Diskussion:Gustav Gräser

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Erneut zur Gräser-Hesse-Thematik[Quelltext bearbeiten]

Bereits 2012 wurde hier die Beziehung von Hesse und Gräser thematisiert, der entsprechende Absatz von Giannozzo gelöscht. Er ist aber seither wieder aufgetaucht, wie üblich, wenn es um Gräser-Konflikte geht. Ich will ein paar Fakten zusammentragen und bitte um Nachsicht für die Länge des Beitrags:

Hermann Hesse hat viele Nachrufe geschrieben, auch viele Erinnerungen an Zeitgenossen. Keinen Nachruf jedoch auf Gusto Gräser, keine Erinnerung an denselben. Bei dem in diesem Artikel dargestellten Verhältnis zwischen Gräser und Hesse muss das befremden. Entweder war das Verhältnis nicht so wie hier dargestellt, oder Hesse hat Gräser absichtlich verschwiegen.

Hermann Müller: Richtig! Hesse hat Gräser zwar nicht absichtlich verschwiegen, wohl aber unfreiwillig und gezwungenermaßen: weil er sonst als Bürger und Schriftsteller erledigt gewesen wäre. Wenn selbst heute, nach mehr als hundert Jahren, der Widerstand gegen die Originalität des dichterischen Sehers Gusto Gräser derart groß ist, wie diese Diskussion zeigt, dann lässt sich ermessen, in welcher Lage Hesse sich befand. Seine Isolation, selbst im Freundeskreis, selbst in der eigenen Familie, war total. Niemandem konnte er sich anvertrauen. Hatte er doch schon 1907 die Erfahrung gemacht, dass ihn seine nächsten Freunde (z. B. Finckh) als "Kohlrabiapostel" verspotteten, mit dem man sich nicht mehr sehen lassen könne und wolle. Er müsse einen Sonnenstich erlitten haben, schrieb Finckh noch Jahrzehnte später.

Jüngst ist der vierte Band der Briefausgabe Hesses erschienen. Damit sind alle wichtigen Briefe Hesses bis 1932, soweit erhalten, veröffentlicht. Es ist kein Brief an Gusto Gräser darunter. Ich habe den Herausgeber gefragt, ob für die noch ausstehenden Bände bis zu Hesses Lebensende 1962 noch Briefe an Gräser zu erwarten sind oder ob sich ein solcher unter den nicht publizierten Briefen befindet. Das wurde verneint. Nun mag es sein, dass Hesse an Gräser geschrieben hat, die Briefe jedoch verschollen sind. Das ist auch dann nicht ganz auszuschließen, wenn man in Betracht zieht, dass Hesse im Jahre 1907, als er den Monte Veritá aufsuchte, bereits einer der populärsten Schriftsteller deutscher Sprache war. Wer Briefe von ihm erhielt, hat sie in der Regel sorgfältig verwahrt. Dennoch sind viele untergegangen, v. a. durch Bomben und Brände im Zweiten Weltkrieg. Es gibt jedoch auch keine Erwähnung Gräsers in einem Brief an Dritte, es wird nie von ihm gesprochen. Es ist nicht auszuschließen, dass Hesse Gräser in Briefen an seine erste Frau Maria, geb. Bernoulli erwähnte - der Großteil dieser Korrespondenz ist beim Brand ihres Hauses in Ascona verlorengegangen. In den erhalten gebliebenen Briefen aus dem Jahre 1920, wie auch in einem Brief an Dritte, ist zwar nicht Gusto Gräser erwähnt, wohl aber seine Frau Elisabeth, die sich mit fünf Kindern bei Maria Bernoulli in Ascona einquartiert hatte. Hier wird in distanzierter Weise von einer „Frau Gräser“ gesprochen. Bei jeder Geldsendung an seine Frau habe Hesse sich gefragt, „wieviel davon die Frau Gr. verzehren würde“. Auch hier heißt es nie: „Gustos Frau“ oder „die Kinder meines Freundes“ - was man erwarten dürfte, wenn es ein irgendwie nennenswertes Verhältnis zwischen Gräser und Hesse gegeben hat. Auch in einem negativen Sinn taucht Gräser nicht auf, er bleibt vollkommen unerwähnt.

Hermann Müller: Hier ist zu bedenken, dass Hesse sich damals in der härtesten Krise seines Lebens befand: Trennung von Frau und Kindern, Auflösung seines Haushalts, Trennung zugleich von Gusto Gräser, dem er die Gefolgschaft verweigert. Man beachte, dass er in dieser Situation selbst seiner Frau den Tod wünscht, sie mit unglaublicher Härte behandelt, sie unbedingt in eine Nervenheilanstalt bringen will. Hesse ist rasend, er ist am Verzweifeln, unternimmt einen Selbstmordversuch. Er identifiziert sich mit dem Massenmörder Wagner von Mühlhausen, der ein halbes Dutzend Menschen umgebracht hat. Zugleich klagt er sich (dichterisch) des Diebstahls und der Veruntreuung an ('Klein und Wagner'). Er hasst den großen Wagner (Gräser), neben dem er sich klein fühlt. Ebenso hasst er Elisabeth Gräser, gerade weil er in sie verliebt gewesen war. Sie hatte ihn aber abgewiesen und als "Kind" behandelt. Nun will er sich von Beiden, von Gräser sowohl wie von seiner Lebensgefährtin, emanzipieren. Er will nicht mehr "Klein" sein, will das Steuer seines Automobils selbst in die Hand nehmen. Das tut er auch - und stürzt ab in die Steppenwolf-Krise.

Dennoch taucht sein Name in einigen der Hesse-Biographien auf. Nicht in allen. Hugo Ball (1927), der es als erster hätte wissen und herausfinden müssen, selbst wenn Hesse es hätte verbergen wollen, erwähnt Gräser nicht. Theodore Ziolkowski (1965) ebenfalls nicht. Joseph Mileck (1978, deutsch 1987) schreibt, dass Gräser auf Hesse starken Eindruck gemacht habe. Woher er das hat, weiß ich nicht, in der Werkausgabe finde ich nichts Entsprechendes. Möglicherweise aus dem Buch von Jakob Flach über Ascona (1960). Kann mir jemand helfen? Mileck kommt dennoch zu dem Schluß, daß Hesse bereits bei seiner Rückkehr nach Gaienhofen, also nach weniger als einem Monat, erkannt habe, „daß Gräsers buchstäbliche Rückkehr zur Natur nicht die Lösung für die Probleme seines eigenen Lebens sei“. Bei Ralph Freedman (1978, deutsch 1999) heißt es, Hesse sei möglicherweise nicht erst 1907, sondern bereits 1906 zu Gast am Monte Veritá gewesen, Gusto Gräser habe auf seinen Wanderungen „angeblich“ auch Gaienhofen, wo Hesse lebte, berührt. „Wenn“ dies bereits 1906 geschehen sein sollte, würde er Hesse in einer empfänglichen Lage angetroffen haben, „wenn die eher beiläufigen Hinweise richtig sind“, und es scheine „immerhin möglich“. daß Hesse und der zwei Jahre jüngere Gräser eine geistige Verwandtschaft spürten. Gräser, der sich der Monte-Veritá-Gruppe aufgedrängt habe und schon bald hinausgeworfen worden sei, scheine „überhaupt nur in [der] Funktion als Untergrund-”Guru” Hesses Werdegang an einigen Stationen gekreuzt zu haben.“ Viel „wenn“ und „aber“, „scheine“ usw. Und das Wort Guru auch noch eigens in Anführungszeichen. Aber was soll´s, damit war es heraus: Gräser könnte Hesses Guru gewesen sein.

Hermann Müller: Der Verfasser übersieht, dass er gar nicht Freedman zitiert sondern eine von Ursula Michels-Wenz manipulierte Fassung, die alle positiven Äußerungen von Freedman zu Gräser-Hesse entfernt oder verzerrt. Man lese das englische Orginal, das ganz anders lautet!

Spätere Biographen glaubten daher, Gräser nicht übergehen zu dürfen. Heimo Schwilk schreibt (2012), Hesse sei in den „Dunstkreis“ von Gusto Gräser geraten und habe sich „wohl unter seinem Einfluß“ der Fastenkur am Monte Veritá unterzogen. Seine Quelle ist Freedman. Gunnar Decker (2012) hält den Gedanken, Gräser könne das Vorbild für Hesses Demian sein, für abwegig. In seiner ironischen Erzählung „Dr. Knölges Ende“ von 1910, die am Monte Veritá spielt, habe Hesse jedoch den Naturmenschen, der auf einem Baum lebt und dem armen Dr. Knölge den Garaus macht, Gräsers Bruder Karl nachempfunden.

Der ständige Verweis auf 'Dr. Knölges Ende' soll belegen , das Hesse sich nach 1907 von Gräser abgewandt habe. Das hat er auch. Hesse war nie ein gläubiger "Jünger" von Gräser sondern hatte immer wieder mit schweren Zweifeln zu kämpfen, die sich bis zum Hass und zu Mordgedanken steigerten (siehe 'Der Waldmensch'). Zweimal, von 1909 bis 1914 und dann von 1919 bis 1929, hat er sich von Gräser zurückgezogen, und zweimal, 1915 und dann endgültig 1929, ist er wieder zu ihm zurückgekehrt. Seine Beziehung zu Gräser war ein dramatisches Auf und Ab, das ihn immer wieder an den Rand des Selbstmords trieb. Schwilk, Michalzik und andere konstruieren sich einen Psychopathen Hesse, einen Neurotiker, der nie ganz erwachsen geworden sei, weil sie nicht sehen können oder wollen, was diesen Menschen in der Tiefe umtrieb. Ihnen ist ein Neurotiker immer noch lieber als der einsame Held und Bekenner Hesse, der sich gegen die Vorurteile von Millionen stemmt. Hesse stand zu seiner Erkenntnis, es mit einem Ausnahmemenschen zu tun zu haben, und nahm die Leiden seiner Vereinsamung auf sich. Nur in der Dichtung konnte er sich (verschlüsselt) mitteilen. Es handelt sich in seinen Schriften insofern um Geheimschriften, wie sie immer in Zeiten der Unterdückung entstehen. In diesem Fall weniger durch den Staat als durch die herrschende öffentliche Meinung.

