Diskussion:Erwin Piscator

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von KWa in Abschnitt Verbleib der Originale der späten Tagebücher
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Erfolgreiche KLA Disk vom 27. März 2008[Quelltext bearbeiten]

Erwin Piscator (* 17. Dezember 1893 in Greifenstein-Ulm, Hessen; † 30. März 1966 in Starnberg, Bayern) war ein deutscher Theaterintendant, Regisseur, Schauspiellehrer und Theaterfunktionär.

Ein mehr als bewegtes Theaterleben, das ich in einer knappen Kurzbiografie zusammenzufassen versucht habe. Die neueste Forschungsliteratur ist eingearbeitet. Ein Porträt-Foto versuche ich aktuell über die Archive zu erhalten, das ist lizenzrechtlich aber leider ziemlich knifflig. Als Hauptautor Neutral. --KWa 19:37, 20. Mär. 2008 (CET)Beantworten

  • Pro sicher lesenwert, ich würde allerdings ulm als stadtteil von greifenstein rausnehmen, bei inszenierungen ist das eine vollständige liste oder eine auswahl?, es würde mich eventuell noch interessieren, hat er immer allein gearbeitet, oder mit ständigen/zeitlich begrenzten mitarbeitern. --Reti 10:12, 21. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Ulm kann gern raus. Die Inszenierungsliste nennt nur eine Auswahl der bekanntesten Produktionen. Eine vollständige Liste enthält die dort zitierte „Arbeitsbiographie“ von Boeser/Vatková. Das nehme ich auf jeden Fall in einer Fußnote auf. Piscator hat in allen Arbeitsphasen in wechselnden Teams gearbeitet (wie im Abschnitt zum „dramaturgischen Kollektiv“ angedeutet). Mal schauen, ob ich das deutlicher rausbringen kann (ist mir evtl. aber erst nach den Feiertagen möglich). --KWa 18:38, 21. Mär. 2008 (CET)Beantworten
  • Pro sehr schön, ein bewegtes, hochinteressantes Leben wird langsam vor uns aufgedröselt. Mir gefällt besonders der Schwerpunkt auf seinen Neuerungen in der Theaterdramaturgie und -regie. Allerdings möchte ich gerne noch wissen, wer seine Eltern waren. Was haben sie gemacht und hiessen die auch schon Piscator oder doch nur Fischer? Interessant auch, dass sein Spielfilm über einen Aufstand der Fischer handelte. Gemäß der englischen Wikipedia war Brecht der Trauzeuge bei seiner Hochzeit 1937 mit der (jüdischen?) Tänzerin Maria Ley. Stimmt das? Warum haben sie sich getrennt? Hatten sie Kinder? Und in welcher Beziehung stand er zu Max Reinhardt? Vielleicht kannst du darüber noch etwas rausfinden? --Bonzo* 23:27, 21. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Seine Eltern hatten als Kaufleute ein Geschäft für „Web- und Strickwaren“ in Marburg, dazu ergänze ich voraussichtlich noch ein wenig. Den Namen Piscator haben sich die theologischen Vorfahren Piscators im 16. Jh. zugelegt. Piscator und Ley haben sich nie konsequent getrennt. Kinder gab es nicht. Ley wollte aufgrund der schrecklichen Erinnerungen nicht mehr zurück ins Nachkriegs-Europa, und Piscator konnte in der McCarthy-Ära nicht bleiben. Bis zu Piscators Tod haben sie gemeinsame Urlaube in Deutschland oder Italien verbracht, auch ihr Briefwechsel ist veröffentlicht. Punktuellen Kontakt zum Antipoden Reinhardt gab es (eine „höfliche“ Begegnung auf Schloss Leopoldskron Ende 1936), weil Maria Tänzerin bei Reinhardt war. Piscators Bio ließe sich wohl noch in vielerlei Hinsicht erweitern. --KWa 17:24, 22. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Ich find den Artikel nicht schlecht. Er bietet einen gut zusammengefassten Lebenslauf und wichtige künstlerische Stationen dieses interessanten Mannes.

