Diskussion:Hasentabu

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Lektor w in Abschnitt Medizin
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Stimmt das so?[Quelltext bearbeiten]

Im Artikel heißt es: „Nutztiere, die zum klassischen Vierbestand der Israeliten gehörten, …“ Gibt es tatsächlich den Begriff „Vierbestand“ (vier Tierarten?), oder ist es ein Tippfehler, dass „Viehbestand“ gemeint ist? Das Bibelzitat weicht von der Einheitsübersetzung ab. Darin ist von einem Klippdachs die Rede, aber nicht von Kaninchen. Genauso steht es in einer anderen Übersetzung, die ich zur Hand habe. -- Lothar Spurzem (Diskussion) 23:41, 26. Mär. 2016 (CET)Beantworten

Jetzt hat sich doch einer der Sache angenommen. Danke. -- Lothar Spurzem (Diskussion) 17:47, 27. Mär. 2016 (CEST)Beantworten
Ich habe den offensichtlichen Tippfehler (Vierbestand – Viehbestand) einfach mal korrigiert. Das Bibelzitat ist korrekt und stammt aus der Lutherbibel (1545), deren Text bis zur Revision 1912 weitgehend erhalten geblieben ist. Auch der Hase mümmelte bis einschließlich der revidierten Fassung von 1912 noch im 3. Buch Mose. Die Übersetzung „Klippdachs“ wurde erst mit der Textrevision von 1987 eingeführt. In der Lutherbibel von 1545 steht das Zitat so:

„5 Die Caninichen widerkewen wol / aber sie spalten die Klawen nicht / Darumb sind sie vnrein.
6 Der Hase widerkewet auch / aber er spaltet die klawen nicht / Darumb ist er euch vnrein.
7 Vnd ein Schwein spaltet wol die klawen / aber es widerkewet nicht / Darumb sols euch vnrein sein.
8 Von dieser fleisch solt jr nicht essen / noch jr Ass anrüren / Denn sie sind euch vnrein.“

Biblia: Die gantze Heilige Schrifft: Deudsch (Luther 1545)
Insgesamt ein etwas schräger Artikel, der durchaus einen Platz auf der Hauptseite verdient hätte.--HajjiBaba (Diskussion) 17:54, 27. Mär. 2016 (CEST)Beantworten

Qualität[Quelltext bearbeiten]

Inzwischen ist ein Löschantrag gestellt worden, den ich durchaus nachvollziehen kann. Es gibt Kritikpunkte, die unabhängig von einer Löschung zu beachten wären

Diese Punkte wären:

  1. Der Ansatz ist schräg. Das Speziallemma wird an zwei Tierarten festgemacht, dazu werden zwei Religionen benannt, wobei der Zusammenhang dunkel bleibt und wohl auch nicht gegeben ist. Es handelt sich um 2 verschiedene Traditionen, die offenbar nichts miteinander zu tun haben und zufällig auf dieselben Tiere zielen. Das kann man machen, dabei stellt sich die Frage nach einem Mehrwert gegenüber dem allgemeinen Lemma Nahrungsmitteltabu und auch die Frage der Theoriefindung.
  2. Auf den Einwand, dass im 3. Buch Mose offensichtlich gar nicht von Hasen die Rede ist, wird nicht eingegangen. Ganz offenbar wurde das Tabu von anderen Tieren auf Hasen übertragen, was auch Auswirkungen auf rationale Begründungen eines solchen Tabus hat. Gleichzeitig stellt sich dann (siehe oben), ob es wirklich Sinn macht, das Tabu bei Juden und Aleviten in einem Artikel zu behandeln.
  3. Welche Aleviten sind hier gemeint? Trifft das Tabu auch auf die persischen Schiiten zu, die mit den türkischen Aleviten gemeinsame historische Wurzeln haben? Wenn nein, warum nicht?
  4. Bei den Aleviten scheint die angeführte Literatur nicht konsistent zu sein, was im Artikel überhaupt nicht zum Ausdruck kommt. Dem Abstract des unter Literatur angegebenen Artikels kann man eine mythologisch positiv herausgehobene Rolle des Hasen entnehmen, was dem Artikelinhalt total entgegengesetzt ist. Meiner -hier ohne zusätzliche Literaturbelege allerdings unbeachtlichen- Privatmeinung nach könnte das Verbot eine vorislamische Reminiszenz an die zentralasiatische Heimat der turkmenischen Stämme sein. Diese gilt auch als frühes Verbreitungsgebiet der Pest, deren Erreger ein tierisches Reservoir in Nagetierpopulationen hat, was gut zu einem „unheilvollen Tier“ passen könnte.
  5. Was das Schwein hier zu suchen hat, ist unklar, es sei denn, der Artikel will unter dem Lemma ein allgemeines Nahrungsmitteltabu behandeln.
  6. Die medizinischen Gesichtspunkte sind allesamt wissenschaftlich nur schwach bis überhaupt nicht belegt (siehe dazu die angegebenen Einzelnachweise). Wenn man hier das Schwein anführen will, sollte man zumindest bedenken, warum dieses Tabu ausgerechnet nur im Orient auftritt. Hatte man dort besondere trichinologischen Erfahrungen oder das Fleisch ungegart genossen? Zumindest sollte man in Betracht ziehen, dass die Aufgabe der Schweinehaltung in der Levante in die Wende von der Bronze- zur Eisenzeit fällt und mit der Entwickllung eines trockeneren und kühleren Klimas verbunden war.

