Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus/Archiv/009

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Neues Unterkapitel 2.7. - zur Verherrlichung von Hitler

„Am 3. Oktober 1933 forderte er die Studenten in einem Aufruf in der Freiburger Studentenzeitung zum Semesterbeginn auf, sich aktiver politisch zu engagieren“:

„Er“ forderte im Aufruf auf, aber der Text vom „3. Oktober“ ist vom „Anfang Oktober 1933“ (GA 16, 184) und wurde in der Freiburger Studentenzeitung erst am 3. November publiziert – weiter unten heißt derselbe Text dann auch „Ansprache zum Semesterbeginn“ vom „3. November“. Da muss man schließen, dass es zwei sind.

Dadurch sind die „Aufrufe zur Unterstützung von Adolf Hitler“ umseitig nur der Artikel vom 3. November und die Leipziger Rede in der „Universität“, recht überschaubar. Das Kapitel zur Hitlerverehrung mit dem Aufruf zum politischen Engagement zu beginnen, ist niedlich.

Der Satzbeginn: „Das 'Ereignis' des deutschen Führers“ - nennt Hitler den deutschen Führer, ohne Anführungszeichen, auch ohne Hinweis auf erlebte Rede. Der Satz wird wortwörtlich von S. Kramer abgeschrieben, wobei der kritische Mittelteil herausfällt und auch die Markierung als Zitat einfach weggelassen wird, das ist hier eben so. Also, bei S. Kramer und auch bei Wikipedia: Hitler, deutscher Führer - immer noch.

Das Treffen mit Wacker und Heideggers Forderungen gehören nicht hierher, sondern in das Kapitel zum Rücktritt (habe ich dort samt neuer Fn von Lutz in den Ordner gelegt)

Der „Festakt" an der „Universität Leipzig“, bei der Heidegger die „Eröffnungsrede“ hielt, war tatsächlich die Propaganda-Kundgebung des NSLB Sachsen und die fand nicht wirklich in der Universität, sondern in der Alberthalle statt. Die Eröffnungsrede hielt der NSLB-Gauobmann aus Sachsen. Heidegger war erst der vierte Redner.

Ich habe eine teils wörtlich gleiche Stelle in diesem seltsamen Dokument gefunden und vermute, dass es dort einfach abgeschrieben wurde: “Heidegger wirkte bei dem Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat, das am 11. November 1933 bei einem Festakt in Leipzig abgelegt wurde, an führender Stelle mit; er war Mitglied des Präsidiums und hielt (nach der Begrüßung durch den örtlichen Rektor) die Eröffnungsrede“.

In welchem Präsidium? Zu der Zeit war Heidegger noch nicht einmal Mitglied im NSLB, der die Kundgebung organisiert hatte.

Da hier schon einmal ein Einwand gegen das Wort „völkisch“ erhoben wurde, fragt sich, warum die „völkische Wissenschaft“, das „völkische Dasein“, die „völkische Selbstverantworung“ der Leipziger Rede nun aber alle fehlen, hm. Es fehlt auch die Verherrlichung Hitlers als eines Mannes, der nicht nach Gewalt strebt, Hitler strebte nicht nach Gewalt, nein, nicht Ruhmsucht trieb Hitler und nicht Eigensinn, nein: er wurde von einem Willen gefordert. So war das. Als wäre Heidegger in ihn verliebt gewesen, vielleicht war er es. Wichtiger als die “völkische Selbstverantwortung“ war hier die Entscheidung, die Verantwortung, die Kraft der großen Taten. Ich kann es aber verstehen: Mir wurde auch anders, als ich diesen NS-Müll abschreiben musste.

Aber der „regimeferne“ Philosoph“ Hans Georg Gadamer, woher kommt das Prädikat? Mal wieder ein zusammengebasteltes Wiki-Urteil als das jetzt so Passende, ja? Nein? Also, woher kommt es? Gadamer unterschrieb seine offiziellen Briefe in Marburg mit „Heil Hitler“, war Mitglied des NSLB, Teilnehmer des NSDDB-Indoktrinierungslagers Weichselmünde mit einem Besuch in Tannenberg, als auch Hitler selbst anwesend war; zudem war Gadamer Nutznießer des GWB und des RBG, da er nacheinander mehrere Ämter übernahm, die vorher Juden innehatten; die SS war behilflich, ihm die Stelle in Leipzig zu verschaffen; der SS-Sicherheitsdienst bewertete ihn in seiner Haltung zum NS auch nur als „indifferent“. Die WP-Seite zu Gadamer: „Gadamer war zwar in den Nationalsozialismus verstrickt, vermied es jedoch, sich zu stark zu exponieren. Referenz: Richard Wolin, Nazism and the complicities of Hans-Georg Gadamer. Untruth and Method, The New Republic, 15. Mai 2000, S. 36–45.

Siehe auch Geoff Waite in: Bruce Krajewski (Hrsg.), Gadamer’s Repercussions: Reconsidering Philosophical Hermeneutics, Berkeley, Los Angeles, London, 2004, S. 273 f. und W. F. Haug, 1995, S. 7: „Hans-Georg Gadamer trat am 1. 8. 33 in den NSLB ein, unterschrieb im November 1933 das 'Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat'. Sein Wirken in der NS-Zeit war ein Mitwirken, klüger zwar als das vieler anderer, gerade deshalb aber auch Wirksameres als diese zur erstaunlichen Geschichtsmächtigkeit des NS beitragend.“

Also nochmal: Wer ist die Quelle für das Prädikat „regimefern"? Nicht einmal seine schwer erträglich lobhudelnde Biographin Donatella Di Cesare sagt das: sie stellt zwar fest, dass Gadamer seinen jüdischen Freund Klein zwei Jahre lang beherbergte und sieht darin eine „Form des Widerstandes“, doch man sehe die Literatur, die sie selbst auf S. 18 f., Anm. 46-47 zitiert. Auch wenn es eine Quelle dafür gäbe, müsste sie also von den anderen ausgeglichen werden, wie der zitierten von Wolin oder der von Teresa Orozco, die 1995 entsprechende Vorwürfe gegen Gadamer erhob (Platonische Gewalt. Gadamers politische Hermeneutik in der NS-Zeit, Berlin, 1995). Hier ist er „regimefern“, als WP-Faktum, ohne Kritik daran. Aber selbst wenn es allgemein anerkannt wäre - und davon kann nicht die Rede sein - dass Gadamer „regimefern“ war, aus welchem Grund wird das im Zusammenhang mit Heideggers Leipziger Rede überhaupt erwähnt? Und warum wird aus 961 Unterzeichnern des Bekenntnisses nun gerade dieser eine erwählt, von dem dann einfach behaupt wird, er sei ganz sicher „regimefern“ gewesen? Weil Donatella Di Cesare das vorexerziert? Sich aus 961 Unterzeichern jenen herauszugreifen, der später in den Widerstand ging, (Wolfgang Krauss), hat bei Donatella Di Cesare den Sinn, Gadamer in eine Reihe, nicht mit den über 900 zu stellen, sondern eben nur mit diesem. Dabei hätte es viel näher gelegen, die Philosophen-Kollegen zum Vergleich zu nennen (wie Leaman, S. 100), den Marburger Kollegen Dietrich Mahnke z. B., der im Jahr darauf in die SS eintrat, oder auch Hermann Noack, der danach SA-Schulungsleiter wurde und dem NSDDB, NSV, NSLB und dem NS-Reichskriegerbund beitrat und wie Gadamer NS-Dozenten-Lager besuchte. Nichts derart, von den 961 Leuten muss der eine spätere Dissident zum Vergleich her, der Romanschriftsteller Wolfgang Krauss, mit dem Gadamer nicht das geringste zu tun hatte und bei dem Di Cesare zu erwähnen vergisst, dass er dann noch später zum Parteivorstand der SED gehörte, das wird dann nicht mehr mit Gadamer verglichen, besser nicht. Wenn die Absicht bei Di Cesare, plötzlich den Romancier W. Krauss mit Gadamer zu vergleichen, fadenscheinig genug ist, dann wird es aber grotesk, das hier einfach so abzuschreiben und dabei auch noch auf Heidegger anzuwenden. Denn Gadamer war nur einer der 961 Unterzeichner, Heidegger aber einer der 9 Verfasser und Propagandisten des Bekenntnisses der Treue zu Hitler. Warum wird da nicht vielmehr erwähnt, dass sein Nachfolgeredner Sauerbruch später Senfgasversuche an Häftlingen im KZ Natzweiler verübte? Das nächste wäre gewesen zu dokumentieren, mit wem er da auf der Bühne der Alberthalle stand, um die Tausenden in Raserei für Hitler zu bringen - wie das seriöse Forscher auch tun, nur Hallodris nicht, die Lesern immerzu diktieren wollen, was sie zu denken haben. Göpfert plus neun Redner, hier:

0. Eröffnungsrede: Gauobmann Arthur Hugo Göpfert

  1. Eugen Fischer („Rassenhygieniker“, 1940: NSDAP)
  2. Arthur Golf (NSDAP-Mitglied seit 1932)
  3. Martin Heidegger
  4. Emanuel Hirsch (1937, sobald es also wieder möglich war, in die NSDAP eingetreten; förderndes Mitglied der SS)
  5. Wilhelm Pinder (antisemitische Äußerungen zu Hitlers 50. Geburtstag, Ambivalenz, später gelegentliche Kritik an der NS-Kulturpolitik)
  6. Ferdinand Sauerbruch (1937 Mitglied im Reichsforschungsrat, Senfgasversuche an Häftlingen im KZ Natzweiler)
  7. Eberhard Schmidt (Rechtswissenschaftler) (gewisse kritische Positionen zum NS)
  8. Friedrich Karl Schumann (seit 1933 NSDAP-Mitglied)
  9. Friedrich Neumann (förderndes Mitglied der SS)

Auf der WP-Seite dazu heißt es, die Reden dieser neun Personen seien „begleitende Ansprachen“ gewesen - wie sich schon aus dem Dokument selbst entnehmen lässt, Bekenntnis zu Hitler in fünf Sprachen, S. 127, ist das nicht ganz zutreffend: „Zustimmungserklärung zu den vorstehenden Ausführungen gaben die auf den nachfolgenden Seiten verzeichneten Professoren, Hochschullehrer und Gelehrten ab“. Das Bekenntnis zu Hitler bestand in der Zustimmung zum Eröffnungswort und diesen neun Reden. (Vgl. auch A. Knuth., s.u.; Kapferer, S. 54; Leaman, S. 100)

Von diesen acht bis neun Mitverfassern des Bekenntnisses ist umseitig aber nicht weiter die Rede - nur Göpfert wird am Schluss erwähnt: man sehe, warum! Und einmal wird Eugen Fischer kurz genannt, die anderen alle nicht. Aber Gadamer, von dem ja einfach so behauptet wird, er sei „regimefern“ gewesen und der Romancier Krauss, später im Widerstand, die beide nicht zu den Verfassern gehörten, die werden genannt. Welchen anderen Sinn kann das haben, als den, Heidegger billig zu entlasten, indem gesagt wird: seht, so wie Heidegger irrte aber auch der Widerstand. Und eben diesen durchsichtigen Sinn hat es, so einfach ist das. Da weder Gadamer noch Krauss zu den Verfassern gehörten, kann dieser Entlastungsfirlefanz raus.

Und was soll uns die von Fédier eingefügte Erklärung des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten hier über Heidegger sagen? Da geht es nicht um seine Leipziger Rede oder um das Bekenntnis zu Hitler, denn die Erklärung stammt vom 27. Oktober 1933, zwei Wochen vorher. Gemäß G. B. Ginzel, Jüdischer Alltag in Deutschland 1933-1945, S. 9 handelte es sich um eine „Loyalitätserklärung“ der deutsch-jüdischen Weltkrieg-I-Veteranen: „'In alt-soldatischer Disziplin stehen wir mit unserem deutschen Vaterlande bis zum Letzten!'“ Soll hier aber heißen: Seht, auch Juden waren für den Austritt Deutschlands. Selbst der jüdische Assimilationsdruck muss bei Wikipedia noch herhalten, um den Nazi Heidegger zu verteidigen. Der Gründer des RjF, Leo Löwenstein, wurde später mit seiner Frau nach Theresienstadt deportiert, aber drauf gesch...: das Zitat der späteren NS-Opfer kommt gerade recht, um den Unterschied zwischen dem Austritt aus dem Völkerbund (19. 10) und dem Bekenntnis zu Hitler (11. 11.) hier einzuebnen und zwischen dem Satz zu den Unterzeichnern des Bekenntnisses und dem zu den Universitäten, die es nicht unterzeichnen wollten, etwas von Juden zu erzählen, die von Deutschlands Ehre sprechen, auch wenn das nicht dahin gehört. Merkt ja niemand und klingt fast so, als hätten Juden Heideggers Hetzrede vom 11. 11. zugestimmt. Selbst wenn man Zaborowski folgt, der hier dazu noch nicht einmal zitiert wird, dass die Zustimmung zum manipulierten Referendum auch eine zu Hitler war, lässt sich doch die Erklärung des jüdischen Bundes vom 27. 10. nicht als Zustimmung zum Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler vom 11. 11. umdeuten, wie es hier gemacht wird, um die NS-Opfer implizite zu den Befürwortern der Hitlerverherrlichung zu verklären. In seriösen Redaktionen heißt so etwas geistiger Schund - wie heißt das hier? Es kann da auch nicht verwundern, dass jener Fédier einen Holocaust-Leugner verteidigt, und man sollte überlegen, ob so einer hier überhaupt zitierfähig ist. Der armselige Versuch, Nazi Heidegger noch mit den fraglichsten Mitteln reinzuwaschen, ist nur eine Beleidigung der Leser, denn für wie dumm müssen die von jenen gehalten werden, die meinen, dass so was wirkt. Tatsächlich ist es nur deplaciert und peinlich und muss so schnell wie möglich raus.

Es heißt dann umseitig weiter (mit Dativ statt Genitiv im zweiten Satz): „Die meisten Universitäten verweigerten allerdings die Rücksendung der Unterschriftenliste. Die bloße Teilnahme an einer solchen Propagandaveranstaltung signalisierte vor der Weltöffentlichkeit, so Bernd Grün, Zustimmung zu den Zielen der neuen Machthabern und nicht nur zum Austritt aus dem Völkerbund.[336] Hierin erfüllte sich die Aufgabe, dass das deutsche Volk 'sein eigenes Wesen behalte und rette'“.[337] = GA 16, 190

Worin „erfüllte sich die Aufgabe, dass das deutsche Volk sein eigenes Wesen behalte und rette'“? Bei Heidegger GA 16, S. 190 = Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat, S. 13 - erfüllte sich das durch die Wahl am Tag darauf. Und hier? Durch die Teilnahme an der Veranstaltung, die einige Universitäten aber verweigerten? Habe ich das richtig verstanden? Anders? Sagt das Grün? Sagt es Heidegger? Sagen wir das? Man weiß es nicht. Aber wenn man das so liest, kann man ja doch froh sein, dass es die Nationalsozialisten gab, die das eigene Wesen des deutschen Volkes retteten, da es sich ja „erfüllte“. Und ich habe immer gedacht, dass man für so etwas auf die Seiten anderer Institutionen klicken muss.

Das Schreiben „Der Ruf an die Gebildeten der Welt“, GA 16, 216f., in dem Heidegger um Spenden dafür ersucht, die Reden der Leipziger Kundgebung in edler Ausstattung und in mehreren Sprachen drucken zu lassen, wie dann ja auch geschehen, ist als Information m. E. nicht sehr aussagekräftig: das einzige in dem Brief, das erwähnt werden muss, ist der Schluss, dass „Nichtarier auf dem Unterschriftenblatt nicht erscheinen sollten“. Wenn solche Begriffe aber mal hier und mal da so eingestreut werden, könnte der Eindruck entstehen, dass das im Grunde ganz undurchdachte und nur beiläufig geäußerte Kleinigkeiten gewesen wären. Nehmen wir es gemeinsam mit der Erwähnung der „Halbjuden“ (Brief an Bauch) und einiger anderer in das neue Kapitel zum Rassismus, da kommt das viel angemessener und besser zur Geltung.

Der Festakt der Universität Leipzig“ wird im letzten Satz zur von Göpfert organisierten „gewaltigen Kundgebung“: Die gewaltige Kundgebung in der Universität Leipzig - so?

Zu dem Foto habe ich schon gesagt, dass ich es für unpassend halte: „Der Marschall und der Gefreite kämpfen mit uns für Frieden und Gleichberechtigung“ - man sollte den Eindruck vermeiden, der sich in diesem Absatz fast einstellen kann, dass wir eine Propagandaseite betreiben. Ich schlage vor, das Foto der Alberthalle zu nehmen.

Heideggers Verherrlichung von Adolf Hitler

Während seiner Amtszeit als Rektor hielt Heidegger Reden und verfasste Schriften, in denen er Adolf Hitler verherrlichte und zu dessen Unterstützung aufrief. So nannte er Hitler den „großen Führer“ und erklärte ihn zum Gesetz.[1] Heidegger gehörte auch zu den konstituierenden Rednern des Bekenntnisses der deutschen Professoren zu Adolf Hitler, das in der Leipziger Alberthalle verkündet wurde.[2] Die einschlägigen Texte im Überblick:[3]

  • 18. Mai 1933: „Rede bei einer Kundgebung der Universität Freiburg aus Anlass von Hitlers Rede zum Austritt aus dem Völkerbund“[4]
  • 30. Juni 1933: „Die Universität im neuen Reich“, Vortrag in Heidelberg[5]
  • 3. November 1933: Zum Semesterbeginn. „Deutsche Studenten!“ in der Freiburger Studentenzeitung[6]
  • 10. November 1933: Aufruf zur Wahl „Deutsche Männer und Frauen“ in der Wahlnummer der Freiburger Studentenzeitung [7]
  • 11. November 1933: Leipziger Rede auf der NSLB-Kundgebung in der Alberthalle[8]

Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund diente Heidegger zur Verherrlichung von Adolf Hitler. Am Tag nach dessen Rede dazu, am 18. Mai 1933, propagierte er den Entschluss in seiner Eigenschaft als Rektor, in das Universitätsstadion übertragen:

„„Der Kanzler des Reiches, unser großer Führer, hat gesprochen. Die anderen Nationen und Völker sollen jetzt entscheiden. Wir selbst sind entschieden. Wir sind entschlossen, den schweren Gang unserer Geschichte zu gehen, der von der Ehre der Nation und der Größe des Volkes gefordert ist. (...) Bereitschaft und Kameradschaft. Unserem großen Führer Adolf Hitler ein deutsches Sieg Heil.“[9]

Die beiden universitätsinternen Texte, in denen Heidegger als Hitlers Laudator auftrat, setzten Hitler mit dem Sein und der Wirklichkeit des deutschen Volkes gleich. In Heidelberg sprach Heidegger am 30. Juni vom „Volkskanzler Hitler“, der das „neue Reich“ zur Wirklichkeit bringen werde. Dabei seien „christliche und humanisierende Vorstellungen“ durch einen Kampf zu überwinden, bei dem Hitler „als Bürge“ fungierte, wie A. Schwan in seiner akademischen Studie zum „Fall Heidegger“ kommentiert.[10] Und in der Freiburger Studentenzeitung hieß es am 3. November: “Nicht Lehrsätze und ‚Ideen‘ seien die Regeln Eures Seins. Der Führer selbst und allein ist die heutige und künftige deutsche Wirklichkeit und ihr Gesetz. (...) Von nun an fordert jedwedes Ding Entscheidung und alles Tun Verantwortung.“[11] In seinem Aufruf am 10. November erweiterte Heidegger den Kreis der Adressaten über die Universität hinaus auf alle deutschen Männer und Frauen. Der Text ist nahezu wortgleich mit seiner Rede in Leipzig am Folgetag.

