Diskussion:Geschichtsbewusstsein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Demantowsky in Abschnitt Globales Geschichtsbewusstsein nach Andreas Heuer
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Begründung der Begriffsentwicklung zu Geschichtsbewußtsein[Quelltext bearbeiten]

Es beginnt im 20. Jahrhundert mit Gadamer. Und dann folgen hier sieben weitere Begrenzungen. Kann und will jemand erklären, warum es hier immer wieder neue Begriffsbildungsversuche zu Geschichtsbewußtsein gab?

Die Beschreibung des Volkes Israel[Quelltext bearbeiten]

"Theologen sprachen oft dem Volk Israel oder speziellen religiösen Gruppen ein besonderes Geschichtsbewusstsein wegen ihrer Auserwähltheit durch Gott zu.[3]" -> Gibt es dafür einen Beleg, für diese Auserwähltheit? Bzw. wäre dieser Beleg Allgemeingut?

Auch wenn ich meine Finger hier mal nicht reingesteckt habe. Alle Achtung Cethegus. Das kann sich noch allemal sehen lassen. Benutzer: Mario todte, 15:52, 12. April 2005 (CEST)

Fundsache aus Geschichtlichkeit[Quelltext bearbeiten]

Bitte, soweit sinnvoll, diese Fundsache hier einarbeiten. Geschichtsbewusstsein ist das Bewusstsein von der Geschichtlichkeit von Realität und scheidet sich von ahistorischem Denken. Das Bewusstsein von Geschichtlichkeit ermöglicht die Erkenntnis (vgl. Erkenntnistheorie), dass alles menschliche Erkennen vorläufig ist und im Laufe der Geschichte von einem anderen Verständnis von Realität abgelöst wird. Dieses Bewusstsein ist die Grundlage für die Herausbildung der Geisteswissenschaften, wie z. B. der Pädagogik und der Literaturwissenschaft.

Die Reflexion über Geschichtlichkeit ist Aufgabe der Geschichtsphilosophie und der Geschichtsdidaktik. --Hans-Jürgen Streicher 21:34, 31. Dez. 2008 (CET)Beantworten

-- Auch wenn dieser Eintrag hier schon eine Weile her ist möchte ich doch darauf verweisen, dass dies so nicht korrekt ist. Geschichtsbewusstsein ist nicht ausschließlich das Bewusstsein von realer Geschichtlichkeit. Geschichtsbew. ist individuell und kann (und wird!) bei jedem Menschen in Teilen von fiktiven Elementen geprägt. Die Reflexion des eigenen Geschichtsbewusstseins ist eine Frage des Sich-Bewusstseins des eigenen Ge.-bewusstseins. Die Geschichtsdidaktik hat u.a. die Aufgabe diese Kompetenz zu fördern. Daniel 84.183.68.169 21:11, 19. Mai 2010 (CEST)Beantworten

Überarbeitungsbedarf[Quelltext bearbeiten]

Wichtige Positionen zum Begriff sind nicht oder nicht hinreichend dargestellt, weniger wichtige Positionen dagegen sehr ausführlich. Einzig Pandels Position wurde angemessen berücksichtigt. Der Artikel bedarf dringend der systematischen Überarbeitung. --Demantowsky 10:18, 10. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Überarbeitungsversuch[Quelltext bearbeiten]

@Benutzer:Demantowsky:Du hast jetzt unter der Überschrift Geschichtsbewusstsein und Geschichtsbewusstseinsforschung in der DDR auf der Basis deiner eigenen Forschungen einen interessanten Überarbeitungsversuch vorgelegt, der freilich nur einen einzelnen Aspekt hinzufügt, der m.E. eher der Geschichtspolitik zuzuordnen ist. Ich füge ihn hier, damit klar ist, wovon die Rede ist, als Anmerkung bei.[1] Das sind gewiss wichtige Informationen, doch in der vorliegenden Form würden sie im Artikel den Aspekt DDR-Forschung völlig überbewerten. Ich möchte dir daher empfehlen, entweder einen eigenen Artikel Geschichtsbewusstseinsforschung in der DDR anzulegen, oder die Aussagen in kürzerer Form bei Geschichtsbewusstsein und Geschichtspolitik einzuarbeiten. --Cethegus 12:50, 3. Mai 2011 (CEST)Beantworten

Anmerkung[Quelltext bearbeiten]