Was ist Freedmans Quelle? Er verweist vage auf „Dissertationen“, ohne eine zu zitieren und „Versicherungen“ von Hesses Sohn Heiner (der zum fraglichen Zeitpunkt das Licht der Welt noch nicht erblickt hatte). Vor allem aber nennt er ein Buch: Hermann Müller, Der Dichter und sein Guru. Hermann Hesse - Gusto Gräser eine Freundschaft (1978). Dieses stelle „die kaum dokumentierbare Beziehung Hesse - Gräser mehr hypothetisch dar.“ Im Klartext heißt das: Es basiert auf nicht belegten Annahmen. Wenn es in diesem Sinne gekennzeichnet wäre - alles wäre halb so schlimm. Aber dieses Buch will eine Beweisführung sein. Es will seine Leser überzeugen, daß Hesses bedeutendste Werke unter dem direkten Einfluß Gusto Gräsers entstanden sind. Sein Autor, Hermann Müller, ist ein Anhänger Gräsers und ist ihm in seiner Jugend persönlich begegnet. Gräser sei Demian, behauptet Müller. Belege kann er nicht anführen, nur Mutmaßungen, die er als gesicherte Erkenntnis ausgibt. Gräsers Frau Elisabeth, dieselbe, über die sich Hesse in dem oben zitierten Brief so wenig schmeichelhaft äußert, tauche im Demian als Frau Eva auf. Im Siddharta, in Narziß und Goldmund, selbst noch im Glasperlenspiel gebe Hesse die Lehre wieder, die er von Gusto Gräser empfangen habe, und zeichne das Bild seines Meisters. Gleichzeitig aber habe er alles getan, um das Bild Gräsers zu verwischen und den Propheten verschwinden zu lassen. Was an Hesses Werk und Biographie in diese Vorstellung nicht passt, wird außer acht gelassen. Das Buch trägt den Untertitel „Eine Freundschaft“. Dabei stellt es den Vorwurf in den Raum, daß Hesse seinen Weltruhm auf Kosten Gräsers erlangt habe. Umgekehrt ist es wohl wahrscheinlicher: Der Jünger Müller schreibt seinen Guru Gräser mit frappierender Rücksichtslosigkeit auf Hesses Kosten hoch. Alles, worunter die Hesse-Artikel hier auf Wikipedia leiden und wogegen immer wieder mit wenig dauerhaftem Erfolg angegangen wird, ist aus diesem Buch abgeschrieben.

Hermann Müller: Das ist auch erfreulich und verständlich. Denn nicht nur, dass Müller handfeste Belege vorlegt - seine These ist für jeden unvoreingenommenen Leser derart einleuchtend, dass inzwischen im Buchhandel mit Gräser für Hesse geworben wird. Nicht Gräser hat Hesse nötig sondern umgekehrt. Die erlahmende Aufmerksamkeit für Hesse, die nicht zuletzt seiner Herabwürdigung zum Psychopathen durch gewisse Biographen geschuldet ist, würde sich zweifellos in ergriffene Ehrfucht verwandeln, wenn seine wahre Geschichte erkannt und nicht länger verleugnet würde. Gräser wird schon heute in namhaften (internationalen) Publikationen an die Seite der Großen der Menschheit gestellt: von Heraklit und Laotse, von Buddha und Franziskus, von Sokrates und Gandhi. Hesse kann keine größere Ehre und Gerechtigkeit widerfahren, denn als Freund und Herold von Gusto Gräser bezeichnet zu werden.

Übrigens muß in diesem Artikel nicht nur Hesse herhalten. Auch andere große Namen werden Gräser dienstbar gemacht: Der Bruder der Tänzerin Isadora Duncan sei ein Schüler Gräsers gewesen und habe dessen Lehre an Gertrude Stein, Henri Matisse und Pablo Picasso weitergetragen. Auch hier keine Belege. Keine Brücke ist den Gräser-Verehrern zu schwankend, als daß sie sie nicht beträten.

Hermann Müller: Emil Szittya schreibt 1923 in seinem 'Kuriositäten-Kabinett', S.94: "Gustav Grässer ist durch viele Städte und Länder gekommen. Hatte auch viele Schüler, so unter anderen in Paris, Isodora Duncans Bruder, der in den Straßen von Paris Kindern das Gustav Grässersche Evangelium predigte." Raymond Duncan, der später in Paris, London und Nizza eigene Schulen gründete, der die Festspiele von Eleusis erneuerte, war ein enger Freund von Gertrude Stein, die ihn in einem Roman neben Matisse und Picasso auftreten lässt. Der einfach-herbe Kleidungsstil von Gertrude Stein und später auch von Picasso geht auf den Einfluss von Raymond Duncan zurück. Seine Werke hängen in den großen Museen der Welt; der Zeitschrift 'LIFE' war er ein Titelbild wert.

Dieser Artikel verstößt mehrfach gegen die Prinzipien der Wikipedia, die hier zu Propagandazwecken mißbraucht wird. Er sollte von neutraler Hand überarbeitet werden. --Nero Reising (Diskussion) 01:05, 21. Jan. 2017 (CET).[Beantworten]