Die Alberthalle in Leipzig, in der die NSLB-Kundgebung zum „Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler“ stattfand

Für den 11. November 1933 organisierte der Nationalsozialistische Lehrerbund (NSLB) Sachsen unter der Leitung des „Gauobmannes“ Arthur Göpfert in der Alberthalle in Leipzig eine Kundgebung zur Unterstützung des manipulierten Referendums, das per Einheitsliste („Ein Volk, ein Führer, ein 'Ja'“) am Tag darauf nachträglich Deutschlands im Oktober vollzogenen Austritt aus dem Völkerbund rechtfertigen sollte.[12] Zu diesem Anlass initiierte Göpfert das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler. Die Kundgebung fand in Anwesenheit von mehreren tausend Zuhörern statt, zu denen neun Professoren sprachen und jenes Bekenntnis begründeten.[13] Als erster der neun Redner hielt der mit Heidegger befreundete „Rassenhygieniker“ Eugen Fischer (s.o.) einen der Vorträge.[14] Heidegger setzte dann Hitlers Entscheidung, aus dem Völkerbund auszutreten, in den Kontext der Begriffe des „Daseins“, des „völkischen Daseins“, des „Willens“, des „Daseinswillens“ und der „Wahrheit“:

„„Deutsche Lehrer und Kameraden! Deutsche Volksgenossen und Volksgenossinnen! Das deutsche Volk ist vom Führer zur Wahl gerufen; der Führer aber erbittet nichts vom Volke, er gibt vielmehr dem Volke die unmittelbarste Möglichkeit der höchsten freien Entscheidung, ob das ganze Volk sein eigenes Dasein will, oder ob es dieses nicht will. Das Volk wählt morgen nichts Geringeres als seine Zukunft. (...) Diese letzte Entscheidung greift hinaus an die äußersten Grenzen des Daseins unseres Volkes. (...) Der Wille zur Selbstverantwortung ist jedoch nicht nur das Grundgesetz des Daseins unseres Volkes, sondern zugleich das Grundgeschehnis der Erwirkung seines nationalsozialistischen Staates. (...) Nicht Ehrgeiz, nicht Ruhmsucht, nicht blinder Eigensinn und nicht Gewaltstreben, sondern einzig der klare Wille zu unbedingter Selbstverantwortung im Ertragen und Meistern des Schicksals unseres Volkes forderte vom Führer den Austritt aus der 'Liga der Nationen'. (...) Das Volk gewinnt die Wahrheit seines Daseinswillens zurück (...). (...) Aus solchem Ursprung entsteht uns die Wissenschaft. Sie ist gebunden in die Notwendigkeit des selbstverantwortlichen völkischen Daseins. (...) Unser Wille zur völkischen Selbstverantwortung will, daß jedes Volk die Größe und Wahrheit seiner Bestimmung finde und bewahre. (...) Diesen Willen hat der Führer im ganzen Volk zum vollen Erwachen gebracht und zu einem einzigen Entschluss zusammengeschweißt. Keiner kann fernbleiben am Tage der Bekundung dieses Willens. Heil Hitler!““

Das Eröffnungswort von Göpfert und die neun Reden wurden im Anschluss als das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler von 961 Gelehrten unterzeichnet[15], ein Bekenntnis zur Subordination der Wissenschaftler unter Adolf Hitler.[16] Heidegger, berichtete Karl Löwith, „liess die Freiburger Studenten geschlossen zum Wahlraum marschieren und dort en bloc ihre Jastimme zu Hitlers Entscheidung abgeben. (An andern Universitäten, wie in Marburg, konnte man noch mit Ja oder Nein wählen, obwohl die Wahl nur noch pro forma geheim war.)“[17] In philosophischer Hinsicht wird Heideggers Argumentation für den Austritt aus dem Völkerbund mitunter eher wohlmeinend als „auf die nationale Ebene gehobene These aus Sein und Zeit“ gedeutet „daß dem Sich-einlassen auf andere die Sicherung des Eigensten vorauszugehen habe“.[18] Safranski bezeichnet die Leipziger-Rede hingegen als „angewandte völkische Fundamentalontologie“.[19] Heideggers politisches Engagement, so führte Theodor W. Adorno allgemein aus, „folgte aus einer Philosophie, die Sein und Führer identifiziert.“[20]

Knapp drei Wochen nach der NSLB-Kundgebung in der Leipziger Alberthalle trat das NSDAP-Mitglied Heidegger am 1. Dezember 1933 auch dieser zweiten NS-Institution bei, der er angehörte, bis die Aliierten sie 1945 auflösten.[21]

  1. vgl. Holger Zaborowski: „Eine Frage von Irre und Schuld?“ Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Fischer, Frankfurt/M 2010, S. 364-365, oder auch Bernd Grün: Der Rektor als Führer? Die Universität Freiburg i. Br. von 1933 bis 1945. Alber, Freiburg/München 2010, S. 175
  2. Anton Knuth, Der Protestantismus als moderne Religion, S. 70, Anm. 241: „dem 'Bekenntnis' liegt eine Rede Martin Heideggers zugrunde, die zusammen mit der Unterschriftenliste vom Nationalsozialistischen Lehrerbund (NSLB) am 11. November 1933 der Regierung überreicht wurde“; vgl. auch N. Kapferer, S. 54: „'Bekenntnis der deutschen Professoren (...) zu Adolf Hitler' (...). Enthält Reden einer Kundgebung in der Alberthalle zu Leipzig“; George Leaman, S. 100.
  3. vgl. zur Auswahl auch Roger Behrens in: Heidelinde Beckers, Christine Magdalene Noll (Hrsg.), Die Welt als fragwürdig begreifen - ein philosophischer Anspruch, Würzburg, 2006, S. 122, Anm. 89
  4. Martin Heidegger: Nach der Rede des Führers (übertragen aus dem Stadion). GA 16 Nr. 48, S. 104
  5. Martin Heidegger: Die Universität im neuen Reich (30. Juni 1933). GA 16 Nr. 286, S. 761-763.
  6. Martin Heidegger: Zum Semesterbeginn, vgl. Universitätsführer 1933/34, veröffentlicht in der Freiburger Studentenzeitung am 3. November 1933, GA 16 Nr. 101, S. 184 f.
  7. Martin Heidegger: Aufruf zur Wahl (10. November 1933), erschienen in der Wahlnummer der Freiburger Studentenzeitung (Zaborowski 364), GA 16 Nr. 105, S. 188-189
  8. Martin Heidegger: Ansprache am 11. November 1933 in Leipzig. GA 16 Nr. 104, S. 190-193; Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat, Überreicht vom Nat.-soz. Lehrerbund Deutschland, Gau Sachsen, o. J. [1933] Dresden-A. 1, Zinzendorfstr. 2; 136 S. Mit den Reden der Protagonisten. Mit Übersetzungen in die engl., ital., franz. und span. Sprache, S. 13 f.
  9. Martin Heidegger: Rede zu der Dozenten- und Studentenschaft „nach der Rede des Führers am 17. Mai 1933“ (übertragen auf das Stadion). GA 16, Nr. 48, S. 104
  10. Alexander Schwan, Politische Philosophie im Denken Heideggers. 2. Aufl. Westdeutscher Verlag, Opladen 1965, Ein Nachtrag, 1988, S. 218 : es „sei ein „scharfer Kampf im nationalsozialistischen Geist zu führen, der nicht ersticken dürfe durch christliche und humanisierende Vorstellungen“, ein „Kampf für dessen Verwirklichung der Volkskanzler Adolf Hitler Bürge sei.“
  11. Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 160: „Dieses ist, von Martin Heidegger herausgehoben durch den kursiven Schriftsatz, birgt in sich die Aussage des Seins.“ Zur Bewertung dieser Aussage siehe: Manfred Weinberg: Hitlers Hände. Heidegger und die Euthanasie. In: Ulrich Bröckling und andere (Hrsg.): Disziplinen des Lebens. Narr Francke Attempto, 2004, S. 306, Peter Trawny: Martin Heidegger, Frankfurt am Main 2003 S. 74, Otto Pöggeler: Philosophie und Nationalsozialismus – am Beispiel Heideggers. Opladen 1990, S. 13-37, hier 27, Reinhard Mehring: Heideggers Überlieferungsgeschick: eine dionysische Selbstinszenierung. Königshausen & Neumann, Würzburg 1992, S. 81, Karl-Georg Weber: Selbstbild und Täuschung. Politisches Werben zwischen Beeinflussung und Manipulation, Centaurus, Pfaffenweiler 1996, S. 173, Hassan Givsan, Eine bestürzende Geschichte: Warum Philosophen sich durch den ,Fall Heidegger' korrumpieren lassen, Königshausen & Neumann, Würzburg 1998, S. 57ff.; Florian Grosser: Revolution denken: Heidegger und das Politische 1919 bis 1969. Beck, München 2011, S. 170; Alfred Denker: Unterwegs in Sein und Zeit., Klett-Cotta, 2011, Stuttgart, S. 67; Richard Wolin: The Politics of Being: The Political Thought of Martin Heidegger, Columbia University Press, New York 2016, S. 106, Tracy B. Strong: „On Relevant Events, Then and Now“ in: Ingo Farin and Jeff Malpas (Hrsg.), Reading Heidegger's Black Notebooks 1931-1941, MIT Press, Cambridge/MA 2016, S. 223-238, hier 225f.
  12. Konrad Krause, Alma mater Lipsiensis: Geschichte der Universität Leipzig von 1409 bis zur Gegenwart, Leipzig, 2003, S. 277: Der 'Führer' wurde als Retter und Wiedererwecker des deutschen Volkes gepriesen“; Wolfgang U. Eckart, Ferdinand Sauerbruch – Meisterchirurg im politischen Sturm, S. 22; Victor Farias, Hitler and Nazism, S. 156.
  13. Kurt Nowak, Protestantische Universitätstheologie und „Nationale Revolution“ in: Leonore Siegele-Wenschkewitz, Carsten Nicolaisen, Theologische Fakultäten im Nationalsozialismus, S. 111, Anm. 60
  14. Vicor Farias, Heidegger and Nazism, S. 156 ff.; es sprachen nach Göpferts Eröffnungsrede nacheinander die Wissenschaftler Eugen Fischer, Arthur Golf, Martin Heidegger, Emanuel Hirsch, Wilhelm Pinder, Ferdinand Sauerbruch, Eberhard Schmidt (Rechtswissenschaftler), Friedrich Karl Schumann und Friedrich Neumann, vgl. Konrad Krause, Alma mater Lipsiensis: Geschichte der Universität Leipzig von 1409 bis zur Gegenwart, Leipzig, 2003, S. 276 f.; Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat, Überreicht vom Nat.-soz. Lehrerbund Deutschland, Gau Sachsen, o. J. [1933] Dresden-A. 1, Zinzendorfstr. 2; 136 S. Mit den Reden der Protagonisten. Mit Übersetzungen in die engl., ital., franz. und span. Sprache.
  15. Norbert Kapferer: Die Nazifizierung der Philosophie an der Universität Breslau, 1933-1945 . Lit, Münster 2001,S. 54; George Leaman: Heidegger im Kontext. Gesamtüberblick zum NS-Engagement der Universitätsphilosophen. Argument, Hamburg / Berlin 1993, S. 100.
  16. Holger Zaborowski: „Eine Frage von Irre und Schuld?“. Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Fischer, Frankfurt/M 2010, S. 364: „Es handelt sich nämlich letztlich um einen Aufruf zum Führer und zur Unterordnung unter ihn.“
  17. Karl Löwith: Mein Leben in Deutschland vor und nach 1933. Metzler, Stuttgart 2007, S. 39
  18. Dieter Thomä: Die Zeit des Selbst und die Zeit danach. Zur Kritik der Textgeschichte Martin Heideggers 1910-1976. Suhrkamp, Frankfurt/M 1990, S. 550
  19. Rüdiger Safranski: Ein Meister aus Deutschland: Heidegger und seine Zeit. (1994) 8. Aufl. Fischer, Frankfurt/M 2001, S. 387.
  20. Theodor W. Adorno: Eingriffe: Neun kritische Modelle. Suhrkamp, Frankfurt/M 1963, S. 464
  21. Vgl. George Leaman, S. 47: Mitgliedsnummer 285.217; ebd. S. 100; N. Kapferer, S. 54; Geoff Waite in: Bruce Krajewski (Hrsg.), Gadamer’s Repercussions: Reconsidering Philosophical Hermeneutics, Berkeley, Los Angeles, London, 2004, S. 273 f.

--BaneshN. (Diskussion) 12:24, 16. Jul. 2017 (CEST)Beantworten

Hier werden schwere Vorwürfe erhoben.
„Sich aktiver politisch zu engagieren“ ist eine Formulierung Grüns (S. 175, nicht 170, mein Fehler). Sie ist vielleicht „niedlich“, aber nicht zu löschen. Der Aufruf wurde tatsächlich falsch datiert (3. November, nicht 3. Oktober).
Der Aufruf, in dem sich „die äußerste Kompromittierung, ja Prostituierung des Heideggerschen Denkens in der kruden Politik des Nationalsozialismus vollzogen hat“ (Ott), wird nicht mehr kommentiert. Zaborowski wird als Beleg in einer Fn zitiert, obwohl er selbst Heidegger wörtlich zitiert. Also nutzlos. Der Satz: „...wie A. Schwan in einer der wenigen akademischen Studien zum „Fall Heidegger“ kommentiert“ macht auch wenig Sinn. Die Meinung Mehrings (u.a.), der doch kein Apologet ist, wird ohne Weiteres entfernt. Warum?
„Das 'Ereignis' des deutschen Führers“ wird ohne Anführungszeichen von Kremer geschrieben, nicht weil er daran glaubt, sondern weil er es für nicht nötig hält. Der selbe komische oder rein polemische Vorwurf haben wir schon mit den „ungeeigneten Professoren“ gelesen, als ob Ott oder Martin derselben Meinung wie Heidegger wären. Man sucht nur nach Vorwände, um Text zu löschen, schon klar, es muss aber nicht politisch werden.
Das „seltsame Dokument“ ist eine sehr alte Version des Wikipedia-Artikels. Keine Ahnung, welche Quelle verwendet wurde.
Das Zitat des RjF wird hier überhaupt nicht als Zustimmung zum Bekenntnis vom 11. 11. umgedeutet, da es am 27. Oktober 1933(!) datiert ist, sondern als Beispiel für die Behauptung Tilitzkis, „dass die Ablehnung des Versailler Vertrags und der darin enthaltenen Idee des Völkerbunds sich durch das ganze Weimarer Parteienspektrum ziehe.“ Es geht also nicht darum, „die NS-Opfer implizite zu den Befürwortern der Hitlerverherrlichung zu verklären“, es geht um die Ablehnung des Versailler Vertrags. Safranski spricht auch vor allem von der Ablehnung des Versailler Vertrags, auch wenn er die Rede als „angewandte völkische Fundamentalontologie“ bezeichnet. Es geht nur um die Kontextualisierung, die auch bei Grün und Zaborowski zu lesen ist („Auch wenn man in Betracht zieht, dass die Kritik am Völkerbund bzw. an der Mitgliedschaft Deutschlands im Völkerbund nicht mit einer nationalsozialistischen Einstellung identisch war...“), und die darüber hinaus umseitig kritisiert wird. Der Vorwurf geht also ins leere. Man sucht nach jedem Vorwand, um unbeliebte Meinungen zu streichen. Viel effizienter ist aber, sie sachlich zu kritisieren.
Di Cesare schreibt, „daß Gadamer nie in der NSDAP eingeschrieben war; darüber hinaus gibt es auch nirgendwo ein Dokument, aus dem seine Mitwirkung am Nationalsozialismus abgeleitet werden könnte.“ = regimefern. Weiter: „Der Dozentenbund, die Vereinigung der nationalsozialistischen Hochschullehrer, wehrte sich dagegen [sein Extraordinariat]; Gadamer war nämlich als politisch unzuverlässig eingestuft. Sogar der Verlust des Privatdozententitels wurde angedeutet.“ Es stimmt, dass andere Autoren zitiert werden sollten, aber dies wurde im ähnlichen Fall Erik Wolfs abgelehnt. Das ist also nicht ernst gemeint, es sind nur Worte - oder Witze, man weiß nie genau. Tatsächlich geht es hier darum, Lesern „zu diktieren, was sie zu denken haben“, als ob sie nicht groß genug wären, ihren eigenen Verstand zu nutzen. Ja, sie werden für Dumm gehalten.
Dass Sauerbruch später Senfgasversuche an Häftlingen im KZ Natzweiler verübte, sollte erwähnt werden.
Der Satz: „Hierin erfüllte sich die Aufgabe, dass das deutsche Volk 'sein eigenes Wesen behalte und rette'“, ist nicht von Grün. Es geht aber um die „Ziele der neuen Machthabern“, die bekanntlich völkisch und rassistisch waren. Damit auch erfüllte sich also die Aufgabe, dass das deutsche Volk 'sein eigenes Wesen behalte und rette’. Deshalb ist es nicht deplatziert, hier schon vom antisemitischen Satz Göpferts, die Heidegger auch verwendete, zu sprechen. Dies zeigt nämlich, dass das Retten des deutschen Volkes als antisemitisch verstanden werden kann. Thomä geht zwar nicht so weit, aber spricht trotzdem von einer Art Rassismus: „Darin erfüllt sich die Aufgabe, dass das deutsche Volk 'sein eigenes Wesen behalte und rette', und in diesem Zusammenhang stehen auch Heideggers markante Überlegungen zur privilegierten Rolle der »Deutschen«; die als Ausdruck eines »geistigen Rassismus« verstanden worden sind.“ (S. 149)
Antisemitismus in dieser Rede wird von Zimmermann geleugnet (« das wohl nicht »). Zimmermann wird übrigens hier nur teils zitiert, als ob er nur „kritisch“ wäre: « Auch Martin ging es ums Dasein, freilich ein anderes als das der Nationalsozialisten. Seine Saft- und Kraftsprache, die der Vielfalt des Lebens auf den Grund gehen wollte, hatte nur dem äußeren Anschein nach Ähnlichkeiten mit den Sprüchen der braunen Machthaber… Er sah in ihnen etwas, das sie nicht waren, der Anschein täuschte ihn. »
Hier wurde schon einmal ein Einwand gegen das Wort „völkisch“ von Zaborowski bezüglich der Rektoratsrede erhoben. Tatsächlich soll deswegen der (einmalige) Ausdruck „völkische Wissenschaft“ zitiert werden, dann aber auch Zimmermann S. 42: „Die völkische Wissenschaft der Nationalsozialisten war wohl etwas anderes als die Wiederkehr des einfachen Fragens nach dem Sein.“ (Vgl. Rainer Marten, Denkkunst: Kritik der Ontologie, S. 32 und Pöggeler: Philosophie und Politik bei Heidegger S. 27).
Das Wort „Propagandaveranstaltung“ im Abschnitt vermeidet jede Zweideutigkeit, aber man schreibt, dass ein Foto von der NS-Propaganda, worum es hier doch geht, deplatziert ist!
Einen Textvorschlag, in dem alles zusammengefaßt wird, kann ich gern machen. Filinthe (Diskussion) 14:13, 18. Jul. 2017 (CEST)Beantworten

Ich bin erstaunt, wie schnell Du auf einmal antworten kannst. Mit einem solchen Textwust umzugehen ist ganz schön schwierig, insbesondere weil öfters noch nicht einmal die Bezüge genannt werden. Ich versuche das mal absatzweise abzuarbeiten und nummeriere das entsprechend den Absätzen durch.