Würde mir aber mehr wünschen. Materiell fehlt vor allem die berühmte Inszenierung der "Räuber" in Berlin. Von der Durchdringung des Themas her würde ich gern erheblich mehr über die Konflikte wissen, in denen Piscator sich bewegte (zwischen "proletarischem Theater" und "epischem Theater", zwischen Kommunismus, Stalinismus, Dadaismus, Expressionismus ...) Die Zeit der Zwanziger war eine Zeit extrem lebhafter künstlerisch-politischer Debatten und Piscator war mittendrin, das kriegt man hier nur am Rande mit und das bedaure ich. Ein Punkt, an dem das deutlich wird, ist die äußerst schwache Definition und Erklärung von "Materialästhetik", aus der man kaum schlau wird. Sprachliche, begriffliche und Verlinkungsschwächen gibt es schon auch noch: So gibt es sicherlich keinen "konstruktivistischen Bühnenapparat", allenfalls kann man einen Bühnenapparat im Sinne des Konstruktivismus einsetzen. "Gewagte Bearbeitungen" mit "Regietheater" zu verlinken ist meines Erachtens ein böser Missgriff. Ist "Der Stellvertreter" ein "christliches Trauerspiel" (okay, das Stück nannte sich so, aber ich würde diese Bezeichnung nicht umstandslos übernehmen) und "Die Ermittlung" "minimalistisch"? "Immersiv" bedarf dringend der Erklärung.--Mautpreller 21:54, 22. Mär. 2008 (CET)Beantworten

„Die Räuber“-Inszenierung von 1926 ist ein sehr gutes Beispiel für Piscators „Materialästhetik“, wie W. Mittenzwei, H. Haarmann und andere das Prinzip der selektiven Analyse und Auswertung älterer Textvorlagen im Hinblick auf zeitgenössische politische Fragestellungen bezeichnet haben – im Anschluss an Brechts prägnante Materialwert-These. Das Verfahren wurde dabei gegen die „Autonomieästhetik“ der deutschen Klassiker in Stellung gebracht und als Antonym zur L’art pour l’art gedeutet. Die Konstruktivismus-Debatte der 1970er wurde in der Sekundärliteratur regelmäßig auf Piscators Bühnenapparat übertragen. Theaterwissenschaftler haben Piscator als wichtigen Vorreiter des Regietheaters der 1970er gehandelt. Diese Einordnung hing eng mit Piscators laxer Bearbeitungspraxis literarischer Vorlagen zusammen – wo wäre da ein Missgriff zu sehen? „Die Ermittlung“ wurde von P. Reichel und anderen als „minimalistisches“ Theaterstück bezeichnet, unter anderem weil sich das dramatische Geschehen weitgehend auf die Figurenrede beschränkt. Leider ist mein Internetzugang für einige Tage eingeschränkt, doch komme ich gern auf deine Hinweise zurück. Die Beleuchtung des Zeitkolorits ist eine gute Anregung. --KWa 23:15, 22. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Hi KWa, wenn Du die These der "Materialästhetik" am Beispiel der "Räuber"-Inszenierung referieren kannst, wäre das sehr gut und würde dem Artikel weiterhelfen. Auch Deine Beschreibung in diesem Posting ist bereits weit klarer als im Artikel. Zum "Konstruktivismus": Das war vor allem in den Zwanzigern eine äußerst einflussreiche Richtung, die auf eine eigentäümliche Verschmelzung von Kunst, Leben und "Maschine" hinauslief (in der Malerei, aber auch in der Literatur). Ich glaube nicht, dass man das auf den Bühnenapparat reduzieren kann; es geht eben nicht in erster Linie um die technischen Mittel, sondern um das Verständnis von Kunst. "Regietheater" ist ein anachronistischer Begriff, weil sehr viel später etabliert; man kann ihn auch anachronistisch verwenden, aber m.E. nicht versteckt hinter einem Link, sondern offen (wie Du es in Deinem Beitrag hier tust). Ich finde den Artikel, wie gesagt, eigentlich ganz gut. Er könnte mit etwas mehr "Fleisch" durchaus exzellent werden.--Mautpreller 11:32, 23. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Ok, vielen Dank für deine Erläuterung. Ich sehe, wie ich das in den Artikel besser einarbeiten kann (Materialästhetik, Konstruktivismus). Leider ist mir das technisch bedingt aber erst in einigen Tagen möglich. Dein Hinweis zum Regietheater-Link leuchtet ein. Den Link nehme ich am besten raus oder schreibe etwas ergänzend dazu. Freundliche Ostergrüße. --KWa 10:02, 24. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Ich gebe mal ein Pro, insgesamt finde ich den Artikel recht gelungen. Für Exzellenz würde ich mich freuen, wenn aus meiner Kritik noch was zu machen wäre.--Mautpreller 13:29, 27. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Artikel ist lesenswert (Version) --Ticketautomat 16:48, 27. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Herkunft[Quelltext bearbeiten]

