Diskussion:Jüdische Gemeinde Dornum

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Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Matthias Süßen in Abschnitt Kaufpreis Synagoge Dornum
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Zwei Fragen[Quelltext bearbeiten]

  • War der Kauf der Synagoge am 7. November 1938 Zufall? Wußte der Käufer von den anstehenden Angriffen?
  • Welches Ereignis ist mit dem 23. Oktober 1941 verbunden, das laut Einleitung das Ende der jüdischen Gemeinde markiert?

Grüße --Atomiccocktail 12:49, 12. Dez. 2006 (CET)Beantworten


Bei Horst Reichwein (Frisia Judaica, Artikel "Juden in Dornum") lese ich auf S. 270, dass die Synagoge bereits einige Wochen vor der Pogromnacht an den Tischlermeister Tesmer verkauft worden ist. Dessen Haus und Grundstück grenzte an das der Synagoge. Grund des Verkaufs war der durch die Nazi-Verfolgungen bedingte Rückgang der jüdischen Bevölkerung ab 1933 (Auswanderung, Verhaftung, Einlieferung in das Konzentrationslager). Spätestens ab Juni 1938 konnte kein Synagogengottesdienst mehr durchgeführt werden, da die dafür nötigen 10 Männer nicht mehr vorhanden waren. Der Verkaufserlös wurde an die Emder Synagogengemeinde abgeführt und dort dem jüdischen Hilfsverein zur Verfügung gestellt. Ein direkter Zusammenhang zwischen Pogromnacht und Synagogenverkauf scheint also nicht zu bestehen. mfg,Gregor Helms 13:19, 12. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Unglaublich schnelle und ausführliche Antwort. Vielen Dank dafür! Wenn die Synagoge jedoch Wochen vor der Pogromnacht veräußert wurde, müsste das im Artikel verändert werden. Soll man mal den Verein in Dornum dazu fragen? --Atomiccocktail 13:27, 12. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Zitat von der Vereinshomepage: "Die Synagoge wurde am 7. November 1938 an den Tischlermeister August Teßmer verkauft, der nebenan wohnte und sie als Möbellager nutzte. Der Kaufpreis belief sich damals auf 600 Reichsmark. Zwei Tage später stürmten Männer der SA in die Synagoge. Sie schleppten das Inventar auf den benachbarten Marktplatz und zündesten es an. Die Fenster wurden demoliert, das Haus selbst blieb aber verschont." Lieben Gruß Matthias Süßen ?!  +/- 14:59, 12. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Danke Matthias für die Info. Wie klärt man das nun endgültig? Wenn der Kaufvertrag auf den 7. Nov. datiert (gibt es ihn noch irgendwo?), könnte es nicht sein, dass er dann sogar rückdatiert wurde (vom 8. oder 9. Nov. um ein, zwei Tage zurück auf den 7.)? Vorausgesetzt die Synagoge wurde wirklich am 7. November verkauft - das wäre ein interessanter Zufall. So kurz vor der Zerstörung ihres Inventars. Hat der Möbelhändler T. dann im Vorfeld etwas gewußt? Wie ist die Höhe des Kaufpreises einzuschätzen? Viele Arisierungen liefen ja zu "Schleuderpreisen" ab. Ich will hier keinen Verdacht streuen, aber das Datum bringt einen zum Nachdenken. Was meint ihr? --Atomiccocktail 16:40, 12. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Ich guck noch einmal nach und befrage meine Kontakte, aber so weit ich weiß (unbestätigt, daher steht es hier auf der disk.) ist nichts zurückdatiert worden und die Synagoge wurde tatsächlich am 07. November verkauft und Herr T. hat einen, in anbetracht der Situation, angemessenen Preis gezahlt. Gegen die Rückdatierung sspricht auch, dass die Synagoge eben nicht zerstört wurde, wie die meisten anderen in Ostfriesland, sondern "nur" aufgebrochen und ausgeräumt wurde. Es ist so, wie Gregor oben schon schreibt: "Spätestens ab Juni 1938 konnte kein Synagogengottesdienst mehr durchgeführt werden, da die dafür nötigen 10 Männer nicht mehr vorhanden waren." Lieben Gruß Matthias Süßen ?!  +/- 18:33, 12. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Es ist sicher schwer, das genau zu ermitteln. Selbst wenn man den Kaufvertrag oder die Grundbucheinträge prüft – es wird nicht erkennbar sein, ob da etwas zurück datiert wurde. Es ist halt nur so eine Idee, die beim Lesen aufkommt. Da bleibt in Dornum die Synagoge stehen, weil sie zwei Tage vorher verkauft wurde. Wie kommt man nun an Hintergründe? Vielleicht mal nachsehen, ob der Käufer in der SA war. Interessant wäre auch herauszubekommen, ob der Käufer für die Schäden (Fenster) selbst aufkam, die durch die SA am Gebäude verursacht wurden. Es war ja schon sein Eigentum, hat er den Schaden schweigend getragen, hat er gemurrt? Gibt es dazu Dokumente? Im Grunde kann man so was wohl nur durch Zeitzeugenbefragung rauskriegen. Wenn überhaupt. Ich frage das, weil es im Reichsgebiet ja schon vor der Pogromnacht Angriffe auf jüdische Einrichtungen gab. See Direktlink Es geht um ein Detail, das ist mir vollkommen klar. Es wäre aber trotzdem schön, wenn man das mal rauskriegen könnte. Zumal die Aussagen ja widersprüchlich sind (Reichwein hier, Vereinshomepage da). Grüße --Atomiccocktail 21:32, 12. Dez. 2006 (CET)Beantworten