Und damit diese Diskussion nicht alljährlich wieder hochkommt, sollte eine knappe Passage in den Artikel "bis heute wird versucht, Gräsers Einfluss auf verschiedene berühmte Zeitgenossen zu übertreiben, darunter..." - anstelle diese Verbindungen einfach komplett zu löschen und im Artikel eine "Lücke" zu lassen. Und dafür wäre dann sogar wieder Müllers Machwerk als Beleg anführbar. --Enyavar (Diskussion) 11:26, 8. Feb. 2017 (CET)[Beantworten]
Zu Raymond Duncan:
Emil Szittya schreibt in seinem Buch 'Das Kuriositäten-Kabinett', Konstanz 1923, S.94: „Gustav Grässer ist durch viele Städte und Länder gekommen. Hatte auch viele Schüler, so unter anderen in Paris, Isodora Duncans Bruder, der in den Straßen von Paris Kindern das Gustav Grässersche Evangelium predigte“. Gräser muss die Geschwister Duncan 1900 in Paris kennengelernt haben. Nachdem Isadora ihre beiden Kinder verloren hatte, flüchtete sie sich, offenbar bei Gräser Trost suchend, 1913 auf den Monte Verità. Dass Raymond Duncan in Denken und Tun seinem Vorbild Gräser eng verwandt war, ist unübersehbar. In Paris lebte er im Künstlerzirkel seiner Jugendfreundin Gertrude Stein, die ihm in einem Roman eine Rolle neben Picasso und Matisse gegeben hat.
Hermann Müller 06:28 25.03.2017
Ich habe soeben einen sehr umfangreichen Textbeitrag durch Hermann Müller zurückgesetzt, in welchem er "versehentlich"(?) eine Passage von Nero Reising gelöscht hat und seine "Antworten" direkt in den ursprünglichen Diskussionsbeitrag Neros hineineditiert hat. Dies hat er schon einmal getan, und zwar im März 2017. Diese Form von Textverfremdung ist aber keinesfalls im Sinne der Wikipedia-Diskussionskultur, die ich zu Hermanns Verständnis verlinke: Für den Leser der Diskussionsseite hast du an dieser Stelle Nero deine Meinung untergejubelt. Außerdem bitte ich um Verständnis für mein Du und gebe noch einen Hinweis zur Signatur. Damit Hermanns Antwort(en) nicht für ihn unauffindbar in der Versionsgeschichte verloren bleiben, hänge ich ihn wie folgt an, und zitiere dabei jeweils kurz in kursiv Neros Ausführungen, auf die er Bezug nimmt. --Enyavar 15:27, 3. Jan. 2019 (CET)[Beantworten]
(Zitat Nero) Mileck kommt dennoch zu dem Schluß
Ergänzung von Hermann Müller: Auf S. 226 der deutschen Ausgabe seiner Biographie spricht Mileck von "Gusto Gräsers Evangelium von Natur, Liebe, Freude, Freiheit und Selbsterfüllung ... seine (Hesses) Bewunderung für den Menschen (Gusto Gräser) war ... die Jahre hindurch erhalten geblieben."
... (Hier wurde eine Passage über Freedman von mir aus Versehen gelöscht. Sorry, H.M.)
Antwort von Hermann Müller:
Hermann Hesse und Gusto Gräser.
Der Kürze halber will ich nur die wichtigsten Belege anführen:
1. Die Aufzeichnungen von Harald Szeemann nach Angaben von Heiner Hesse im Archiv von Szeemann: „traf in Locarno Baschong & Graeser“.
2. Die Aussagen von Heiner Hesse über einen Brief seines Vaters in Michael Santen: 'Auf den Spuren von Hermann Hesse'. Meerbusch 1987, S. 49: „darin fand ich die Bestätigung, daß dieses Leben [von Hesse und Gräser] einige Tage in einer Höhle wirklich stattgefunden hat“. Wenn ein junger Schriftsteller sich in die Höhle eines Einsiedlers, eines sogenannten "Naturmenschen" begibt, eines gesellschaftlich verfemten radikalen Außenseiters, und seine Lebensweise nachzuvollziehen versucht (siehe die 'Notizen eines Naturmenschen'), dann dürfte das doch einige Folgen in seinem Denken und Dichten haben. Hesses Werke sprechen überdeutlich davon. Dass er den Namen von Gusto Gräser nicht nennt, hat einen einfachen Grund: es hätte seinen bürgerlichen und schriftstellerischen Tod bedeutet. Eben dieses Verschweigenmüssen macht ein Grunddrama seines Lebens aus, ist die Quelle seiner Schuldgefühle, der Grund für seine wiederholten Selbstmordversuche.
3. Heiner Hesse in Szeemanns Aufzeichnung: "7. Sept. 16 Trifft in Monti c/o Neugeboren Graeser".
4. Gräsers Postkarte an Hesse vom 26. 9. 1916, womit er ihm eine Zeichnung (das Sperberbild) nachsendet, die der Freund von ihm erbeten hat. Im DLA Marbach. Gräser schreibt: "Versäumte Ihnen dies zu geben". Also haben sie doch wohl miteinander gesprochen? Hesses besuchte seinen Freund vor seiner Abreise aus Ascona - und bestimmt nicht zum ersten Mal.
5. Gräsers Brief an Hesse vom 18.12.1916. In der Schweizerischen Landesbibliothek Bern.
6. Hesses erster Spendenaufruf für Gräser im 'Berner Intelligenzblatt' vom 12. 12. 1916. Wenn Hesse Spenden sammelte für Gusto Gräser, dann wird er sie ihm wohl auch übergeben haben? Oder hat er sie eingeworben, um den Ertrag in die eigene Tasche zu stecken?
7. Heiner Hesse in Szeemanns Aufzeichnung: „Jan. [19]17 Graeser [bei Hesses] in Bern“. Warum empfängt Hesse diesen "Landstreicher", wenn sie angeblich nichts miteinander zu tun hatten? Heiner Hesse erinnerte sich mir gegenüber an Einzelheiten: Gräser sei nur mit einem Fischernetz bekleidet gewesen.
8. Hesses zweiter Spendenaufruf für Gräser im Berner 'Bund' vom 19. Januar 1917. Er wird die eingegangenen Spenden überbracht oder übersandt haben. Wie sonst hätte der mittellose Siebenbürger, dessen Kinder hungerten, im Frühjahr 1917 ein großes Flugblatt drucken können?
9. Gräsers Brief an Hesse vom 30. Dezember 1918. Im DLA Marbach. Er antwortet darin auf „Spuren“, die der Freund in seinem Haus hinterlassen hat. Da Hesse sich darin anerkennend zu Gräsers Gedichten geäussert hat, kann es sich nur um Briefe gehandelt haben, die während Gräsers Abwesenheit eingingen. "Aus ersten und letzten Spuren, die ich von Ihnen antraf (Rückkehr), merk ich, dass Sie auch gutes Gehör für diese TAO-tonung haben werden". Also gab es Briefe von Hesse an den Siebenbürger. Dass sie sich nicht erhalten haben, ist nicht im geringsten verwunderlich, wenn man die Lebensschicksale von Gräser bedenkt, seinen Leidensweg durch Gefängnisse und Nachtasyle.
10. Hesses mündliche Äusserungen über Gräser in 'HH in Augenzeugenberichten', S. 283f., wo er sein lebenslanges Nachdenken über den Freund in einem Gleichnis zusammenfasst. Dieses Gleichnis besagt, dass wir vor Gräser auf die Kniee fallen müssten, wenn wir ihn so erkennen würden, wie er ihn erkannt habe.
11. Zu den oben erwähnten Äußerungen von Freedman in der deutschen Ausgabe seiner Hesse-Biographie: Der Kritiker solte das englische Original lesen, dann würde ihm vor Augen geführt, dass die ausgesprochen positiven Stellungnahmen von Freedman in der deutschen "Übersetzung" von Ursula Michels-Wenz entweder abgeschwächt, verstümmelt, verdreht oder völlig getilgt wurden. Nicht umsonst nennt Frau Michels ihren Text eine "Bearbeitung". Es handelt sich um eine Bearbeitung mit dem eindeutigen Ziel, Freedmans positive Aussagen rückgängig zu machen.
12. Die verzweifelten Bemühungen des Suhrkamp-Verlags, Hesses große Lebensfreundschaft aus der Welt zu schaffen, sind aus naheliegenden Gründen ohne Erfolg geblieben: Die Werke des Dichters sprechen einfach zu deutlich von einer prophetisch-meisterhaften Gestalt, einem Wanderer, Einsiedler, Naturfreund und Yogin. Sie überliefern ein Bild, das durch Gusto Gräser in idealer Weise bestätigt wird.
Die oben genmannten schriftlichen Belege werden bestätigt durch ihnen entsprechende biographische Fakten. So durch den mehrwöchigen Aufenthalt Hesses 1907 in Ascona, so durch seine monatelangen Aufenthalte in Locarno-Ascona von 1916 bis 1918. Sie werden bestätigt durch Erzählungen der Gräsertochter Heidi Christeller, von Hesses Quartiergeberin Hilde Jung-Neugeboren, von Hesses Asconafreund Jakob Flach und anderen Zeitgenossen.
Vor allem aber spiegeln sich Hesses Erfahrungen mit Gräser in den Meistergestalten seiner Werke. Dass sich in der Gestalt des Heinrich Wirth in 'Freunde' Gusto Gräser verbirgt, ist unschwer erkennbar. Dass Hesses Demian sich in der Gesellschaft des Monte Verità bewegt, ebenso. Die 'Morgenlandfahrt' verarbeitet den Wanderzug der Neuen Schar von 1920, der von Gräser inspiriert war und an dem Gräser teilnahm. Der naturverehrende Tänzer, Läufer und Naturbursche Tito am Ende des 'Glasperlenspiels' verkörpert noch einmal dichterisch den Tänzer, Läufer und Naturburschen Gusto Gräser.
Meine Forschungsergebnisse wurden von den namhaftesten Hesse-Experten anerkannt und sind inzwischen Allgemeingut geworden. In Literatur- und Kulturgeschichten, in Lexika, Theaterstücken, Filmen, Romanen, Gedichten und Liedern, selbst in einer Oper erscheint Gräser als eine herausragende Gestalt der Kulturgeschichte.
Dass es keine Briefe von Hesse an und über Gräser gegeben hätte, wird durch die Aussagen seines Sohnes Heiner und durch eine Briefstelle von Gräser widerlegt. Warum äussert er sich nicht zu seinem Freund in den veröffentlichten Werken und Briefen? Weil ein Bekenntnis zu dem gesellschaftlich Geächteten und staatlich Verfolgten seine bürgerliche und schriftstellerische Existenz zerstört hätte. Die Dichtung war sein einziger Ausweg.
Hermann Müller
Deutsches Monte Verità Archiv Freudenstein
25.03.2017, 05:57
(Zitat Nero) Der Bruder der Tänzerin Isadora Duncan sei
Antwort von Hermann Müller:
Den Beleg finden Sie bei Emil Szittya: 'Das Kuriositäten-Kabinett', Konstanz 1923, S.94: "Gustav Grässer ist durch viele Städte und Länder gekommen. Hatte auch viele Schüler, so unter anderen in Paris, Isodora Duncans Bruder, der in den Straßen von Paris das Gustav Grässersche Evangelium predigte." Raymond Duncan war seit Kindertagen mit Gertrude Stein befreundet, in einem Romanentwurf setzt sie seinen Namen neben die von Matisse und Picasso als handelnde Personen. Die Lebensart von Raymond Duncan ist als eng verwandt mit der von Gräser leicht zu erkennen. Der amerikanische Dichter, Maler, Schauspieler und Tänzer war der wirkungsvollste Botschafter des Siebenbürgers in der westlichen Welt.
Hermann Müller zu der Behauptung, in keiner Hessebiographie werde Gräser erwähnt:
Das trifft nicht zu. Fast in jeder Hessebiografie seit 1978 wird sein Name genannt und mehr als das. So schreibt der Germanist Volker Wehdeking auf S. 59 seiner Biographie von 2014: "Sein (Hesses) erster Lehrer in einer langen Reihe von Meister-Schüler-Beziehungen wird der Gründer der Lebensgemeinschaft auf dem Monte Verità Gustav Arthur (Gusto) Gräser (1879-1958). Hesse besuchte ihn jährlich bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Auf seine Erfahrungen in der alternativen Kolonie Gräsers hat Hesse in Siddharta und im Glasperlenspiel zurückgegriffen". Und auf S. 33: "Das bei Hesse durchgängige Motiv des älteren Freundes und Meisters, der zur Selbstfindung führt, ist in seinem Verhältnis zu Gusto Gräser präformiert".(nicht signierter Beitrag von 84.159.246.227 in Selbstbezeichnung als Hermann Müller (Diskussion) 30. Dez. 2018)
Bei der Wiederherstellung des ursprünglichen Textes habe ich auch alle IP-Beiträge Hermann Müllers nachsigniert. Im Übrigen möchte ich Hermann Müller auf diesem Wege noch informieren über die Belegpflicht und vor allem darüber, dass Theoriefindung nicht Aufgabe der Wikipedia ist. Jedermann kann, mit genügend Willen und Ausdauer, beliebige Theorien aufstellen und Bücher darüber schreiben. Wenn allerdings glaubhaft nachgewiesen werden kann, dass diese "Fach"-Bücher auf Hirngespinsten beruhen, dann sind die entsprechenden Informationen auch über Umwege von weiterzitierenden Fachbüchern nicht als wahrheitsgemäße Darstellung zitierfähig. Auf welche Autorität beruft sich nämlich Volker Wehdeking? Wenn dessen Darstellung als Zitatzitat eigentlich aus Hermann Müllers Feder stammen sollte, dann hat vielleicht auch Wehdeking nicht gründlich genug recherchiert. Im Übrigen ist "literarische Inspirationsquelle" (etwa für Figuren und Schauplätze) nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit "Freund und Mentor". Einige der aufgezählten Hinweise kommen mir arg konstruiert vor. --Enyavar 15:27, 3. Jan. 2019 (CET)[Beantworten]

Antwort von Hermann Müller: Meine Erwiderung auf die hier geäusserten Einwendungen und Vorwürfe ist anscheinend durch mein technisches Ungeschick wieder verloren gegangen. Ich werde jedoch gern noch einmal auf sie eingehen, wenn ich die Zeit und die Kraft dazu noch finde. Meine Kritiker und Skeptiker dürfen jedenfalls überzeugt sein, dass eines Tages die fehlenden Belege öffentlich vorliegen werden, ob nun durch mich oder durch andere. Mir will nicht einleuchten, dass etwa die missgünstige Meinung einer Ida Hofmann eine verlässlichere Quelle sein soll als die Äusserungen von Gerhart Hauptmann, Richard Dehmel, Johannes Schlaf, Max Klinger, Arno Holz, Michael Georg Conrad, Hans Thoma und anderen, die sich schon vor dem Ersten Weltkrieg für Gräser eingesetzt haben oder mit ihm in Verbindung standen. Von Thomas Mann oder Hermann Hesse gar nicht zu reden. Ich darf wohl sagen: die besten Köpfe seiner Zeit. Gräser war aber kein Literat, er lebte auf der Strasse, trug seine ganze Habe auf dem eigenen Rücken, konnte also keine Bibliothek, keine Tagebücher, kein Archiv mit sich führen. Dass sich von seinem Leben überhaupt Spuren erhalten haben, ist ein Wunder. In sechzigjähriger Arbeit habe ich versucht, dieses Leben zu rekonstruieren und vor allem sein Werk zu erschliessen. Dadurch blieb mir leider bisher keine Zeit, mich in die spezifische Art der Texterstellung bei Wikipeda einzuarbeiten. Nicht aus Propagandagründen sondern als provisorische Notlösung musste ich mich mit der Nennung bekannter Namen behelfen, um der Kürze willen. Belege sollen aber folgen, soweit mir das noch möglich ist.