Guter Artikel zu Erwin Piscator; Ich kenne mich zwar nicht gut im "Theaterwesen" aus aber dennoch finde ich den Artikel gelungen. Ich möchte aber mal auf etwas hinweisen. Da ich selbst in Ulm, dem Geburtsort Piscators, wohnhaft bin, muss ich leider anmerken, dass die Bezeichnung Ulm in Verbindung mit Kreis Wetzlar längst nicht mehr aktuell ist. Im Zuge der Gebietsreform der 70er wurde der Ortsteil Ulm (Hessen) in die Gemeinde Greifenstein eingegliedert. Somit wäre die Bezeichnung "Greifenstein-Ulm, Lahn-Dill-Kreis" eher richtig. Ich arbeite zur Zeit an einem Artikel in Wikipedia über Greifenstein-Ulm, indem ich auch gerne Piscator erwähnen würde. Ich möchte auch noch anmerken, dass Piscator auch eine gewisse Verbundenheit zu Ulm hatte. Er war z.B. 1959 Schirmherr zum 25 jährigen Jubiläum der Feuerwehr. Piscator ist außerdem noch in den 60er Jahren zum Ehrenbürger Ulms ernannt worden und meines Wissens wollte er immer hier beerdigt werden. Ich habe auch noch irgendwo ein Bild von Piscator aus einer Chronik. Wenn Interesse besteht, dann schreibt dies einfach hier rein.--JulianPeD 23:46, 13. Apr. 2008 (CET)Beantworten

Hallo Julian, vielen Dank für dein Feedback und pardon wegen meiner Eingriffe, aber die Lesenswert-Abstimmung zum Artikel war schon abgeschlossen, so dass keine Voten mehr möglich sind. Auf das Problem mit Piscators Geburtsort hatte Reti schon hingewiesen. Der Artikel hat lange „Greifenstein-Ulm“ als Geburtsort ausgewiesen, aber im Grunde gab es die heutige Gemeindegliederung zu Piscators Zeit noch nicht. In Übereinstimmung mit den Angaben in Theaterlexika habe ich deshalb, wie es offenbar 1893 hieß, „Ulm, Kreis Wetzlar“ angegeben und auf die heutige Gemeinde Greifenstein verlinkt, um keinen Anachronismus zu schaffen. Letztlich soll's mir gleich sein. Das Bild-Problem ist schwerer zu lösen, siehe Wikipedia:Bildrechte. Es fehlt eine Aufnahme, zu deren Veröffentlichung unter einer freien Lizenz der Fotograf oder Rechteinhaber seine ausdrückliche Zustimmung gegeben hat. Selbst Archive können ihre Bilder nicht freigeben, wenn diese Landeseigentum sind... Vielleicht gibt's aber doch noch eine Lösung. --KWa 20:07, 14. Apr. 2008 (CEST)Beantworten
Es steht:
* 17. Dezember 1893 in Ulm, heute zu Greifenstein (Hessen); † 30. März 1966 in Starnberg
Huch, ist der nicht schon tot? Ach ja, da stehts ja, er ist 1966 gestorben. Also hat man später wohl festgestellt, daß er nicht in Ulm, sondern in Greifenstein geboren wurde. Erst hier in der Diskussion kommt Klarheit auf.
* Ulm, Kreis Wetzlar wäre sicherlich viel, viel besser gewesen, so meine ich! Aber man könnte auch Ulm (heute Greifenstein-Ulm) schreiben oder ähnlich.--Wikipit 14:26, 17. Dez. 2008 (CET)Beantworten
Hallo Wikipit, ich fand die vorige Formulierung „heute Ortsteil von Greifenstein (Hessen)“ unüblich für Lexika. Häufig liest man sehr knappe Formulierungen wie „Charlottenburg (heute zu Berlin)“ oder „Altona (heute zu Hamburg)“. Die doppelte Klammer, zu der das geführt hätte, hatte ich mir geschenkt. Nun hast du eine andere und auch gute Lösung gefunden. --KWa 01:04, 19. Dez. 2008 (CET)Beantworten

Erfolgreiche KEA Disk vom 16. Mai 2008[Quelltext bearbeiten]

Erwin Piscator (* 17. Dezember 1893 in Ulm, Kreis Wetzlar, Hessen; † 30. März 1966 in Starnberg, Bayern) war ein deutscher Theaterintendant, Regisseur, Schauspiellehrer und Theaterfunktionär.