  1. Anstatt einer Formulierung Grüns steht nun im Text, was Heidegger tatsächlich gesagt hat. Das reicht.
  2. Kannst Du mal sagen, wo das Ott-Zitat stehen soll. Ich habe keine Lust das Buch auf das Zitat hin ganz zu lesen. Zabowowski wird in einem Zusammenhang zitiert. Was das Heidegger-Original ist, ist in dem Zitat klar erkennbar. Da ist nichts nutzlos. Welche Meinung Mehrings wo?
  3. Keine Anmerkung zum neuen Textentwurf, also nutzlos.
  4. Keine Anmerkung zum neuen Textentwurf, also nutzlos.
  5. Versailles: Implizit ist das Argument, das Du hier vorträgst, doch eine Exkulpation; denn Heidegger begründet das Ganze im NS-Jargon. Dass die Nazis populistisch waren bestreitet wohl niemand.
  6. George Leaman, Gerd Simon: SD über Philosophie-Professoren + Teresa Orozco: Anmerkungen zu Gadamer in der NS-Zeit; man ist sprachlos angesichts solch frecher Leugnung von Tatsachen; Deine Darstellung ist gerade durch Literatur nicht belegt, sondern beruht auf eigener Schlussfolgerung. Offene Umkehrschlüsse sind immer unzulässig.
  7. Sauerbruch: Die Liste der zu erwähnenden Nazi-Täter würde lang werden. Es ist Deine Taktik, Heideggers persönliche Verantwortung durch Nennung anderer zu relativieren. Dazu nutzt Du hier bewusst missverstehend gerne BaneshN‘ rein rhetorische Frage. Das bleibt selbstverständlich außen vor.
  8. Der Satz steht inhaltlich z.B. bei Safranski, 294. Ist es eine neue Taktik, dass Du hier zitierst ohne die Stellen anzugeben? Welcher Text von Thomä soll das sein? Solche Anmerkungen sind wertlos und deshalb nicht relevant, solange die Quelle nicht nachvollziehbar ist.
  9. Die Bewertung Zimmermann über Heideggers angeblichen Irrtum gehört bestenfalls zum Kapitel über den Rücktritt, besser noch in die Rezeption.
  10. So aus dem Zusammenhang gerissen ist das erneut eine rein relativierende Aussage, die nicht der Gesamtdarstellung Zimmermanns entspricht. Natürlich hat Heidegger sich des Begriffs des völkischen oder volklichen, auch mehrfach, bedient. (Siehe etwa Herrmann: Wege ins Ereignis 100f; man findet eine Vielzahl von Belegen, wenn man im Heidegger-Handbuch unter "Volk" sucht)
  11. Das Foto mit der Wahlpropaganda finde ich auch nicht so schlimm, aber das mit der Albert-Halle ist eindeutig besser.

Ein Textvorschlag hier auf der Disku ist etwas Freiwilliges. Ich bin mal gespannt. Ich gehe aber davon aus, dass wir uns hier zunächst einmal der Arbeit von BaneshN widmen, bis wir einmal durch den Artikel durch sind. Lutz Hartmann (Diskussion) 10:17, 19. Jul. 2017 (CEST)Beantworten

Textwust gegen Textwust.
  1. Die Formulierung Grüns ist tatsächlich nicht so wichtig, das stimmt. Seine Argumentation gegen Tilitzki aber schon.
  2. Hugo Ott: „Heidegger: Ein schwieriges Verhältnis zur Politik“. In: R. Margreiter/K. Leidlmair, Hrsg.: Heidegger. Technik - Ethik - Politik. Würzburg (1991) 215-228, hier 225. In welchem Zusammenhang? Es ist völlig nutzlos und sogar lächerlich, Zaborowski zu zitieren, wenn er Heidegger zitiert, und wenn der Satz dann im Fließtext auch noch auftaucht. Zaborowski schreibt auch nicht, „er erklärte Hitler zum Gesetz“. Die Paraphrasierung ist von BaneshN, nicht vom Autor. Interessanter wäre hier Emmanuel Faye S. 110: „In drei aufeinander folgenden Reden, gehalten am 3., am 10. und am 11. November 1933, versucht Heidegger, die Studenten, die Professoren und das ganze deutsche Volk dazu zu mobilisieren, sich Hitler anzuvertrauen... Zunächst ist eine Verschärfung des Vokabulars zu beobachten, denn Heidegger verwendet nun nicht mehr das Wort »volklich«, sondern das Wort »völkisch«, das im Gebrauch der Zeit noch viel stärker rassistisch gefärbt ist.“ Die Meinung Mehrings ist umseitig zu lesen, die von Pöggeler wird auch entfernt, obwohl der Sinn des Satzes umstritten ist. Heidegger in seiner Zeit, S. 160: „Hitlers sogenannte Friedensrede vom [17.] Mai 1933, die das Programm Wilsons reklamierte, schien die Hoffnung zu bestätigen, daß der Kanzler der nationalen Koalition auch jene Punkte des nationalsozialistischen Parteiprogramms korrigieren könne“. Dazu auch Manfred Weinberg, „Hitlers Hände“ S. 307. Und zur „Friedensrede“: Bambach S. 86, Gregory Fried 180f. und Sonia Sikka, „Heidegger and race“ S. 87f.
  3. Der Verweis auf Sein und Zeit wird auch gelöscht, ohne Rechtfertigung. Dabei kommt hier der Ausdruck „Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler“ 4 Mal vor, auch in der Einleitung, warum? Einmal reicht doch aus.
  4. Eine Frage wird gestellt, ich antworte. Wenn die Frage „nutzlos“ war, warum wurde sie überhaupt gestellt?
  5. Natürlich ist das Argument von Versailles eine „Exkulpation“: Tilitzki, Fédier, Zimmermann, Safranski und Di Cesare sind Apologeten (mehr oder weniger). Grün habe ich auch deswegen umseitig zitiert, weil er das Argument Tilitzkis kritisiert (und zitiert). Das Argument wird ebenso von Zaborowski erwähnt: es ist also erwähnenswert. Der Leser darf wissen, worüber diskutiert wird. Er will wissen, was in der Forschung zu lesen ist, nicht was ein Paar eingebildete Wikipedia-Benutzer davon halten. Übrigens schreibt man „Vicor Farias“ „Víctor Farías“: man macht sich lustig über mich und gibt sich keine Mühe, fremde Namen richtig zu schreiben. Aus Verachtung vielleicht.
  6. Es handelt sich nicht um „meine“ Darstellung, sondern um die von Di Cesare, die hier von George Leaman nicht widersprochen wird. Sie behauptet nicht, dass Gadamer ein Gegner war, sondern, dass er nicht mitgewirkt und sein Extraordinariat wegen des Dozentenbundes verloren hat. Siehe auch Anne Christine Nagel. Das andere Document konnte ich nicht öffnen. Aber ja, es gibt ein „Fall Gadamer“, deshalb gibt es auch eine Apologetik. Jerry Z. Muller bezeichnet Gadamer als „anti-nazi“. Im Vergleich dazu ist „Regimefern“ moderat. Und Eberhard Schmidt wäre seit 1935 als „unbedingter Gegner des Nationalsozialismus" bekannt (Vgl. Stephan Wendehorst).
  7. Auf der Seite werden andere Namen wie Stein oder Fischer genannt, mit einer kleinen Biographie sogar. Problematisch ist aber die Auswahl, die willkürlich ist. Nicht „meine“ Taktik also.
  8. Die Formulierung ist nicht von mir und ich habe also keine Ahnung, von welcher „Taktik“ hier schon wieder die Rede ist. Ich dachte, der Satz wäre von Thomä: Handbuch S. 149. Nach Zaborowski (S. 362) habe das Dasein des deutschen Volkes und »sein eigenes Wesen« einen biologischen Sinn (er spricht von einer „Verschiebung von Heideggers »volklichem« Denken zu einem »völkischen« Denken“ nach der Rektoratsrede). Wenn der antisemitische Satz entfernt wird, sollte man dann diese Bewertungen erwähnen, sonst könnten andere Benutzer dies als Apologetik verstehen. Vorsicht, sie mögen auch daraus eine politische Einstellung ableiten.
  9. Die Bewertung Zimmermanns wird hier irreführend zitiert. BaneshN stellt nur den Satz heraus, der ihm gefällt.
  10. Die Aussage Zimmermanns über die „völkische Wissenschaft“ entspricht also seiner Gesamtdarstellung, die tatsächlich relativierend ist. Auch Pöggeler hat „Heideggers politisches Denken und Wissenschaftsverständnis von der faschistischen Wirklichkeit unterschieden“ (Stefan Knoche), indem er schrieb: „Wenn Heidegger also einmal den Ausdruck „völkische Wissenschaft" gebraucht hat, dann war das nicht bloße Adaption an einen verhängnisvollen Sprachgebrauch der Machthabenden; Heidegger suchte in der Tat die Philosophie wie die Dichtung oder die Kunst als „politisch" oder „völkisch", nämlich als Ausgestaltung der Wahrheit des Seins, wie sie in der Polis oder im Volk geschieht, zu denken. Gerade deshalb mußte er die Rede von der völkischen Wissenschaft schnell wieder aufgeben, da diese Rede die Pervertierung von Wissenschaft oder Kunst durch die äußere Anbindung an politische Zwecke meinte.“ Und Rainer Marten: „Die „völkische Wissenschaft", die Heidegger so entwirft, hat nicht die menschliche Lebenswelt und Lebensreproduktion im Sinn (von universeller Neugier ganz zu schweigen), sondern ist um die geistige Welt des wahren Wesens besorgt.“ Radloff, Bernhard: Heidegger and the question of national socialism. Disclosure and Gestalt. Toronto: UP 2007, S. 147. Dagegen Wilhelm Raimund Beyer: Vier Kritiken: Heidegger, Sartre, Adorno, Lukácz. Köln 1970, 18. Ergänzungsvorschlag (am Ende, das Zitat Adornos bezieht sich eher auf den Anruf an die Studenten. Das Foto ist mir egal, ich will nur nicht als NS-Propagandist beleidigt werden):

Heidegger, berichtete Karl Löwith, „liess die Freiburger Studenten geschlossen zum Wahlraum marschieren und dort en bloc ihre Jastimme zu Hitlers Entscheidung abgeben. (An andern Universitäten, wie in Marburg, konnte man noch mit Ja oder Nein wählen, obwohl die Wahl nur noch pro forma geheim war.)“[1] Die Leipziger-Rede wurde als „angewandte völkische Fundamentalontologie“ (Safranski) bezeichnet.[2] In philosophischer Hinsicht... „...Kampf ums Dasein zusammengeschlossen,“ wobei das Dasein nach ihm „freilich ein anderes als das der Nationalsozialisten“ wäre, und seine Rhetorik „nur dem äußeren Anschein nach Ähnlichkeiten mit den Sprüchen der braunen Machthaber“ hätte,[3] wie im Fall der sogenannten „völkischen Wissenschaft".[4] Das Wort „völkisch“ sei jedoch stark rassistisch gefärbt[5] und die von Heidegger erklärte „Urforderung allen Daseins, daß es sein eigenes Wesen behalte und rette“, wenigstens als Ausdruck eines „kulturellen Essentialismus“[6] oder „geistigen Rassismus“[7] zu verstehen.

  1. Karl Löwith: Mein Leben in Deutschland vor und nach 1933. Stuttgart 2007, S. 39
  2. Safranski S. 387.
  3. Hans Dieter Zimmermann, Martin und Fritz Heidegger: Philosophie und Fastnacht, München, 2005, S. 40f.
  4. Hans Dieter Zimmermann, Martin und Fritz Heidegger: Philosophie und Fastnacht, München, 2005, S. 42; Rainer Marten: Denkkunst: Kritik der Ontologie, S. 32; Pöggeler: Philosophie und Politik bei Heidegger, S. 27; Radloff, Bernhard: Heidegger and the question of national socialism. Disclosure and Gestalt. Toronto: UP 2007, S. 147.
  5. Emmanuel Faye S. 110.
  6. Sonia Sikka, »Heidegger and Race«, in Robert Bernasconi and Sybil Cook (Hrsg.): Race and Racism in Continental Philosophy (Bloomington, IN: Indiana University Press, 2003, S. 74-97, hier 87f.
  7. Dieter Thomä: Handbuch S. 149. Nach Zaborowski (S. 362) habe das Dasein des deutschen Volkes und „sein eigenes Wesen“ einen biologischen Sinn.

Filinthe (Diskussion) 19:33, 20. Jul. 2017 (CEST)Beantworten

Zunächst einmal meine Antwort zu Deinen Diskussionspunkten:

  1. Die ganze Tilitzki-Diskussion hat keinen Platz hier. Dann könnte man hier auch erörtern, warum Ernst Jünger der Partei nicht beigetreten ist. Das sind Nebenkriegsschauplätze, siehe unten.
  2. Zu den Kommentaren („die äußerste Kompromittierung, ja Prostituierung des Heideggerschen Denkens in der kruden Politik des Nationalsozialismus vollzogen hat“ = Hugo Ott: „Heidegger: Ein schwieriges Verhältnis zur Politik“. In: R. Margreiter/K. Leidlmair, Hrsg.: Heidegger. Technik - Ethik - Politik. Würzburg (1991) 215-228, hier 225); für Holger Zaborowski ist „[D]er Aufruf zur Wahl nichts anderes als ein Aufruf zur Wahl des Führers, ja, dies lässt sich noch weiter zuspitzen: Es handelt sich nämlich letztlich um einen Aufruf zum Führer und zur Unterordnung unter ihn.“ (Eine Frage von Irre und Schuld?“ Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Fischer, Frankfurt/M 2010, 364); BaneshN schlägt vor, diese in die Bibliographie aufzunehmen.
  3. Wir können hier an dieser Stelle doch nicht diskutieren, wie Heidegger seine Philosophie in eine nazistische Philosophie umgewandelt hat. Ich halte die Interpretation von Gehde für eine – wenn auch möglicherweise zutreffende) Spekulation. Außerdem wird hier eine Satzlogik produziert, die mit der Darstellung bei Thomä nun gar nichts zu tun hat. Thomä (550) zeigt, wie die nun verwendeten Begriffe im Widerspruch zu Sein und Zeit stehen und nicht eine Rückinterpretation von Sein und Zeit her. Der bei Thomä zentral diskutierte Begriff des Daseins fehlt im aktuellen WP-Text (und auch bei Gehde), weil er da nicht hin passt. Also: streichen.
  4. Dass der Versailler Vertrag eine breite Ablehnung in Deutschland hatte, ist eine historische Tatsache. Dies zum besonderen Motiv Heideggers, sich am Bekenntnis zu beteiligen, ist Geschichtsklitterung, genauso wie die höchst unzulässige Parallele zu der Erklärung des RjF. Dieser hat mitnichten ein Bekenntnis zu Adolf Hitler abgelegt oder dem NS-Staat gehuldigt. Ich habe leider die von Dir zitierte Ausgabe nicht zur Verfügung. In der Ausgabe Nr. 22 vom 24. Nov. 33 schreibt Ernst Fraenkel: „Die rassische Grundlage des deutschen politischen Lebens ist eine Tatsache geworden, mit der wir zu rechnen haben. Das muß, ohne daß wir zu der Problematik dieser Grundlage kritisch das Wort ergreifen wollen, für uns deutsche Juden der Ausgangspunkt einer neuen Lebensform in Deutschland sein. […] Wogegen wir aber unsere Stimme erheben, das ist der Standpunkt dass wir als deutsche Juden in die rassistische Kategorie der „Minderwertigkeit“ versetzt werden. Dagegen erheben wir die Stimme im Namen der Gerechtigkeit und der Erkenntnis der Wissenschaft.“ Und die Redaktion ergänzt: „Der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten wird aus der unbeirrten Denkart seiner Mitglieder heraus jedenfalls alles tun, um den Boden dafür freizuhalten, daß diese Auseinandersetzung letzten Endes zum Heile führt, daß mit dem deutschen Volke auch wir in Ehren auf dem auch mit unserem Blut verbundenen deutschen Boden leben können.“ Vor diesem Hintergrund den RjF in die Befürworter Hitlers und des NS-Regimes einzureihen ist mehr als perfide, das ist Fortsetzung des Rassismus, ob gewollt oder nicht. Und einem Herrn Fedier muss das bewusst gewesen sein. (Du darfst den Akzent gerne nachsetzen)
  5. das mit der Antwort habe ich schon gesehen. Trotzdem für den Textentwurf belanglos.
  6. zu Gadamer: Schade, dass der Link nicht mehr funktioniert. Als Ersatz die verkürzte Version. Wer seine Briefe mit HH unterzeichnete und sonstige angepasste Handlungen vollzog, um seine Karriere zu befördern, auch auf Kosten vertriebener Juden, war nicht „regimefern“.
  7. Sauerbruch bleibt ebenso wie Gadamer raus. Die haben mit Heideggers Rede und Auftritt beide nichts zu tun.
  8. Mit Taktik meine ich, dass Du mit fehlenden Nachweisen mich suchen lässt, um mich zu nerven. Thomä behandelt auf S. 149 später liegende Themen. Ihn hier heranzuziehen, ist also völlig fehl am Platz.
  9. Zimmermann distanziert Heidegger viel zu oft von den Nazis – hie Theorie – da Praxis. Das ist das Schema, mit dem gesagt wird, Heidegger war gar kein Nazi, sondern nur sondern nur ein verwirrter Professor. Das ist grundfalsch. Deshalb darf man die Charakterisierung Zimmermanns durchaus unabhängig von der Trennungsthese nennen. Bei Zimmermann (40) heißt es: „Auch Martin ging es ums Dasein, freilich ein anderes als das der Nationalsozialisten.“ Willst Du wirklich hier verkaufen, Heidegger sei kein Nationalsozialist gewesen? Wir sind hier gerade bei einer Rede, wo er mit Parteiabzeichen und Hitlerbärtchen auf der auf der Bühne in der ersten Reihe saß. An dieser Stelle über die beschönigende Trennungsthese zu reden, passt nicht. Das gehört wie bereits gesagt, bestenfalls in die Rezeption.
  10. siehe 9. Auch die weiter angeführten Stellen sind Rezeption. Man könnte bei dieser Argumentation fast zu der Auffassung kommen, Heidegger sei als Schreibtischtäter nicht verantwortlich dafür, dass er wie ein Standartenführer seine Universität umbauen wollte.