--Hajo-Muc (Diskussion) 23:06, 28. Mär. 2016 (CEST)Beantworten

Anstelle den Artikel zu löschen, habe ich in der Löschdiskussion vorgeschlagen, ihn zu verbessern. Einige Änderungen habe ich eben schon im Artikel selbst vorgenommen. Ich finde, wir sollten unsere Mitautor/inn/en (oder wie immer man das jetzt schreibt) ermutigen, anstelle sie durch Löschanträge zu frustrieren.
  1. Ich finde den Vorschlag gut, den Artikel ggf. mit Nahrungstabu zusammenzuführen. Oder analog zu „Katzenfleisch“ und „Dachhase“ einen Artikel „Hasenfleisch“ zu erstellen, in dem auch auf Fett- und Proteingehalt etc. eingegangen werden könnte. Oder passt der Inhalt doch besser in „Osterhase“ rein?
  2. Mit Deinem Hinweis auf Unklarheiten hinsichtlich der Begründung des (nach der zitierten Literatur: Bektaschi-) alevitischen Hasentabus (unreines Tier? symbolisch positiv besetztes, oder tabuisiertes Totemtier?) wirfst Du eine hochinteressante Frage auf. Vielleicht hat die Initiatorin des Artikels ja Interesse daran, diesem Problem weiter nachzugehen?
  3. In den meisten verbreiteten Bibelübersetzungen, von der Vulgata über die Lutherbibel (bis einschließlich 1912) bis zur King-James-Bibel wurden in 3 Mose 11, 5 die Klippschliefer (schafan) tatsächlich mit „Kaninchen“ übersetzt (Luther 1545: „Caninichen“ – „Hase“; KJB: „coney“ – „hare“). In der aktuellen Version des Artikels habe ich das in einer Fußnote erläutert. Offensichtlich kann die christliche Übersetzung nicht zur Begründung des jüdischen Speisegesetzes herangezogen werden. In 3 Mose 11, 6 ist aber nochmals explizit vom Hasen die Rede, auch in der neuesten revidierten Fassung der Lutherbibel. Vielleicht könnte jemand, der/die Hebräisch lesen kann, mal in der Tora nachschauen, was der Urtext sagt?
  4. Die echte Pest wird von Rattenflöhen übertragen, Kaninchen und Hasen übertragen die Tularämie („Hasenpest“) auf den Menschen, ist jetzt so auch im Artikel. Das Schwein ist hier tatsächlich kein geeignetes Beispiel, um medizinische Zusammenhänge zu konstruieren, da Trichinen nur fleischfressende Tiere befallen, da hast Du Recht. Wiederum hast Du mit Deiner Erwähnung des Klimawandels in der Levante eine spannende Frage aufgeworfen, vielleicht greift die medizinische Begründung des Schweinefleisch-Verbots zu kurz? Wo kommt das denn her?
Gruß --HajjiBaba (Diskussion) 08:20, 29. Mär. 2016 (CEST)Beantworten
Hasen- und Kaninchenfleischgenuss sind tatsächlich bei den türkischen Aleviten und anscheinend auch bei den Juden (das weiss ich nicht positiv) tabuisiert. Bei den Juden war offenbar ein ganz anderes Tier ursprünglich gemeint, der Klippschliefer (der kam im Lebensraum der mittel- und osteuropäischen Juden nicht vor, wie umgekehrt der Feldhase in Palästina nicht heimisch ist). Luthers (und anderer Reformatoren) Übersetzung ist unabhängig davon, ob sie falsch oder gemessen an dem ihnen bekannten Hebräisch und den ihnen bekannten zeitgenössischen jüdischen Speisevorschriften sogar richtig ist, schon deshalb problematisch, weil sich Luther gegen jedes Nahrungstabu ausspricht. Danke für den Hinweis auf Tularämie. Ich hatte eher an eine Übertragung des Tabus von anderen Nagern wie Murmeltieren gedacht, die neben Ratten auch als Pestwirte in Betracht kommen. --Hajo-Muc (Diskussion) 09:32, 29. Mär. 2016 (CEST)Beantworten

