Diskussion:Inquit-Formel

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Letzter Kommentar: vor 29 Tagen von Wöcki in Abschnitt Inquit-Formel, direkte Rede, Anführungszeichen
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Warum sollte die inquit-Form in der direkten Rede obligatorisch sein? Das ist sie nicht. (nicht signierter Beitrag von 84.114.160.129 (Diskussion) 18:48, 25. Okt. 2015 (CET))Beantworten

Inquit bei erster und zweiter Person[Quelltext bearbeiten]

Wird diese Formel in der ersten und zweiten Person Sg./Pl. und im Plural auch für die dritte Person benutzt, oder nur für die dritte im Singular? Das wird durch den Artikel nicht ganz klar. Ich gehe davon aus, aber wollte nicht voreilig editen; "inquit" heißt ja "er sagt".

Überdies ist mir aufgefallen, dass in dem aufgeführten Beispiel in Anführungszeichen die einfachen Anführungszeichen fehlen; es müsste

„‚Wir werden einmal‘, sagte mein Vater, ‚entdecken, daß es seit jeher eine Kunst im Untergrund gegeben hat, die das Leben der arbeitenden Menschen schilderte.‘“

heißen. Oder ist das Absicht; ist es im Roman ebenso? Yaouoay (Diskussion) 19:02, 28. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Inquit-Formeln sind alle Redeeinleitungen. Sie kommen hauptsächlich in der dritten Person vor, aber nicht nur. - Das Zitat ist korrekt, Weiss benutzt in der Ästhetik des Widerstands keine Anführungszeichen.--Mautpreller (Diskussion) 12:45, 29. Apr. 2017 (CEST)Beantworten
Ich hoffe, es ist so klarer.--Mautpreller (Diskussion) 15:16, 29. Apr. 2017 (CEST)Beantworten
So dachte ich mir das. Vielen Dank; auch dass du den Artikel angepasst hast. Yaouoay (Diskussion) 16:26, 29. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Man könnte den Artikel ausbauen, weil die Inquit-Formeln erzähltheoretische Bedeutung haben. Es ist aber fraglich, ob das sinnvoll ist. Ich hatte den Artikel ursprünglich als reinen Lexikoneintrag angelegt, damit man das Wort nachschlagen und verlinken kann und hinterher weiß, was das eigentlich ist. Diesen Zweck sollte er eigentlich erfüllen, oder?--Mautpreller (Diskussion) 17:23, 29. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Ich finde, der Artikel ist nun vollständig genug. Es war nur nicht deutlich geworden, dass die Inquit-Formel auch in der ersten und zweiten Person gilt. Das hat den Lexikoneintrag als solchen vervollständigt. Yaouoay (Diskussion) 21:12, 29. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Beispiel Bernhard[Quelltext bearbeiten]

Das ist einerseits ein gutes Beispiel, Bernhard benutzt die Inquit-Formeln extrem häufig. Es ist andererseits verwirrend. Denn oben steht (korrekt), dass der innere Monolog ohne Inquit-Formeln auskommt. Das ist auch bei Bernhard so, sonst müsste dort ständig stehen "dachte ich mir" oder Ähnliches. Dann allerdings wäre es kein innerer Monolog mehr, sondern ein Bericht des Erzählers über seine Gedanken. Aber im Inneren Monolog kann es auch Direkte Rede geben. Das ist es, worauf sich das Beispiel bezieht. Ich fände es gut, das klarer zu machen.--Mautpreller (Diskussion) 18:24, 1. Mai 2017 (CEST)Beantworten

"Die deutschen Wörter hängen wie Bleigewichte an der deutschen Sprache, sagte ich zu Gambetti, und drücken in jedem Fall den Geist auf eine diesem Geist schädliche Ebene." Das ist unzweifelhaft Direkte Rede (ohne Anführungszeichen). "Um wie vieles höher also, sagte ich zu Gambetti, seien die Leistungen unserer Philosophen und Schriftsteller einzuschätzen." Das ist ebenso zweifellos Indirekte Rede. Bei Bernhard sind freilich beide lang bekannten und etablierten Formen in einen Erinnerungsstrom ("inneren Monolog") eingebunden und das zieht auch diese Zitate und Inquits in Mitleidenschaft. Anders als bei der normalen Direkten Rede, wo klar zwischen Erzählerrede (Inquit) und Figurenrede (direkte Rede) unterschieden kann, verschwimmt diese Grenze in Bernhards innerem Monolog (was auch damit zu tun hat, dass der Erzähler und die sprechende Figur hier in eins fallen).--Mautpreller (Diskussion) 18:33, 1. Mai 2017 (CEST)Beantworten