abgeschlossene Lesenswert-Kandidatur (erfolgreich)[Quelltext bearbeiten]

Jüdische Gemeinde Dornum[Quelltext bearbeiten]

Ein weiterer Artikel zur Geschichte der Juden in Ostfriesland. Als Hauptautor natürlich Neutral --Matthias Süßen ?!    +/- 22:29, 1. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

  • Vorläufig Kontra denn der Artikel hätte zunächst einmal das Review-Vollprogramm nötig. In der Einleitung ist nichtmal der Ort Dornum verlinkt, später im Artikel gibts nur wenig Details zur jüdischen Gemeinde ausserhalb der Verfolgung in Nordfriesland 1933-45. Habe z.b. keinen Rabbiner-Namen entdeckt und nichts dazu, in welchen Verbänden (ausser dem Schützenverein!) die Gemeinde oder ihre prominenten Vertreter organisiert waren. Warum ist das Wasserschloss der SA im Artikel abgebildet, war das vorher in jüdischem Besitz? Sind nach dem Krieg emigrierte Juden zurückgekehrt? --Schmelzle 22:48, 1. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Hallo Schmelzle. Die Verwechslung zwischen Nord- und Ostfriesland verzeihe ich Dir hier jetzt mal ;-). Es ist eine extreme Gradwanderung in der Wikipedia. Dem einen sind ausführliche Informationen über sehr kleine Gemeinden zu viel, dem anderen zu wenig. Dornum habe ich jetzt mal verlinkt, allerdings nicht in der Einleitung, sondern beim ersten Auftauchen im Geschichtspart. Schein mir irgendwie günstiger. Wozu möchtest Du Rabbinernamen haben. Ist eine kleine Dorfgemeinde gewesen, da gab es keine soo herausragenden Personen. Das Wasserschloss ist abgebildet, da es sich mitten im wirklich kleinen Dorf befindet und sich die Juden hier nun sehr früh mit der SA konfrontiert wurden. NAch dem Krieg kehrte keiner der Dornumer Juden zurück. Dies werde ich morgen noch ergänzen. Danke und Gruß Matthias Süßen ?!    +/- 22:58, 1. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Da siehst mal, was dem Artikel an Kontext und Lesefluss fehlt, wenn ich ih in die falsche Ecke von Friesland stecke ;-) A propos Gemeindegröße: die geht aus dem Artikel auch nicht hervor.--Schmelzle 00:58, 2. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Die Gemeindegröße ist aus dem Abschnitt "Gemeindeentwicklung" zu erschließen.--Atomiccocktail 09:28, 2. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Das Dornum in Ostfriesland liegt, weiß doch jeder ;-) Nein im ernst. Rechts oben gibt es doch eine Karte, auf der Groß steht: ehemalige jüdische Gemeinden in Ostfriesland. Ist auch noch mal im Artikel erwähnt. Irgendwann wirds einfach zuviel. Gruß Matthias Süßen ?!    +/- 10:22, 2. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Nach Nachbesserungen jetzt Pro.--Schmelzle 13:02, 3. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
  • Insgesamt fast pro. Nach den Änderungen nun pro Ein kompakter Artikel, der das Wesentliche zum Gegenstand darstellt. Vier Sachen sind aus meiner Sicht noch zu tun: 1) Die Einleitung fällt sehr knapp aus. Vielleicht kannst Du sie noch etwas ausbauen, Matthias. 2) Das Ende der Gemeinde wird auf den 23. Oktober 1941 datiert. Im Text heißt es weiter unten jedoch, Dornum sei am 8. März 1940 als „judenfrei“ gemeldet worden. Kannst Du diesen Widerspruch auflösen? 3) Wie lautet der Vorname von Bleeke, dem SA-Chef von Ostfriesland? 4) Die Vereinsgründung „Synagoge Dornum“ wurde im Text auf Februar 1990 datiert. Meine Quelle (siehe die Angabe zur Version des Artikels vom 1. Aug. 2007, 23:27) sagt etwas anderes. Kannst Du das prüfen? Es würde mich sehr freuen, wenn diese Dinge optimiert würden, ich habe meine Kindheit in Dornum verbracht und bin seit Mai 2007 Mitglied im Synagogenverein. Matthias, mir fällt ein: Am WE bin ich in Dornum – soll ich da was klären? Grüße --Atomiccocktail 23:52, 1. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Werde den Artikel heute Abend noch etwas ausbauen. Deine Kritikpunkte werde ich dabei selbstverständlich aufgreifen. Es ist leicht möglich, den Artikel auf die mindestens vierfache Länge auszubauen, wenn das gewünscht ist, mache ich das gerne. Literatur ist mehr als genügend vorhanden. Lieber Atomiccocktail. Ich will Dir hier keine Arbeit reindrücken, aber wenn Du schon so danach fragst. Es gibt in der Literatur und auch auf der Internetseite des Synagogenvereins oft sehr wisersprüchliche Zeitangaben. Es kann sein, dass die unterschiedlichen Daten im Artikel daraus resultieren. Ich werde das heute überprüfen und ggf. referenzieren. Auch die Frühgeschichte werde ich noch ausbauen. Gruß Matthias Süßen ?!    +/- 09:58, 2. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Habe Deine Kritikpunkte hoffentlich abgearbeitet. Wenn noch mehr gewünscht ist, bitte schreiben. Gruß Matthias Süßen ?!    +/- 22:02, 2. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Matthias, danke für die Optimierung. Eine finale Sache ist noch widersprüchlich - endet das jüdische Gemeindeleben in Dornum 1940 oder 1941 (da ist jetzt einmal ein Flüchtigkeitsfehler drin, ich weiß nicht, welche Angabe richtig ist.) --Atomiccocktail 13:02, 3. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Danke auch für diesen Hinweis. Habe es korrigiert. --Matthias Süßen ?!    +/- 13:38, 3. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Die Norderburg gehörte lange Jahrzente nach dem WK II der Land Niedersachsen. Das Land hat das Schloss - es beherbergt eine Realschule - vor kurzem an einen Verein aus Dornum verkauft. Grund für den Verkauf war eine "Tafelsilber-Verkaufsaktion". Ob der Verein das Gebäude halten kann - keine Ahnung. Die genaue Besitzerabfolge im 20. Jh. ist mir nicht bekannt. --Atomiccocktail 12:57, 3. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Pro Alles gesagt. Shmuel haBalshan 00:11, 7. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Wie wichtig der jeweilige Schützenkönig ist, ist mir (als nicht Dornumer) schwierig nachzuvollziehen. Cool, daß die Bilder Schilder der jüdischen Schützenkönige wieder in die Kette eingesetzt worden sind, und daß der Friedhof nicht umgepflügt worden ist. In dem Artikel steht, daß die Tafel mit den fünf Namen von jüdischen WWI-Toten 1938 verbrannt worden ist. Ist die als Farbphoto abgebildete Tafel ein Nachbau? Es fällt auf, daß in dem Artikel nur Männer namentlich genannt werden. Also trotzdem Pro--Rosenkohl 09:20, 7. Aug. 2007 (CEST) korrigiert--Rosenkohl 19:53, 7. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Ein Schützenkönig ist für ein Jahr eine Person, die im Vereinsleben nicht nur des Schützenvereins Ansehen genießt. Er repräsentiert den Verein im Dorf und auch in den Nachbardörfern, denn vielfach vertreten die Schützenkönige sowie die "Ritter" den Verein auf den Schützenfesten der Nachbardörfer und Kleinstädte in der Region. Ob die abgebildete Tafel ein Nachbau ist, weiß ich nicht. Dem Artikeltext nach muss das so sein. --Atomiccocktail 10:05, 7. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Aus dem Buch Dornum in Vergangenheit und Gegenwart von Paul Otten (Verlag Soltau-Kurier-Norden, 2. erweiterte Auflage 1989): „Die Gedenktafel der jüdischen Gemeinde für die im ersten Weltkrieg für Deutschland gefallenen Juden wurde in der Reichsprogromnacht im November 1938 aus der kurz vorher an einen nichtjüdischen Einwohner Dornums verkauften Synagoge geholt, zerstört und anschließend auf dem Marktplatz verbrannt.“ --Matthias Süßen ?!    +/- 14:08, 7. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Eine Abschnitt schein mir widersprüchlich: "Die jüdische Gemeinde in Dornum hatte 1925 mit 7,3% den höchsten prozentualen Bevölkerungsanteil in Ostfriesland. 1905 waren es noch 9% der Gesamtbevölkerung des Fleckens." Da 9> 7,3 wäre dann doch 1905 der höchste prozentuale Anteil der jüdischen Bevölkerung zu verzeichnen gewesen. Irgendwas ist mir da unverständlich. --Catrin 13:31, 7. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