Zum Lemma[Quelltext bearbeiten]

Der Begriff „Hasentabu“ mag einigen hier merkwürdig vorkommen, es wurde TF vermutet. Dem ist nicht so.

Der Begriff ist in der Fachliteratur akzeptiert. Josef van Ess verwendet ihn in Theologie und Gesellschaft im 2. und 3. Jahrhundert Hidschra, 1992, auf S. 484 unter Verweis auf K. Müller: Kulturhistorische Studien zur Genese Pseudo-islamischer Sektengebilde in Vorderasien, Wiesbaden 1967. Die Überschrift von Müller, 1967, Teil II, Abschnitt 30, S. 331 lautet „Das Hasentabu“. Krisztina Kehl-Bodrogi, Die Kizilbaş/Aleviten, Berlin 1988, in dem sie (S. 114-118) ihre eigene Feldforschung schildert, schreibt auf S. 232 von "Tabus" und auf S 233 von "Abscheu vor dem Hasenfleisch". Der Begriff "Hasentabu" wird auf S. 263 unter Berufung auf Müller 1967 explizit verwendet. Nach Kehl-Bodrogi (S. 73) ist K. E. Müllers oben zitiertes Werk die "einzige[n] umfassende[n] Arbeit in westlicher Sprache [...] über die vorderasiatischen Glaubensgemeinschaften". Van Ess verweist auf S. 484 ergänzend zu Müller noch zusätzlich auf die einschlägigen islamischen Autoren.

Die zitierten Arbeiten lagen mir vor, und sind in der Dt. Nationalbibliothek problemlos einsehbar. Hier wurde keine Theoriefindung betrieben. Ich betrachte die Diskussion um das Lemma als beendet. --HajjiBaba (Diskussion) 14:18, 30. Mär. 2016 (CEST)Beantworten

Trotzdem: Hat der Begriff auch Eingang in irgendwelche namhaften Wörterbücher gefunden, oder wird er doch nur von wenigen Fachbuchautoren in ihren Werken gebraucht, gegebenenfalls mit einem „sogenannten“ davor? Und schließlich: Suche ich in Google, komme ich unter anderem ins Kaninchenforum und finde ihn in ganz anderer Bedeutung als der hier beschriebenen. Allerdings schreibt da kein Fachbuchautor. ;-) -- Lothar Spurzem (Diskussion) 14:39, 30. Mär. 2016 (CEST)Beantworten
Die Initiatorin des Artikels bezog sich auf die wissenschaftliche Originalliteratur, die ich heute durch Nachschlagen in den angeführten gedruckten Publikationen verifiziert habe. Durch die Arbeit van Ess' kann das Tabu sogar auf historische islamische Quellen zurückgeführt werden. Google ist eine Suchmaschine und keine Quelle. Internetseiten sind begrenzt zitierfähig. Die Argumentation, der Begriff stehe in keinem Wörterbuch, könnte etwas überspitzt ad absurdum geführt werden zu „steht nicht in Wikipedia, also darf es auch nicht rein“. Wohl ist das Hasentabu ein wissenschaftlich eher entlegenes Thema, aber Gegenstand ernsthafter Forschung, und somit goldrichtig in einer Enzyklopädie. --HajjiBaba (Diskussion) 17:48, 30. Mär. 2016 (CEST)Beantworten
Es gehört zu den Eigenschaften der deutschen Sprache, durch Zusammensetzung neue Wörter bilden zu können. Ob diese dann begrifflich geprägt werden, ist eine eigene Frage. Was hier dazu steht, spricht eher nicht dafür, dass dies hier der Fall ist, sondern eher, dass hier ein Kompositum ad hoc als Kurzbezeichnung für ein Phänomen verwendet haben. Insoweit ist der Einwurf von Benutzer:Spurzem berechtigt. Worüber im vorliegenden Titel abgehandelt und allein mit Sekundärliteratur belegt wird, wäre ein Hasentabu bei den Aleviten, vielleicht auch noch umgebender Gruppen. Alles andere ist Interpretation von Primärquellen und damit Theoriefindung. --Hajo-Muc (Diskussion) 10:37, 1. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