Nach erfolgreicher „Lesenswert“-Kandidatur habe ich den Artikel noch einmal in Bezug auf Biographie und Werk ergänzt und überarbeitet. Die neueste Literatur ist berücksichtigt. Neutral als Hauptautor. --KWa 17:28, 26. Apr. 2008 (CEST)Beantworten

Pro, sehr schöner Artikel. Hab ihn schon vorher reviewt. Besonders gefreut habe ich mich über die Gipsbüste, tolle Sache, dass wir so ein Porträt dieses bedeutenden Theatermachers haben. Die Gliederung ist ausgezeichnet, man erhält ein sehr gutes Gesamtbild.

Paar Winzigkeiten noch: expressive Gedichte hat er in der Aktion geschrieben - ist damit ausdrucksstark oder eher expressionistisch gemeint? Neben seiner neuen Funktion an der Volksbühne, einer mitgliederstarken Besucherorganisation ... Hm, ist eine Besucherorganisation eine Funktion? Muss es hier vielleicht "Leitung" oder "Betreuung" heißen? Gazé-Schleier sind vermutlich Gazeschleier? Grüße --Mautpreller 19:32, 28. Apr. 2008 (CEST)Beantworten

Vielen Dank für die guten Hinweise! Den missverständlichen Schachtelsatz zur Volksbühne habe ich aufgelöst. „Funktion“ bezog sich auf die Oberspielleitung. Das habe ich noch einmal eingefügt. Den Gazeschleier mit schwungvollem accent aigu hatte ich aus einem älteren Dokument übernommen. Du hast recht, der Duden sagt nein. Einige der Gedichte aus der Weltkriegszeit klingen sehr expressiv im Sinne von ausdrucksstark, emotional, erregt (wenngleich sie auch dem Expressionismus zuzuordnen sind). Ich hab das Fremdwort mal durch ein deutsches ersetzt. Auf weitere Einschätzungen oder Hinweise bin ich neugierig. --KWa 08:50, 29. Apr. 2008 (CEST)Beantworten

Pro. Sehr aufschlussreicher Artikel über einen großen Theatermann. --Alinea 13:01, 1. Mai 2008 (CEST) Falschen Titel wieder entfernt, stand so unter Ehm Welk --Alinea 16:56, 1. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Nur kurz zu deinen vorigen Anmerkungen: Das Speicherproblem wegen eines Links im Artikel haben die Meta-Wiki-Leute inzwischen auf Nachfrage zum Glück beheben können. Der Welk-Titel wurde (weshalb auch immer) im Original mit Doppel-t geschrieben, ist tatsächlich etwas irritierend. --KWa 03:06, 2. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Ich kenne das Stück nicht. Ist nicht ev. doch Klaus Störtebeker gemeint oder wird er dort Claus Störtebecker genannt? --Alinea 08:46, 2. Mai 2008 (CEST)Beantworten
In der Literatur zur Piscator-Inszenierung taucht die Figur einige Male in der Schreibung „Claus Störtebecker“ auf (u.a. auch Piscator, Das Politische Theater, Berlin 1929, S. 103). Allerdings war mir dein Störtebeker-Link entgangen! Ich habe den nun unter der Schreibung, die ich in der Literatur zu Piscator gefunden habe, nachgetragen. Danke für deinen Hinweis. --KWa 11:38, 2. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Pro. Ein interessanter Artikel über einen der wichtigsten Theaterregisseure des 20. Jahrhunderts, von dem ich noch eine mustergültige Inszenierung (Robespierre) gesehen habe. --Gudrun Meyer 14:03, 4. Mai 2008 (CEST)Beantworten