Zu Deinem Kasten komme ich später. Lutz Hartmann (Diskussion) 19:24, 24. Jul. 2017 (CEST)Beantworten

Bemerkungen zum Kasten. Ich versuche auf Deinen Ergänzungsvorschlag einzugehen. M.E. enthält er verwertbare Passagen, die man in den vorletzten Abschnitt von BanashN‘ Textentwurf einbauen kann. Wie das aussehen kann, siehst Du im nachfolgenden Kasten.

Das Eröffnungswort von Göpfert und die neun Reden wurden im Anschluss als das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler von 961 Gelehrten unterzeichnet[1], ein Bekenntnis zur Subordination der Wissenschaftler unter Adolf Hitler.[2] Heidegger, berichtete Karl Löwith, „liess die Freiburger Studenten geschlossen zum Wahlraum marschieren und dort en bloc ihre Jastimme zu Hitlers Entscheidung abgeben. (An andern Universitäten, wie in Marburg, konnte man noch mit Ja oder Nein wählen, obwohl die Wahl nur noch pro forma geheim war.)“[3] In philosophischer Hinsicht wird Heideggers Argumentation für den Austritt aus dem Völkerbund mitunter eher wohlmeinend als „auf die nationale Ebene gehobene These aus Sein und Zeit“ gedeutet „daß dem Sich-einlassen auf andere die Sicherung des Eigensten vorauszugehen habe“.[4] Safranski bezeichnet die Leipziger-Rede hingegen als „angewandte völkische Fundamentalontologie“[5] Heideggers politisches Engagement, so führte Theodor W. Adorno allgemein aus, „folgte aus einer Philosophie, die Sein und Führer identifiziert.“[6]

  1. Norbert Kapferer: Die Nazifizierung der Philosophie an der Universität Breslau, 1933-1945 . Lit, Münster 2001,S. 54; George Leaman: Heidegger im Kontext. Gesamtüberblick zum NS-Engagement der Universitätsphilosophen. Argument, Hamburg / Berlin 1993, S. 100.
  2. Holger Zaborowski: „Eine Frage von Irre und Schuld?“. Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Fischer, Frankfurt/M 2010, S. 364: „Es handelt sich nämlich letztlich um einen Aufruf zum Führer und zur Unterordnung unter ihn.“
  3. Karl Löwith: Mein Leben in Deutschland vor und nach 1933. Metzler, Stuttgart 2007, S. 39
  4. Dieter Thomä: Die Zeit des Selbst und die Zeit danach. Zur Kritik der Textgeschichte Martin Heideggers 1910-1976. Suhrkamp, Frankfurt/M 1990, S. 550
  5. Rüdiger Safranski: Ein Meister aus Deutschland: Heidegger und seine Zeit. (1994) 8. Aufl. Fischer, Frankfurt/M 2001, S. 387.
  6. Theodor W. Adorno: Eingriffe: Neun kritische Modelle. Suhrkamp, Frankfurt/M 1963, S. 464

Übernommen habe ich Löwith und Safranski. Nicht übernommen habe ich Deine Hinweise auf den „besonderen Begriff des Völkischen“ bei Heidegger. Die Darstellung ist allzu verkürzt und auch noch einseitig. Zum Begriff des Völkischen bei Heidegger siehe das Heidegger Handbuch, S. 121, 298 und 354 (hier ist Carl Schmitt für Heidegger nicht völkisch genug). Weggelassen habe ich r (was soll das sein?) sowie die Hinweise Heidegger Handbuch, S. 149 (dort geht es um die Vorlesung „Was ist Metaphysik“) und Zaborowskis (das bezieht sich auf die Tischrede). Da Dir das Zimmermann-Zitat so gar nicht schmeckt, habe ich es herausgenommen. Man kann es ja in die Bibliographie übernehmen. Lutz Hartmann (Diskussion) 14:43, 26. Jul. 2017 (CEST)Beantworten

Meine Zustimmung zu dem Synthetisierungs-Vorschlag von Lutz. Schönen Danke auch dafür.--BaneshN. (Diskussion) 14:50, 26. Jul. 2017 (CEST)Beantworten
Schade - mir schmeckte das Zimmermann-Zitat. Lutz - irgendwannmal ist die Grenze für faule Kompromisse erreicht.--KarlV 15:36, 26. Jul. 2017 (CEST)Beantworten
Ganz so faul ist der Kompromiss nicht. Bei Zimmermann findet man schon auch das, worauf Filinthe hinweist. Eine faire Darstellung ginge in etwa so:
Weitaus kritischer äußert sich Hans Dieter Zimmermann, der Herausgeber des Briefwechsels zwischen Martin und Fritz Heidegger: „Martin Heideggers Unerbittlichkeit im Denken des Daseins wird mit der nationalsozialistischen Unerbittlichkeit im Kampf ums Dasein zusammengeschlossen.“[1] Im gleichen Zug versucht Zimmermann jedoch eine Differenz zwischen Heidegger und „den Nationalsozialisten“ herzustellen: Dessen Rhetorik hätte „nur dem äußeren Anschein nach Ähnlichkeiten mit den Sprüchen der braunen Machthaber“ [2]
  1. Hans Dieter Zimmermann, Martin und Fritz Heidegger: Philosophie und Fastnacht, München, 2005, S. 41.
  2. Hans Dieter Zimmermann, Martin und Fritz Heidegger: Philosophie und Fastnacht, München, 2005, S. 40f.
  3. Wenn man das in den Artikel nimmt, kommen wir aber wieder dahin, dass wir zig Meinungen (siehe Filinthes Fußnoten) - der eine so, der andere so - in den Artikel aufnehmen müssen und dann verschwindet das eigentliche Thema wieder hinter einem Wust von mehr oder weniger qualifizierter Sekundärliteratur. Ich müsste vor allem nach einer Kommentierung der zweiten Hälfte von Zimmermann suchen (Heidegger versus Nazis), weil ich sie für krass einseitig halte. Heidegger war ein ideologischer Nazi, wenn auch die Praxis anders kam als er gewünscht hatte. In mancher Hinsicht war Heidegger viel radikaler als die Leute, die die Macht hatten. Aber das ist meine Meinung (=POV) Lutz Hartmann (Diskussion) 19:18, 26. Jul. 2017 (CEST)Beantworten
    Nachdem BaneshN der Ergänzung seines Textes zugestimmt hat, habe ich das nun in seinem Entwurf umgesetzt. Ich bin der Auffassung, dass der Vorschlag von BaneshN nun in den Artikel kann und bitte Benutzer:He3nry die Diskussion mit einer Rundfrage abzuschließen. Lutz Hartmann (Diskussion) 10:32, 27. Jul. 2017 (CEST)Beantworten
    1. Die Entfernung der Meinungen Pöggelers oder Mehrings wurden nicht kommentiert. Tilitzki ist nicht der Einzige, der das Versailles-Argument verwendet, sondern auch Safranski, Pöggeler oder sogar Faye und Weinberg, der Pöggeler zustimmt. Schon in der Hitler-Rede vom 17. Mai ist von Versailles die Rede. Es fehlt der Aufruf vom 10. November. Deshalb kommt dieser (unbelegte) Satz BaneshNs zu spät: „Auch Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund diente Heidegger zur Verherrlichung von Adolf Hitler“. Farías vertritt zwar diese Auffassung, aber „auch“ entspricht einer Bewertung. Das mit „Hitler als Gesetz“ und dem „Bekenntnis“ (4x!) muss nicht gleich Anfangs erwähnt werden, es sind Redundanzen. Textvorschlag mit besserer Chronologie: „Während seiner Amtszeit als Rektor hielt Heidegger Reden und verfasste Schriften, in denen er Adolf Hitler verherrlichte und zu dessen Unterstützung besonders im Rahmen des Austrittes Deutschlands aus dem Völkerbund aufrief. Am Tag nach dessen Rede dazu, am 18. Mai 1933, propagierte er den Entschluss in seiner Eigenschaft als Rektor, in das Universitätsstadion übertragen: [Zitat] So versuchte Heidegger, die Studenten, die Professoren und das ganze deutsche Volk dazu zu mobilisieren, sich Hitler anzuvertrauen.(Emmanuel Faye S. 110) Die einschlägige Texte im Überblick: ... - 10. November 1933: „Aufruf zur Wahl“ in der Freiburger Studentenzeitung. (GA 16, 188.) .... Die beiden universitätsinternen Texte, in denen Heidegger als Hitlers Laudator auftrat...“
    2. Niemand will „den RjF in die Befürworter Hitlers und des NS-Regimes einzureihen“, es geht nur um die breite Ablehnung des Versailles Vertrags, also um die Kontextualisierung, die hier besonders fehlt, obwohl sie in anderen Abschnitten als nötig erklärt wurde. Zu Gadamer: er wird als „anti-nazi“ bezeichnet und von Di Cesare verteidigt, insofern ist die Debatte offen.
    3. Fischer hat mit Heideggers Rede und Auftritt auch nichts zu tun, und wird jedoch hier (vom „Extremisten“ Farías) genannt.
    4. Thomä spricht ausdrücklich von der Leipziger-Rede (S. 149): „Am »Volk« wird nicht ein biologisches Privileg, sondern die Bereitschaft zur Hingabe an ein »Geschick« hervorgehoben. Darin erfüllt sich die Aufgabe, daß das deutsche Volk »sein eigenes Wesen beha`lte und rette« (10.11.33: GA 16, 188), und in diesem Zusammenhang stehen auch Heideggers markante Überlegungen zur privilegierten Rolle der »Deutschen«; die als Ausdruck eines »geistigen Rassismus« verstanden worden sind.“ Was der Ausdruck „kultureller Essentialismus“ bedeutet, wird sehr gut von Sonia Sikka erklärt. Das Zimmermann-Zitat mit Paraphrasierung schmeckt mir. Filinthe (Diskussion) 18:11, 27. Jul. 2017 (CEST)Beantworten

    Tach zusammen: Ich sehe einen "Fastkonsens". Wenn ich Filinthe richtig verstehe, gibt es unter 1. einen konkreten Satz, den man übernehmen oder ablehnen kann und unter 3. noch den Wunsch, den Satz mit Fischer zu streichen. Den habe ich sogar gefunden :-) und wenn man mal das Thema Kürze in Anschlag bringt erscheint der mir entbehrlich, da er nicht wirklich was zu H. beiträgt.
    Ich mache Euch mal darauf aufmerksam, dass ich die nächsten drei Wochen in Urlaub bin. Seit doch so nett und behalten Euren Konstruktivmodus bei! Schönen Sommer btw, --He3nry Disk. 10:00, 28. Jul. 2017 (CEST)Beantworten

    Es ist schon mühsam. Antwort mit neuer Nummerierung gem. Filinthe:

    1. Welche „Meinungen Pöggelers oder Mehrings“ würden für den Text eine sinnvolle Ergänzung bieten? Mit Sicherheit kann das auch in die Bibliographie. Der Hinweis auf Versailles gehört hier nicht her. Dass Heidegger der konservativen Revolution zuneigte, steht bereits am Anfang des Artikels. Der Austritt aus dem Völkerbund als Anlass für Heideggers Agitation ist bereits am Anfang dieses Abschnitts deutlich genannt. Dein Hinweis auf den Aufruf vom 10. November erscheint mir relevant. Du brauchst nicht fett zu schreiben. Ich kann lesen und muss nicht angeschrien werden. Ich habe den Text ergänzt und dabei stärker auf die Chronologie geachtet.
    2. Das Du in Hinblick auf den RjF insistierst halte ich für beschämend, aber auf für bezeichnend. Dass Gadamer ein geschickt agierender Nazi-Profiteuer war, kannst Du nicht aus der Welt schaffen.
    3. Fischer ist relevant, weil er mit seinem Freund Heidegger auf dem Nazi-Podium saß. Er kommunizierte mit Heidegger und agitierte gemeinsam mit ihm.
    4. Mit Deiner Quelle „Heidegger Handbuch, S. 149“ habe ich ein Problem. Ich habe nun einmal in meiner Ausgabe, die mit der 2. Aufl. die aktuelle ist, gesucht und bin auf S. 117 fündig geworden. (Dieter Thomä: Heidegger und der Nationalsozialismus. In: Ders. (Hrsg.): Heidegger –Handbuch, 2. Aufl. Metzler, Stuttgart 2013, 108-132, hier 117) Das kann man gerne wie auch Zimmermann (s.o.) in die Bibliographie übernehmen. Der Artikel sollte nicht durch eine Vielzahl von doxographischen Urteilen überlastet werden. „kultureller Essentialismus“ ist für mich ein schwammiger, schön färbender Begriff, für den man erst eine Begriffsklärung schreiben müsste. Er gehört gewiss nicht in den Artikel, trotz seines schönen Klangs, der alles Eigentliche übertönt.

    Auch ich bin im August für drei Wochen weg und wünsche He3nry einen schönen Urlaub. Für ich ist der Text fertig und kann von Benutzer:BaneshN. umgesetzt werden. Lutz Hartmann (Diskussion) 11:28, 28. Jul. 2017 (CEST)Beantworten

    Wenn der erste Kasten nun alles enthält, worüber abgestimmt werden soll, bin ich einverstanden. Auch KarlV ist noch im Urlaub. Wenn Lutz im August nicht da ist, auch der Moderator fehlt, dann sollten wir für diese Zeit wohl gleich besser eine Redaktionspause vereinbaren, das hat hier sonst wenig Zweck.--BaneshN. (Diskussion) 11:58, 28. Jul. 2017 (CEST)Beantworten
    1. Die Deutungen Pöggelers oder Mehrings sind umseitig zu lesen. Genauso wie Pöggeler findet Manfred Weinberg Heideggers Erklärung sinnvoll (Weinberg zitiert den Brief 1960 an Hermann Heimpel, GA16 569f.:„Das eigens gesperrte »ist« dagegen meint genau das, was in der Rektoratsrede sogleich im zweiten Satz gesagt wird und zwar nicht als eine Feststellung, sondern als Wink und Forderung: daß »zuförderst und jederzeit die Führer selbst Geführte sind« - geführt durch das Geschick und Gesetz der Geschichte.“ Der Satz braucht jedenfalls Kommentar, nicht nur „er erklärte Hitler zum Gesetz“, was eigentlich schon eine Bewertung enthält. Man könnte dann hinzufügen: Jedenfalls gilt dieser Satz als „die äußerste Kompromittierung“ des Heideggerschen Denkens.[Ott]
    2. Das mit Gadamer und dem RjF ist POV. Die lächerlichen Unterstellungen zwingen mich dazu, zu insistieren. Ich schäme mich sicherlich nicht darüber, dass ich Fachbücher zitiere. Dass die „Ablehnung des Versailler Vertrags und der darin enthaltenen Idee des Völkerbunds sich durch das ganze Weimarer Parteienspektrum ziehe“, ist eine Tatsache, die hier verschweigt wird. Der Austritt aus dem Völkerbund als Anlass für Heideggers Agitation ist nicht am Anfang des Abschnitts genannt, sondern erst nach dem Hitler-Gesetz und dem „Bekenntnis“. Das meine ich mit der Chronologie. Pöggeler zitiert in mehreren Büchern die sogenannte „Friedensrede“ Hitlers, die Heidegger in der Leipziger-Rede auch erwähnt, als Anlass für Heideggers Agitation. Vgl. Heidegger in seiner Zeit, S. 160: „Hitlers sogenannte Friedensrede vom [17.] Mai 1933, die das Programm Wilsons reklamierte, schien die Hoffnung zu bestätigen, daß der Kanzler der nationalen Koalition auch jene Punkte des nationalsozialistischen Parteiprogramms korrigieren könne“. Dazu auch Manfred Weinberg, „Hitlers Hände“ S. 307. Und zur „Friedensrede“: Bambach S. 86, Gregory Fried 180f. und Sonia Sikka, „Heidegger and race“ S. 87f.
    3. Dass Fischer und Heidegger enge Freunde waren, ist eine These Farías', die nicht wirklich belegt ist. Dass Fischer hier mit Heidegger „kommunizierte“ ist genauso unbelegt. Heidegger hat bestimmt mit anderen auch kommuniziert. Es geht also um eine allgemeine Kontextualisierung, die ich für nötig halte, wenn sie nicht willkürlich ist.
    4. Ich zitiere die erste Auflage des Buches Thomäs. Das mit dem „kulturellen Essentialismus“ soll irgendwann erklärt werden, es geht um die Frage des Rassismus. Filinthe (Diskussion) 10:58, 29. Jul. 2017 (CEST)Beantworten
    Die Mühseligkeit steigt aufgrund von Penetranz:
    1. Der Brief an Hempel ist eine schönfärberische Rückschau von Heidegger (noch krassen als das Spiegel-Interview), die Du hier gerne verbreiten möchtest. Das gehört nicht hierher, sondern in die Zeit nach dem Krieg. Dass Heidegger gelogen hat, um sich im besseren Lichte darzustellen, ist ja genügend dokumentiert. Zu Pöggeler und Mehring kann ich nur um Angabe von Inhalten bitten. Dabei muss klar werden, was dadurch im jetzigen Vorschlag zum neuen Artikeltext besser würde. Ich bin nicht Dein Suchknecht. „geführt durch das Geschick und Gesetz der Geschichte“: Es ist schon richtig, dass das Schicksal und die Geschichtlichkeit nach 1928 für Heidegger zu maßgeblichen Philosophemen wurden. Das kann man aber nicht hier in einem Nebensatz abhandeln und gehört auch nicht in einen Absatz über seine Beziehung zu Hitler. Da muss man den ganzen Strang über den Wandel vom Dasein, dessen Geworfenheit und Not zur Entscheidung(=Subjekt) hin zur Gemeinschaft und zum Geschick aufbereiten. Diese philosophische Betrachtung über „Heideggers Philosophie und der Nationalsozialismus“ ist bisher aber als Ganzes hier ausgeklammert worden. Maßgeblich wären etwa die Monographien von Franzen und Thomä.
    2. Das mit dem Verschweigen des Versailler Vertrages ist ein albernes Argument. Wir schreiben hier weder eine Historie des Weimarer Republik noch der NS-Zeit. Heidegger hat das Thema zu seiner Entlastung nach dem Krieg benutzt. Da sollte der ganze Salat seiner eigenen, verfälschten Darstellung seines Handelns auch aufgearbeitet werden. (also Kapitel 4, Basis z.B. Mehring)
    3. Fischer war befreundet, saß auf dem Podium und hielt wie Heidegger eine Rede. Also vergiss es.
    4. Wenn Du aus veralteten Auflagen zitierst, solltest Du das auch angeben. Anderes ist mindestens unhöflich. Inhaltlich: Thomä ist geeignet für die Bibliographie – wie bereits ausgeführt; im Artikel, der jetzt schon den Umfang eines Buches hat, nur Ablenkung von einer straffen Darstellung, verzichtbare Doxographie. Lutz Hartmann (Diskussion) 11:47, 31. Jul. 2017 (CEST)Beantworten