Um dir und anderen die Mühe zu sparen, die Literatur selbst zu beschaffen, hier Müller, 1967, Abschnitt 30, unter der Überschrift „Das Hasentabu“ wörtlich zitiert:

„Den Juden gilt der Hase bekanntlich nach 3. Mose 11,6 als unreines Tier und darf demzufolge auch nicht gegessen werden. Ebenso verhält es sich auch bei den Mandäern, deren Speisegesetze überhaupt eine unverkennbare Ähnlichkeit mit den mosaischen erkennen lassen und offensichtlich auf diese zurückgehen. [Fußnote: E. E. Drower: The Mandeans, 47f.] Ähnlich wie die Tachtadschi, Kysylbasch und Bektaschi halten es auch die chaldäischen Christen für ein ungünstiges Vorzeichen, einem Hasen zu begegnen [Fußnote: E. Nikitine: Les superstitions des Chaldéens, 172] und empfehlen ihren schwangeren Frauen, möglichst kein Hasenfleisch zu essen, „pour que les yieux de l'enfant ne restent pas ouverts“ [Fußnote: A.a.O., 154]. Nach Sandreczki findet sich aber auch bei den Nestorianern und Jakobiner noch die Vorstellung, der Hase sei unrein [Fußnote: C. Sandreczki: Reise nach Mosul, II, 138], und dieselbe Anschauung ist ja – wie erwähnt – auch in ganz Persien verbreitet. [Fußnote: C. Ritter: Die Erdkunde, VIII, 611. J.E. Polak: Persien, I, 114, 185.]
[…] weitere Beispiele, u.a. aus dem anatolischen Bauernaberglauben […] Zahlreiche Beispiele, teilweise ganz ähnlicher Art wie die hier genannten, ließen sich auch aus der europäischen Volkskunde zur Sonderstellung des Hasen beibringen [Fußnote: Vgl. Artikel „Hase“ im Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, III (1930/31), 1504 ff.]. Von den alten Einwohnern Britanniens berichtet schon Caesar im Gallischen Krieg V 12, ihre Religion gestatte ihnen weder Hasen, Hühner, noch Gänse zu essen; nichtsdestoweniger hielten sie aber die beiden letzteren „voluptatis causa“, und dieselbe heilige Scheu vor dem Hasen hielt sich vor allem in Wales bis ins Mittelalter hinein.“

K. E. Müller (1967): Kulturhistorische Studien zur Genese Pseudo-islamischer Sektengebilde in Vorderasien, Wiesbaden 1967. Teil II, Abschnitt 30, S. 331–32

Somit ist die Verwendung des Begriffs in der wissenschaftlichen Fachliteratur – auch in dem Sinn und Umfang, in dem er im vorliegenden WP-Artikel behandelt wird – belegt. Der Begriff ist von zwei weiteren wissenschaftlichen Autoren akzeptiert und in ihren Publikationen wörtlich übernommen worden. Dem stellst du – was dein gutes Recht ist – deine persönliche Meinung entgegen, aber auf dieser Ebene ist eine Diskussion nicht sinnvoll. Wenn du dein Argument aufrecht erhalten willst, solltest du den Nachweis erbringen, dass die Verwendung des Begriffs „Hasentabu“ in den Publikationen von Müller, van Kress und Kehl-Bodrogi von anderen Fachwissenschaftlern kritisch diskutiert oder zurückgewiesen wurde, und dies entsprechend belegen. Das Lemma ist korrekt, das Thema erledigt. --HajjiBaba (Diskussion) 12:24, 1. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

HajjiBaba, ich steh' jetzt gerade auf dem Schlauch. Vielen Dank für die ausführlichen Belegstellen aber in beiden sehe ich nicht einmal das fragliche Lemma "Hasentabu". Was willst Du uns jetzt hiermit beweisen? ※Lantus 12:42, 1. Apr. 2016 (CEST)Beantworten
Lantus, ganz zu Beginn dieses Abschnitts ist das Lemma belegt. Bitte lies dort nochmal nach, ich habe es oben jetzt fett gesetzt. Das ausführliche Zitat begegnet dem weiter unten erhobenen Einwand, die anderen im Artikel beschriebenen Beispiele für Hasentabus seien TF aus Primärquellen. Wie das ausführliche Zitat belegt, ist im WP-Artikel „Hasentabu“ keine Theoriefindung betrieben worden.--HajjiBaba (Diskussion) 16:28, 1. Apr. 2016 (CEST)Beantworten
Was wir hier haben sind 2 Dissertationen (von Müller 1964 und Kehl von 1988) aus lang vergangener Zeit, die offenbar keinen Wiederhall gefunden haben und eine Erwähnung bei van Ess in einem wenige Seiten umfassenden Kapitel. Das dürfte zu wenig sein. Ich sehe mir diese Werke mal an. Nach dem vorstehend wiedergegebenen Zitat scheint die Qualität allerdings diskussionswürdig zu sein. Aber das war damals eine andere Zeit. Nur soviel: die Aufzählung „Tachtadschi, Kysylbasch und Bektaschi“ oder die Erwähnung von „Jakobinern“ (gemeint sind wohl Jakobiten) erzeugt einige Bedenken wegen der Lektorierung. Dabei will ich die Schreibweise noch gar nicht zu sehr bekritteln. Türkische Sonderzeichen zu benutzen war damals in Deutschland noch nicht sehr gebräuchlich, aber immerhin schon möglich. Um Missverständen zuvorzukommen: Es ist richtig, dass die Aleviten kein Kaninchen- und Hasenfleisch essen und damit ein Hasentabu befolgen; dass es sich dabei um das Hasentabu handelt, ist in Frage zu stellen. Welches Tier betrifft es denn? Bei Feldhase ist nachzulesen, dass der Hase in Großbritannien aus jagdlichen Gründen vom Menschen eingebürgert wurde; über welches Tier hat dann Caesar geschrieben? Auf jedenfall ist stark zu kürzen. Ob das dann noch Artikelwürdig ist oder in andere Artikel einzugliedern ist mag dahin stehen. --Hajo-Muc (Diskussion) 01:05, 4. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

Satzbau[Quelltext bearbeiten]

Es heißt jetzt unter anderem: „Hasentabus kommen bei vorderasiatischen, dem Islam nahestehenden Glaubensgemeinschaften wie den Aleviten vor, in Form eines Speisegesetzes auch im Judentum, angelehnt hieran bei den Alawiten, sowie im Volksglauben der Bauern und Nomaden Kleinasiens.“ Mit dem „angelehnt hieran bei den“ komme ich nicht zurecht. Hieße es nicht besser „angelehnt an die“? Oder verstehe ich etwas falsch? -- Lothar Spurzem (Diskussion) 15:46, 30. Mär. 2016 (CEST)Beantworten

Nee, das war mein Fehler, werde es gleich berichtigen. Danke. --HajjiBaba (Diskussion) 17:50, 30. Mär. 2016 (CEST)Beantworten

Abschnitt: Juristische Einschätzung der Hasenschlachtung in Deutschland[Quelltext bearbeiten]

Dieser Abschnitt gehört beim besten Willen nicht mehr zum Thema und ist obendrein in erheblichem Umfang falsch. Tierquälerei ist u. a. das Töten eines Wirbeltieres ohne vernünftigen Grund. Das (fachgerechte) Schlachten eines Kaninchens, um dessen Fleisch zu verzehren oder zum Verzehr zu veräußern, sein Fell zu verwerten o. ä., ist daher nie Tierquälerei, egal ob Nutz- oder Kuscheltier. Umgekehrt ist das anlasslose Töten auch eines zur Fleischproduktion gehaltenen Kaninchens Tierquälerei. Sachbeschädigung ist die Tötung oder Verletzung eines fremden Tieres, egal zu welchen Zwecken es gehalten wird, ohne Erlaubnis des Eigentümers. Auch das Jagdrecht hat mit Tabus nichts zu tun, ebensowenig der Naturschutz. Abschnitt daher gelöscht. --Hajo-Muc (Diskussion) 02:49, 1. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

Osterhase und Zeugen Jehovas[Quelltext bearbeiten]

Im Artikel stand:

Die symbolische Bedeutung des Hasen als heidnisches Fruchtbarkeitssymbol führt die Zeugen Jehovas dazu, das Osterfest als ursprünglich heidnisches Fruchtbarkeitsfest anzusehen, weswegen sie die Feier des Osterfestes ablehnen.[1]

  1. Jehovas Zeugen: Was sagt die Bibel zu Ostern?, abgerufen am 29. März 2016

Das hab ich entfernt, mit dem Kommentar „Quelle nicht geeignet; und irgendwie Ursache-Wirkung verwechselt.“ Da das von Benutzer:Bunnyfrosch mit dem Kommentar „warum soll die zeugen-quelle nicht geeignet sein, die zeugen-position zu hasen darzustellen?“ wiedereingefügt wurde, begründe ich die Entfernung hier halt noch ausführlicher:

  • Mit „Quelle nicht geeignet“ meine ich: Die Quelle war ungeeignet, denn laut WP:Belege soll vorzugsweise neutrale Sekundärliteratur verwendet werden.
  • Mit „irgendwie Ursache-Wirkung verwechselt“ meine ich: Nicht die Ablehnung des Osterhasen führt dazu, dass Jehovas Zeugen das Osterfest als solches nicht begehen; sondern weil Jehovas Zeugen das Osterfest nicht begehen, lehnen sie auch den Osterhasen ab.
  • Dazu kommt noch: der Satz passte nicht zum Lemma, denn für Jehovas Zeugen haben Hasen weder eine besondere positive noch negative Bedeutung; der Hase ist für sei ein Tier wie jedes andere auch. Zu welchen falschen Schlussfolgerungen hingegen der von mir aus dem Artikel gelöschte Satz führte, zeigt der Editkommentar von Bunnyfrosch, der aus dem Satz eine „Position (der Zeugen Jehovas) zu Hasen“ ableitete.

lg, --Niki.L (Diskussion) 10:18, 27. Okt. 2020 (CET)Beantworten

deine punkte 1 und 2 sind quatsch und haben mich auch zum revert veranlasst. denn ungeeignete quelle, ist hier eine bullshitbegründung. was mein editkommentar auch so sagt. um die position der zeugen zu dokumentieren, ist eine zeugen quelle, wenn sie diese position darstellt durchaus geeignet. wp:b ist kein werkzeug, um begründungslos fussnoten und zugehörige abschnitte aus artikeln zu löschen, stattdessen muss die ungeeignetheit dargelegt werden oder wie hier, das nicht zutreffen der ausführungen. dein punkt 3 leuchtet daher ein. Bunnyfrosch 01:19, 28. Okt. 2020 (CET)Beantworten

Medizin[Quelltext bearbeiten]

Aus der Begründung einer Änderung: „Aus dem Vorigen ergibt sich kaum ein Anhaltspunkt für einen Zusammenhang mit dem Hasentabu. Unter anderem wegen dem riesigen zeitlichen Abstand von der Jäger-und-Sammler-Zeit z. B. zum Islam. Außerdem hätte es dann vor allem in kalten Regionen verbreitet ein Hasentabu geben müssen.“ Dies stimmt so einfach nicht. Die Aleviten entstammten hauptsächlich dem Milieu der türkischen Nomaden in Anatolien. Deren Einwanderung und Islamisierung war zum Entstehen dieser Richtung spätestens im 14. Jahrhundert noch nicht zeitlich von der Zeit entfernt, als sie in Zentralasien in der Kasachensteppe lebten. Diese ist im Winter eine verdammt kalte Region. Auch Anatolien ist zumal im Winter nicht gerade warm. Zudem ist auch in Betracht zu ziehen, dass ursprünglich ganz andere Tiere mit den Hasen gemeint sein könnten. So werden Kaninchen geläufig als Hasen bezeichnet. Und dass das biblische Hasentabu sich eigentlich auf den Klippschliefer bezieht, ist im Artikel bereits erwähnt. --Hajo-Muc (Diskussion) 03:46, 19. Nov. 2021 (CET)Beantworten