Mit freundlichen Grüssen, Hermann Müller (nicht signierter Beitrag von 2003:c5:7f3c:f0c9:1c0c:5ff:b53b:9601 (Diskussion) 30. Juni 2019, 21:07)

Antwort von Hermann Müller: Hesse hat Gräser sehr wohl erwähnt. Erstens in einigen Briefen oder Karten an seine Familie (Quelle: Aufzeichnungen und Aussagen von Heiner Hesse), zweitens in einem Gespräch mt einem Besucher, das in den 'Augenzeugenberichten' abgedruckt ist. Bei den Äusserungen Hesses zu Frau Gräser ist zu beachten, an wen sie gerichtet sind und in welcher Verfassung sich Hesse damals befand. Nämlich in einer schweren seelischen Krise. Er spricht von seiner Frau und behandelt sie mit noch grösserer Härte und Unbarmherzigkeit, wünscht ihr den Tod. In beiden Fällen handelt es sich um unerwiderte Liebe. Hesses angebliche Geringschätzung von Frau Gräser hat ihn nicht gehindert, einen seiner Söhne in ihre Obhut zu geben und sich ihrer Dienste auch sonst grosszügig zu bedienen. Dass er seine Beziehung zu Gräser vor anderen geheimhalten wollte, ist immer zu beachten.
Die namhaftesten Hessekenner haben meine These im Prinzip angenommen und für stichhaltig befunden: Gajek, Mileck, Freedman und andere. Offenbar sind diese armen Menschen völlig urteilslos und inkompetent. Die vielen "wenn" und "aber" in der Biografie von Freedman stammen grösstenteils nicht vom Autor sondern von der Bearbeiterin Michels-Wenz. Schon 1978 schrieb mir Prof. Frank G. Ryder, Redakteur der Fachzeitschrift 'The German Quarterly' zu meiner Hesse-These: "We have asked a scholar, well known in research on Hesse, to tell us whether he feels the basic information and general conclusions of your paper are sufficiently new, interesting, and reliable ... He considers the theme valid". Seither hat sich niemand gefunden, der meine These hätte widerlegen können. Im Gegenteil. Von Jahr zu Jahr vermehrten sich die Bestätigungen. Heute ist meine Darlegung Bestandteil des allgemeinen Wissens, in vielen Literaturlexika präsent. Im Büchermarkt wird heute für Hesse mit seiner Beziehung zu Gräser geworben. Hermann Müller. (nicht signierter Beitrag von 2003:C5:7F3C:F0C9:1C0C:5FF:B53B:9601 (Diskussion) 1. Juli 2019, 02:49)
AW zum 30. Juni: Falls etwas verlorengegangen ist, dann wurde es bei der Bearbeitung nicht abgespeichert; ich für meinen Teil habe mich redlich bemüht, alle Diskussionsbeiträge und deren chronologische Reihenfolge kenntlich zu machen. Inhaltlich: "Eines Tages wird es jemand belegen" ist keine Aussagen, mit der sich die Wikipedia zufriedengeben kann: Ein Lexikon hat zum Ziel, existierendes und gesichertes Wissen abzubilden, und nicht Vermutungen. Gräsers Einfluss auf die Zeitgenossen mag nun groß oder klein gewesen sein - wenn weder das eine noch das andere schlüssig belegt werden kann, dann darf so eine Spekulation nicht im Lexikon stehen. Gräser hatte genug barfüßige Zeitgenossen (sowohl real wie literarischer Art), sodass Typenbeschreibungen von herumziehenden barfüßigen Propheten nicht zwangsläufig auf Gräser abzielen müssen, sondern lediglich den Archetypus wiedergeben. Gräser mag zwar ein bedeutender Vertreter dieses Archetyps gewesen sein, aber kaum der einzige. --Enyavar (Diskussion) 14:17, 8. Jul. 2019 (CEST)[Beantworten]
AW zum 1. Juli: Der Geheimhaltungswunsch ist eine unbewiesene These. Dass die gesamte Guru-These seit 1978 unwiderlegt sei, halte ich für eine gewagte Behauptung, wurde sie doch um dieses Jahr überhaupt erst prominent aufgestellt. Dass sie in verschiedene Publikationen wanderte, ist unbestritten, aber Zweifel an der Stimmigkeit besteht ja wohl doch in verschiedenen Werken. --Enyavar (Diskussion) 17:57, 8. Jul. 2019 (CEST)[Beantworten]

Kategorie:Deutscher[Quelltext bearbeiten]

Da das unsichtbar mit Fragezeichen drin war: Er wurde 1915 aus Deutschland nach Österreich abgeschoben, weil er österreichischer Staatsbürger war. Er lebte dann aber ab 1919 wieder fast durchweg in Deutschland, ob er eine deutsche Staatsbürgerschaft hatte, ist mir nicht bekannt; habe ihn aber entsprechend der Praxis in WP:RSOE#Auswanderer als Deutscher Kategorisiert. -- Aspiriniks 19:28, 14. Dez. 2008 (CET)[Beantworten]

Noch ne Kategorie[Quelltext bearbeiten]

Siehe Portal Diskussion:Gesellschaft#Neue Kategorie: Person (Alternativbewegung) ? -- Aspiriniks 19:28, 14. Dez. 2008 (CET)[Beantworten]

Otto Großöhmig[Quelltext bearbeiten]

Ist sein Schwiegersohn der hier auf Seite 61 genannte DFU-Bundestagskandidat. Vom Alter her könnte das ja ungefähr hinkommen und so häufig ist der Name Großöhmig ja nicht. --Mogelzahn 17:38, 22. Nov. 2011 (CET)[Beantworten]

Vom Alter kommt das nicht nur ungefähr hin (gleicher Geburtsjahrgang) insofern frage ich noch mal nach und bitte die Autoren das Artikels, die ihn ja auf der Beobachtungsliste haben sollten, nach fünfeinhalb Jahren mal um eine Antwort. --Mogelzahn (Diskussion) 23:03, 6. Jun. 2017 (CEST)[Beantworten]
Hermann Müller zu Otto Großöhmig: Ja, der am 20. Februar 1909 geborene Otto Großöhmig, der Schwiegersohn Gusto Gräsers, war Mitgründer der 'Grünen' und 1961 Bundestagskandidat der DFU. Großöhmig begleitete 1933 den Siebenbürger auf dessen Fahrten im Eselskarren und kam ins KZ Osterhofen. Nach dem Krieg setzte er die Eselfahrten mit einem Freunde fort, singend und spielend und Gustos Schriften verteilend. Dank für den Hinweis!
"Großöhmig , Otto, * 20.2.1909; Handelsvertreter; Marienhagen. Wahlkrs. 71 DFU (1961)."(nicht signierter Beitrag von 84.159.246.227 in Selbstbezeichnung als Hermann Müller (Diskussion) 30. Dez. 2018)

Gräser und Hermann Hesse[Quelltext bearbeiten]

Gibt es da eigentlich irgendwelche Belege für diese Behauptung, Gräser sei Hesses Guru gewesen?

In keiner Biografie findet sich auch nur der Name Gusto Gräser, alles darüber stammt nur von einem (!) Menschen, Hermann Müller, der hier im Internet einen Feldzug führt ... 82.212.42.198 13:38, 9. Jul. 2012 (CEST)[Beantworten]

Da wohl keine Belege für diese Behauptungen mehr kommen werde ich den Artikel die Tage ändern ... -- Wuerfel 13 (Diskussion) 01:04, 19. Jul. 2012 (CEST)[Beantworten]

Ich habe den Bezug auf Hesse im letzten Absatz gelöscht. --Giannozzo (Diskussion) 12:03, 6. Aug. 2012 (CEST)[Beantworten]
Habe gerade etwas zum hier angesprochenen Thema gefunden: [1]. mfg,GregorHelms (Diskussion) 20:46, 6. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]
Hier ein weiterer Aufsatz: Martin Rademacher: Hermann Hesse – Monte Verità: Wahrheitssuche abseits des Mainstreams zu Beginn des 20. Jahrhunderts (2011)! --mfg, GregorHelms (Diskussion) 04:47, 2. Jul. 2017 (CEST)[Beantworten]
Vielen Dank für den Hinweis. In Rademachers Aufsatz (der erste Link funktioniert nicht) ist typisch, dass über Hesses Zeit am Monte Verità und seine Beziehung zu Gräser immer wieder in Vermutungen gesprochen wird: "Wahrscheinlich" hat er einige Tage mit Gräser in dessen Höhle vebracht, "mit hoher Wahrscheinlichkeit" lebte er ein zweites Mal dort, über ein Gedicht heißt es wörtlich: "Hesse verarbeitet darin wohl (!) die Erinnerung an die nun gut zehn Jahre zurückliegende Zeit, als er das erste Mal, vermutlich (!) mit Gräser, ins Tessin kam" – Ausrufezeichen von mir – usw. usf. Mit anderen Worten: Es gibt keine klaren Belege – was übrigens für so ziemlich alles gilt, was die Gräser-Fans zum angeblichen Einfluss ihres Meisters auf Hesse vorbringen.--Giannozzo (Diskussion) 12:41, 1. Aug. 2018 (CEST)[Beantworten]

Antwort von Hermann Müller: Man lese bitte nach, was Heiner Hesse in dem Buch von Michael Santen 'Auf den Spuren von Hermann Hesse' auf Seite 49 sagt. Lügt Heiner? Sind die hier sich zu Wort meldenden Kritiker die besseren Kenner, näher an den Originalen? Und warum wird der dort erwähnte Brief von Suhrkamp nicht abgedruckt? Hermann Müller. (nicht signierter Beitrag von 2003:C5:7F3C:F0C9:1C0C:5FF:B53B:9601 (Diskussion) 03:00, 1. Jul. 2019 (CEST))[Beantworten]

Rudolf Steiner[Quelltext bearbeiten]

Im Text heißt es, Rudolf Steiner (wird an erster Stelle genannt) habe ihm (Gusto) "aufgetan"... es wird aber keine Quelle angegeben. In der gesamten Steiner-Literatur kenne ich nichts zu dem Thema. (nicht signierter Beitrag von Ketopuk (Diskussion | Beiträge) 21:07, 2. Aug. 2015 (CEST))[Beantworten]