    @Markus Wolter, Anima, Machtjan X: bitte schaut noch einmal auf den Text und gebt ggf. Euer Einverständnis, dass He3nry den Text (nach seinem Urlaub) freigeben kann. Lutz Hartmann (Diskussion) 14:46, 3. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

    Ebenso KarlV, wenn er nächste Woche aus dem Urlaub kommt.--BaneshN. (Diskussion) 14:54, 3. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    Pro mit Dank an Lutz & BaneshN. Hut ab vor Euer beider Leistung hier! Herzliche Grüße --Machtjan X 16:57, 3. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    1. Dass Heidegger hier gelogen habe, schreiben weder Pöggeler noch Weinberg und ist also POV. Hier geht es sowieso nicht um Argumente von Heidegger selbst, sondern von Fachautoren. Weinberg S. 306f.: „Hitler ist für Heidegger sicher nicht der grosse Philosoph der Metaphysik-Vorlesung, sondern vielmehr ein vom volkhaften Geschick zum rechten Handeln Gezwungener[Fn mit Zitaten von Heidegger und Pöggeler] - und die Umlenkung der Bewegung in andere geistige Bahnen weniger der Anspruch, seinerseits den Führer führen zu wollen, als vielmehr die Verkennung Hitlers als ungebildetes ,Medium' der Wandlung der herrschenden Selbstverständlichkeit. (...) Dass es sich dabei im übrigen nicht um eine nachträgliche Rechtfertigung handelt, zeigt unter anderem ein Brief an seinen Bruder vom Mai 1933, in dem er diesem anrät, „die ganze Bewegung nicht von unten her [zu] betrachten, sondern vom Führer aus und seinen grossen Zielen.“" Dieses Urteil ist also verbreitet und soll erwähnt werden. Ich persönlich „möchte“ nichts „gerne verbreiten“, ich stelle nur fest, dass der Satz hier nicht mehr kommentiert wird, obwohl Forscher darüber diskutieren. Dafür wird der Satz selbst 2 Mal zitiert, wozu? Das mit dem „Bekenntnis“ wird immer noch mehrmals erwähnt. Die Chronologie wird auch nicht beachtet.
    2. „Wir schreiben hier weder eine Historie des (sic) Weimarer Republik noch der NS-Zeit“: im Abschnitt „Rektorat“ ist jetzt eine lange Geschichte der Gleichhaltung in Baden zu lesen. Aber hier gibt es keinen Platz mehr? Widersprüchlich. Der Satz: „Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund diente Heidegger zur Verherrlichung von Adolf Hitler“ sollte mindestens der erste Satz sein, auch wenn er schon POV enthält. Die kleine Einleitung und die Liste davor sind eigentlich überflüssig = Redundanzen.
    3. „Fischer war befreundet.. also vergiss es“ ist auch POV. Beleg? Inwiefern waren sie befreundet? So eng wie mit Jaspers, dessen Namen jedoch nicht erwähnt werden darf? Und wann genau haben sie denn kommuniziert? Was haben sie gesagt? Es sind Spekulationen, die zwar nicht uninteressant sind, aber Fischer war nicht der einzige, der auf dem Podium saß. Warum hätte Heidegger mit Eberhard Schmidt nicht kommuniziert, der nach 1935 zu einem „unbedingten Gegner des Nationalsozialismus" wurde? Dies wird verschwiegen, obwohl genauso spekulativ. Die Kontextualisierung ist also willkürlich.
    4. Eine veraltete Auflage zu zitieren ist nichts Unhöfliches. „Ich bin nicht dein Suchknecht“ ist unhöflich. Der Artikel ist zu lang, weil er jetzt nutzlose Abschnitte enthält, lange parteiische Kontextualisierungen und unzählige Redundanzen, wie die ersten Sätze in diesem Textvorschlag. Warum sind sie immer noch da, wenn es an Platz fehlt? Dieses Argument ist also nur ein Vorwand, um unbeliebte Fakten und Forschermeinungen zu verschweigen. Der Abschnitt „Eugen Fischer“ besteht zB nur aus doxographischen Urteilen. Es gibt die guten Forscher, wie Farías und Wolin, die die „Forschung“ selbst angeblich verkörpern, und die böse, die „sich irren“ und „eliminiert“ werden sollen, wie hier Tilitzki oder Pöggeler. Filinthe (Diskussion) 21:03, 3. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    Mit Verlaub, das ist jetzt wirklich nur noch Geschwätz, das sich zu Teilen noch nicht einmal auf den Artikel bezieht. Lutz Hartmann (Diskussion) 09:35, 4. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    Bitte genauer lesen und kommentieren (ohne POV). Warum denn ist der Kommentar Weinbergs ein „Geschwätz“? Eine Erklärung wäre angebracht (bzw. höflich). Weinberg wird schon im Artikel zitiert und gehört also anscheinend zu den respektablen Forschern - wie auch Mehring, der Ott kritisiert und dann schreibt: „Der Text ist gar kein unzweideutiges „Bekenntnis zum ,Führer' Adolf Hitler", wie Bernd Martin den Aufruf überschreibt.“ Warum wird dieses Urteil verschwiegen? Ergänzungsvorschlag:

    ... Von nun an fordert jedwedes Ding Entscheidung und alles Tun Verantwortung.“ Ob der Text zweideutig ist und Hitler für Heidegger als ein „vom volkhaften Geschick zum rechten Handeln Gezwungener“[1] erschien, wird in der Forschung diskutiert.[2]

    1. Manfred Weinberg: Hitlers Hände. Heidegger und die Euthanasie. In: Ulrich Bröckling und andere (Hrsg.): Disziplinen des Lebens. Narr Francke Attempto, 2004, S. 306. Siehe auch Peter Trawny: Martin Heidegger, Frankfurt am Main 2003 S. 74: „Das ‚Geschick‘ Deutschlands“ werde 1933 für Heidegger zur „einzigen Autorität“.
    2. Vgl. hierzu Otto Pöggeler: Philosophie und Nationalsozialismus – am Beispiel Heideggers. Opladen 1990, S. 13-37, hier 27. Zitiert nach Manfred Weinberg: Hitlers Hände. Heidegger und die Euthanasie. In: Ulrich Bröckling und andere (Hrsg.): Disziplinen des Lebens. Narr Francke Attempto, 2004, S. 307; Reinhard Mehring: Heideggers Überlieferungsgeschick: eine dionysische Selbstinszenierung. Würzburg 1992, K&N, S. 81: „Der Text ist gar kein unzweideutiges „Bekenntnis zum ,Führer' Adolf Hitler", wie Bernd Martin den Aufruf überschreibt.“ Karl-Georg Weber: Selbstbild und Täuschung. Politisches Werben zwischen Beeinflussung und Manipulation, Pfaffenweiler: Centaurus 1996 (Soziologische Studien 18), S. 173; Hassan Givsan, Eine bestürzende Geschichte: Warum Philosophen sich durch den ,Fall Heidegger' korrumpieren lassen, Würzburg 1998, S. 57ff.; Florian Grosser: Revolution denken: Heidegger und das Politische 1919 bis 1969. Beck, München 2011, S. 170; Alfred Denker: Unterwegs in Sein und Zeit. 2011, Stuttgart, Klett-Cotta, S. 67; Richard Wolin: The Politics of Being: The Political Thought of Martin Heidegger, 2016, S. 106; Tracy B. Strong: „On Relevant Events, Then and Now“ in: Ingo Farin and Jeff Malpas (Hrsg.), Reading Heidegger's Black Notebooks 1931-1941, MIT Press, 2016, S. 223-238, hier 225f.
    Ich habe auch vorgeschlagen, die kleine Einleitung, die nur aus Redundanzen besteht, zusammen mit der Liste der Texten, die sowieso zitiert werden, zu entfernen. Und nach Belege gefragt. Der Satz: „Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund diente Heidegger zur Verherrlichung von Adolf Hitler“ ist unbelegt, enthält POV und sollte eigentlich entfernt werden. Gekürzter Anfang mit besserer Chronologie:
    Während seiner Amtszeit als Rektor hielt Heidegger Reden und verfasste Schriften, in denen er Adolf Hitler verherrlichte und zu dessen Unterstützung aufrief. Am Tag nach dessen Rede zum Austritt aus dem Völkerbund, am 18. Mai 1933, propagierte er... Die universitätsinternen Texte... Filinthe (Diskussion) 00:53, 5. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    Kontra Der Vorschlag ist kaum mehr als Schikane - das Wesentliche dazu hat Lutz ausführlich und mit beneidenswerter Geduld dargelegt - MachtjanX hat ebenfalls dem ersten Vorschlag zugestimmt. Auch wenn es aufwendig ist, bitte ich auch @Anima: darum, sich die Vorschläge in den Kästen hier durchzulesen und sie, wenn sie Zeit hat, zu kommentieren. KarlV morse ich jetzt nicht an, weil er im Urlaub ist und ich ihn deshalb nicht stören will.--BaneshN. (Diskussion) 21:41, 7. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    „Der Vorschlag ist kaum mehr als Schikane“ ist keine Argumentation, ein Bot hätte dies schreiben können, während hier Fachautoren wie Weinberg und Mehring zitiert werden. Man verwechselt hier gerne „Schikane“ und „Präzision“. Warum schikanieren denn die Fachautoren? oder warum irren sie sich? Das Urteil: „Der Text ist gar kein unzweideutiges „Bekenntnis zum ,Führer' Adolf Hitler"“ im Kapitel „zur Verherrlichung von Hitler“ zu verschweigen, braucht mindestens eine Rechtfertigung. Filinthe (Diskussion) 07:40, 9. Aug. 2017 (CEST) Ref. im Kasten hinzugefügt: Peter Trawny: Martin Heidegger, Frankfurt am Main 2003, S. 74: „Das ‚Geschick‘ Deutschlands“ werde 1933 für Heidegger zur „einzigen Autorität“. Ich freue mich im Voraus über kritische Kommentaren zu meinen 2 Textvorschlägen - auch von Lutz, der sie (anders als von BaneshN behauptet) noch nicht erörtert hat. Filinthe (Diskussion) 15:25, 18. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

    Ich habe mir erlaubt, die Fußnoten aus Filinthes Vorschlag in den Text von BaneshN einzubinden. Damit ist das Ganze jetzt aus meiner Sicht abzuschließen. @Benutzer:He3nry: ich bitte um Vollzug. Lutz Hartmann (Diskussion) 20:40, 30. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

    Habe ich mir gerade durchgelesen: Einverstanden. (Irgendwie sieht das Schriftbild hier anders aus als sonst). Die diversen Zitate, die in den Fn versammelt sind, eignen sich vorzüglich, um auf der Biblio gelistet zu werden. Wenn ich dazu komme, kann ich das in den nächsten Tagen ja machen.--BaneshN. (Diskussion) 20:56, 30. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    Sommerpause beendet, bin mit der jetzigen Fassung einverstanden und danke den aktiv Beteiligten. Grüße in die Runde --Anima (Diskussion) 21:14, 30. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

    Pro --Machtjan X 21:25, 30. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

    Das ist offenkundig ausreichend den Meinungen aller angepasst und ausdiskutiert, fertig. Den Übertrag in den Artikel überlasse ich den Spezialisten. Danke, --He3nry Disk. 05:54, 31. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

    Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --He3nry Disk. 05:54, 31. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    Warum wird in der Fußnote nur Ott wörtlich zitiert und nicht Andere? Es fehlt übrigens: Hugo Ott: „Heidegger: Ein schwieriges Verhältnis zur Politik“. In: R. Margreiter/K. Leidlmair, Hrsg.: Heidegger. Technik - Ethik - Politik. Würzburg (1991) 215-228, hier 225. Filinthe (Diskussion) 10:31, 31. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

    „Rücktritt“ - Kritik

    Version der umstrittenen Primärquelle zugrundelegt

    Selbstverständlich wird hier zunächst Heideggers Sicht mitsamt den umstrittenen Zeitangaben zugrunde gelegt, und dann erfahren wir, dass Heideggers Versuch, die Universität im Sinn des Führerprinzips umzugestalten eine „Reformpolitik" war. Heil. Gegen diese „Reformpolitik des Rektors“ hatte sich eine „harte Opposition“ ergeben - offenbar haben Heideggers Kritiker nicht begriffen, was Reformen sind. Nach solchen hier üblichen rosa gefärbten NS-Schweinchen dann die üblichen Fehler oder Fragwürdigkeiten: jedenfalls missverständlich - Lampes Dienstaufsichtsbeschwerde richtete sich nicht gegen Heidegger. Dann: „Zwei Tage später, am 14. April 1934, machte Heidegger seinen Rücktritt zum Sommersemester öffentlich, obwohl er anfangs einverstanden war, bis zur Nominierung eines Nachfolgers zu warten.“ Heidegger machte seinen Rücktritt nicht am 14. April 1934 „öffentlich“ (wo? wie?), im Gegenteil, er hielt ihn „geheim“ (Ott, S. 236), so dass nur Wacker davon wußte, der anordnete, es geheimzuhalten, weil er noch keinen Nachfolger hatte. Auch der Nebensatz ist ungenau, denn Heidegger war nicht „anfangs einverstanden“ und dann aber nicht mehr, sondern er hielt sich an Wackers Weisung, informierte aber wegen der Sache mit Lampe am 23. April die Dekane und den Kanzler. Die Darstellung hier ist offensichtlich aus einer oberflächlichen und dadurch fehlerhaften Lektüre des Nachworts von H. Heidegger entstanden, GA,16, S. 836. Die dortige Version ist zudem selbstverständlich nicht wissenschaftlich repräsentativ: Die von H. Heidegger nur repetierte Darstellung seines Vaters ist, was die erste Ankündigung des Rücktritts betrifft, unbelegt und wird erheblich angezweifelt - es fällt z.B. sofort auf, dass er es unterlässt, Wackers Schreiben vom 12. April zu erwähnen, das die dortige Version im Grunde schon widerlegt (zur Wertigkeit des Schreibens vom 12. April: Ott, S. 235).

    Am Rand: Dort setzt H. Heidegger Nicht-NSDAP-Mitglieder mit „Nicht-Nationalsozialisten“ gleich, was im Umkehrschluss bezüglich seines Vaters sehr aufschlussreich ist. Ansonsten wäre der Satz kaum zu halten, da der spätere Angehörige des Widerstandes Erik Wolf zwar nicht NSDAP-Mitglied war, zu jener Zeit aber „glühend“ nationalsozialistisch war, eher wegen Heidegger, nationalsozialistisch und rassistisch, was sich erst nach der Zeit mit Heidegger änderte. 1934 schrieb Wolf die Abhandlung Das Rechtsideal des Nationalsozialistischen Staates, Auszug zit. n. Erik Wolf: "Zu den nichtarischen Volksgästen, denen keine Rechtsstandschaft zukommt, gehören rassisch Fremdstämmige und Ausländer.“

    Kern „gehorsamer als Heidegger“

    Dann umseitig dieses: Heideggers Nachfolger würde sich, das war die Erwartung, „gehorsamer den Nationalsozialisten fügen“. Wer hatte denn diese Erwartung? Und woher wissen wir das? Bei welcher Gelegenheit soll Heidegger nicht „gehorsam“ genug gewesen sein? Wie Ott und Zaborowski erörtern, fiel der Rücktritt gerade in die Zeit, als Heidegger damit beschäftigt war, Baumgarten zu diffamieren und Staudinger zu denunzieren. Nicht gehorsam genug? Heidegger war so brachial damit, die Führerverfassung durchzusetzen, dass das Kollegium aufbegehrte. Und „Der Alemanne hob im Bericht des neuen Rektors ausdrücklich hervor, der Karlsruher Hochschulreferent habe Alt-Rektor Heidegger gedankt für die 'Durchdringung der Hochschule mit nationalsozialistischem Geist'", Ott, S. 239. Siehe dazu auch GA 16, 836, den Link oben. Klingt nicht nach mangelndem Gehorsam. Wenn Heidegger als weniger gehorsam galt als Kern, warum wurde dann noch 1935 darüber nachgedacht, ihm das Dekanat der Philosophischen Fakultät anzubieten? Wer hat das also gesagt?

    (Heidegger Dekanat angeboten: Hachmeister, 252)

    Es ließe sich evtl. faseln, dass Wackers Worte und der entsprechende Bericht im Alemannen nur die übliche Dankesrhetorik gewesen wären. Doch am 2. Oktober 1933 hatte “der Kultusminister an Heidegger (...) geschrieben“ er sei der „Garant für 'die Erfassung der Universität im Sinne der nationalsozialistischen Weltanschauung'“. Womit sich die Frage nun etwas nachhaltiger stellt: Woher kommt der Satz, dass von Kern erwartet wurde, er werde sich „gehorsamer den Nationalsozialisten fügen“?

    (Brief von Wacker an Heidegger, Ott, S. 237)

    Zu diesem Edit haben wir hier zunächst einmal einen Gastredakteur, der davon gar nichts wußte, den ich aber inzwischen informiert habe und den wir herzlich hier begrüßen. Außerdem haben wir einen Kopisten, der also ganz legal handelte, anders als ein Plagiator. Flominator schrieb am 28. Mai 2012 auf der Seite Eduard Kern:

    „Im April 1934 wurde Kern gebeten, das Amt des Universitäts-Rektors zu übernehmen, nachdem das Vorhaben gescheitert war, Freiburger Professoren wie Hans Mortensen zum Rektor zu machen, die dem Nationalsozialismus näher standen, als der liberale und betont rechtstaatliche Kern.[1] Ein weiterer Grund für seine Ernennung war die Erwartung, dass sich Kern gehorsamer den Nationalsozialisten fügen würde, als sein Vorgänger Martin Heidegger. In seiner Antrittsrede am 29. Mai 1934 sprach Kern davon, die Studenten zu guten Deutschen erziehen, die Universität näher an das Volk binden und das Leistungsprinzip in den Mittelpunkt stellen zu wollen. Gleichzeitig versuchte er, die Wertvorstellungen des Kaiserreichs mit denen des Nationalsozialismus zu verbinden, da der Großteil der Professoren eher wie Kern nationalistisch eingestellt waren.“

    Es ist kein Quellennachweis für die Aussage zu finden, Kern werde „gehorsamer“ im Sinne des NS sein. Gleich wird aber eine Fn für den letzten Absatz erscheinen, nach „eingestellt waren“. Umseitig wurde am 23. März 2015 eingefügt:

    „Mit dem Juristen Eduard Kern wurde ein Nachfolger ernannt, nachdem das Vorhaben gescheitert war, Freiburger Professoren wie Hans Mortensen zum Rektor zu machen, die dem Nationalsozialismus näher standen als der liberale und betont rechtsstaatliche Kern.[420] Ein weiterer Grund für seine Ernennung war die Erwartung, dass sich Kern gehorsamer den Nationalsozialisten fügen würde als sein Vorgänger. In seiner Antrittsrede sprach Kern davon, die Studenten zu guten Deutschen erziehen, die Universität näher an das Volk binden und das Leistungsprinzip in den Mittelpunkt stellen zu wollen. Gleichzeitig versuchte er, die Wertvorstellungen des Kaiserreichs mit denen des Nationalsozialismus zu verbinden, da der Großteil der Professoren eher wie Kern nationalistisch eingestellt war.[421]“

    Die Fn 1 (420) ist im Original wie in unserer Kopie dieselbe, doch die Fn 2 (421=Grün, 284 f.) verschiebt sich um zwei längere Sätze und damit von einer Aussage her, die erst den Zeitraum nach dem 1. April 1935 betrifft. Es heißt auf der Kern-Seite:

    Anschluss oben: „Er ließ sich während des Rektorats nicht jeden Vorstoß der Nationalsozialisten gefallen und focht mehrere Konflikte mit ihren Organisationen aus, darunter die Junglehrerschaft, eine Unterorganisation des NS-Lehrerbunds sowie die Deutsche Studentenschaft. Trotz der am 1. April 1935 erlassenen Richtlinien zur Vereinheitlichung der Hochschulverwaltung gelang es Kern, seine anfangs abgelehnten Vorschläge für Dekanate und Prorektorrate durchzusetzen.[2]“

    Dafür ist Grün, 284 f. die Referenz, hier ist sie es aber für den Kern-gehorsamer-als-Heidegger-Absatz, weil das weitere bei der Kopiererei weggelassen wurde, auch eine Quelle für den Absatz dafür aber nötig war - dann wurde eben diese kopiert.

    Soviel erstmal zur Arbeitsweise unseres Kopisten: wo immer er etwas findet, was Heidegger vom Vorwurf des Nationalsozialismus entlastet, kopiert er es und fügt es irgendwo hier ein. Auch darum ist die Seite so ein zusammengestückeltes Chaos: copy and pfusch (und da nützt es auch nichts, so etwas immer nachzuplappern, es ist, im Gegenteil, wieder kopistisch).

    In dem kopierten Absatz, der sich irgendwie und irgendwo auf irgendeine nicht zitierte und nicht klar benannte Stelle von Grün bezieht, wird die Aussage, von Kern habe irgendjemand erwartet, dass er „gehorsamer“ sein werde als Heidegger, ja immer fraglicher: Warum wollte man dann „Professoren wie Hans Mortensen (...), die dem Nationalsozialismus näher standen als der liberale und betont rechtsstaatliche Kern“? Von dem „betont rechtstaatlichen Kern“ erwartete man, dass er sich “gehorsamer den Nationalsozialisten fügen“ werde als Heidegger? Wer erwartete das denn nun? Dafür gibt es doch sicher einen guten Beleg, ein Dokument, ein Zitat, ein Schreiben, einen Aktenvermerk, eine Notiz, ein Memo. Denn es ist doch interessant zu wissen, dass jemand, wenn es auch dunkel ist, wer, von Kern mehr Gehorsam erwartete, obwohl der noch nicht einmal Mitglied der NSDAP war. (Auch nicht der SS oder der SA, aber immerhin mal des „Stahlhelms“, naja; siehe Quelle unten, Kersting). Kaum zu glauben, dass Grün und nicht Flominator da diesen Satz gesagt haben soll, und warum wird Grün sonst nicht einfach mit Seitenangabe zitiert? Wie es sich hier im Moment darstellt, war das eine recht großzügige Pharaphrasierung unseres neuen Gastredakteurs Flominator, der wahrscheinlich nie einen Edit auf unserer Seite getätigt hat, sondern durch geneigten Eifer und bloße kopistische Kompetenz hierher fand. So etwas gehört natürlich überprüft und mit anderen Quellen gewichtet wie der unten zitierten von B. Martin zu Heideggers nationalsozialistischer Hochschulpolitik und Otts Verweis auf die Schreiben von Wacker etc. etc. Das passiert hier aber nicht: wenn es schon eine Formulierung zugunsten von Heidegger gibt, dann wird das eben kopiert und eingefügt, mit versetztem Quellenverweis, ach, das merkt doch niemand.

    Es wird allenfalls davon gesprochen, dass Kern für „Ruhe und Ordnung“ sorgen sollte, was die Sache wohl trifft: C. Kersting, Pädagogik im Nachkriegsdeutschland, S. 288 f..

    Auch die Antrittsrede von Kern, dass er Kaiserreich mit NS verbinden sollte etc. hat hier nur die Funktion zu sagen: Kern war der Taktierende im Sinne der Nazis, nicht Heidegger. Deswegen hat unser Kopist das noch mitkopiert, obwohl es nur auf die Kern-Seite gehört - warum sollte die Antrittsrede von Kern hier sonst interessieren? Wir haben ja auch von Möllendorffs Antrittsrede nicht erwähnt, warum sollten wir.

    Baeumler-Heidegger-Krieck

    Die Angelegenheit Baeumler-Heidegger-Krieck und Jaensch-Gutachten habe ich hier nur erwähnt, sie wird im neu einzurichtenden Kapitel über die Rassismus-Frage (dann Kapitel 3) ausführlicher behandelt, dann können wir hier auch ein „s.u.“ einfügen.

    Ritter-Zitat

    Das Ritter-Zitat habe ich in die Fn gesetzt - es ist ja zunächst nicht mehr, als ein überliefertes Zitat, und wenn man es als solches anerkennt, dann ist es eine Primärquelle; Ritters Räuber-Theorie dazu wird dann im jetzigen Kapitel 4 noch ausführlicher erörtert (der Text dazu ist schon fertig, aber es gehört hier nicht hin). Die Theorie, dass Heidegger wegen Kriecks Ernennung zurückgetreten ist, findet sich nicht in Tatsachen und Gedanken (obwohl er leicht auf GA 16, 385 hätte Bezug nehmen können), nicht im Spiegel-Gespräch (nichts davon, GA 16, 663) und nicht im Märchenbrief von 1960 (an Hempel - da ist übrigens nur noch vom Vorgänger von Möllendorff als Anlass des Rücktritts die Rede, nicht mehr von Wolf wie in Wackers Brief vom 12. April) - auch die hier genannten Forscher nehmen das nicht auf, und das sind ja eine ganze Menge. Somit habe ich es dabei belassen, es zu notieren.

    Ich meine aber, auch das sollte noch einmal überdacht werden - denn Krieck wurde genau drei Jahre später, im April 1937, zum Rektor der Uni Heidelberg ernannt, Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus, S. 20 f. und Liste der Kanzler und Rektoren der Universität Heidelberg - wie im übrigen auch Anmerkung 32 in Gerhard Ritter: Selbstzeugnis 3. Die Universität Freiburg im Hitlerreich. Persönliche Eindrücke und Erfahrungen.In: Eckhard Wirbelauer (Hrsg.): Die Freiburger Philosophische Fakultät 1920–1960. Mitglieder – Strukturen – Vernetzungen. Freiburg und München 2006, S. 782. Demnach hat Ritter entweder Kriecks Berufung zum Ordinarius mit seiner Ernennung zum Rektor verwechselt (bei so'm Gespräch trinkt man ja auch gern ma'n Schnäpschen oder zwei) und dann fragt sich aber, wie überzeugend es ist, dass Heidegger wegen Kriecks Berufung zum Professor in Heidelberg zurücktrat, wenn Krieck doch vorher schon Rektor in Frankfurt war. Oder, das ist die zweite Möglicheit, Heidegger verfügte über seherische Fähigkeiten...

    Zu Heideggers griechischen Idealen und dem SA-Hochschulamt

    Wenn „er“ im April 1934 „erleben mußte“, dass seine „von griechischen Idealen“ geprägte Sicht der Einheit von Geist und Körper vom SA-Hochschulamt pervertiert wurde und „er“ schon im Februar 1934 seinen Rücktritt erklärte, dann kann das erste wohl für das zweite nicht entscheidend gewesen sein, Logik, Grundschule. Diese Sicht wird auch wieder als WP-Faktum gegeben - hier wäre das Zitat von B. Martin nötig, und da zeigt sich, dass er es so nicht gesagt haben kann - er hat es auch so nicht gesagt. Denn am 3. April 1934, Erlass 6313, wurde die sportliche Ausbildung in Baden dem Institut für Leibesübungen unterstellt - wie zuvor schon am 28. Dezember 1933 in Preußen (UAF XIV/1-42 Erlass des Preußischen Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, 28. Dezember 1933) - s. auch unten Uni Hannover - und gerade nicht mehr dem SA-Hochschulamt, dem die „dienstliche und paramilitärische Unterweisung“ vorbehalten blieb, wie sich bei demselben B. Martin in der Studie Die Universität Freiburg im Breisgau im Jahr 1933 nachlesen lässt, in Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, 136 (1988), S. 458 f. m. Anm. 89. Und so auch in der umseitig zitierten Fn, auf derselben Seite 35: „Die selbstherrliche Verfügungsgewalt der SA über die männlichen Studenten wurde in Baden (...) erst beendet, als im April 1934 die sportliche Pflichtausübung dem zuständigen Institut für Leibesübungen übertragen wurde und allmählich wieder Ruhe in den Hochschulbetrieb einkehrte.“ Woraufhin der umseitig nicht als Zitat gekennzeichnete Satz folgt. Warum wird also die vorhergehende Information über das Ende der SA-Verfügungsgewalt nicht nur herausgenommen, sondern verdreht? Auch bei dem schließlich umseitig zitierten Satz wird das SA-Hochschulamt eingesetzt, obwohl es sich im Original nicht findet: „Heidegger hatte auch in diesem Bereich der sportlichen Ertüchtigung erleben müssen, dass seine eher den griechischen Idealen verhafteten Vorstellungen einer Einheit von Körper und Geist [Einfügung Wiki: durch das SA-Hochschulamt - Original gestrichen: durch die Nationalsozialisten] einseitig zugunsten einer [ohne Hinweis gestrichen: ungeistigen,] rein körperlichen Ausbildung pervertiert wurden.[429] “

    B. Martin, etwas mehr im Klartext, Die Universität Freiburg im Breisgau im Jahr 1933: „Obgleich propagandistischer Wegbereiter studentischer Wehrertüchtigung, hatte Heidegger erleben müssen, wie seine Vorstellungen im Sinne der Nationalsozialisten entstellt wurden und die Entwicklung einfach über ihn, den ersten deutschen Führer-Rektor, hinwegging“. Und zwar mit dem Institut für Leibesübungen. Die pflichtmäßige Teilnahme an SA-sportlicher Ausbildung und Arbeitsdienst hatte Heidegger dagegen selbst im Sommersemester 1933 umgesetzt, Seidler, S. 328, der mit der Anordnung von Röhm vom 2. Dezember 1933 sicher noch zufrieden war, Dissertation zum Thema, S. 149: „Der neue Staat verlange ein widerstandsfähiges, hartes Geschlecht. Neben der weltanschaulichen Schulung des Geistes solle eine kämpferische Schulung des Leibes durch einfache, nützliche und natürliche Körperübungen gefordert werden.“

    Auch Röhm, wie Heidegger, betont noch den Geist, so exklusiv griechisch ist das nicht, aber gut. Etwas anschaulicher in dieser Quelle der Uni Hannover, S. 25:

    “Am 28. Dezember 1933 erfolgte die offizielle Abgrenzung der Arbeitsgebiete der Institute für Leibesübungen und der SA­ Hochschulämter. Da eine Ab­grenzung in der Praxis jedoch kaum möglich war, galt fol­gende Regelung: 'Übungen, die im Sportanzug betrieben werden, fallen unter die Zu­ständigkeit des Instituts für Leibesübungen; Übungen, die im SA­-Dienstanzug bzw. Marschanzug betrieben werden, unter die Zuständigkeit des SA­-Hochschulamts.'“ Letzteres entspricht so in etwa dem Marsch nach Todtnauberg - dem galt Heideggers Unmut gerade nicht, so dass hier eine Verfälschung stattfand: als die SA nicht mehr dafür zuständig war, begann Heideggers Enttäuschung bezüglich der Einheit von Geist und Körper, so.

    Als Prinzip der apologetischen Methode lässt sich dieses festhalten: suche Zitate oder Zitatfetzen, die deiner Sicht entsprechen, nehme sie aus dem Kontext heraus, lasse die Markierung als Zitat weg und gib' vor, es wäre ein Faktum.

    Wenn Heidegger ausschließlich mit falsifizierenden Mitteln von der braunen Jauche reingewaschen werden kann, dann zeigt das, wie tief er doch darin versunken war. Denn auch B. Martin sagt nicht, dass Heideggers Rücktritt durch die Einführung des Instituts für Leibesübungen am 3. April 1934 zu begründen ist, somit ist das Zitat nicht nur falsch wiedergegeben, es erfüllt auch das Prinzip: deerrare a proposito.

    „Vieles gebessert“' und „Freiburger Nationalsozialismus“

    Dann kommt hier der Satz: „Ende Mai 1934 schrieb Walter Eucken in einem Brief, es habe sich inzwischen „vieles gebessert, seitdem Heidegger und seine Clique aus der Führung der Universität ausgeschieden sind.“

    Eucken war später im Freiburger Widerstand und seit der ersten, durch sein Drängen erwirkten Senatssitzung war Euckens Widerstand gegen Heidegger einer gegen das Führerprinzip - Eucken war der „eigentliche Widerpart und Herausforderer des die nationalsozialistische Hochschulpolitik vorantreibenden Rektors“ Heidegger - (Bernd Martin: Martin Heidegger und der Nationalsozialismus - der historische Rahmen. In: Martin Heidegger und das 'Dritte Reich'. Ein Kompendium, Darmstadt 1989, S. 14–50, hier S. 26), und das sollten wir den Lesern an dieser Stelle doch vermitteln, denn bei dem Gerede darüber, dass Heidegger als Nationalsozialist nicht „gehorsam“ genug war, muss man das sonst missverstehen, was wohl der Sinn der Sache war - „vieles gebessert“ heißt: seit Heideggers Abgang weniger führerprinziplich diktatorisch. Mit Bernd Martin gesagt: „Ritter und auch Eucken zeigten sich erleichtert über den Rücktritt Heideggers vom Führeramt.“

    Da niemand weiß, was der „Freiburger Nationalsozialismus“ sein soll und wir hier keine Seite zur Propagierung alternativer Formen des Nazismus betreiben wollen, belassen wir das Guter-NS-Geschwafel im Buch von Pöggeler. Was nach dem Rücktritt geschah, gehört nicht in das Kapitel zum Rücktritt. Wir werden noch darauf kommen, was Heidegger nach dem Rücktritt so tat, sagte und schrieb. Don't worry.

    „Größte Dummheit“

    Die Geschichte mit der „befreundeten Schülerin“ (Petzet, 1983, S. 43) - wer soll sie eigentlich gewesen sein - und es klingt so wenig überzeugend, dass der Rektor das zu einer „befreundeten Schülerin“ gesagt haben soll - nicht mal „Studentin“. Wenn es unbedingt mit hinein soll, können wir vielleicht die Schülerin lassen und nur das Zitat bringen. Ich halte es aber für verzichtbar, auch nur für mäßig gut belegt und für wenig aussagekräftig - die größte Dummheit seines Lebens - aha - warum? Weil die Idee der „Führeruniversität“ leider gescheitert war? - ich habe es draußen gelassen.

    Nach dem Rücktritt

    Um auch den naheliegenden Einwand vorab schon zu kommentieren: Es wird im jetzigen Kapitel 3, dann 4, umfangreich darauf eingegangen werden, wann Heidegger denn nun desillusioniert war - dazu eine Sammlung vom kleinen dicken Zabolein, der in seiner Verdruckstheit immer alles und nichts zugleich sagen möchte: S. 401 f.: Irgendwann nach dem Rücktritt ist an „die Stelle der Illusion die Desillusionierung getreten“ - eine Seite weiter: „Spätestens 1936 hat Heidegger die Illusionen, die er Anfang 1933 gehabt haben mag, verloren“, S. 601: „Der Enthusiasmus Heideggers für Nationalsozialismus scheint sich allerspätestens 1938, so zeigt sich noch einmal, gelegt zu haben“ - und dann haben wir noch allerallerspätestens, S. 400, Anm. 163: „Ende 1939 macht sich Heidegger (...) über den Nationalsozialismus (...) keine Illusionen mehr“ - etwas wie aufm Jahrmarkt - man findet alles, was man braucht. Die Frage, welche Wirkung Heideggers Rücktritt auf seine nationalsozialistische Überzeugung hatte, betrifft die Zeit nach dem Rücktritt. Wir kommen also noch drauf.

    Aussprache vom 9. November?

    Und dann wäre da noch dieser Edit, nach Zeile 188, letzter Absatz als Restposten von „Aufrufe zur Unterstützung von Adolf Hitler“, der dort nicht hineingehörte, da er von einem ausbrechenden Konflikt zwischen Heidegger und Wacker über hochschulpolitische Fragen und von einer Aussprache handelt:

    „In der von ihm am 15. Oktober beantragten und am 9. November stattfindenden Aussprache mit dem badischen Kultusminister Wacker über hochschulpolitische Fragen, in der der Konflikt offen ausbricht, beklagt Heidegger nachdrücklich eine Benachteiligung der Universität Freiburg in hochschulpolitischen Belangen. Im weiteren Verlauf der Aussprache werden sämtliche Reformvorschläge Heideggers zurückgewiesen.“

    Hartmut Tietjen: Martin Heideggers Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Hochschulpolitik und Wissenschaftsidee (1933–1938). In: István Fehér (Hrsg.): Wege und Irrwege des neueren Umgangs mit Heideggers Werk. Ein deutsch-ungarisches Symposium. Philosophische Schriften Band 4, Berlin/Budapest 1991, S. 109-128, S. 123

    Von Lutz kommentiert mit dem Satz, das sei reiner POV. Das kann man wohl sagen.

    Zunächst ist der o.a. Satz ein Zitat von Tietjen, war hier aber nicht als solches markiert, sondern unmarkiert als ein WP-Faktum gegeben, wie üblich. Es ist offenbar nötig, das hier jemandem eigens beizubringen: Zitate sind mit Zeichen zu markieren, Gymnasium, 7. Klasse. Was man in Vorortschulen so lernt, steht langsam in Zweifel.

    Ein Schreiben oder Begehren vom 15. Oktober ist unbekannt, ebenso eine Aussprache vom 9. November. Der 9. November liegt im Herbst, aber Heidegger sagt über das einzige Treffen in Karlsruhe, bei dem ein Konflikt offen ausbrach: „Spätwinter, gegen Ende des Semesters 33/34“, also eher Februar, wie ja auch in GA 16, 663 von ihm bestätigt.

    Siehe zu dem Zitat von Tietjen: Zaborowski, S. 373, Anm. 88, auch nach Zaborowskis Einordnung des Zitats von Tietjen kann nur von jenem Treffen die Rede sein: GA 16, 338 (Tatsachen und Gedanken):„Bis ich im Spätwinter, gegen Ende des Semesters 33/34 nach Karlsruhe gerufen wurde ... Ministerialrat Fehrle im Beisein des Gaustudentenführers Scheel... “ GA 16, 663 (Spiegel-Gespräch): „Eines Tages wurde ich nach Karlsruhe gerufen..“ zum Gespräch mit Fehrle und Scheel - Gespräch mit Wacker im Februar.

    Martin Heidegger. Ein Philosoph und die Politik. Ein Gespräch, Heideggers ehemaliger Student Max Müller im Gespräch mit B. Martin und G. Schramm, 1. Mai 1985 Müller: „Nach eigenen Aussagen war es ein freundliches Gespräch im Hochschulministerium in Karlsruhe, das ihn im Februar, am Ende des Wintersemesters 1933/34, veranlasst, sein Rektorat aufzugeben.“

    Somit ist zunächst fraglich, warum Tietjen sagt, Heidegger selbst habe am 15. Oktober eine Aussprache beantragt, wenn Heidegger sagt, er sei im Spätwinter nach Karlsruhe gerufen worden. Das Gespräch Ende WS 1933/34, bei dem der Konflikt offen ausbrach, fand nicht mit Wacker statt, sondern mit Fehrle, Scheel soll dabei gewesen sein. Woher das Datum 9. November 1933 kommt, also das zehnjährige Jubiläum des „Hitlerputsches“ und zwei Tage vor dem Bekenntnis der deutschen Professoren zu Hitler in der Leipziger Alberthalle, das sollten wir vielleicht selbst wissen, bevor wir unsere Leser davon in Kenntnis setzen. Zaborowski, S. 373, weiß davon nichts. Auch Ott, 235, und Hachmeister, 251, nicht. Auch GA 16 nicht.

    Also sind die Informationen: 15. Oktober Aussprache beantragt, 9. November mit Wacker gesprochen, 9. November Konflikt offen ausgebrochen, Heidegger klagt über Benachteiligung (?) der Universität Freiburg, Reformvorschläge von Heidegger zurückgewiesen (Von Wacker? Welche? Wie, mündlich, schriftlich?) - allesamt, so weit ich sehe, unbelegt, auch von keinem anderen Forscher werden sie erwähnt. Im Gegenteil, das widerspricht der Darstellung von Heidegger und von seinem Sohn im Nachwort zu GA 16, auch jenen von H. Ott, L. Hachmeister, B. Martin, Zimmermann, Zaborowski, etc. Aber? Richtig: unser Naziheld wird dafür wieder recht schön weich gewickelt, das lieben wir ja so, davon können wir einfach nicht genug bekommen, darin suhlen wir uns eben, so oft es nur geht: zwei Wochen nachdem Wacker ihn zum Führer-Rektor ernannt hatte und am Tag, an dem er Wilser zum Kanzler ernannte, da war es Martin dem Guten aber zu dingsda, und deshalb beantragte er also eine „Aussprache“. Worüber wollte er sich aussprechen? Ach, wissen wir nicht. Lassen wir weg. Wir sind ja hier nicht bei der Encyclopedia Britannica, sondern bei Wiki, wo, wer solche Bizarrerien postet, noch gepudert wird. Also, da hat Tietjen vor 26 Jahren mal etwas auf einem Symposium gesagt, lange vor der Publikation von GA 16 (2000), das allen jenen Angaben widerstreitet. Tietjens Version von 1991 wurde nie belegt oder auch nur wiederholt, doch wir machen sie 2015 zum WP-Faktum, ohne Markierung als Zitat, ohne kritische Quellensicht, ohne andere Quellen. Und wer da sagt: Absicht - dem antworten wir: AGF, besser kann er es eben nicht. Er kann es nicht besser, was willste da machen? Mit solchen muss man Nachsicht haben. Doch ich denke, die Mehrheit ist sich einig: auch diese Kopisterei entbehrt unserer Qualität.

    --BaneshN. (Diskussion) 15:17, 31. Jul. 2017 (CEST)Beantworten

    Version der umstrittenen Primärquelle zugrundelegt
    Jetzt wird also Günter Figal mit Hermann Heidegger identifiziert und Traugott Roser als Nazi begrüßt(!), weil er das Wort „Reformpolitik" verwendet hat. Nichts neues hier, so wurden schon Martin, Grün, Pöggeler (und alle Forscher die vor 1927 geboren sind) behandelt, aber trotzdem bedenklich und sogar verantwortungslos: indem man alle Forscher als Nazi-Apologete oder Neofaschisten bezeichnet, macht man eigentlich Werbung für den Nazismus. Auch wenn es ein Witz ist, ist es nicht lustig. Figal und Roter wären zudem „nicht wissenschaftlich repräsentativ“. Wer denn ist repräsentativ? Ach ja: Farías = „die Forschung“ (echt).
    Es kann aber durchaus als Fortschritt betrachtet werden, dass BaneshN jetzt endlich weiß (die damalige Theoriefindung kann man hier lesen), dass Heidegger nicht am 23. sondern am 14. April 1934 offiziell (und nicht „öffentlich“, die Kritik hier stimmt) gekündigt hat. Der Satz danach hat aber keinen Sinn: „er hielt sich an Wackers Weisung [seine Entscheidung geheim zu halten], informierte aber...“ Welche Logik steckt dahinter? Vgl. Frank Schalow, Alfred Denker: Historical Dictionary of Heidegger's Philosophy. Plymouth 2010, S. 30: „Heidegger forced the issue“.
    Das mit Wolf ist teils POV, habe ich schon gezeigt.
    Zum „Freiburger“ bzw. „privaten Nationalsozialismus“. Davon spricht nicht nur Pöggeler, sondern auch Denker, Safranski oder Vermal, der meint, dass „das eigentliche politische Engagement Heideggers 1933/34 schon im Zeichen einer gewissen Heterodoxie stand, die deshalb als sein „privater Nationalsozialismus“ bezeichnet wurde.“ („Bemerkungen über die Nietzsche-Vorlesungen Heideggers und ihren Bezug zur Politik“, HJ5, S. 130.) Auch Tom Rockmore möchte „auf die Art und Weise aufmerksam machen, in der, über einige gelegentliche Bemerkungenhinaus, der spätere Entwicklungsgang Heideggers wohl die Möglichkeit seiner privaten Form des Nationalsozialismus offen hält.“ (Heidegger und der Nationalsozialismus: eine dreifache Kehre?, in: Papenfuss/Pöggeler (Hg.), Zur philosophischen Aktualität, Bd. 1, S. 409-424, hier 421.) Die komische Behauptung, mehrfach hier geäussert, man mache NS-Propaganda, indem man vom NS spricht, ist einfach krank. Als ob die Enzyklopädie des Nationalsozialismus NS-Propaganda wäre...
    In Bezug auf die Denunziation Staudingers haben wir schon Mattussek zitiert (dies wird natürlich im Artikel verschwiegen, trotzdem etwas Aufmerksamkeit bitte): „Diese liegt im Ehrbegriff Heideggers selbst: Das öffentliche Selbst muß um jeden Preis gewahrt sein, ohne jede „Störung“ durch private Beweggründe. Für diesen Ehrbegriff ist Heidegger durchaus bereit, sich sogar gegen die Parteilinie zu stellen – im Interesse des Ansehens der Partei freilich“. Es geht um den bis zum Spätjahr 1933 erklärten „Revolutionarismus“ Heideggers gegen den geforderten „Evolutionismus“. Vgl. Suzy Harris: „For its part, the Party was concerned that Heidegger seemed to be arguing for permanent revolution, which they could see might turn against the leaders of the Nazi Party themselves.“ Ähnlich bei Safranski.
    Deshalb „die Erwartung, dass sich Kern gehorsamer den Nationalsozialisten fügen würde“, was tatsächlich bei Grün zu lesen ist, kein Grund eine lange und nutzlose Rede wieder zu halten. Einfach nach dem Zitat fragen.
    Kern „gehorsamer als Heidegger“
    Grün S. 273f.: „Es war nicht zu erwarten, dass Kern in Bezug auf einen « Umbau » der Universität einen ähnlichen Eigensinn an den Tag legen würde wie Heidegger: Er hatte keinen Hang zum revolutionären und bei den Unterrichtsbehörden galt er als guter Verwaltungsfachmann, als « vertrauenswürdig» und « gutwillig ». (Ref.: Heiber (1994), 251.) ... Nach den Schwierigkeiten mit Heidegger, der als bekennender Nationalsozialist von Zahlreichen Freiburger Ordinarien angefeindet wurde, war es für das Ministerium nahe liegend, einen national zuverlässigen und vermutlich « gehorsamen » Rektor zu haben, der sich nicht bekennend nationalsozialistisch gab und damit die überwiegend konservativen Professoren an die Universitätsleitung binden und mit dem « neuen Staat » versöhnen konnte.“ Die Paraphrasierung ist also richtig.
    Kern war zwar kein Mitglied der NSDAP, hatte sich aber 1933 an den Zeitgeist angepasst. Auf der Langemarckfeier vom 27. November 1933 (die immer noch nicht erwähnt wird, obwohl ich schon darauf Aufmerksam machte) sprach Kern vom 12. November 1933, « wo ganz Deutschland sich einmütig zu seinem Führer bekannt" habe. Vgl. Grün 271f.: « ein beliebtes Muster innerhalb der NS-Propaganda... Nicht die offene Situation, die auf einen « Neuanfang » in allen möglichen gesellschaftlichen Bereichen hoffen ließ (so sah das Heidegger) faszinierte Kern am Nationalsozialismus, sondern eben das Wiederanknüpfen an die militärischen, ordnungsstaatlichen Tugenden, die anscheinend durch die Weimarer Republik eine Unterbrechung erfahren hatten. »
    « Er ließ auch zu, dass die Universität in ihren äusseren Formen, ihrer Symbolik und Gebräuchen immer mehr im nationalsozialistischen Sinne gleichgeschaltet wurde. … Obwohl schon Heidegger bei seinen Feierlichkeiten deutlich mit den Traditionen gebrochen hatte, so meinte die Freiburger Tagespost noch eine weitere Steigerung erkennen zu können: « Diesmal ein anderes Bild wie bei den bisherigen Immatrikulationen […] Gemälde, die die fünf Fakultäten versinnbildlichten, durch Stoffbehang verhängt, darauf große Hakenkreuzfahnen. »
    Kern an die NS-Studenten: « Häufig erscheint ihr im Braunhemd in der Universität und gebt dadurch den Gängen und Hörsaal ein frisches militärisches Bild. » Er begrüßte die Einschränkung des Akademischen Anteils am Studium wegen des Arbeitdienstes und des Kurzausbildungskurses des SA-Hochschulamtes: « Als Mitglied der SA » sei der Student « ein Soldat Adolf Hitlers ». Grün: « Damit erfüllte Kern bereitwillige Erwartungen der zahlreich erschienenen Funktionäre », unter ihnen Otto Wacker.
    S. 295: Kern war kein Antisemit aber „leistete gegen die Pläne des Ministeriums keinen Widerstand und stellte gegenüber dem Reichsminister Rust durchaus den Tatsachen entsprechend fest, dass es « auf die Dauer nicht möglich sein wird, dass ein Nichtarier als Lehrer an einer deutschen Universität wirkt. »“ Er fragte trotzdem nach einem Forschungsauftrag.
    S. 296: Kern schrieb: „« [Es] bietet sich für die Universität Freiburg die Möglichkeit, für das heute äusserst wichtige Gebiet der Rassenkunde und Rassenpflege, … Dr. Pakheiser hinzuzugewinnen. » Pakheiser und der inzwischen vom Lehrauftrag enthobene Nissle hielten weiterhin ihre Veranstaltungen ab.“
    S. 329: Kern „war aber keineswegs ein Regimekritiker. Seine Bedenken… stellten einen zwar kritischen, aber durchaus konstruktiven Beitrag zur Rechtsentwicklung im Nationalsozialismus dar… Am Schluss hoffte Kern - wie so oft - auf die « richtige Entscheidung des Führers ».“
    Ritter-Zitat
    Krieck wurde mit Erlass vom 21. April 1933 Rektor der Goethe Universität Frankfurt, Ritter hat nur die Städte verwechselt, was sehr leicht herauszufinden ist. Statt von Schnaps usw. zu sprechen, einfach recherchieren: GA 16, S. 98. So eine Zeitverschwendung ist es nicht. Filinthe (Diskussion) 16:38, 11. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    Zu Heideggers griechischen Idealen und dem SA-Hochschulamt
    „Es ging selbst Heidegger bald zu weit, dass der paramilitärische Wehrsport durch das SA-Hochschulamt organisiert wurde.“ (Geier) Hier das Martin-Zitat im Kontext:
    „Auch die von Heidegger am Anfang seines Rektorats umworbene und sich mit ihm solidarisierende braune Studentenschaft ging zum Rektor um so weiter auf Distanz, je mehr sie von staatlicher Seite erfaßt und dem nationalsozialistischen Programm der Wehrertüchtigung dirigistisch verpflichtet wurde. Mit Weisung vom 9. September 1933 hatte Hitler den SA-Hochschulämtern die vormilitärische Ausbildung der in den Augen der Partei nach wie vor verweichlichten Intellektuellen übertragen. Da die Teilnahme an diesen Übungen vier Semester lang für alle männlichen Studierenden zur Pflichtübung erhoben wurde, stand in der Person des Leiters des SA-Hochschulamtes dem Führer-Rektor ein studentischer Führer zur Seite. Dieser Eingriff der Partei in den Universitätsbetrieb ging nun selbst Heidegger zu weit, zumal der selbstbewußte Führer der Studenten jegliche Übereinkunft mit der Professorenschaft über die zeitliche Eingliederung des Wehrsportes ablehnte. In den Augen der SA hatte der von Heidegger einst gepriesene Wehrdienst absoluten Vorrang vor dem Wissensdienst. Der Führer des SA-Hochschulamtes mußte zu Senatssitzungen hinzugezogen werden und erhielt schließlich per ministerielle Verfügung die ständige Mitgliedschaft in diesem obersten beratenden Organ des Rektors übertragen. Die selbstherrliche Verfügungsgewalt der SA über die männlichen Studenten wurde in Baden, hier einmal dem Beispiel Preußens folgend, erst beendet, als im April 1934 die sportliche Pflichtausbildung dem zuständigen Universitätsinstitut für Leibesübungen übertragen wurde und allmählich wieder Ruhe in den Hochschulbetrieb einkehrte. Heidegger hatte auch in diesem Bereich der sportlichen Ertüchtigung erleben müssen, daß seine eher den griechischen Idealen verhafteten Vorstellungen durch die Nationalsozialisten einseitig zugunsten einer ungeistigen, rein körperlichen Ausbildung pervertiert wurden.“
    Fischer (S. 337) zitiert GA 16 256f.:
    „Mit der Parallelautorität, die sich inzwischen als SA-Hochschulamt etabliert hat, liefert er sich einen hoffnungslosen Machtkampf. Der Streit geht erneut um die Wehrsportlager, die der SA-Führer Wilmanns aus eigener Machtvollkommenheit eingeführt hat. Heidegger droht, wenn die Reichsleitung der SA-Hochschulämter nicht bald allgemeine Richtlinien erlasse, verbiete ich künftighin solche Kurse. Die Zeiten, in denen ein deutscher Universitätsrektor, und sei es eine Berühmtheit, der SA irgendetwas verbieten konnte, waren jedoch endgültig vorbei. Heidegger hat die Mechanismen der Macht immer noch nicht begriffen und bekommt eine Lektion: Wilmanns holt sich Rückendeckung beim Reichs-SA-Hochschulamt, das sich bei Heideggers Vorgesetztem in Karlsruhe beschwert, und dieser bringt ihn zur Räson. Allmählich dämmert es auch Heidegger, daß die NS-Führung die Struktur der Hochschulen unangetastet lassen will. Das gibt natürlich den konservativen Kräften der Freiburger Universität Auftrieb, und ihre Opposition nimmt zu.“ Filinthe (Diskussion) 11:45, 12. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    Grosser zitiert Ott: „Dass im Zuge des Wehrsports «die studentischen SA-Formationen an der Freiburger Universität eine para- militärische Ausbildung» erhalten, kann Heidegger, der diese Übungen nicht nur angeordnet, sondern in manchen Fällen auch persönlich verfolgt hat, kaum unbekannt gewesen sein.“
    H. Bach: „Körperliche Wiederaufrüstung: Die Einführung des Pflichtsports für Studenten.“ In: E. John u. a. (Hrsg.): Die Freiburger Universität in der Zeit des Nationalsozialismus. Freiburg/Würzburg 1991, S. 57–71, hier 64f.: „Bei diesem Sportfest [vom 27. Juli 1933] wollte die Studentenschaft die neue Form und Auffassung von Leibesübungen demonstrieren, nämlich Mannschaftsleistungen statt Einzelerfolge beim Geländesportdreikampf, der Hindernisstaffel und den Massenübungen der .Stürme'. (...) Die wichtigste Maßnahme zur Forcierung des Gelände- und Wehrsports im Sommer 1933 war die Durchführung von zwei entsprechenden Ausbildungslagern in Löffingen (31. Juli- 19. August und 8.-14. Oktober 1933).“
    „Größte Dummheit“
    tatsächlich verzichtbar
    Nach dem Rücktritt
    Zaborowski wird hier schlecht zitiert und zugleich verspottet(!): er spricht von einer Desillusionierung schon vor dem Rücktritt, und zwar bezüglich des Briefes an Blochmann vom 19. September 1933, der im Artikel übrigens verschwiegen wird(!): „Parallel zu der politischen Radikalisierung Heideggers, die wir zunächst diskutiert haben, zeigen sich also bereits sehr früh deutliche Zeichen einer Desillusionierung Heideggers.“ (S. 381) Und weiter S. 383, Fn 121: „Heideggers Desillusionierung von dem politischen Aufbruch des Jahres 1933 zeigt sich auch in dem im Februar 1933 verfassten Vortrag »Die Notwendigkeit der Wissenschaft« (GA 16, 251 – 255), der inhaltlich und stilistisch in einem großen Kontrast zur Rektoratsrede steht. Heidegger verteidigt in diesem Vortrag die Wissenschaft als »Erforschung des Seienden um der Wahrheit willen« gegen die Absolutsetzung der Wissenschaft als »Wissenstechnik für gewisse Berufe« und damit auch gegen eine Grundtendenz der nationalsozialistisch en Bildungs- und Universitätspolitik.“ Morat spricht von einer „schrittweisen Distanzierung“: kein Wunder also, dass es Schritte gibt.
    Aussprache vom 9. November?
    Ein Schreiben vom 15. Oktober ist tatsächlich unbekannt, die Kritik stimmt. Filinthe (Diskussion) 16:54, 15. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

    Da der dazugehörige Text inzwischen schon auf der Seite ist und der letzte Diskussionsbeitrag rund drei Wochen alt ist, übergebe ich auch diesen Abschnitt der Archivierung.--BaneshN. (Diskussion) 18:53, 4. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 18:53, 4. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Rücktritt vom Rektorat

    In einem Schreiben vom 14. April 1934 erklärte Heidegger dem Kultusminister Wacker, dass er sein Amt als Rektor zur Verfügung stellen werde. Es heißt darin, dass er „nach eingehender Prüfung der nunmehrigen Lage der Hochschulen“ zu der Überzeugung gelangt sei, zur „unmittelbaren (...) Erziehungsarbeit innerhalb der Studentenschaft und der jüngeren Dozentenschaft zurückkehren“ zu müssen.[1] Verlauf und Gründe, die zu dieser Entscheidung führten, wurden in Heideggers Berichten teils abweichend voneinander dargestellt. Auch heute werden sie unterschiedlich bewertet.