  1. Anders als man vielleicht annehmen mag, war die Geschichtsbewusstseinsforschung in der DDR bereits in den 1970er Jahren sehr weit ausgeprägt. Drei Institutionen erforschten systematisch das sozialistische Geschichtsbewusstsein der DDR-Bevölkerung: die akademische Geschichtsmethodik (seit 1953), das Zentralinstitut für Jugendforschung (seit 1987) und das Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED (seit 1967). Gleichwohl sei angemerkt, dass die enge politische Verankerung der einzelnen Institutionen gerade aus westdeutscher Perspektive Zweifel an der tatsächlichen Tauglichkeit der demoskopischen Forschungsergebnisse aufwarf. Dennoch waren die Überlegungen, das Geschichtsbild der DDR-Bürger zu erfassen und so seine ideologischen Ausprägungen festzustellen, um im Anschluss an diese Ergebnisse einen größeren Einfluss auf diese nehmen zu können, wissenschaftlich durchaus innovativ. Diese sich entwickelnde Forschungsrichtung veranlasste immerhin auch viele bundesdeutsche Historiker, sich mit den – zum Teil aber nur schwerlich rezipierbaren Ergebnissen – auseinanderzusetzen.(Demantowsky, Marko: Der Beginn demoskopischer Geschichtsbewußtseins-Forschung in Deutschland. Die Forschungsgruppe ‚Sozialistisches Geschichtsbewußtsein am Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED. In: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 2005, S. 146-152.) Auf semantischer Ebene gliederte sich das Geschichtsbewusstsein in eine Reihe spezifischer Bewusstseinsfaktoren ein, die im Folgenden kurz aufgezählt werden:
    • sozialistisches Staatsbewusstsein
    • Nationsbewusstsein
    • Gesellschafts-/Klassenbewusstsein
    • Heimatbewusstsein
    • Geschichtsbewusstsein
    Diese klare Differenzierung zwischen den einzelnen Bewusstseinssektoren sollte eine gewisse Messbarkeit gewährleisten und im Zuge dessen eine ebensolche Produzierbarkeit garantieren.(Jeismann, Karl-Ernst: Geschichtsbewußtsein als zentrale Kategorie der Geschichtsdidaktik. In: Gerhard Schneider (Hrsg.): Geschichtsbewußtsein und historisch-politisches Lernen. Pfaffenweiler 1988, S. 7.) Weiterhin wurde semantisch zwischen Geschichtsbild und Geschichtsbewusstsein unterschieden: Während das Geschichtsbild des einzelnen Menschen seine Einstellung zu Geschichte beschreiben sollte, wurde dem Geschichtsbewusstsein auch eine auf Handlung ausgerichtete Wirkung beigemessen. Ebenso wurden, so wie in der westdeutschen Forschung auch, die drei Zeitdimensionen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als paradigmatischer Horizont verankert. Ferner wurden dem Geschichtsbewusstsein viele emotionale Elemente zugerechnet. Zusammenfassend lässt sich folgende Definition für das Geschichtsbewusstsein aus der sozialistischen Perspektive der DDR festhalten: „Das sozialistische Geschichtsbewußtsein äußert sich im marxistisch-leninistischen Geschichtsdenken, das sich in der rationalen Erkenntnis und im emotionalen Erleben des objektiven Geschichtsprozesses vollzieht. Der Kern des sozialistischen Geschichtsbewußtseins ist die dialektische Einheit von Erkenntnis und parteilicher Wertung der historischen Rolle der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei […] Das sozialistische Geschichtsbewußtsein führt wesentlich zur Herausbildung von Bereitschaft und Fähigkeit der Mitglieder der sozialistischen Gesellschaft, die geschichtlichen Kenntnisse und Erfahrungen in bewußtes sozialistisches Handeln und Verhalten umzusetzen.“Döhring, Rolf/Kunze, Hans-Joachim/Siebelt, Joachim: Geschichtswissenschaft und Geschichtsbewußtsein. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 16 (1968), S. 1050.)

