Diskussion:Knabenchor

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Gunwald in Abschnitt Stress, Druck und psychische Belastung
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Mädchen-Chöre?[Quelltext bearbeiten]

Die Knabenchöre sind ein fester Begriff, für den es sogar eine Wikipedia-Seite gibt, wie man hier sieht. Ich frage mich, warum dies bei den Mädchen-Chören nicht so ist. Es gibt nur eine Wikipedia-Seite zum Thema Frauen-Chöre. Liegt es an der Tradition, dass Mädchen früher nicht so gut ausgebildet wurden wie Knaben? Liegt es an stimmlichen Qualitäten? Ich konnte allerdings keine Qualitäts-Unterschiede bei den Knabenstimmen und den Mädchenstimmen feststellen. Mädchen sind den Knaben meiner Meinung nach stimmllich durchaus ebenbürtig. Die Mädchenstimmen sind noch ein wenig heller als die Knabenstimmen, erreichen also besonders hohe Töne. Gibt es womöglich noch andere Gründe, die mir nicht bekannt sind?

-- SchrödiMiez 09:30, 23. Okt. 2009 (CEST)Beantworten

Nun, das hat sicher verschiedene Grunde. Zum einen fehlt Mädchenchören die lange Tradition und das damit verbundene Repertoire sowie vor allem die Aufgabenstellung. Zum anderen gibt tatsächlich derzeit keine Mädchenchöre, die in der Qualität und dem Bekanntheitsgrad mit den berühmten Knabenchören mithalten könnten. Auch ist es nicht ganz klar, was ein Mädchenchor überhaupt ist. Ein Knabenchor ist eben ein Chor, der die hohen Stimmlagen mit Jungen vor dem Stimmbruch besetzt. Ein Mädchenchor ist häufig in Wirklichkeit ein Chor junger Frauen, da bei Mädchen der Stimmbruch eben keine Pause erfordert. Deswegen werden Mädchen eigentlich nirgends schon so früh so intensiv gesanglich sowie chorisch geschult, da die Zeit ja nicht wegläuft. Mir ist kein Mädchenchor bekannt, der bereits vor der Pubertät seine Mitglieder täglich traniert und so häufig bei Aufführungen einsetzt, wie es die bedeutenden Knabenchöre tun. Und tatsächlich unterscheiden sich ausgebildete Knabenstimmen sehrwohl von ausgebildeten Mädchenstimmen. Gut ausgebildete Knaben erreichen absolut problemlos Höhen, von denen professionelle Sopranistinnen nur träumen können. Sie sind da definitiv nicht im Nachteil gegenüber Mädchen. Ich empfehle dazu auch folgenden interessanten Artikel: http://www.ruendal.de/aim/tagung06/pdfs/mecke.pdf

-- Aquaria85 01:07, 26. Okt. 2009 (CEST)Beantworten

Zitat aus vorstehend verlinktem, interessanten Artikel:
„Aber ist es wirklich so, dass Mädchenstimmen anders klingen als Jungenstimmen? Es ist überraschend schwierig, das zu überprüfen. Es geht ja nicht um den Klang von Durchschnitts-Kinderstimmen, sondern um den Klang von außergewöhnlich gut ausgebildeten Kindern; die gesangstechnische Ausbildung von Jungen und Mädchen ist aber eben nicht gleich. Zum einen gibt es kaum Mädchenchöre, die es qualitativ mit den berühmten Knabenchören aufnehmen können. (...) (...), tatsächlich ist es einer der wenigen Mädchenchöre, der es überhaupt qualitativ mit den berühmten Knabenchören aufnehmen kann. Doch diese Leistung wird eben erst in einem späteren Alter erreicht, weil eine solche Eile wie bei den Jungen überhaupt nicht nötig ist. Ein klanglicher Vergleich sagt uns daher nichts über die Stimmen von Kindern unterschiedlichen Geschlechts, sondern über die Ergebnisse unterschiedlicher Ausbildungsstrukturen.“
--85.179.137.236 00:45, 13. Feb. 2013 (CET)Beantworten

Ancheinend ist es nicht ungewöhnlich, dass Mädchen in Knabenchören nicht eingesetzt werden sollen. Hier ist ein Artikel bei der Süddeutschen Zeitung. Eine Mutter hatte 2019 gegen die Nichtaufnahme ihrer Tochter im Knabenchor geklagt: [1]. Allerdings hat anscheinend selbst der Tölzer Knabenchor bereits 1985 Mädchen zugelassen. Hier eine Aufnahme der Johannes-Passion von Nikolaus Harnoncourt [2]. bei Youtube. 2te Reihe von oben, 2te von rechts.--༄U-ji (Diskussion) 20:02, 11. Dez. 2020 (CET)Beantworten

Gechichtliches[Quelltext bearbeiten]

