Diskussion:Lanz Bulldog

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Nicht ganz klar[Quelltext bearbeiten]

Im Abschnitt Bulldog-Motor steht, der Glühkopfmotor arbeite mit Fremdzündung, und im Weiteren heißt es: „Spätere Varianten mit zusätzlicher Zündkerze ließen …“ Wie ist das zu verstehen? Waren die ersten Motoren nun doch Selbstzünder oder ist mit „zusätzlicher Zündkerze“ eine „zweite Zündkerze“ gemeint? -- Lothar Spurzem 23:53, 22. Mär. 2020 (CET)Beantworten

Eigentlich ist der Lanz-Bulldog ohne Zündkerze ein Selbstzünder, ja. Das bedeutet aber nicht, dass es vom Wirkprinzip her ein Dieselmotor ist, dagegen spricht schon allein die viel zu niedrige Verdichtung, das Zündprinzip ist ein völlig anderes. Laut dieser Einordnung kann man den Motor weder dem Otto- noch dem Dieselmotorprinzip zurechnen. Die Selbstzündung hat er allerdings mit dem Diesel gemein. Die optionale Verwendung einer Zündkerze verdeutlicht aber schon, wie schwammig die Abgrenzung hier ist. In jedem Fall sind die Formulierungen im Artikel korrekturbedürftig, scheint mir. Kenne mich mit der formalen Abgrenzung in diesem Fall aber auch nicht wirklich aus.--Max schwalbe (Diskussion) 00:06, 31. Dez. 2023 (CET)Beantworten
Der Glühkopfmotor im Lanz Bulldog arbeitet nach dem Prinzip des Akroydmotors. Der Akroydmotor hat eine sehr geringe Verdichtung und kann deswegen nicht mit einer Kompressionszündung bzw. Selbstzündung wie ein Dieselmotor arbeiten, er braucht eine Zündhilfe, ist also ein Motor mit Fremdzündung. Das wird sehr oft übersehen, ist aber eigentlich recht offensichtlich – die Zündeinrichtung ist ein in die Glühnase, den ungekühlten Teil des Zylinderkopfes, eingebauter Zündteller. Der Zündteller wird dabei an den verwendeten Kraftstoff angepasst, es gibt Zündteller für beispielsweise Benzin oder Gasöle. Da Gasöle und Dieselkraftstoff vergleichbare Eigenschaften haben, hat sich der Betrieb mit Dieselkraftstoff beim Akroydmotor durchgesetzt. Um das Anlassen des Motors zu erleichtern, gibt es, ungeachtet der Bauart des Zündtellers, bei einigen Motoren eine Zündkerze. Wird Benzin verwendet, das eine viel geringere Zündtemperatur und andere Siedeeigenschaften hat, so kann auch bei für die Glühkopfzündung ungeeigneten Bedingungen eine verlässliche Zündung mit der Zündkerze eingeleitet werden. Erreicht der Motor seine Betriebstemperatur, so wird die Zündkerze abgeschaltet und statt Benzin Gasöl eingespritzt, da dies oft viel billiger als Benzin ist und damit der Motor wirtschaftlicher zu betreiben ist. --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 04:03, 31. Dez. 2023 (CET)Beantworten
Danke Euch beiden; schön, dass nach dreieinhalb Jahren gleich zwei Leute auf meine Frage aufmerksam wurden bzw. etwas dazu sagen können. Lässt sich die Erläuterung auch in verkürzter Form in den Artikel einarbeiten? Herzliche Grüße und alles Gute für 2024 -- Lothar Spurzem (Diskussion) 11:48, 31. Dez. 2023 (CET)Beantworten
Ich jedenfalls nicht. Dass es sich hier nicht im Kompressionszündung entsprechend eines Diesels handelt, ist klar. Nicht klar hingegen ist, ob es deswegen zwingend auch kein Selbstzünder ist. Jedenfalls gibt es keine von außen einwirkende Zündvorrichtung. Da der Motor selbst die Wärme erzeugt, die die Nase bze. den Teller zum glühen bringt, handelt es sich für meine Begriffe durchaus um Selbstzündung (mit Starthilfe) und optional verwendbarer Fremdzündung. Aber belegen kann ich diese Sichtweise aktuell nicht. Für das Gegenteile sehe ich aber auch keine Belege (?). Vrmtl. wäre es das beste, Aussage darüber ob es ein Fremd- oder Selbstzünder ist, aus dem Artikel herauszunehmen.--Max schwalbe (Diskussion) 02:35, 2. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Das ist doch eine Milchmädchenrechnung. Mit der Argumentation wäre ja jeder Motor ein Selbstzünder – schließlich kommt die elektrische Energie einer Zündspule aus der Fahrzeugbatterie, die ihre Energie wiederum vom Generator bezieht, der vom Motor angetrieben wird. Ganz bewusst ist deshalb das Kriterium so gewählt, dass geschaut wird, wie die Zündenergie zugeführt wird: Macht der Motor das durch die Verdichtungsarbeit, oder muss eine Zündquelle vorhanden sein, die extern Wärmeenergie zuführt? Und genau das zweite ist hier gegeben – schließlich ist die Glühnase genau diese Zündquelle, die dem Motor extern Zündenergie zuführt. Einen Glühkopfmotor kann man aus dem Grund auch nicht anschleppen, einen Diesel aber schon. Den Passus aus dem Artikel zu streichen wäre also nicht geschickt. Viele Grüße, --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 08:50, 2. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Membran-Einlasssteuerung[Quelltext bearbeiten]

