »Der Mythos des Sisyphos« Szenen aus »Der Fremde« beschreiben, etwa die des zum-Tode-Verurteilten, u.A.. Nach m.E. sind beide Werke nicht auseinander zu denken. Was meint Ihr? (--Beginnerfuchs 01:07, 15. Aug. 2007 (CEST))[Beantworten]


Ausserdem wurde vielen Ausgaben von "Der Fremde" Auszuege aus "Der Mythos des Sisyphos" hinzugefuegt. (nicht signierter Beitrag von 84.20.105.186 (Diskussion) 28. Februar 2008, 14:31 Uhr)


Ich finde, dass man wirklich die Philosophie, die im Buch ausgedrückt wird, etwas erläutern sollte (und wo/wie sie sich ausdrückt). Ich selbst habe das damals leider nicht ganz verstanden (in der Schule auf Französisch), deshalb kann ich das nicht selbst machen. Vielleicht findet ja jemand meinen Eintrag hier und kann das machen... --Drogenkind Diskussion 15:24, 1. Aug. 2008 (CEST)[Beantworten]

Der Fremde als politisch motivierter Roman[Quelltext bearbeiten]

Der nachfolgende Auszug aus meinen Namen, Titel und Daten der französischen Literatur (www.gert-pinkernell.de) ist zwar ziemlich ausführlich, doch zitiere ich ihn trotzdem. Vielleicht bringt er ja diesen oder jenen Camus-Leser auf neue Gedanken!

P.S.: Ein Buch über Camus und seinen Fremden, das ich um 1980 begonnen hatte, ist leider nicht fertig geworden. Ich habe den Roman aber mehrmals mit meinen Wuppertaler Studenten behandelt. Einige von ihnen sagten mir jeweils, sie hätten das Buch hiernach besser verstanden als in der Schule.

Auszug: "Als nach 1933 auch in Frankreich die politische Rechte starken Auftrieb bekam und 1935 Sozialisten, Kommunisten und die halblinken Radikalsozialisten ein Abwehrbündnis bildeten, die „Volksfront“, wurde auch Camus politisiert und trat, wie viele andere junge Intellektuelle, der Kommunistischen Partei bei.

Diese setzte ihn ein, um im arabisch-berberischen muslimischen Bevölkerungsteil von Algier antikolonialistische und prokommunistische Propaganda zu betreiben sowie Mitglieder zu werben. Letzteres erwies sich zwar als fast unmöglich, weil der marxistische Atheismus die Muslime konsternierte, doch erhielt Camus Einblick in die sozialen und psychologischen Probleme der damals etwa 8 Millionen „Eingeborenen“, die beherrscht wurden von etwa 800.000 „weißen“ Algerienfranzosen, d.h. den Nachkommen französischer, spanischer und italienischer Einwanderer sowie der französisierten und naturalisierten einheimischen Juden (wobei diese Algerienfranzosen, „les pieds noirs“, keineswegs allesamt zur wohlhabenden Oberschicht zählten).

Als im Frühsommer 1936 die Volksfront die Wahlen gewann und in ganz Frankreich neue kulturvermittelnde Einrichtungen gegründet wurden, um das Bildungsniveau der „Werktätigen“ zu heben, gründete Camus mit anderen jungen Linken in Algier ein Théâtre du travail (Theater der Arbeit). Hier wirkte er als Mitverfasser und –regisseur eines ersten Stücks: Révolte dans les Asturies, das einen Streik spanischer Bergarbeiter von 1934 verarbeitete, aber vor der Aufführung verboten wurde. Mehr nebenbei, denn er war inzwischen auch Mitglied der Schauspieltruppe von Radio Algier, schloss Camus sein Studium ab mit dem Diplôme d'études supérieures. Seine Examensarbeit galt den antiken nordafrikanischen Philosophen Plotin und Augustinus.

Im Spätsommer 1936 bereiste er mit seiner Frau Simone Norditalien, Österreich und die Tschechoslowakei. In Prag bemerkte er, dass sie sich bei Ärzten prostituierte, um an Morphium zu kommen. Er war zutiefst getroffen und brach mit ihr.

Zurück in Algier fand er eine Parteiführung vor, die soeben auf Anweisung der kommunistischen Mutterpartei in Moskau jegliche antikolonialistische Propaganda eingestellt hatte, weil diese die Verteidigungskraft Frankreichs hätte schwächen können gegenüber dem aufrüstenden Deutschland, vor dem auch Stalin Angst zu bekommen begann.

Camus, dem inzwischen die politische und soziale Gleichberechtigung der „Arabes“, d.h. der autochthonen Algerier, am Herzen lag, war empört von diesem Kurswechsel seiner Partei und wollte weiter im alten Sinne agitieren, wurde aber mit Parteiausschluss bestraft. Ebenso empört und enttäuscht war er 1937 über das Scheitern eines Gesetzesvorhabens im franz. Parlament, wonach zumindest die gebildete und teilweise französisierte autochthone Elite in Algerien das volle franz. Bürgerrecht erhalten sollte (denn die drei algerischen Départements waren offiziell ja Teil Frankreichs). Ein weiterer, persönlicher, Schlag war, dass er wegen seiner Tuberkulose nicht zu den Rekrutierungsprüfungen für Gymnasialprofessoren, die „agrégation“, zugelassen wurde, d.h. von der erhofften Laufbahn als beamteter Philosophielehrer ausgeschlossen wurde.

In dieser Situation vielfacher Enttäuschung begann er einen ersten Roman um einen tuberkulosekranken jungen Mann, der einen reichen Krüppel ermordet und bestiehlt, um dann selber zu sterben: La Mort heureuse/ Der glückliche Tod. Dieses ihm vielleicht allzu persönlich und unreif erscheinende Werk stellte er aber nicht fertig, vielmehr benutzte er es ab 1938 als Steinbruch für einen neuen Roman: L'Étranger/ Der Fremde. Dieser relativ kurze Roman wird heute in der Regel, quasi vom Ende her und im Lichte seiner Rezeption nach dem Krieg, gelesen als ein Text mit vorwiegend philosophischer Aussage im Sinne des Existentialismus. Dagegen wird die ursprüngliche politische Motivation des Romans kaum mehr erkannt, nämlich dass die Handlung um einen jungen Algerienfranzosen spielt, der zufällig einen jugendlichen Araber, von dem er sich vage bedroht fühlt, erschießt, für sein Vergehen dann aber quasi exemplarisch einzustehen und auch zu büßen bereit ist. Der Untersuchungsrichter allerdings, der ihm zunächst, als einem „Weißen“, Brücken bauen will, behandelt ihn, als er sie nicht betritt, als tumben Toren; und der die Kolonialjustiz vertretende Staatsanwalt nutzt die Gelegenheit, seinerseits das Exempel eines Todesurteils ohne Ansehen der Rasse an ihm zu statuieren. Der Name des Protagonisten, Meursault, lässt sich entsprechend lesen als „meurs, sot!“, d.h. „stirb, du Tor!“ (Deutungsvorschlag von mir, Gert Pinkernell).

Obwohl nur mühsam von einem Hilfsassistentenjob im meteorologischen Institut von Algier lebend, schlug Camus 1938 eine Lehrerstelle in einer Kleinstadt im tiefen Algerien aus. Ein Grund hierfür war sicher, dass er sich gerade mit seiner späteren zweiten Frau liiert hatte, der ein knappes Jahr jüngeren Mathematik-Studentin und dann -Lehrerin Francine Faure (die sich offenbar ähnlich rasch entschloss ihn zu heiraten, wie im Étranger Meursaults Freundin Marie die Initiative ergreift).

Über einen Freund, Pascal Pia, bekam Camus einen Posten als Reporter bei dem neuen, linksgerichten Blatt Alger républicain. Eine seiner Spezialitäten dort wurden (wie es sich im Étranger widerspiegelt) Gerichtsreportagen, zumal von Prozessen gegen Araber und Berber, die in einer von den “Weißen“ dominierten Justiz gar zu leicht die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekamen.

Eher nebenher verfasste er eine erste Version seines ersten vollständig eigenen Stücks: Caligula, ein Drama um die Sinnsuche eines jungen Mannes.

Neben seinen in der Phase existenzieller Enttäuschung verfassten literarischen Texten, hatte er auch einen philosophischen Text begonnen, den Essay Le Mythe de Sisyphe. Hier sieht er das menschliche Dasein als fundamental absurd, aber dennoch wert (inzwischen gab es mit Francine und seinem Reporter-Job ja auch wieder einige Lichtblicke in seinem Leben), angenommen und gelebt zu werden.

Im Sommer 1939 schrieb er eine Artikelserie über eine Hungersnot im Hinterland Algiers, worin er den Behörden vorwarf, sie täten nichts, weil die Hungernden nur Berber waren.

Als Anfang September 39 der Zweite Weltkrieg ausbrach und eine Zensur eingeführt wurde, hatten Camus und seine Zeitung ständig Ärger mit der neuen Behörde. Anfang 1940 wurde die Zeitung aus verschiedenen Gründen eingestellt. Camus ging daraufhin (ohne aus Algerien, wie man hier und dort liest, ausgewiesen zu sein) nach Paris, wo er, erneut über Pia, einen Job bei einer Zeitung bekam. Inwischen war er endlich geschieden und hatte sich verheiratet mit Francine, die ihm nach Frankreich folgte.

Unmittelbar vor Beginn des deutschen Angriffs am 10. Mai, des „blitz allemand“, stellte er den Étranger fertig, der sich während der Zwischenzeit mit zusätzlichen Themen, insbes. den Lehren des Sisyphe, aufgeladen hatte, die die ursprüngliche politische Intention fast verdecken. Kurz bevor die deutschen Truppen in Paris einmarschierten, flüchtete Camus mit der Redaktion seiner Zeitung nach Clermont-Ferrand und dann weiter nach Lyon, wo er den Waffenstillstand (22. Juni) und die Anfänge des neuen État Français unter Marschall Pétain erlebte.

Hiernach kehrte er, wie schon vor ihm Francine, nach Algerien zurück, und zwar in ihre Heimatstadt Oran, wo sie die Vertretung einer Lehrerstelle erhalten hatte und er dann stundenweise Unterricht an Privatschulen gab. Eine Typhusepidemie, die zu dieser Zeit in Oran ausbrach, bildete wenig später den Hintergrund für seinen Roman La Peste/ Die Pest.

Im Winter 1941/42 beendete er Le Mythe de Sisyphe. Der Essay, der den Sinn der menschlichen Existenz in der Bejahung ihrer Tragik und in deren Überwindung durch Pflichterfüllung zu sehen scheint, traf bei seiner Publikation in Paris im Oktober offenbar die Stimmung im besetzten Frankreich, wo man die gerade erlittene Niederlage durch eine Flucht in die tägliche Pflicht zu kompensieren neigte. Camus wurde bekannt, zumal auch der im Juni endlich herausgekommene Étranger gut einschlug (der nun jedoch nicht mehr als ein algerisch-politisch motivierter Roman gelesen wurde, sondern als Meditation über den Sinn der menschlichen Existenz)."