Historisches muss selbstverständlich in der Vergangenheit beginnen: "Die Wurzeln der heutigen Knabenchöre liegen in Kurrenden und Kapellen (siehe a cappella) des Früh- und Hochmittelalters." gehört daher ganz an den Anfang des drei Absätze umfassenden Abschnittes. Historisch später teilweise erfolgte Entwicklungen (hin zu den Kastratenchören) auch im Text später und die juristischen Bewertungen der Kastrationen (nämlich das kirchenrchtliche Verbot der Kastration) noch später im selben Abschnitt. --79.251.74.6 11:30, 24. Dez. 2013 (CET)Beantworten

Frage zur Vollstimmigkeit[Quelltext bearbeiten]

"Die meisten Knabenchöre sind vollstimmig (SATB)" Wie kann das sein? Jgy (nicht signierter Beitrag von 212.92.28.2 (Diskussion) 10:15, 26. Mär. 2015 (CET))Beantworten

Ein "Knabenchor" setzt sich meist aus den tatsächlichen Knabenstimmen und einem Männerchor (meist aus ehemaligen Sängern in den Knabenstimmen) zusammen. --Macuser10 (Diskussion) 16:46, 26. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Stress, Druck und psychische Belastung[Quelltext bearbeiten]

Die Mitgliedschaft in so einem Chor ist ja für die meisten mit immensem Stress verbunden durch die hohe Belastung durch Schule, Auftritte und Proben. Lässt sich dazu etwas schreiben?

Das ist wünschenswert. Im Artikel Kinderarbeit findet sich ein kurzer Abschnitt zum Thema Kinderleistungssport aber nichts über Musik. Vielleicht könnte man dort etwas zu Knabenchören und musikalischen Wunderkindern ergänzen und dann von hier aus darauf verweisen. Man könnte aber auch hier etwas über den Zielkonflikt zwischen musikalischer und pädagogischer Professionalität schreiben, zumal man in den Artikeln über die einzelnen Knabenchöre regelmäßig auf kritische Berichte aus jüngerer Zeit stößt.--Katakana-Peter (Diskussion) 06:04, 5. Jul. 2020 (CEST)Beantworten
Woher nehmt ihr denn diese Behauptung? Was hat denn das Singen in einem Chor mit Kinderarbeit Kinderleistungssport und Wunderkindern zu tun? --Gunwald (Diskussion) 14:38, 17. Dez. 2021 (CET)Beantworten

Falschdarstellung im Abschnitt »Geschichtliches«[Quelltext bearbeiten]

Im Abschnitt »Geschichtliches« befindet sich eine offensichtliche Falschdarstellung:

Es wird behauptet mit Verweis auf einen nicht mehr abrufbaren Tagungsbeitrag der Musikwissenschaftlerin Ann-Christine Mecke, es gäbe nur historische Gründe für Knabenchöre. Dabei beweisen empirische Untersuchungen, daß sich Knabenstimmen durchaus deutlich von Mädchenstimmen unterscheiden.

Außerdem wird die Tradition der Knabenchöre in mißverständlicher Weise mit der Kastration von Knaben zum Erhalt der Singstimme in Verbindung gebracht.

Ich habe daher eine Änderung vorgeschlagen, die allerdings ohne nähere Begründung rückgängig gemacht wurde. Hier noch einmal mein Vorschlag:

Heute gilt es als umstritten, ob sich tatsächlich klangliche Unterschiede zwischen den Stimmen von Mädchen und Jungen ausmachen lassen. Während einige Wissenschaftler in der Charakterisierung von Mädchenstimmen gegenüber Knabenstimmen als »verhaucht und schwachbrüstig« historisch bedingte Gelschlechterklischees sehen,[1] können durch empirische Untersuchungen durchaus quantifizierbare Unterschiede festgestellt werden. So sind Knabenstimmen nach einer Untersuchung des Universitätsklinikum Leipzig im Schnitt bis zu 10 db lauter (was in der subjektiven Wahrnehmung einer Verdopplung der Lautstärke entspricht), können den Ton ca. doppelt so lange halten und klingen von Natur aus weniger behaucht.[2]

Ich würde mir bei einer Rückgängigmachung eine Begründung wünschen. Es geht auch nicht nur darum, wie der Erhalt von Knabenchören heute gerechtfertigt wird. Vielmehr wird im 19. Jahrhundert eben mit dem Klang der Stimmen (nicht mit der Verbot von Frauengesang in der Kirche) argumentiert. Die Argumente von damals lassen sich eben heute empirisch überprüfen und sind damit nicht »allein historisch begründet«.

  1. So äußert sich etwa in einem Bericht des BR die Musikwissenschaftlerin Ann-Christine Mecke, vgl.: https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/knabenchoere-maedchenchoere-unterschied-stimmen-100.html
  2. Professor Dr. Michael Fuchs vom Universitätsklinikum Leipzig führte für den MDR eine Untersuchung durch, vgl.: https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/gesang-unterschied-maedchen-junge-100.html