Hermann Müller zu Steiner: Rudolf Steiner erwähnt Gräser in einem Brief an Marie Sievers in einer Weise, die vertraute Bekanntschaft voraussetzt. Er nennt ihn nur "Gras", weil der Siebenbürger in seinen frühen Jahren sich "Gusto Gras" nannte. Der habe in der Diskussion eine natürlichere Art von Theosophie gefordert. Später erzählt Steiner von den Hünensteinen bei Ascona, die er für Orte uralter Mysterien hielt. Er muss sie also besucht haben. Bei diesen "Hünensteinen" kann es sich nur um die "Menhire" der Felsenlandschaft bei Arcegno handeln, in der Gräser seine Einsiedelei hatte und Hesse sein Gast war. Hesse nennt diese Landschaft öfters seine "Lieblingsgegend", seine "Zuflucht", sein "heiliges Land". Vgl. sein Gedicht 'Bei Arcegno' von 1917.(nicht signierter Beitrag von 84.159.246.227 in Selbstbezeichnung als Hermann Müller (Diskussion) 30. Dez. 2018)

Mitbegründer von Monte Veritá?[Quelltext bearbeiten]

Im Artikel heißt es: Im Herbst 1900 gründete er mit seinem Bruder Karl und anderen die utopische Siedlung Monte Verità bei Ascona. Dieser Satz suggeriert, Gusto sei der Initiator des alternativen Siedlungsprojekts gewesen und habe wesentlichen Anteil an seiner Entstehung. Das ist falsch. Initiatoren waren die Lehrerin Ida Hofmann und der belgische Industriellensohn Henri Oedenkoven, die in dem zitierten Satz als "andere" bezeichnet werden. Zum Gründerteam gehörte auch Gustos Bruder Karl. Gusto war einfach nur dabei. Und dass er dabei war, war der Fürsprache seines Bruders zu verdanken. Die anderen Gründer wollten ihn aus verschiedenen Gründen eigentlich nicht dabei haben. Nur kurze Zeit nach der Ankunft auf Monte Veritá verließ deshalb Gusto auch das Projekt, "hauste" aber für längere Zeit in der Nähe. MfG, GregorHelms (Diskussion) 07:30, 31. Jan. 2016 (CET)[Beantworten]

Ich habe folgenden inhaltlich falschen Absatz aus dem Artikel entfernt und hierher verschoben:

Im Herbst 1900 gründeten Bruder Karl und anderen die utopische Siedlung Monte Verità bei Ascona. Nachdem durch Henri Oedenkoven die ursprünglich geplante Genossenschaft in ein privat und kommerziell betriebenes Sanatorium umgewandelt worden war, trat er mit der Mehrheit der Teilnehmer aus und begab sich wieder auf Wanderschaft. Sein Bruder Karl blieb auf dem Berg sesshaft, erwarb ein Grundstück und baute zwei Häuser, die er zur Freistatt für Aussteiger, vor allem für Kriegsdienstverweigerer machte. Gusto und der jüngste Bruder, der Maler Ernst Heinrich Graeser, wie auch ihre Mutter, fanden hier immer wieder einen Ruhe- und Arbeitsort.

Zur Gründung Monte Veritas siehe: Robert Landmann: Ascona Monte Verità (von Ursula von Wiese überarbeitete und ergänzte Ausgabe unter Mitarbeit von Doris Hasenfratz [»Insel der Seligen«]). Frankfurt a. M./Berlin/Wien 1979, S. 13–27. --mfg, GregorHelms (Diskussion) 01:57, 21. Jan. 2017 (CET)[Beantworten]

Hermann Müller zu den Gründern des Monte Verità: Die geläufige Vorstellung, Henri Oedenkoven sei der Gründer des MV gewesen, ist falsch. Sie konnte nur deshalb aufkommen, weil lange Zeit nur die völlig parteiische (Selbst-)Darstellung von Ida Hofmann-Oedenkoven bekannt war. Oedenkoven hat ein kommerzielles Unternehmen, die Naturheilanstalt dieses Namens gegründet, gegen den Widerstand der Brüder Gräser, die eine brüderliche Gemeinschaft im Auge hatten. Oedenkoven hat die ursprüngliche Genossenschaft durch seine Usurpation gesprengt. Seine vom Darwinismus geprägte Konzeption war eine völlig andere als die urchristlich-kommunitäre der Gräserbrüder. Gusto hatte schon der Lebensgemeinschaft des Kulturreformers Karl Wilhelm Diefenbach in Wien angehört. Diese Traditon wollte er in Ascona auf seine eigene Weise fortsetzen.(nicht signierter Beitrag von 84.159.246.227 in Selbstbezeichnung als Hermann Müller (Diskussion) 30. Dez. 2018)
völlig parteiisch scheint mir allerdings auch die (Selbst-)Darstellung der Gräsers gewesen sein, bzw. die Darstellung durch Herrn Müller heute. Ich habe mittlerweile ein paar Schilderungen des Ablaufs gelesen. Folgendes stammt aus den Darstellungen von Ries und Bollmann, siehe Literatur unten: Gusto und Karl zogen durch die Lande, kamen dabei auch durch die Schweiz. In München lernten sie die restlichen "Kommunarden" kennen und schmiedeten mit ihnen Pläne. Dabei waren neben Ida, Henri, Gusto und Karl auch Lotte und Jenny; doch die vier erstgenannten zogen als erstes auf der Suche nach ihrem Wahrheitsberg los, der Anfang 1900 gefunden wurde. Das Geld für den Kauf des Berg-Anwesens stammte fast ausschließlich von Henri(!). Schon im ersten Jahr des Bestehens der Kommune wurde Gusto ausgeschlossen, weil er ein Besserwisser und Parasit (so Ida) war. Er zog dann weiter und kam 1902 wieder, um seine Höhle zu beziehen (mehr dazu siehe unten). Warum wurde nur er ausgeschlossen? Laut Ries: Die Kooperative sei eine zwar idealistische, aber sanatorische Unternehmung gewesen, und von Beginn an in der Hand von Oedenkoven. Diese Aussage dürfte Müller als Bestätigung seiner Position (oben) lesen, doch nach Ries' Schilderung waren die Brüder Gräser hier im Unrecht, wenn ihre "urchristliche Konzeption" darin bestand, als Prediger rein geistig zu arbeiten, aber körperlich gerne durchgefüttert zu werden. "Vom Darwinismus geprägt"? Ohja: Wer zu radikal oder zu arbeitsscheu war, flog zum Wohl der restlichen Gemeinschaft raus. Die Bezeichnung "Geist-Gründer" für Gusto, ist eine Verfälschung. Anders sein älterer Bruder, der dabeiblieb und sich mit Jenny Hofmann verband. --Enyavar (Diskussion) 11:55, 9. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]
Antwort von Hermann Müller: Ist derjenige der Gründer einer Genossenschaft, der den grössten Geldbetrag investieren kann (weil er der Sohn eines Millionärs ist) oder derjenige, der die Idee dazu hat? Gusto Gräser kam aus einer kommuneartigen Gemeinschaft und hat die Ideen von Charles Fourier aufgegriffen und an seinen Bruder Karl weitergegeben. Oedenkoven, Sohn eines Unternehmers, hatte, wie sich in der Folge gezeigt hat, keine anderes Ziel als die Gründung eines wirtschaftlichen Unternehmens. Seine anfängliche Zustimmung zur Genossenschaftsform war nichts anderes als ein Kompromiss, um Karl Gräser ins Boot zu holen. Mit Ida Hofmann allein hätte er keine derartige Siedlung gründen können. Was die angebliche "Arbeitsscheu" betrifft: Wer bearbeitete ein grosses Grundstück mit eigener Hand, baute eine kleine Fabrik auf? Karl Gräser. Dass Dichter von Banausen als Faulenzer betrachtet werden, ist eine allgemeinmenschliche Erscheinung. Ein Dutzend Bücher schreiben und eine zehnköpfige Familie mit dem Verkauf von Gedichten ernähren, ist wohl keine Arbeit? Hermann Müller. (nicht signierter Beitrag von 2003:C5:7F3C:F0C9:1C0C:5FF:B53B:9601 (Diskussion) 1. Juli 2019, 03:29 Uhr)
Gründer ist nicht derjenige, der von der Existenz von etwas träumt, sondern derjenige, der Zeit/Geld/Mühe in das Etwas hineinsteckt. Wenn es rein die Idee der Kommune wäre, würde vielleicht Diefenbach als Verita-Gründer gelten können, richtig? Und das auch nur unter der Voraussetzung, dass wir die paar Wochen Gräsers bei Diefenbach als die entscheidende Idee anerkennen, während die Oedenkhoven und Hofmann geistlose Trotteln gewesen sein müssen. Und bezüglich Arbeitsscheu: die zehnköpfige Familie hat Gräser wohl sicher nicht nur damit ernährt, dass er zwei Flugschriften 1912 und eine Spruchsammlung 1918 herausgab. --Enyavar (Diskussion) 17:57, 8. Jul. 2019 (CEST)[Beantworten]
Antwort von Hermann Müller: Gräser hat schon 1902 eine Gedichtsammlung 'Epheublätter' herausgebracht, dann eine zweite 'Kurze Sprüch' irgendwann um 1907, die sich im Archiv der Stiftung Monte Verità teilweise erhalten hat, dann eine dritte 1909, deren handschriftliches Original von Hetty Rogantini-de Beauclair um 2008 im Gartenhaus ihres Vaters wiederentdeckt wurde und in ihrem Nachlass enthalten sein muss (farbige Kopien im Deutschen Monte Verità Archiv Freudenstein). Er hat schon 1903 einen Vortrag in Zürich gehalten, hat im Winter 1906/7 mit seinem Bruder Ernst zusammen eine Gemäldeausstellung in Locarno gemacht und anschliessend die erste Kunstgalerie Asconas im Hause von Karl eröffnet. Sein Vortrag von Gedichten in Locarno wird in der Tessiner Zeitung vom 17. November 1909 angekündigt. Er ist 1908 mit einer Tanzvorführung in Schwabing aufgetreten, zugleich mit Gedichten im Künstlerlokal 'Simpl'. Zu dieser Zeit war schon ein Roman über ihn im Fischer-Verlag erschienen; 1911 wurde in Hermannstadt ein Lustspiel über ihn uraufgeführt. Seine Gedichte erschienen in den Zeitschriften der Jugendbewegung. Seine Flugschrift 'Ein Freund ist da' von 1912 nennt eine Liste von Vorträgen, die der anbietet, und verweist auf eine ganze Reihe von Spruchsammlungen. In Stuttgart hielt er von 1913 bis 1915 allsonntäglich Waldandachten bei der Schillereiche im Bopserwald. Im Sommer 1918 brachte er Hermann Hesse seine Gedichtsammlung 'Winke zur Genesung unseres Lebens' ins Haus, im Januar 1919 schickte er ihm seine Nachdichtung des 'Tao Te King' von Laotse. Öffentliche Reden von ihm, teils in Vortragsreihen, die sich über ein Vierteljahr hinzogen, sind nachgewiesen in Freiburg, Olten, Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim, Hamburg, Berlin und München. Schon 1913 erhielt er einen ausführlichen Artikel im 'Führer durch die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts' von Max Geißler. Dass weder Richard Dehmel noch Arno Holz noch Michael Georg Conrad noch Ferdinand Avenarius noch Johannes Schlaf noch Hermann Hesse noch Thomas Mann noch Georg Trakl oder Hans Thoma sich scheuten, ihn in ihrem Haus zu empfangen, spricht wohl für sich. Viele von ihnen haben sich öffentlich für ihn eingesetzt. (nicht signierter Beitrag von 2003:C5:7F3A:8475:4484:6B26:20F9:1306 (Diskussion) 16:36, 22. Mär. 2020 (CET))[Beantworten]