  • Pro Schöner Artikel, ausführlich und angemessen. --MARK 12:15, 5. Mai 2008 (CEST)Beantworten
  • Huch, hat sich ja stark verändert seit der letzten Abstimmung. Zufällig gesehen, nich schlecht, der Bezug zu Brecht ist besser ausgearbeitet, noch mehr Theatergeschichte, aber... für den Premium-Stern fehlen mir noch die beiden Ehen bzw. Piscators Beziehung zu Maria Ley. Frei nach Brecht, der große Piscator im Exil, welche Türen hat ihm seine Frau geöffnet? Daher abwartend. --Bonzo* 15:58, 11. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Die Ehen habe ich inzwischen ergänzt, die sind aber meinem Eindruck nach biographisch nur bedingt aussagekräftig. Hilde Piscator hat um 1927 durch Schminktisch-Aufnahmen in der eleganten Wohnung, die der Bauhaus-Breuer für die Piscators gestaltet hat, für Blätterrauschen in der damaligen „Yellow Press“ gesorgt. Nach der Scheidung hat sie 1931 Piscators Freund Plievier geheiratet. An seiner zweiten Frau Maria Ley könnte Piscator angezogen haben, dass er sich in ihr als Mann von Welt und Bonvivant ein wenig selbst bespiegeln konnte. Auf der Hochzeit 1937 – Brecht war Trauzeuge – hatten sich Piscators linksintellekte Freunde mit Leys mondänen Pariser und Salzburger Kreisen wenig bis gar nichts zu sagen. Ley hat dann einige erfolgreiche (und noch mehr erfolglose) Projekte ihres Manns mitfinanziert, der auch im Exil unentwegt Pläne geschmiedet hat. Wegen Piscators ‚bourgeoisem‘ Lebensstil in Paris und New York waren starke Irritationen bei alten Piscator-Bühnen-Mitstreitern (Friedrich Wolf, George Grosz) vorprogrammiert. Zur Trennung zwischen Piscator und Ley kam es 1951, als er allein nach Deutschland zurückmusste. Marias Antrag auf die US-Staatsbürgerschaft war stattgegeben worden, seiner war 1947 abgelehnt worden. Beide Ehen waren kinderlos. Na gut, klingt doch farbig, grenzt aber inhaltlich für meinen Geschmack etwas nah an Boulevard. – Für deine Änderungen und Verbesserungen vielen Dank! --KWa 12:21, 14. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Hallo KWa, deine Ergänzungen zu seinen Partnerinnen sind im Artikel gut, doch hauptsächlich ein Zitat. Deine Ausführungen hier auf der Rückseite halte ich dagegen -mit den nötigen Abänderungen- für sehr viel besser. Sei mutig, und versuch doch eine zumindest inhaltliche Übertragung, die Spannungen zwischen verschiedenen Lebensstilen, Leys unermüdliche Hilfe, Piscators Fehlschläge, das macht den halbvergessenen Theaterkönig sehr viel lebendiger und anschaulicher. Zwar könnte ich das auch machen, aber dann müsstest du noch nachträglich bequellen. Gruß, --Bonzo* 22:24, 14. Mai 2008 (CEST) Unabhängig davon: Pro --Bonzo* 19:52, 15. Mai 2008 (CEST)Beantworten

ProSprachlich lebendig, erschließt die Bedeutung Piscators ohne in Lobhudelei zu verfallen. Schön bebildert. -- TH?WZRM 18:46, 15. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Artikel ist exzellent--Ticketautomat 09:07, 16. Mai 2008 (CEST)Beantworten

"der Nestor des politischen Theaters"[Quelltext bearbeiten]

Das ist Akademikerdeutsch: Schaut her - ich weiß wer oder was Nestor ist. Für den Artikel völlig unwichtig. Kann man bitte mal "Nestor" in alltagsdeutsch übersetzen und am besten noch diese eingeschobenen Information in einen eigenen Satz packen? --source 12:47, 17. Dez. 2008 (CET)Beantworten

Das sehe ich eigentlich nicht so. Mit der Verlinkung auf Nestor konnte so mancher etwas dazulernen, und dazu ist eine Enzyklopädie doch eigentlich da, oder? Ich habe das Wort nicht eingebracht, nur verlinkt. -- Alinea 09:28, 19. Dez. 2008 (CET)Beantworten

Erstes oder Zweites Proletarisches Theater?[Quelltext bearbeiten]