@Cethegus: Okay, offensichtlich unterstellst Du, dass der Account von Hellga23 eine Sockenpuppe von mir ist. Irrtum, Euer Ehren, und kein sehr freundlicher. Lass es mich ein für allemal klarstellen, dass das nicht der Fall ist. Insofern müsstest Du Dich mit dem Autor in Verbindung setzen, wenn Du da noch Wünsche hast. Ich beobachte intensiv die geschichtsdidaktischen Artikel und bin selber Geschichtsdidaktiker. Ich benutze bewusst meinen Klarnamen für meine Wikipedia-Aktionen, damit keine Unklarheiten entstehen. --Demantowsky 14:21, 3. Mai 2011 (CEST)Beantworten

@Benutzer:Demantowsky: Leider hatte ich nur auf den Verfassernamen des letzten Edits geachtet und nicht bemerkt, dass ich mich an Benutzer:Hellga23 hätte wenden sollen. Und leider komme ich zu spät zum Comuter zurück, um meinen Irrtum noch unauffällig korrigieren zu können. So bleibt mir nur, dir für die Änderung von fortschrittlich zu innovativ zu danken und darauf zu hoffen, dass du noch mehr Leute dafür gewinnen kannst, den Artikel auszubauen.
@Benutzer:Hellga23: Wenn ich mir klar gemacht hätte, dass hier nicht jemand seine eigene Arbeit einbauen will, hätte ich mich anders ausgedrückt. Dennoch wäre ich dankbar, wenn du nicht darauf bestündest, dass dein vollständiger Text in den Artikel aufgenommen wird, bevor nicht noch weitere Aspekte angedeutet werden. --Cethegus 14:35, 3. Mai 2011 (CEST)Beantworten

Globales Geschichtsbewusstsein nach Andreas Heuer[Quelltext bearbeiten]

Ich habe soeben den Abschnitt zu Andreas Heuer gesichtet. Das heißt freilich nicht, dass ich den Abschnitt für wesentlich genug halte, dass er aufgenommen werden sollte. Wenn jemand im Jahr 2011 im Zuge der Globalisierungsdebatte entdeckt, dass eine westliche Sicht auf die Geschichte der Menschheit perspektivisch verengt ist, so kann das wohl kaum mehr als Alleinstellungsmerkmal gelten. Wenn also nichts wesentlich Neues hinzu kommt, werde ich den Abschnitt in den nächsten Tagen wieder löschen. --Cethegus (Diskussion) 21:14, 31. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Also richtig ist, dass eine transnationale Erweiterung des Geschichtsunterrichts um welt- und globalgeschichtliche Perspektiven in Deutschland, aber v.a. auch in den USA seit 20 Jahren intensiv diskutiert wird. Dazu ist auch sehr, sehr viel publiziert worden. Ein entsprechender Arbeitskreis ist im Rahmen der Konferenz für Geschichtsdidaktik, aber auch im Rahmen des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands tätig. Mitarbeit ist dort willkommen. Einig ist man sich darin, dass es nicht darum gehen kann, die jeweilige nostrozentrische Sichtweise durch eine andere zu ersetzen, sondern vielmehr darum, die eigene kulturelle Perspektivität durch die Begegnung mit und Erarbeitung von anderen Perspektiven durchschaubar und kritisierbar zu machen. Das ist in einigen Schulbüchern auch schon umgesetzt worden. In der Lehrerausbildung gibt es regelmäßig Seminare zur Thematik. Wichtig aber: Eine geschichtsbezogene Perspektive und damit auch "das Geschichtsbewusstsein" bleiben notwendig und unhintergehbar immer standpunktgebunden. Eine "globales Geschichtsbewusstsein" ist eine hermeneutische Chimäre. --Demantowsky (Diskussion) 13:40, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten

In der Geschichtsdidaktik ist die Hinwendung zu einer globalen Perspektive im Sinne eines Globalen Geschichtsbewusstseins nur eine Randerscheinung. In der Lehre des organisierten historischen Lernens spielt die Aufnahme eines globalen Ansatzes keine wesentliche Rolle. Die Weltgeschichtsdeutungen bzw. Welgeschichtsschreibungen nimmt diese Fragestellung auf, ohne aber in gleichem Maße in die Geschichtsdidaktik hineinzuwirken. Zudem ist zu Fragen, ob in diesen Deutungen der Horizont eines westlichen Geschichtsdenkens wirklich in Frage gestellt wird. Dies findet sich nur zum Teil so wieder, spielt aber für Lehrerinnen und Lehrer und viele Professoren kaum eine Rolle. Ihr Verständnis wird immer noch stark von einem westlichen Geschichtsdenken bestimmt. Deshalb halte ich die Hinweise auf eine Neuorientierung innerhalb der Geschichtsdidaktik für wichtig. (nicht signierter Beitrag von Acschan (Diskussion | Beiträge) 11:49, 1. Jun. 2012 (CEST)) Beantworten

So langsam entwickle ich mich zum Anhänger des Klarnamenzwangs. --Demantowsky (Diskussion) 15:28, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten