Diskussion:Giulio Ulisse Arata

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Das Attribut Jugendstil finde ich, mit Verlaub, unpassend. Im Buch von Terry Kirk wird er als Vertreter des Neo-Eklektizismus beschrieben. Dieser Begriff taucht im deutschen Sprachraum überhaupt erst bei Ursula Daus auf, bezogen auf das 21. Jahrhundert. Die italienische Sprachversion rettet sich in Verbindlichkeit, indem sie in der Einleitung auf jede Etikette verzichtet. Vielleicht ist das rein Deskriptive doch die Rettung vor der Peinlichkeit der Welt.--62.99.160.163 17:51, 21. Jan. 2020 (CET)[Beantworten]

Autsch! – Der Einleitungssatz mit "Architekt des Jugendstils" (bzw. stile liberty) und das Foto des Ospedale aus den 30er Jahren (direkt nebeneinander!) widersprachen sich wirklich aufs heftigste. Ich habe den Einleitungssatz jetzt erst einmal entschärft, indem ich das Jugendstil-"Etikett" auf Aratas frühen Bauten beschränkt habe.
Über sein späteres Schaffen sollen lieber Kundigere mit geeigneter Literatur über die italienische Architektur des 20. Jh. noch etwas ergänzen. Der Palazzo della Provincia in Ravenna scheint mir mittelalterliche Formen zu verwenden/zu zitieren (etwa von den Castelli und Stadtbefestigungen der Po-Ebene, Mailand, Verona, Este usw.). Das abgebildete, noch spätere Ospedale entspricht dann dem Fascismo-Repräsentationsstandard.
Ich finde "Etiketten" gar nicht schlecht, solange man sich bewusst ist, dass sie nicht "die ganze Wahrheit" sind. Dann erleichtern sie die schnelle Verständigung. Monet ist "Impressionismus", Kirchner ist "Expressionismus", das ist einfacher als das langwierige, schlimmstenfalls auch noch schwiemelig-verschwurbelte "rein Deskriptive". (Politiker mögen das: sich bloß nicht auf irgendetwas festlegen! "So habe ich das nicht gesagt." – Kunsthistoriker sollten sich daran kein Vorbild nehmen.) Nur müssen wir uns bei der schnellen Abfolge der "-ismen" im 20. Jh. eben bewusst sein, dass oft nicht mehr ein einzelnes "Etikett" auf ein gesamtes Lebenswerk "gepappt" werden darf, sondern dass man das Oeuvre ggf. in kleinere Päckchen abteilen und separat etikettieren muss. Arata scheint so ein Fall zu sein. In den 1900er Jahren geht er vom stile liberty aus, in den 1920ern, als er auch Stadterneuerungsaufträge hatte, wird's vielleicht wirklich etwas historisch-eklektisch-"einfühlsam" (gern auch in Backstein), und in den 1930ern dann die kolossalen Marmorfassaden und -monumente. – Doch das ist mein schneller erster Eindruck, ohne Gewähr für Genauigkeit. – Im Artikel sollen lieber Kundigere ... (siehe oben). -- Martinus KE (Diskussion) 15:07, 25. Feb. 2022 (CET)[Beantworten]