Inquit-Formel, direkte Rede, Anführungszeichen[Quelltext bearbeiten]

Folgenden Satz finde ich fachlich nicht richtig: "Bei der direkten Rede ist die Inquit-Formel üblich, aber nicht obligatorisch; dasselbe gilt für die Anführungszeichen, die den Text der Figurenrede einschließen." Der erste Teil ist unproblematisch: Nicht jeder einzelne Satz muss mit einer Inquit-Formel abgeschlossen werden, wenn die wörtliche Rede oder das Zitat ohne Schwierigkeiten einer Quelle zugeordnet werden kann. Die Freiheit gibt es aber bei den Anführungszeichen nicht: Nach § 89 und § 94 des überarbeiteten amtlichen Regelwerkes der deutschen Rechtschreibung von 2006 sind Anführungszeichen sehr wohl obligatorisch bei wörtlicher Rede und wörtlichen Zitaten. Grüße --Wöcki (Diskussion) 19:33, 11. Apr. 2024 (CEST)Beantworten

"Obligatorisch" hat nichts mit Rechtschreibregeln zu tun. In einem Roman beispielsweise kann auch bei direkter Rede auf Anführungszeichen selbstverständlich verzichtet werden und wird es auch sehr oft. Das wird nicht als Regelbruch verstanden oder empfunden. Unter "Inquit-Formeln als Stilmittel" stehen Beispiele.--Mautpreller (Diskussion) 21:00, 11. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
Die Formulierung entspricht übrigens ziemlich genau dem unter "Literatur" angegebenen Lexikoneintrag "Figurenrede" von Peter Stocker. Dort zur direkten Rede: "Markierung durch Inquit-Formel (Redeeinleitung) sowie Anführungszeichen üblich, aber nicht obligatorisch" (S. 593). --Mautpreller (Diskussion) 21:08, 11. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
Ich will hier nur noch einmal anmerken, dass der Satz "´Obligatorisch´ hat nichts mit Rechtschreibregeln zu tun." mir nicht einleuchtet: Rechtschreibregeln sind per definitionem "obligatorisch" – nicht-obligatorische Regeln sind keine Regeln. Im DUDEN gibt es hierfür keine einzige Ausnahme, überzeuge dich von den Beispielen. Wenn das von P. Weiss, Sebald, Bernhard usw. anders gehandhabt wird, hat das konzeptionelle Gründe (die WIKI-Sebald-Beiträge sind größtenteils von mir, Bernhard kommt demnächst) und spricht für eine Handhabung der bisher obligatorischen Zeichen, die vielleicht demnächst vom DUDEN als Ausnahmen oder mit einer Regelergänzung erlaubt werden. Aber noch sind Anführungszeichen in direkter Rede und bei wörtlichen Zitaten "obligatorisch". (nicht signierter Beitrag von Wöcki (Diskussion | Beiträge) 22:45, 11. Apr. 2024 (CEST))Beantworten
Es geht hier nicht um Rechtschreibregeln. Es geht um Literatur. Ich hab oben aus dem Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft zitiert, das ist hier einschlägig.--Mautpreller (Diskussion) 23:53, 11. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
Guten Morgen, lieber Mautpreller! Hier meine – wirklich – letzte Anmerkung: 1. Alle Lexika, auch das Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, schreiben nur deskriptiv, nicht normativ; ihre Definitionen haben den Status von Empfehlungen. Die Normung der deutschen Sprache, also Aussagen über richtig und falsch, erfolgt ausschließlich durch den DUDEN. 2.  Bei den hier genannten Beispielen (Weiss/Sebald/Bernhard) ist der Verzicht auf Anführungsstriche vermutlich keine zufällige Entscheidung nach einer freien Auswahl von Optionen, sondern bewusste Ablehnung von Konventionen, also ein Akt des Widerstands im Kleinem, oder, wie du schreibst, eben Literatur. 3. Die Umwandlung der Regeln in nicht-obligatorische im Inquit-Artikel entzieht dem Schriftbild diesen kritischen Aspekt; daher geht es auch um Rechtschreibung. Sorry – nie wieder! --Wöcki (Diskussion) 11:08, 12. Apr. 2024 (CEST)Beantworten