Laut Richard Weber, Proletarisches Theater und revolutionäre Arbeiterbewegung, Köln: Prometh, 1978, (1. Aufl. 1976), begann P. ein erstes Proletarisches Theater November, 1919, das mußte Anfang 1920 schließen und ein zweites Proletarisches Theater eröffnete im Herbst 1920.--Radh 15:42, 16. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Das „Proletarische Theater“ in Berlin hat seine Arbeit am 14. Oktober 1920 mit der Inszenierung von Wittfogels Der Krüppel, Sas' Vor dem Tore und Bartas Rußlands Tag aufgenommen. Ein Dekret vom 21. April 1921, in dem der Berliner Polizeipräsident Wilhelm Richter der Bühne erneut – wie zuvor schon im Dezember 1920 – die Dauerkonzession versagte, zwang Piscator zum Aufgeben der Bühne. Webers Angaben zu einem vermeintlich ersten Proletarischen Theater beziehen sich auf das nicht sonderlich proletarische „Tribunal“, das Piscator mit Oskar Lucian Spaun zwischen Ende 1919 und Februar 1920 in Königsberg unterhalten hat und sind unzutreffend. --KWa 22:26, 16. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Ich sehe gerade, daß ich natürlich wieder fürchterlich geschlampt habe, der gute Weber hat da gar keine Schuld. P. S.: Sagt Dir eigentlich der Name Hanns Vogts etwas? (Hans Schürings, "Eine große Hoffnung der deutschen Literatur",..., Juni, Nr. 27, Jg. 1997, S. 129- 140. Schürigs stützt sich auf den Nachlaß im Stadt-Archiv Mönchengladbach). --Radh 09:27, 17. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Da muss ich passen. In welchem Zusammenhang steht Vogts mit Piscator? --KWa 10:34, 17. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Pisctor wohl nicht, Vogts war aber im BPRS (und in der KPD) und hat eine Reihe von (z. T.) aufgeführten Stücken geschrieben. Hanns Vogts war Lehrer, aber aus politischen Gründen (Atheist im Rheinland) lange arbeitslos. Kam 1922 nach Berlin, traf Georg Kaiser, aber mehr beeinflußt durch Ernst Toller:
Jaennot - oder- die leere Hand (1923), Der Weichensteller 1. Klasse (1926), Streikbrecher (1928), Zwischen Steglitz und Wedding (1929) --sollte im Mai, 1929 im Künstler-Theater Berl. aufgeführt werden, Schauspielerinnen weigerten sich den Text zu sprechen. Kunstseide (1930), Heudepot 1918 (1931), König der Kunstseide (Hörspiel, 1931).
Verfolgung im 3. Reich, viele vers. Berufe ( auch Fußballtrainer). Eintritt in NS Organisationen. Nach dem Krieg einige Jahre KPD.
Größter Erfolg ein Kinderbuch: Elf Jungens uind ein Fußball, insg. 1/2 Mill. Auflage. Hanns Vogts ist (wohl eher weitläufig) verwandt mit B. Vogts, spielte im Verein rechter Verteidiger!, aber beim Sport Club Mönchengladbach.--Radh 11:51, 17. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Ein wenig BPRS-Literatur habe ich gelesen, aber Vogts war mir in dem Zusammenhang nicht begegnet. Eine recht schillernde Biografie. --KWa 22:47, 18. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Vielen Danke für Deine Mühe, Schade, daß Du nichts gefunden hast. Andererseits ist es natürlich normal, daß sich am Ende alles in Luft auflöst.--Radh 11:27, 19. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Zitat[Quelltext bearbeiten]

In den vergangenen Jahren ist Piscator vor allem im Internet immer wieder die Sentenz

„Es ist unmöglich Staub aufzuwirbeln, ohne dass einige Leute husten.“

Erwin Piscator

zugeschrieben worden. Solange sich kein Beleg in der Literatur zur genauen Herkunft des Zitats finden lässt, möchte ich es nicht in den Artikel aufnehmen. Falls jemand den genauen Ursprung kennt, bitte melden (auch falls es von jemand anderem stammen sollte). --KWa 15:19, 12. Nov. 2010 (CET)Beantworten

Hiernach ist Piscator richtig. Reicht das? -- Alinea 15:28, 12. Nov. 2010 (CET)Beantworten
Vielen Dank für deinen Hinweis! So ganz traue ich der Sache noch nicht. Die Treffer bei Google Books stammen alle aus den letzten Jahren. Es gibt keinen einzigen Beleg aus den letzten Jahrzehnten. Als wäre das Ganze urplötzlich irgendwo aufgetaucht. Mich würde die ursprüngliche Quelle interessieren. Gruß --KWa 21:17, 12. Nov. 2010 (CET)Beantworten
Dann hilft nur ein Verzicht oder eine Anfrage beim Lektorat bei Verlagen wie Rowohlt ;-) -- Alinea 21:24, 12. Nov. 2010 (CET)Beantworten
Hat da jemand wegen aufgewirbelten Staubes gehustet oder ist etwas Wahres dran? Franz Jung behauptete in seinen Memoiren, er wisse, „dass Piscator nicht eine Minute an das glaubt, was er bewundernden Zuhörern als sein Theater Reform-Programm“ vortrage. (Der Weg nach unten. Aufzeichnungen aus einer großen Zeit, (Neuwied 1961), Neudruck in Uwe Nettelbeck (Hg.): Die Republik, Salzhausen 1979, S. 330) ----141.13.170.175 20:33, 13. Apr. 2011 (CEST)Beantworten