Gräser - Hauptmann[Quelltext bearbeiten]

In der ersten Fassung dieses Artikels heißt es: "Zu den sich von ihm beeindruckt Zeigenden gehörte Gerhard Hauptmann." Daraus wurde in der aktuellen Fassung: "Schon früh wurde er eine Gestalt der Dichtung, so [...] als Narr in Christo bei Gerhart Hauptmann," und "In den Dichtungen Gerhart Hauptmanns findet sich ebenfalls Gräsers Spur." Belege fehlen, die Quelle scheint, wie im Fall Hesse, eine Behauptung von Hermann Müller zu sein. Gibt es seriöse Belege?--Nero Reising (Diskussion) 19:05, 23. Jan. 2017 (CET)[Beantworten]

Hermann Müller: Die gibt es. Während Hauptmann an seinem Quint-Buch arbeitete, machte er sich die Notiz: "Die Kolonie in Locarno". Er meinte natürlich die Kolonie in Ascona. Hauptmann hat sich auch öffentlich für Gusto Gräser eingesetzt. Im Frühjahr 1919 hat er den Monte Verità mehrfach bestiegen und Wanderungen zu Gräsers Grotte gemacht. Die Spuren davon sind in seinem Epos 'Till Eulenspiegel' eindeutig zu erkennen. Die Lebensfahrt von Till endet im Tal der Maggia und auf dem Hügel darüber, in dem Gräsers Grotte sich befindet. (nicht signierter Beitrag von 84.159.246.227 in Selbstbezeichnung als Hermann Müller (Diskussion) 30. Dez. 2018)

Ankündigung: Aufräum-Aktion![Quelltext bearbeiten]

Ich halte es für an der Zeit, mit Behauptungen der Gräser-Jünger aufzuräumen, deren einschlägige Vertriebswege sind Umbruch-Verlag, Gusto-Gräser.info und "Deutsches Monte Verità Archiv Freudenstein" (Hermann Müller verwaltet sein Privatarchiv offenbar ohne Adresse oder Webseite). Um mal eine Zeitung zu zitieren, die deren Sichtweise übernommen hat: Was wird bleiben von dem siebenbürgischen Dichter, Denker und Mystiker? Seine Texte sind noch kaum gedruckt, kaum bekannt, geschweige denn erschlossen – und doch ist er weltbekannt. Es sind weniger seine Dichtungen als symbolhafte Bilder, die sich niedergeschlagen haben in Romanen, Gedichten, Theaterstücken und Liedern anderer Autoren. Der Einsiedler in einer Felsgrotte der Alpen, der Tänzer, der Denker, der Weise.
Diese Charakterisierung fasst es ganz passend zusammen: Gräser ist in den Werken, die angeblich "direkt von ihm inspiriert" worden sind, gar nicht selbst als Person zu fassen. Das Bild des weisen/heilsbringenden Eremiten findet sich beispielsweise auch schon bei Rudyard Kipling in The Miracle of Purun Bhagat, veröffentlicht 1895, und weist noch deutlich weiter in die Vergangenheit zurück. Das Aussteigertum und die fernöstliche Mystik liegt seit Ende des 19. Jahrhunderts in der mitteleuropäischen Luft. Es reicht Gräser-Anhängern aus, wenn eine Figur "so ähnlich erscheint wie Gusto", um dies als Beleg für Gräsers Einfluss zu deuten, dies wird dann mit "X baut ihm einen Alter" oder "Y feiert ihn als" umschrieben. Diese Zuschreibungen werden, soweit für mich ersichtlich, selten mit einer Namenserwähnung Gräsers durch solche "Altarbauer" selbst belegt. Nun meine Meinung: Wenn kein expliziter Hinweis von Künstlern vorliegt, dass eine Figur durch Gräser inspiriert ist, dann sind entsprechende Zuschreibungen infragezustellen.
Bereits Karl Wilhelm Diefenbach - Gräsers Kurzzeit-Guru - war bereits als Lebensreformer hervorgetreten und hatte seine Kreise gezogen. Angesichts der Wanderschaft Gräsers ist ein Zusammentreffen mit all jenen Promis seiner Zeit niemals ausgeschlossen, doch dass sie alle zu ihm als Guru oder "Freund" hingezogen gewesen sein sollen, erscheint unwahrscheinlich. Gräser mag in der Lebensreform-Szene eine prominente oder bekannte Figur gewesen sein und ist sicherlich enzyklopädisch relevant allein aufgrund der Querverweise. Bloß die großartige Stilisierung zum "Vater der Alternativbewegung" halte ich für ganz ungerechtfertigt. Hätte es die Hippies/68er ohne Gräser in dieser Form gegeben? Ganz sicher sogar, Gräser war nur eine Figur unter hunderten, die ihnen barfüßig vorausgingen.
Nur als ein Beispiel Hesse, laut Müller der bedeutendste unter den von Gräser beeinflussten Künstlern: Ja, Hermann Hesse ist mutmaßlich in Ascona mit Gusto Gräser zusammengetroffen. Nein, Gusto war es nicht, der Hesse die "Welt des Fernen Ostens" eröffnete, das war wohl vielmehr Hesses Großvater. Nähere Bekanntschaft dürfte Hesse auch vielmehr noch mit Karl Gräser (Erd-Therapie) gehabt haben. Eine nachhaltige Beeinflussung Hesses durch den zwei Jahre jüngeren Gusto ist weder in Hesses Aufzeichnungen oder Briefen, noch in der Literatur (vor den Behauptungen Müllers) belegt. Der nachhaltige Eindruck der Lehre Gräsers wird von Gräser-Jüngern ausschließlich aus einigen Figuren in Hesses Werk herausinterpretiert. Gräser könnte durchaus eine Muse/Inspirationsquelle Hesses gewesen sein; eine Prägung oder Mentorrolle ist schlicht nicht nachweisbar. Je nach Interpretation von Gräser-Jüngern zeigte sich Hesse gegenüber "seinem Mentor" schlicht undankbar (so Michalzik) oder peinlich distanziert um nicht selbst geächtet zu werden (so Hermann Müller, siehe oben); vergleiche dazu aber die Darlegungen von Nero Reising, ebenfalls s. o.

Antwort von Hermann Müller: Die Webseiten meines Archivs können gerne eingesehen werden: 1. www.gusto-graeser.info; 2. www.gusto-graser.de; 3. www.umbruch-verlag.de/Gusto Gräser. Die Anschrift lautet: Deutsches Monte Verità Archiv, D-75438 Freudenstein.

Dass er die heiligen Schriften des Ostens erst 1907 kennengelent hat, sagt Hesse selbst des öfteren. Man lese nur gelegentlich mal ihn selbst und folge nicht dem biografischen Klischee, dass er von seinem Großvater in den spirituellen Tiefsinn der Upanishaden eingeführt worden sei. Damals war er ein Kind und mag etwas von der Folklore Indiens aufgeschnuppert haben, mehr nicht. Nein, Hesse ist nicht "mutmaßlich" mit Gräser in Ascona zusammengetroffen, dafür gibt es ein halbes Dutzend schriftliche Belege.

Zur Artikelstruktur: die Gräserforscher selbst haben immerhin eine Vita zusammengestellt - deren Struktur ist bei aller mutmaßlichen Verzerrung von Gegebenheiten weitaus besser als der Artikel hier. Auch ein Zeitungsartikel hier liefert eine Übersicht. --11:55, 9. Jun. 2019 (CEST)

Konstruierte Beziehungen[Quelltext bearbeiten]

Gestern hatte ich schon einmal entfernt, dass Gräser folgende Künstler inspiriert haben will:

  • Steve Hackett - geboren 1950, britischer Musiker. Keine aussagekräftigen Belege auffindbar.
  • Omar Rodriguez Lopez - geboren 1975, puertoricanischer Musiker. Keine aussagekräftigen Belege auffindbar.
  • en:Kaye Donachie - geboren 1970, schottischer Maler. Keine aussagekräftigen Belege auffindbar.
  • Till Gerhard - geboren 1971, deutscher Maler. Keine aussagekräftigen Belege auffindbar.
  • The Merry Pranksters - Gräser zog mit einem "zeisiggrünen Wagen" durch die Lande und soll somit prägendes Vorbild amerikanischer Hippies gewesen sein? Bitte belegen.

