Diskussion:Kollektivierung der Landwirtschaft in Rumänien

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zur Terminologie[Quelltext bearbeiten]

Ich schreib hier einmal ein paar Begriffe auf, die man kennen muss, wenn man das System der sozialistischen Landwirtschaft in Rumänien verstehen will, da sich die Begriffe nicht nur im Rumänischen, sondern auch im Deutschen von denen etwa in der DDR unterscheiden:

  • C.A.P. - Cooperativă Agricolă de Producție: Landwirtschaftliche Produktionsgnossenschaft, die Kollektivfarm, kurz die Kollektive; Genossenschaftsfarm, in die die Bauern eines Dorfes "freiwillig" eingetreten sind, Äquivalent zur sowjetischen Kolchose oder zur LPG in der DDR
  • I.A.S. - Intreprindere Agricolă de Stat, umgangssprachlich ferme de stat: Staatliches Landwirtschaftsunternehmen, die Staatsfarm; direkt im Besitz des Staates, Arbeiter waren angestellt und keine Genossenschafter, Äquivalent zur sowjetischen Sowchose, VEB in der DDR
Das Wort "Farm" wurde von der deutschen Minderheit in Rumänien für das rumänische Wort "ferme" verwendet und hat gar keine Konnotation zu den USA, wie man als westlicher Deutschsprachiger vermuten würde. Dem ist gar nicht so.
  • Chiabur war das rumänische Wort für Kulaken. Im deutschen Sprachgebrauch im Lande sprach man einfach von "Großbauern". Das Wort Kulak (rum. Culac) war wenig gebräuchlich und ist selbst vielen Leuten, die diese Zeit miterlebt haben unbekannt.
  • Stațiunea de Mașini Agricole si Tractoare (abgekürzt: MAT): Landwirtschaftliche Maschinen- und Traktorenstation; oft gab es in den Dörfern zusätzlich zur Kollektive so eine ausgelagert Maschinenstation, die ev. mehreren Kollektiven zur Verfügung stand (wenn es in größeren Dörfer mehr als eine Kollektive gab, oder gemeinsam mit dem Kollektiven der Nachbardörfern)
  • norm - deutsch Norm, das was anderswo als Plansoll bekannt war, Arbeitsnorm die die einzelnen Kollektivmitglieder zu erfüllen hatten (Feldarbeit, Produktionsvorgaben)
  • buletin - das Bulletin (Personalausweis); hatte in der stalinistischen Zeit auch eine Funktion analog zu den Inlandspässen in der Sowjetunion, die Personen durften sich nur im Heimatkreis (Județ) frei bewegen und brauchten für Reisen in andere Kreise des Landes immer eine Genehmigung, was von der Miliz (=Polizei) an Bahnhöfen und auf Überlandstraßen kontrolliert wurde
  • sfat - der Rat, Dorfsowjet (heute Bürgermeisteramt - primarie); in der stalinistischen Zeit wurden in den Dörfern Dorfsowjets gegründet, die die lokale politische Macht ausübten; von der deutschsprachigen Bevölkerung wurde entweder das rumänische Wort "Sfat" verwendet, oder deutsch "Rat", oder sie blieben beim alten vorkommunistischen Wort "Kanzlei".

Ich finde man sollte in diesem Artikel die damals in Rumänien üblichen Begriffe verwenden (rum./deu.) und nicht jene aus der DDR oder der Sowjetunion. Wem noch mehr Begriffe der damaligen Terminologie einfallen, bitte einfach hier drunter posten. Aja, Traktorist fällt mir da noch ein, das war auch sehr gebräuchlich. --El bes (Diskussion) 11:30, 19. Feb. 2014 (CET)[Beantworten]

Was man in den Dörfern auch noch manchmal auf alten Gebäuden geschrieben sieht sind die Abkürzungen GAS - Gospodărie Agricolă de Stat und GAC - Gospodărie Agricolă Colectivă. Was das genau war, im Unterschied zu IAS und CAP, weiß ich aber nicht. --El bes (Diskussion) 12:26, 19. Feb. 2014 (CET)[Beantworten]
Relevante Information könnte als neuer Abschnitt Glossar in den Artikel einfließen. Möglich wäre auch ein neuer Artikel nach dem Muster von ro:Abrevieri de întreprinderi de stat din România socialistă.
comunismulinromania.ro definiert (falls der Google-Übersetzer hier richtig liegt):
GAS - Gospodărie Agricolă de Stat - Sowchose - also wie I.A.S. (Intreprindere Agricolă de Stat, VEB)
GAC - Gospodărie Agricolă Colectivă - Kolchose - also wie C.A.P. (Cooperativă Agricolă de Producție, LPG)
--DVvD |D̲̅| 01:43, 20. Feb. 2014 (CET)[Beantworten]
waren GAS und GAC eher in den kleineren Dörfern und die IAS und CAP die größeren Betriebe? --El bes (Diskussion) 02:06, 20. Feb. 2014 (CET)[Beantworten]