Scheint auf Gasbarras Aufmacher „Der große Staubaufwirbler“ in Amerika, du hast es besser..! Blätter der Piscatorbühne vom März 1928 zurückzugehen, ist jedenfalls eine Paraphrase dieses Gasbarra-Beitrags zu Upton Sinclair. --KWa (Diskussion) 01:13, 10. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

Familie[Quelltext bearbeiten]

Hab' ich es übersehen oder fehlen Angeben zu Familie /Privatleben völlig? Die Ehen mit Hildegard Piscator und Maria Ley sollten in einem „exzellenten“ Artikel schon erwähnt werden. 80.136.90.219 08:24, 16. Mär. 2016 (CET)Beantworten

Im Abschnitt „Auslandsprojekte, Emigration und Rückkehr“ sind beide Ehen erwähnt, die zweite ausführlicher. In beiden Ehen gab es Licht und Schatten. Hilde war nach dem frühen Abbruch ihrer Schauspielkarriere in den 1920er Jahren zeitweilig nahe daran, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren. Einige Seiten seiner zweiten Ehefrau Maria (die 1938 nicht in die USA fliehen und 1951 nicht nach Europa zurückkehren wollte) sind Piscator gänzlich verschlossen geblieben. In dem von Diezel veröffentlichten Briefwechsel (Berlin 2009/2011) lässt sich sehr viel sehr Wundersames dazu nachlesen. Ich ergänze gern, wenn Du Aspekte konkretisierst, die Dir in dieser Hinsicht fehlen. --KWa (Diskussion) 10:33, 16. Mär. 2016 (CET)Beantworten
Ah, danke, hatte ich nicht gesehen. Da der Artikel recht chronologisch aufgebaut ist, sollte man nicht die erste Ehe auch chronologisch einbauen und nicht erst als "Rückschau" an doch etwas versteckter Stelle? 80.136.64.233 06:20, 17. Mär. 2016 (CET)Beantworten
Leuchtet mir ein, ich ergänze es gern vorn im Abschnitt „Frühe Theaterarbeit“ noch (komme allerdings heute nicht mehr dazu). --KWa (Diskussion) 23:08, 18. Mär. 2016 (CET)Beantworten

Verbleib der Originale der späten Tagebücher[Quelltext bearbeiten]

Im Hinblick auf die jüngste Änderung würde mich interessieren, welche Hinweise zum Verbleib von Piscators Tagebüchern im Besitz der Komponistin Aleida Montijn Dir vorliegen, Thblume (handelt es sich um die Typoskripte im Nachlass Aleida Montijn)?

Was die Originale der Tagebücher ab 1951 betrifft, bleibt der Katalog des Archivs der Akademie einen Nachweis schuldig (vielmehr heißt es dort fast durchgängig: „Original-Tagebuch fehlt“). In „Piscator-Sammlung/-Center“ sind ausschließlich Foto-/Arbeitskopien (Provenienz: SIUC!) sowie Transkripte zugänglich (siehe P.-Sammlung 368-423 und P.-Center 3479-3501). Sowohl die Kopien als auch die Transkripte bieten für die entscheidenden Jahre ab 1962 nur rudimentäre Auszüge aus dem Originaltext.

Falls sich nach Jahrzehnten ein bislang nicht publik gemachter neuer Informationsstand ergeben haben sollte, bitte ich Dich um konkrete Hinweise. Falls nicht, würde ich die Änderung – die im Widerspruch zur Forschungsliteratur und früheren Auskünften des Archivs steht – zurücksetzen. Communis Opinio ist, dass die Originale offenbar seit den 1970er Jahren verschollen sind. Gruß --KWa (Diskussion) 21:35, 11. Mär. 2018 (CET)Beantworten