Da habe ich aber nicht schlecht geschaut als ich las, dass der Lanz-Bulldog bereits eine Membran-Einlasssteuerung aufweist. Am Lanz-Bulldog wurden die dort auch entsprechend großen Membranen offenbar noch als Luftklappen bezeichnet. Ich vermute, bereits die Stationärmotoren wiesen dieses bemerkenswerte Detail auf, einen sicheren Quellenbeleg habe ich jedoch erst für den Bulldog im Ackerschlepper "Anfang der 1920er Jahre". Also, falls zufällig jemand einen Bulldog von 1919 in der Garage herumstehen hat, bitte gern mal nachschauen ^^ --Max schwalbe (Diskussion) 00:23, 31. Dez. 2023 (CET)Beantworten

"Hinzu kam, dass er als Vielstoffmotor mit kostengünstigem Rohöl u.ä. betrieben werden konnte."[Quelltext bearbeiten]

Es gibt m.W. nicht einen einzigen Beleg, dass irgendein Motor jemals mit einem Brennstoff, den wir heute als Rohöl bezeichnen würden, zu betreiben gewesen wäre. Vielmehr war "Rohöl" bis in die Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts ein Sammelbegriff für schwerflüchtige Kraftstoffe wie z.B. Dieselkraftstoff (für den es auch viele andere Namen, z.B. Gasöl, gab). Die Bezeichnung "Rohölmotor" ist deshalb für Leser der letzten 80 Jahre irreführend, wenn nicht gar falsch. --Lasca34 (Diskussion) 23:02, 22. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Verbesserungsvorschlag? -- Lothar Spurzem (Diskussion) 23:13, 22. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Glühkopfmotoren sind sehr kraftstoffunempfindlich und können mit vielen verschiedenen Brennstoffen betrieben werden, z.B. auch mit vielen Pflanzenölen. Das Gasöl, jener Kraftstoff, den wir heute als Dieselkraftstoff bezeichnen, war nur eine von vielen Möglichkeiten. In frühen Darstellungen (bis in die Dreißigerjahre) wurde zwar von einem "Rohölmotor" gesprochen, jedoch war damit eben jenes Gasöl gemeint. Mit dem, was man heute unter Rohöl versteht, nämlich dem, was aus der Erde gefördert wird, läuft kein Motor, auch kein Glühkopfmotor. --Lasca34 (Diskussion) 22:52, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten

"Er arbeitet nach dem Akroyd-Verfahren ... (ist also kein Dieselmotor). "[Quelltext bearbeiten]

Es kann so wenig behauptet werden, dass Glühkopfmotoren (Akroyd-Motoren, hot-bulb-engines, semi-diesels usw.) nicht zur Gattung der Dieselmotoren gehören, wie behauptet werden kann, dass Glühkopf- alias Akroyd-Motoren dazugehören würden. Immerhin hat Herbert Akroyd Stuart nach Diesels Erfindung hartnäckig beansprucht, dass dessen Motor nicht nach Diesel benannt werden dürfe, sondern seinen, Akroyds Namen tragen müsse [1] . Ferner darf angemerkt werden, dass zur Einleitung der Verbrennung auch bei Glühkopfmotoren Verdichtungswärme benötigt wird, was diese Motoren mit Dieselmotoren teilen und was sie von Ottomotoren deutlich unterscheidet . Wobei wiederum die Frage unbeantwortet bleibt, ob Zweitaktmotoren überhaupt als Ottomotoren bezeichnet werden können, war doch das Viertaktprinzip ein elementarer Baustein von Ottos Erfindung. Usw., usw.

Alle diese scheinbaren Schwierigkeiten entstehen allein aus dem krampfhaften Versuch, Glühkopfmotoren eindeutig in eine Schublade pressen oder sie ebenso krampfhaft aus irgendwelchen Schubladen heraushalten zu wollen. Es gibt gute Gründe, Glühkopfmotoren nicht als Dieselmotoren zu bezeichnen, aber will man allen Ernstes behaupten, dass Herbert Akroyd Stuart seine eigene Erfindung nicht begriffen hatte?

--Lasca34 (Diskussion) 23:25, 22. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Der Motor im Lanz Bulldog ist ein Akroydmotor; dieser Motor ist kein Dieselmotor. Ein Akroydmotor braucht eine Zündhilfe (Glühnase); Verdichtungswärme braucht der Motor zum Zünden nicht. Die Verdichtung braucht der Motor, um überhaupt Arbeit verrichten zu können. Ohne Druck keine Arbeit. Und da liegt auch der große Unterschied zum Dieselmotor: Beim Akroyd ist der Druck bedeutend kleiner und die Verbrennung hat einen sehr großen Gleichdruckanteil. Beides ist schlecht für den Wirkungsgrad. Viele Grüße, --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 23:14, 2. Mai 2024 (CEST)Beantworten
  1. Friedrich Sass: "Geschichte des deutschen Verbrennungsmotorenbaus", Berlin, Göttingen, Heidelberg, 1962.