Diskussion:Kosovarische Küche

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Albinfo in Abschnitt Was gehört dazu, was nicht?
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Was gehört dazu, was nicht?[Quelltext bearbeiten]

Beschreibt dieser Artikel die traditionellen Kochgewohnheiten der Albaner im Kosovo oder auch diejenige anderer Minderheiten im Kosovo? Gibt es eine Abgrenzung zu den Essgewohnheiten in Nordalbanien? --Lars (User.Albinfo) 12:20, 5. Feb. 2017 (CET)Beantworten

Hallo! Wenn man sich an solchem Artikel wagt, sollte man mehrere Punkte respektieren, die in der Wikipedia üblich sind.

  • 1. Wir unterscheiden die Traditionen der Esskultur und Trinkkultur in einem geografischen Raum von einer Landesküche bzw. Nationalküche.
  • 2. Wir beschreiben allgemeine Tendenzen zusammengefasst bei den bedeutenderen Themen, und gehen nur bei einer Eigenständigkeit auf regionale und lokale Traditionen ein.
  • 3. Wir versuchen möglichst neutral und objektiv ein Thema zu beschreiben, auch wenn es hier um kulturelle Eigenständigkeit geht.

Das erste und offensichtlichste Problem ist die fehlende Definition des Artikelthemas. Ich will ja immer keinem etwas unterstellen, aber es wirkt hier schon so, als ob Kosovo nur als Teilgebiet der Albanischen Küche beschrieben wird. Die Traditionen der anderen Ethnien im Kosovo fehlen genauso wie eine historische Einordnung als Regionalküche verschiedener slawisch-jugoslawischer Teilstaaten nach der osmanischen Herschaftsphase.

Ich stimme Albinfon bei seiner Einordnung zu, weshalb das hier eigentlich nur ein Abschnitt wäre. Den kann man parallel bei Albanischer Küche wie Kosovo#Kultur verwenden. Wenn es denn überhaupt etwas gibt.

Keine Ahnung warum, aber ich erinnerte mich sofort an die Diskussion:Flia, wo es eigentlich um das gleiche Problem geht. Wir reden hier nicht über den Kosovo in seiner heutigen umstrittenen politischen Grenzziehung, sondern um die nordalbanische Kultur. Die definiert sich überwiegend durch die Sprache, Gegisch, wodurch sich auch 3,4 Albaner als Gegische definieren, mit einer abgegrenzten Kultur, die man durchaus als Gegische Küche beschreiben könnte, wenn es keine Theorieetablierung ist. Aber die Quellenlage ist da allgemein schlecht. Ansonsten warne ich nur vor dem überflüssigen politischen Konfliktpotential. Es gab schon immer eine Fraktion, welche nicht nur die Eigenständigkeit des Kosovos innerhalb Serbiens wollte, sondern als Ziel ein "Groß-Kosov" haben, welches die angrenzenden Siedlungsgebiete von Albanern beinhaltet [1]. Darum bitte hier nicht so tun, als ob es lediglich um Küche geht, steckt mehr Sprengstoff drin, als man es sich für das Thema wünscht.

Letzter Gedanke, die hier genannten Merkmale entsprechen weitgehend der "südeuropäischen"/mediterranen Gebirgs und Provinzküche. Wesentlich sind darum als Merkmal nicht die Nennungen von überregional verbreiteten Lebensmitteln, sondern typische Speisen und Getränke, bzw. die regionalen und lokalen Traditionen, wenn es sie denn gibt.Oliver S.Y. (Diskussion) 04:33, 7. Feb. 2017 (CET)Beantworten

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, eine Regionalküche als Teil einer "Landesküche" zu beschreiben, wie zum Beispiel in Deutsche Küche im Abschnitt Bayern auf die Bayerische Küche verwiesen wird. Gerade die Ausarbeitung regionaler Aspekte der albanischen Küche wäre eigentlich sehr interessant, denn es gibt durchaus unterschiede zwischen dem Süden, Osten, Nordwesten, Nordosten etc. Aber eben: gute Literatur hierzu ist rar.
Von einer gegischen Küche zu sprechen, finde ich etwas gewagt. Der gegische Raum ist groß (im Süden bis über Tirana hinaus) und sehr unterschiedlich. Wie der Artikel Gegisch korrekt beschreibt, ist Gegisch kein Dialekt oder Sprache, sondern eine Dialektgruppe – verwandte Dialekte, aber nicht das Gleiche. Es gibt grosse Unterschiede zwischen dem Gegisch von Shkodra oder dem Gegisch von Kosovo. Der Nordostalbanische Raum (Qark Kukës) war historisch und traditionell bis zur Grenzzeihung nach dem Verfall des Osmanischen Reichs viel näher beim Kosovo als beim Küstenalbanien. Von letzterem war dieser Raum durch hohe Gebirge getrennt, während er kulturell zum gesellschaftlichen und geographischen Raum des Kosovo gehörte. Das zeigt sich zum Beispiel darin, dass die Malësia e Gjakovës (Bergland von Gjakova) in Albanien liegt. Von einer gegischen Küche zu sprechen, würde aber darauf schließen lassen, dass es hier um den ganzen gegischen Raum geht, der sicherlich aufgrund seiner unetschiedlichen topographischen, historischen und klimatischen Einflüsse und dem Austausch mit verschiedenen Nachbarn ganz verschiedenen Essenstraditionen aufweist.
Ohne jetzt irgendwelche moderne politischen Interpretationen anbahnen zu wollen, finde ich es auch nicht abwägig, in Erwägung zu ziehen, dass die kosovarische Küche sich über die (willkürlich gezogenen) modernen Grenzen des Kosovo hinaus ausdehnt – während gleichzeitig auch andere Landesküchen anderer Ethnien im selben Raum verbreitet sind. Das Kosovo und seine weitere Umgebung sind historisch und kulturell eine Misch- und Überschneidungszone, wo viele Kulturen zusammenlebten. Wie die Schlesische Küche muss eine Regionalküche nicht zwingend etwas mit modernen Landesgrenzen zu tun haben, was hier wohl durchaus auch der Fall sein dürfte. --Lars (User.Albinfo) 21:23, 7. Feb. 2017 (CET)Beantworten