Weitere Beziehungsgeflechte Gräsers zu allen Möglichen weiteren Personen:

  • en:Raymond Duncan (wohl tatsächlich mit Gräser zusammengetroffen, exakter Einfluss müsste noch belegt werden)
    • Isidora Duncan - über Bruder Raymond beeinflusst? Oder tatsächlich mit Gusto bekannt?
    • Gertrude Stein - über Duncan beeinflusster Sekundär-Schüler? Hier wohl eher ein Namedropping.
    • Henri Matisse - über Duncan beeinflusster Sekundär-Schüler? Hier wohl eher ein Namedropping.
    • Pablo Picasso - über Duncan beeinflusster Sekundär-Schüler? Hier wohl eher ein Namedropping.
  • Rudolf Steiner - scheint wenig begeistert von Gräser gewesen zu sein, welcher Steiners Vorträge besuchte. Vgl. Schilderungen von Oskar Maria Graf von 1919, zitiert bei Dietmar Schlecht-Nimrich, wo Graf ihn als übelriechenden Schmarotzer charakterisiert.
  • Gustav Landauer - wurde wohl in seiner Kommune (Neue Gemeinschaft) von Gräser besucht, laut Iris Radisch.
  • Erich Mühsam - laut dessen Artikel bekannt mit Karl Gräser, welcher dessen Vorbild war? Vermuteter Einfluss Gustos wird 'belegt'(?) hier, aber wohl eher als 'unter ferner liefen'. Kam 1904 nach Ascona, laut Peter Dudek sah Mühsam die Lebensreformer schon 1905 nicht mehr als Vorbild: kritische Charakteristik, nicht frei von Sarkasmen und politisch in deutlicher Distanz.
  • Alois Riehl - für bedeutsame Zusammentreffen kann ich erstmal keinen Beleg finden.
  • Ernst Horneffer - für bedeutsame Zusammentreffen kann ich erstmal keinen Beleg finden.
  • Carl Gustav Naumann junior (kein WP-Artikel). Findet sich im Zusammenhang mit dem Werk Nietzsches (Verleger?). Soll laut Artikel in einer Veröffentlichung Referenz auf Gräser gemacht haben als Blüthner, der Evangelimann - dieses sicherlich bahnbrechende Werk findet mein Google ausschließlich in Gräsernahen Publikationen. Frühere Versionen des Artikels nennen als Urheber dieses "Blüthner" obendrein den Autor Johannes Schlaf, siehe dazu unten. Schlaf oder Naumann, wenn nicht mal der Urheber genau bekannt war... naja.
  • Ferdinand Avenarius - für bedeutsame Zusammentreffen kann ich erstmal keinen Beleg finden. Indiz für eine Bekanntschaft in Jena laut Gräser-Literatur hier: "setzte sich für ihn ein"
  • Proteste gegen Ausweisungen Gräsers 1915 aus Stuttgart rund um RA Alfred Daniel
    • Friedrich Naumann - für weitere Zusammentreffen/Kontakte kann ich erstmal keinen Beleg finden
    • Georg Kerschensteiner - für weitere Zusammentreffen/Kontakte kann ich erstmal keinen Beleg finden
    • Gerhart Hauptmann - setzte sich wohl ebenfalls in Stuttgart für G.G. ein. Obendrein sei Gräser das Vorbild für Der Narr in Christo Emanuel Quint. Der "Narr" wird eher distanziert beschrieben: dass Gräser mehr als nur eine interessante Inspirationsquelle für Hauptmann gewesen sein könnte, erscheint unwahrscheinlich.
  • Rudolf von Laban und Mary Wigman: Wow. Laut Wikipedia:Sang an die Sonne hatte dieses Opus mit Gusto Gräser wenig bis nichts zu tun: er wird im entsprechenden Artikel nicht erwähnt. Andernorts, darunter bei Rudolf von Laban und in diesem Artikel hier, wird erwähnt, dass die Örtlichkeit des Tanzes "vor Gräsers Felsengrotte" war. Ob diese Örtlichkeitsangabe der Wahrheit entspricht? Falls ja, ob damit Gräser geehrt werden sollte? Oder ob einfach nur eine als malerisch bekannte Umgebung als Kulisse genutzt wurde? Ja, ob Gräser überhaupt anwesend war?? Alles unbestätigt. Zur Örtlichkeit dieser Felsengrotte eine kurze Recherche: Hier die Karten-Ansicht der Örtlichkeit: Im Nordosten des verlinkten Ausschnitts der Monte Ruino, wo sich wohl die Versturzhöhle befindet, (Fotos) In der Mitte Arcegno. Im Südwesten der Karte der Monte Verita. Höhle und Monte Verita sind etwa 2-3 km auseinander; ob der im Sang-Artikel erwähnte Seeblick von der Höhle aus besteht, wäre noch zu klären.
  • Hermann Hesse: soll Gräser mehrere Figuren gewidmet haben: der bäurische Denker Heinrich Wirth (so eine Interpretation von Freunde (Erzählung), vgl. Versionsgeschichte, nicht sehr schmeichelhaft für Gräser) und Waldmensch mit dem dritten Auge (Kurzgeschichte von Hesse, Der Waldmensch: Wenn der dort erwähnte "Mata Dalam" gemeint ist, dann wäre dies für Gräser erst recht nicht schmeichelhaft: erst nachdem der Protagonist den blinden Mata umgebracht hat, ist er frei). Ebenfalls auf Gräser verweisen demzufolge noch Demian und Die Morgenlandfahrt, aber auch "Doktor Knölges Ende" und zahlreiche weitere.
  • Ernst Bloch - (vergleiche: unbelegte Hinzufügung in der WP, bis heute unangefochten):
  • Reinhard Goering - (vergleiche: unbelegte Hinzufügung in der WP, bis heute unangefochten): Durch diese Änderung hat der ganze Absatz eine deutliche Gusto-Lastigkeit erhalten. Dass Goering in Ascona weilte, ist unbestritten, aber nicht einmal Michalzik nennt ihn im Atemzug mit Gräser.
  • Friedrich Muck-Lamberty - Mitgliedschaft Gräsers in der Neuen Schar glaube ich gerne, in dessen Artikel ist aber ebenfalls Gräserapologetik zu finden: Gräser predigte an den Lagerfeuern, während Muck selbst nicht derartig auffiel? Gräser hatte seine Gefährtin kürzlich verloren. War er hier mit Anhängerschaft vertreten, scharte er eine neue Teilgruppe um sich? Wurde er bloß geduldet oder hatte er eine Führungsposition in der Schar? Gegen Letzteres spricht doch, dass er in der Endphase nicht erwähnt wird, in der alles zusammenfällt.
  • Ernst Friedrich - hier ist die Beziehung unklar; Friedrich tritt hier bloß als Arbeitgeber auf; nicht als Anhänger oder Gleichgesinnter?
  • Ernst Fuhrmann (Künstler) - diese Beziehung wird als die von Gleichgesinnten dargestellt, was durchaus den Gegebenheiten entsprechen kann

Soweit meine erste Recherche. Entsprechend will ich den Artikel (demnächst mal) überarbeiten. Neu wird ein Abschnitt "Rezeption" sein, und dort werden Hermann Müller und sein Archiv auch jeweils einen Satz bekommen, denn sie sind keine neutralen Chronisten, sondern Protagonisten in Gräsers Hagiographie. Wer Stellung nehmen möchte, bitte gerne hier drunter. --Enyavar (Diskussion) 11:55, 9. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]

Antwort von Hermann Müller: Zu Steve Hackett: Sein Lied "The Hermit" wurde am 17. September 2010 in Ascona aufgenommen. Siehe: The Hermit Lyrics Steve Hackett ※ Mojim.com Mojim Lyrics

https://mojim.com/usy131508x6x8.htm

The Hermit - Steve Hacket - Fausto Ramos; Steve Hackett Trio Ascona 17 Sept 2010

Stephen Richard „Steve“ Hackett (* 12. Februar 1950 in London) ist ein britischer Komponist und Musiker. Besondere Bekanntheit erlangte er als Gitarrist der Progressive-Rock-Gruppe Genesis, mit der er zwischen 1971 und 1977 insgesamt sechs Studioalben veröffentlichte. 1985 war er Mitbegründer der kurzlebigen Supergroup GTR. Des Weiteren hat er zahlreiche Solo-Alben aufgenommen, mit denen er regelmäßig auf Tour geht. Musikalisch bewegt er sich in einem sehr breiten Spektrum, das von Progressive Rock über Blues, Jazz bis zur klassischen Musik reicht. Seine Werke beeinflussten Gitarristen wie Alex Lifeson[1] und Brian May. (wikipedia) (nicht signierter Beitrag von 2003:C5:7F3C:F0C9:1C0C:5FF:B53B:9601 (Diskussion) 04:20, 1. Jul. 2019 (CEST))[Beantworten]

Zu dem Lied 'Crusade of Love' von Omar A. Rodriguez-Lopez: "Well, this song refers to the infamous "Kreuzzug der Liebe" ("Crusade Of Love") of the german natural philosopher Gustav "Gusto" Gräser, who in 1921 wandered through germany, dancing, singing, reading poetry and proclaiming a new era of humanity, defined by a love for nature and every living thing in it. Gräser was one of the most important and astounding yet to date unknown persons of the 20th century.

www.last.fm/music/Omar+A.+Rodriguez-Lopez/_/1921". (nicht signierter Beitrag von 2003:C5:7F3C:F0C9:1C0C:5FF:B53B:9601 (Diskussion) 04:31, 1. Jul. 2019 (CEST))[Beantworten]

Zu Till Gerhard: Er hat Bilder von Karl und Gusto Gräser gemalt, hat 2008 in Gstaad eine Ausstellung mit dem Zyklus: "Arbeit im Berg der Wahrheit" gemacht - die Gräserhöhle als Ort der Erleuchtung. Den Aussentitel seines Buches 'Inneres Licht gegen äussere Dunkelheit', Kerber Verlag, Bielefeld 2008, ziert ein bearbeitetes Grossfoto von Gusto Gräser. Im Innern steht sein ganzseitiges Porträtfoto in einer Reihe mit Walt Whitman, Albrecht Dürer und Bhagwan. Katalog seiner Ausstellung in der Stellan Holm Gallery in New York, USA. Hermann Müller. (nicht signierter Beitrag von 2003:C5:7F3C:F0F6:C900:C73C:540F:55F8 (Diskussion) 18:51, 1. Jul. 2019 (CEST))[Beantworten]
Aha. Das hat mit dem Leben und Wirken Gräsers also nichts zu tun, sondern gehört in einen neuen Abschnitt: Rezeption / Nachruhm. In diesem Abschnitt kann auch das Privatarchiv Müllers beleuchtet werden. --Enyavar (Diskussion) 17:57, 8. Jul. 2019 (CEST)[Beantworten]

Nicht erwähnte Ereignisse und Bekanntschaften[Quelltext bearbeiten]

Auch diese halte ich für aufschlussreich:

  • Ludwig Christian Haeusser wird NICHT im Artikel erwähnt, obwohl er angeblich Gusto Gräser um "Haus und Grundstück" von dessen Bruder Karl Gräser betrogen haben und somit auch Gräsers Ehe mit Elisabeth Dörr ruiniert haben soll. Quelle dafür ist allerdings Ulrich Linse, ebenfalls wiedergegeben bei Peter Michalzik. Diese Berichte nennen klare Jahreszahlen und deutliche Begebenheiten, scheinen jedoch in der Intention auch gefärbt zu sein: Gräser wird hingestellt als die Wange hinhaltender Dulder ...und Hesse-Mentor. Das genannte "Haus", welches Karl am Berg besessen haben soll, wird bei Ries aber wohl eher als robinsonsche "Behausung" zwischen Hütte und Höhle dargestellt.
Hermann Müller: Diese sogenannte "Höhle" wird heute, obwohl inzwischen teilweise zerstört, für 3 Millionen Franken angeboten.
  • Johannes Nohl, nach Peter Dudek mit Gusto "angefreundet", ahmte Gustos Barfüßig-Wanderungen nach, distanzierte sich aber vom Vegetarismus.
  • Johannes Schlaf, soll Gräser unterstützt haben, laut Ekkehard W. Haring, der dafür H. Müller zitiert. Gräser taucht auch in Schlafs WP-Artikel auf, abseits der einschlägigen Gräserliteratur (Beispiel hier) und von Wikipediaklonen finde ich zum gegenseitigen Bezug aber nichts.
  • Enno Narten, 12. Oktober 1913 fand einen Auftritt Gräsers unpassend und schildert, dass er unhöflich behandelt und ausgebuht wurde.
  • Elisabeth Dörr (1874-1955), verwitwete Streng, lebte mit Gräser ungefähr im Zeitraum 1908 bis 1919 in wilder Ehe (fünf Kinder von ihr; drei weitere Kinder gemeinsam, das erste 1911) - ihr Name wird im aktuellen Artikel kein einziges Mal erwähnt.
  • Albine und Hildegard Neugeboren waren in den 00ern und 10ern Gräser-Anhänger, wobei die anfangs minderjährige Hildegard sich später erinnerte, die Gräsers gehasst zu haben: Der Aufenthalt sei eine Gefangenschaft gewesen, sie habe hungern und von Äckern stehlen müssen. Jürgen Below zitiert dafür ausgerechnet Hermann Müller, in dessen Archiv der grauenhaften Geschichte wiederum ein anderer Spin gegeben wird: na klar, Hesse musste seine tiefen Gräser-Sympathie verheimlichen!

Soweit meine erste Recherche, ggf. füge ich weitere Personen an, die auf Gusto Gräser verlinken, ohne dass von hier zurückverwiesen wird. Wer Stellung nehmen möchte, bitte gerne hier drunter. --Enyavar (Diskussion) 11:55, 9. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]

Literatur[Quelltext bearbeiten]

Unter Nichtbeachtung von Belletristik und Müller habe ich über das Google-Angebot versucht zu überprüfen:

Stimmt. Als Quelle für Gräser unbrauchbar bzw. überflüssig. (Buch in meinem Besitz; GregorHelms (Diskussion) 11:51, 10. Jun. 2019 (CEST))[Beantworten]
Hermann Müller: Sobald eine Quelle sich positiv über Gräser ausspricht, ist sie "unbrauchbar bzw. überflüssig". Na klar, man will ja objektiv sein.
Könnte zu Literaturliste hinzugefügt werden - möglichst mit Seitenangaben. (Buch in meinem Besitz; GregorHelms (Diskussion) 11:51, 10. Jun. 2019 (CEST))[Beantworten]
Neben dem GG-Kapitel verfügt das Buch noch über eine Reihe von weiteren Erwähnungen Gustos im Zusammenhang mit anderen „barfüßigen Propheten“. Müllers Gräser-Archiv wird im Anhang erwähnt, aber in Anführungszeichen gesetzt und als Privat-Archiv gekennzeichnet. (Buch in meinem Besitz; GregorHelms (Diskussion) 11:51, 10. Jun. 2019 (CEST))[Beantworten]
Wurde von mir noch nicht eingesehen. GregorHelms (Diskussion) 11:51, 10. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]
  • Hesses Demian von Marcel Egbers: Die These Müllers wird von Egbers nicht als Faktum wiederholt, sondern als eine Interpretation unter mehreren erklärt (neben Gräser komme auch Zeller als Vorbild in Frage. Die autobiografische Interpretation werde "selbst heute noch" vertreten, die Kapitelüberschrift hat ein Fragezeichen: Ist der Demian wirklich autobiographisch?)
Von mir eingesehen. Könnte in die Literaturliste (mit Seitenangabe). GregorHelms (Diskussion) 11:51, 10. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]
  • Pioniere, Poeten, Professoren von Elisabeth Ries liest sich in der Schilderung der Kommune MV wohltuend anders. Bis auf die von Müller (über den Umweg Martin Green) übernommene Gräser-Hesse-Beziehung wird Gräsers Weltsicht und Werdegang auf Seite 25 konzise dargelegt: Quasi-Vorläufer der grünen Bewegung.
Könnte mit Seitenangabe in die Literaturliste. GregorHelms (Diskussion) 11:51, 10. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]
  • Freie Liebe und Anarchie: Ulrike Voswinckel schreibt: Hermann Müller hat in seinem Archiv akribisch alle Lebensspuren von Gusto Gräser gesammelt und erklärt ihn zum Guru Hermann Hesses. Das ist eine gewiss mögliche und verführerische Sichtweise, die allerdings in ihrer Monokausalität viele andere Einflüsse ausschließt, auch die Wechselwirkung nicht mitbedenkt... Unser WP-Artikel behauptet einseitig etwas anderes.
Mir unbekannt! GregorHelms (Diskussion) 11:51, 10. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]
  • "Wegkreuzungen. Dreizehn Lebensbilder" (Aufsatz über Gräser von Bergel): Nicht eingesehen.
  • "Die Merk-würdigen von Gestern und ihre Spuren im Heute" (Aufsatz über Gräser von Blankenstein): Nicht eingesehen.
  • Monte Verità von Kaj Noschis: Gräser ist hier beachtenswerte Randfigur am MV. Nähere Informationen u.a. über Dörr. S. 39-40 und S. 61-67.
  • "Künstler und Propheten. Eine geheime Geschichte der Moderne" (Katalog über eine Ausstellung 1972). Nicht eingesehen; ich möchte aber direkt bezweifeln, dass dieser Katalog mehr enthält als einen allgemeinen Lebenslauf. Sicher verzichtbar.
  • Das Zeitalter des Nichts von Peter Watson, 2016: Liefert im Kapitel "Der tanzende Vagabund" vier Seiten über Gusto und die damalige rurale Gegend um Ascona, charakterisiert und idealisiert die Naturverbundenheit von Gräser; überall Querverweise auf Hesse... als Quelle dafür Martin Green, d.h. Müller, s.o. Das entstehende Bild ist eher verschwommen.
  • Fünf ziemlich radikale Naturpropheten von Ulrich Holbein, 2016. Nicht eingesehen.
  • Monte Verità 1900 von Stefan Bollmann, 2017: Schildert fein die Anfänge der Kommune bereits in der Planungsphase. Gusto Gräser ist für den größten Teil des Buches abwesend. Laut Artikel bringt Bollmann zahlreiche Fehler und Verzerrungen... sagt die IP. Diese Wertung werde ich entfernen, denn offenbar wird so nur ausgedrückt, dass Bollmann der Deutungsgewalt Müllers nicht zustimmt.
  • Träumer - Als die Dichter die Macht übernahmen von Volker Weidemann, 2017. Gräser ist in der Räterepublik München bestenfalls eine Nebenfigur; Hesse-Bezug direkt von Hermann Müller. (verzichtbar, Auftritt/Aufenthalt Gräsers in München auch bei Schlecht-Nimrich)
  • Richard Wagners Weg zur Lebensreform von Udo Bermbach, 2018. Nicht eingesehen, auch wenn mich interessiert hätte, wie der Autor die Verbindung zwischen Gräser und WAGNER zieht.

Zusätzliche Literatur gefunden, ggf. für Einzelnachweise:

Weitere Literatur ist willkommen, aber ich möchte auch mal direkt auf WP:LIT hinweisen: Eine beliebige oder möglichst lange Auflistung von Büchern ist nicht erwünscht. Die Werke müssen sich mit dem Thema des Lemmas selbst befassen und nicht mit verwandten, allgemeineren oder spezielleren Themen. Dementsprechend werde ich bei der Aufräumaktion (demnächst mal) alle Bücher entfernen, in denen Gusto Gräser nur mal am Rande erwähnt wird. Werke, aus denen biographische Angaben hervorgehen, werde ich vorher als Einzelverweise direkt im Text einbinden, was aktuell Mangelware ist. Werke, die ich nicht beurteilen kann, bleiben erstmal. --Enyavar (Diskussion) 11:55, 9. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]

Frage @ Enyavar: Darf ich die aufgeführte Literatur, die mir bekannt ist, in Einschüben kommentieren? MfG, GregorHelms (Diskussion) 12:47, 9. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]
Gerne, wenn du eine deutlich erkennbare Auszeichnung verwendest (small, blau oder rot oder sowas), damit man deinen Text auf Anhieb unterscheiden kann? Mir kommt's darauf an, dass wir der IP (Herrn Müller?) ein Vorbild geben und nicht wild in den Texten anderer herumgrätschen, wie er bei Nero Reising. Auf deine Anmerkungen freue ich mich aber bereits. :) --Enyavar (Diskussion) 13:24, 9. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]
Frage von Hermann Müller: Warum ist diese Quelle eines Augenzeugen unbrauchbar bzw. überflüssig? Weil sie unpassenderweise Gutes über Gräser aussagt? Dagegen ist die Quelle Ida Hofmann offenbar brauchbar und keineswegs überflüssig, weil sie ihren Gegner als "Parasiten" beschimpft. Hermann Müller. (nicht signierter Beitrag von 2003:C5:7F3C:F0C9:1C0C:5FF:B53B:9601 (Diskussion) 30. Juni 2019, 21:33)
Und genauso ist es wieder passiert, Müller grätscht mitten in die Auflistung hinein. Hier bezog er sich auf die Einschätzung des Buchs von Grohmann (1904) durch Gregor. Wo er die „Quelle Ida Hofmann“ sieht, kann ich nicht sagen, mutmaßlich meint er Bollmann (2017), der Hofmann paraphrasiert und dies auch als Meinung kenntlich macht. --Enyavar (Diskussion) 17:57, 8. Jul. 2019 (CEST)[Beantworten]

Weitere unbelegte Behauptungen[Quelltext bearbeiten]

Das kann doch unbelegt so nicht stehen bleiben, oder?

  • Dort wurde er [Gusto] zum Vorbild für Kriegsgegner aus ganz Europa, die sich in Ascona um ihn sammelten. Darunter die Tänzer Rudolf von Laban und Mary Wigman, der Philosoph Ernst Bloch, der Dramatiker Reinhard Goering und viele andere. Seine stärkste Wirkung hatte er auf Hermann Hesse, der in den Meistergestalten seiner Dichtung das Bild seines Freundes in alle Welt verbreitet.

MfG, GregorHelms (Diskussion) 10:30, 4. Jan. 2020 (CET)[Beantworten]