Hallo Hajo-Muc, ich hatte mir dasselbe auch überlegt, also daß es zum Beispiel auch in Anatolien sehr kalt werden kann. Im wesentlichen halte ich meine Begründung aber für richtig. In den Abschnitt wurde ein Zusammenhang zwischen Kaninchenhunger und Hasentabu behauptet (hier und indirekt mit einem Wort hier), der nicht belegt war. In der angegebenen Literatur ist von einem Nahrungstabu nicht die Rede (bei Vilhjálmur Stefánsson geht es zusätzlich nur um die Arktis), und das ist der entscheidende Punkt. Es wird dort nur gesagt, daß es bei Jägern und Sammlern diese Mangelernährung im Winter und in Notzeiten geben konnte.
Damit ein Zusammenhang mit dem Nahrungstabu plausibel wird, müßte zusätzlich gelten: Im Winter gibt es praktisch nur Hasen zu essen. Das ist nahezu nirgends vorstellbar. Im Nahen Osten gab es schon viele tausend Jahre vor dem Islam Viehhaltung. Die Nomaden in Anatolien waren doch wohl Viehhalter, keine Jäger und Sammler, sie hatten also fettes Fleisch zu essen. Ferner müßte es bei einem solchen Zusammenhang mehr Völker in kalten Regionen geben, von denen ein Hasentabu bekannt ist. Das sind doch wohl genügend Argumente.
Außerdem: Es ist immer noch besser, in der Not nur noch Hasen zu essen und dann an einer Mangelernährung zu leiden, als gar kein Fleisch zu essen und gleich zu verhungern. Deshalb wäre es mindestens so plausibel, wenn Hasen als Lebensretter in Notzeiten bei Jägern und Sammlern besondere Verehrung und Dankbarkeit genießen würden.
Also kurz, von einem Tabu war in der Referenzliteratur gar nicht die Rede. Aus meiner Sicht war der in dem Abschnitt behauptete Zusammenhang typische Theoriefindung. --Lektor w (Diskussion) 08:58, 19. Nov. 2021 (CET)Beantworten
Eine kurze Erwiderung Bei Nahrungstabus gilt grundsätzlich, dass diese zu meiden sind, es ist nicht so, dass diese eine ausschließliche Fleischquelle sein müssen. Ein zweites viehzüchtende Nomaden sind nicht notwendig Fleischesser, sie verzehren das Fleisch ihrer Herdentiere nur zu vorgegebenen Gelegenheiten oder im äußersten Notfall. Die Jagd ist für sie immer eine zusätzliche Option zur Nahrungsgewinnung. Das nächste ist, dass die Benennung von Tieren nicht immer zoologischer Exaktheit entspricht. Konkret ist mir aus dem Türkischen bekannt, dass Mäuse und Ratten, Eichhörnchen und Murmeltiere jeweils mit demselben Wort bezeichnet werden. Hasen sind nun (auch bei uns) nicht immer echte Hasen und sie werden oft - zoologisch ungenau - mit anderen Nagetieren zusammengeworfen. Nager sind nun weit verbreitet Residuen für Krankheitserreger, insbesondere auch für die tödliche Pest. Zugegeben sind das Spekulationen, von denen auch die im Artikel zitierte Literatur nicht so ganz frei ist. Diese scheint nicht unbedingt dem gegenwärtigen Wissensstand zu entsprechen. --Hajo-Muc (Diskussion) 15:31, 19. Nov. 2021 (CET)Beantworten
Ja eben, das sind jeweils unsere eigenen Überlegungen, also Theoriefindung. Das führt nicht weiter. Ich glaube, HajjiBaba hat die vorhandene Literatur zum Hasentabu schon in angemessenem Umfang für den Artikel verwertet. Ein möglicher Zusammenhang Hasentabu – Kaninchenhunger wird dort anscheinend nicht thematisiert.
Unseren Absatz zum Kaninchenhunger habe ich jetzt aus diesem Grund nach unten gestellt. Er hat streng genommen in diesem Artikel nichts verloren und wäre m. E. besser im Artikel Hasenfleisch aufgehoben. Vielleicht würde dort auch ein Eintrag Kaninchenhunger unter „Siehe auch“ genügen. --Lektor w (Diskussion) 16:44, 19. Nov. 2021 (CET)Beantworten