1905 hatte die jüdische Gemeinde in Neustadtgödens einen noch höheren Anteil an der Dorfbevölkerung. Gruß Matthias Süßen ?!    +/- 13:55, 7. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Kaufpreis Synagoge Dornum[Quelltext bearbeiten]

Hallo Matthias, du schreibst: "Den Verkaufserlös, der für den jüdischen Hilfsverein bestimmt war, überwies Rose an das Landesrabbinat Emden." - Georg Murra-Regner erzählte mir am vergangenen Mittwoch, dass der Käufer die 600 RM überhaupt nicht bezahlt habe. Hast du nähere Informationen? - liebe grüße, Gregor Helms 08:30, 5. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Ich hab nur die Infos aus den Büchern. Wenn es da andere Quellen gibt, dann nur her damit. Gruß Matthias Süßen ?!    +/- 09:06, 7. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Schilder[Quelltext bearbeiten]

Im Artikel heißt es, daß der Schützenkönig von 1981/82 "die Schilder seiner jüdischen Amtsvorgänger wieder in die Königskette einfügen" ließ. Mir ist bewußt, daß diese Frage nur eine Kleinigkeit ist, aber vielleicht kann man verdeutlichen, ob diese Schilder tatsächlich die materiell selben sind, oder Nachbildungen der ursprüglichen Schilder. --Rosenkohl 11:38, 5. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Ich schau mal, ob ich was rausfinde. Gruß Matthias Süßen ?!    +/- 09:05, 7. Okt. 2007 (CEST)Beantworten