    Einigkeit herrscht darüber, dass ein Schreiben von Wacker, in dem er Heidegger zwei Tage zuvor aufgefordert hatte, Erik Wolf als Dekan zurückzuziehen, als der Anlass für den Brief vom 14. April auch jener für die dortige Ankündigung des Rücktritts war.[2] Gemeinsam mit seinem bei der Amtsübernahme erst 31jährigen bedingungslosen Gefolgsmann Wolf[3], 1933/34 noch ein überzeugter Nationalsozialist[4], hatte Heidegger vorher gegen seinen universitätsinternen Widersacher Walter Eucken versucht, den wie diesen ebenfalls NS-kritisch eingestellten Adolf Lampe[5] als Nachfolger auf dem Lehrstuhl des 1933 emeritierten Nationalökonomen Karl Diehl zu verhindern.[6] Und schon vorher waren durch Wolfs Umstrukturierung des juristischen Studienplans - die zur Einrichtung des SA-Dienstes und der Wehrsportlager hinzu kam - Konflikte mit der Gruppe der Verteidiger der alten Ordnung manifest geworden.[7] Deshalb hatte Wolf am 7. Dezember 1933 seinen Rücktritt angeboten, was von Heidegger aber mit der Erklärung abgelehnt worden war, dass gemäß der neuen Hochschulverfassung das Vertrauen zum Rektor und nicht das zur Fakultät entscheidend sei.[8] Als aber auch der Kultusminister und Dienstherr des Rektors sich gegen Wolf als Dekan stellte, gab Heidegger sein Amt umgehend auf. Da Wacker noch keinen Nachfolger hatte, ordnete er an, die Entscheidung vorerst geheim zu halten.[9] Nachdem Heidegger jedoch davon erfuhr, dass Adolf Lampe inzwischen beim Ministerium Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Wolf eingereicht hatte, wähnte er sich hintergangen und teilte seinen Entschluss am 23. April dem Kanzler und den Dekanen mit, die mit ihm ihre Ämter zur Verfügung stellten. Am 27. April 1934 wurden die Rücktritte vom Ministerium angenommen.[10]

    Gründe für den Rücktritt

    Die tieferen Ursachen für das vorzeitige Ende des Rektorats werden allgemein im Scheitern der heideggerschen Konzeption betrachtet, eine Universität gemäß des Führerprinzips leiten zu wollen, was sowohl in der Dozentenschaft wie bei den Studenten[11] Unmut hervorgerufen und zur „Palastrevolte“ geführt hatte.[12] Mit dem Freiburger SA-Hochschulamt lag er im Streit über das nationalsozialistische Programm der Wehrertüchtigung, das er als zu starken Eingriff in den Universitätsbetrieb betrachtete.[13] Zu den erheblichen Spannungen innerhalb der Freiburger Universität kamen außer Konflikten mit dem Kultusministerium noch weitere Motive[14]: Gemäß einer erst 1983 publizierten Fassung von Tatsachen und Gedanken sah Heidegger rückblickend im Scheitern des „Todtnauberger Lagers“ (s.o.), das als „Exempel“ für seine „nationalsozialistische Universitätsidee gedacht“ war, ein „'eigentümliches Vorzeichen' für seinen Sturz.“[15] In dieser Version erhebt er auch den Vorwurf, dass „Kreise der Universität“, die sich sonst über die Nationalsozialisten empörten, „mit dem Ministerium und der es bestimmenden Gruppe“ konspiriert hatten, „um mich aus dem Amt hinauszudrängen.“[16] Mit der „Gruppe“ waren der „Gauleiter“ Scheel und der Frankfurter Rektor Ernst Krieck gemeint.[17] Die bis zum Jahreswechsel 1933/34 in der NS-Hochschulpolitik bestehende „Trias Baeumler-Heidegger-Krieck[18] hatte sich beim „Umkippen um die Jahreswende“ ins Gegnerische gewendet, was zu „primitiven Anpöbelungen“ geführt hatte, „die Heidegger durch Krieck in dessen Zeitschrift Volk im Werden seit dem Frühjahr 1934 widerfuhren“. Das wurde verschärft durch ein Gutachten über die heideggersche Philosophie, das sein einstiger Marburger Kollege Erich Jaensch, der sich im Bund mit Ernst Krieck und Alfred Rosenberg befand, im Februar 1934 auf Anfrage von Walter Groß erstellte, dem Gründer des später so genannten Rassenpolitischen Amtes der NSDAP. Denn eine Gruppe der Partei, die sich „spätestens seit dem Frühjahr 1934 formierte“, wollte Heidegger „nicht als 'Philosophen des Nationalsozialismus' gelten lassen“.[19] Dass aber regimekritische Kreise der Universität mit dem NS-Ministerium gegen Heidegger gearbeitet hätten, ist unbelegt und hat scharfe Widerworte hervorgerufen.[20]

    Zweifel an Heideggers Version

    Von Heideggers eigenen Darstellungen seines Rücktritts wurden auch weitere Teile aufgrund mangelnder Belege und fehlender Folgerichtigkeit bezweifelt. Neben dem Zeitpunkt - Heidegger gibt in Tatsachen und Gedanken an, dass er seinen Rücktritt schon im Februar 1934 erst Fehrle und dann Wacker gegenüber erklärt habe[21] - richten sich die Einwände dagegen, dass das Ministerium nicht nur den Rücktritt von Wolf, sondern auch den von Heideggers Amtsvorgänger von Möllendorff gefordert haben soll, wofür es keine Anhaltspunkte gibt. Wackers Schreiben vom 12. April lasse sich „überhaupt nicht in Einklang mit Heideggers Version bringen“, so Hugo Ott, der als Resümee seiner Recherchen in den Archiven des badischen Ministeriums hinzufügt: „Auch die übrige Karlsruher Aktenlage stützt Heideggers Darstellung nicht im mindesten, im Gegenteil“.[22] Zudem hat Heideggers Charakterisierung seines Vertrauten Wolf für die Jahre 1933/34 in der Forschung Widerspruch hervorgerufen.[23] Dass auch Wolf der Partei nicht genehm gewesen wäre, entbehre der Logik: „Dies hätte vielleicht für Möllendorff gegolten, den Heidegger zum Dekan der Mediziner ernannt hatte, nicht aber für den damals noch glühend nationalsozialistischen und Heidegger treu ergebenen Rechtslehrer Erik Wolf.“[24] Wenn “Heidegger 1945 und später darauf abhob, er habe in Erik Wolf 1933 gewissermaßen einen Gegner des Nationalsozialismus zum Dekan ernannt, dann unterschiebt er den späteren Wolf.“ Die Einwände gegen Wolf seien nicht politischer Art gewesen.[25]

    Es lässt sich aber schließen, dass Heidegger selbst über sein Scheitern als Rektor „wohl tief enttäuscht war“:[26] Er lehnte es mit einer formalen Begründung ab, an der traditionellen Rektoratsübergabe teilzunehmen. Sein Nachfolger wurde der von ihm zuvor als Dekan gegen Wolf ausgetauschte Jurist Eduard Kern.[27] Das gescheiterte Rektorat wird heute als exemplarisch dafür betrachtet, dass eine Universität „mit dem Führerprinzip und dem Einhämmern einer politischen Ideologie nicht zu regieren“ sei. Mit Heideggers Rücktritt sei denn auch „nach dem Urteil vieler Zeitzeugen (...) eine relative Lockerung“ und mit dem neuen Rektor Kern seien „Ruhe und Ordnung“ eingetreten.[28]

    1. Martin Heidegger: Zu unbehinderter Erziehungsarbeit zurückkehren. An den Herrn Minister des Kultus des Unterrichts und der Justiz (14. April 1934), GA 16, Nr. 149, S. 272; Bernd Martin: Die Universität Freiburg im Breisgau im Jahr 1933, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, 136 (1988), S. 445-477, hier S. 475.
    2. Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 234 ff.; Holger Zaborowski: „Eine Frage von Irre und Schuld?“ Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Fischer, Frankfurt/M 2010, S. 368; Hans Maier (Hrsg.), Die Freiburger Kreise. Akademischer Widerstand und soziale Marktwirtschaft, Schöningh, Paderborn, 2014, ders., Akademischer Widerstand im Dritten Reich, S. 13; Bernd Grün, Universitätsleitung und Philosophische Fakultät in: Eckhard Wirbelauer (Hrsg.): Die Freiburger Philosophische Fakultät 1920-1960, S. 723.
    3. Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 227, Eucken über Wolfs Verhältnis zu Heidegger: „abgöttische Anbetung“; Hans Maier (Hrsg.), Die Freiburger Kreise. Akademischer Widerstand und soziale Marktwirtschaft, Schöningh, Paderborn, 2014, ders., Akademischer Widerstand im Dritten Reich, S. 13: „abgöttisch ergeben“ m. Anm. 5: „Dies galt zumindest für die Zeit von Heideggers Rektorat.“
    4. Rudolf Vierhaus, Deutsche Biographische Enzyklopädie, Band 10, München, 2008, u. „Erik Wolf“: „Unter dem Einfluß von Martin Heidegger geriet W. 1933/34 für kurze Zeit in den Bann der NS-Ideologie“; Lutz Hachmeister: Heideggers Testament: Der Philosoph, der SPIEGEL und die SS. Propyläen, Berlin 2014, S. 251: „glühend nationalsozialistisch“.
    5. Nils Goldschmidt, Die Entstehung der Freiburger Kreise, gekürzte Fassung der Diplomarbeit, Freiburg, 1995, S. 5: „Lampe, später Kernmitglied der Freiburger Kreise, war zwar national gesinnt, aber entschiedener Gegner des Nationalsozialismus“; Joachim Scholtyseck, Christoph Studt, Universitäten und Studenten im Dritten Reich, S. 144, (über Adolf Lampe): „Zugleich war ihm die Gesellschaftsauffassung der Nationalsozialisten (...) zuwider“; zu Euckens Gegnerschaft zum NS s.u. H. Maier.
    6. Lüder Gerken (Hrsg.), Walter Eucken und sein Werk Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft, Tübingen: Mohr Siebeck (2000), 53-115, hier S. 86: „Heidegger verhindert, gestützt auf den von ihm zum Dekan ernannten Rechtswissenschaftler Erik Wolf, dass Adolf Lampe zum Ordinarius ernannt wird“, m. Anm. 199: Schreiben vom 18. 11. 1933, Heidegger ans Kultusministerium, Staatsarchiv Freiburg 25/2 - 18; Alexander Hollerbach, Jurisprudenz in Freiburg: Beiträge zur Geschichte der Rechtwissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität, Tübingen, 2007, S. 74 f.; Hans Maier (Hrsg.), Die Freiburger Kreise. Akademischer Widerstand und soziale Marktwirtschaft, Paderborn, 2014, ders., Akademischer Widerstand im Dritten Reich, S. 13: „Beim Versuch einer Umgestaltung der Universität hatte Martin Heidegger vor allem in der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät lebhafte Debatten ausgelöst. In dieser Fakultät fand er beides: seinen leidenschaftlichsten Anhänger und seinen heftigsten Gegner. Der eine war der Rechtsphilosoph Erik Wolf, (...) ein Mann, der dem Rektor abgöttisch ergeben war und ihm blind auch gegen die Mehrheit der Fakultät folgte; der andere der Nationalökonom Walter Eucken, der die Reste der verbliebenen Selbstverwaltungsrechte nutzte und in der Fakultät wie im Senat mutig unangenehme Fragen stellte; er stieg bald zum heimlichen Oppositionsführer gegen den NS-Kurs des Rektors auf.“; Bernd Martin: Martin Heidegger und der Nationalsozialismus - der historische Rahmen. In: Martin Heidegger und das 'Dritte Reich'. Ein Kompendium, Darmstadt 1989, S. 14–50, hier S. 26: Eucken war der „eigentliche Widerpart und Herausforderer des die nationalsozialistische Hochschulpolitik vorantreibenden Rektors“ Heidegger; Holger Zaborowski: „Eine Frage von Irre und Schuld?“ Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Fischer, Frankfurt/M 2010, S. 342.
    7. Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 228; Holger Zaborowski: „Eine Frage von Irre und Schuld?“ Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Fischer, Frankfurt/M 2010, S. 373; Bernd Grün, Universitätsleitung und Philosophische Fakultät in: E. Wirbelauer (Hg.), Die Freiburger Philosophische Fakultät 1920-1960, Jürgen Malitz, Klassische Philologie, S. 723
    8. Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 228.
    9. Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 236: „Dieses Rücktrittsgesuch hielt Heidegger vorerst geheim“.
    10. Frank Schalow, Alfred Denker, Historical Dictionary of Heidegger's Philosophy,S. 30; Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 236 f.: „Heidegger nahm also diese eher formale Angelegenheit zum Anlaß, um die Flinte ins Korn zu werfe“; Holger Zaborowski: „Eine Frage von Irre und Schuld?“ Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Fischer, Frankfurt/M 2010, S. 764; GA 16, 272, 274.
    11. Holger Zaborowski: „Eine Frage von Irre und Schuld?“ Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Fischer, Frankfurt/M 2010, S. 373 m. Anm. 89 f.
    12. Bernd Martin, Das politisch-weltanschauliche Umfeld, in: Eckhard Wirbelauer (Hrsg.): Die Freiburger Philosophische Fakultät 1920-1960. Mitglieder - Strukturen - Vernetzungen, Freiburg und München, 2006, S. 44.: „Doch das Experiment (...) den Führer geistig zu führen, scheiterte. Heidegger (...) hinterließ eine extrem polarisierte Hochschullehrerschaft“; ebd. S. 45, Anm. 67: „UAF B3/71: Neue Habilitationsordnung vom 15. Februar 1934: Voraussetzung, neben der wissenschaftlichen Arbeit, der Nachweis der Teilnahme am Wehrsport und einem Arbeitsdienstlager. Genehmigung des Ministeriums. Diese neue Habilitationsordnung dürfte ein weiterer badischer Alleingang sein, hinter dem Martin Heidegger als 'spiritus rector' vermutet werden darf“; ders., Die Universität Freiburg im Breisgau im Jahre 1933, S. 475: „die Resignation über das Scheitern seiner hochfahrenden Pläne, die Hohe Schule zur geistigen Zentrale des Dritten Reiches auszubauen, gab den eigentlichen Grund ab“; P. Matussek, Martin Heidegger. Vorbemerkung: Die Psychodynamik der Persönlichkeit in ihrer Beziehung zum Werk, Aufsatz aus: ders. Analytische Psychosentherapie, Heidelberg, 1997: „Das Rektorat 1933/34, in dem Heidegger sich noch einmal mit aller Unerbittlichkeit zum Führer und 'echten Nazi' aufspielte“; Lutz Hachmeister: Heideggers Testament: Der Philosoph, der SPIEGEL und die SS. Propyläen, Berlin 2014, S. 72: „im Stil eines Hochschuldiktators“; Zimmermann, S. 65: „Als Martin Heidegger am 23. April 1934 vom Freiburger Rektorat zurücktrat, tat er dies auch aus Enttäuschung darüber, daß seine radikalen Ideen nicht durchzusetzen waren. Die Politik der NSDAP war ihm nicht revolutionär genug“; Holger Zaborowski: „Eine Frage von Irre und Schuld?“ Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Fischer, Frankfurt/M 2010, S. 340 ff. : „Palastrevolte“.
    13. Bernd Martin: Martin Heidegger und das Dritte Reich. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1989, S. 35; Martin Heidegger: Streit mit dem Führer des SA-Hochschulamtes, GA 16, Nr. 136, 256f.; Anton M. Fischer: Martin Heidegger – der gottlose Priester: Psychogramm eines Denkers. Rüffer & Rub, 2008, S. 337: „Mit der Parallelautorität, die sich inzwischen als SA-Hochschulamt etabliert hat, liefert er sich einen hoffnungslosen Machtkampf.“; Alexander Schwan: Politische Philosophie im Denken Heideggers. 2. Aufl. Westdeutscher Verlag, Opladen 1965, Ein Nachtrag, 1988, S. 212f.: „Er war nun der rechtlich und politisch eindeutig geführte Führer. Er hatte seine eigene Führerschaft durch eine aktiv mitbetriebene, aber undurchschaute Selbstpreisgabe erkauft. Dieser Umstand hat die Konstellation bei seinem Rücktritt im April 1934 maßgeblich bestimmt. [...] Heidegger hatte akzeptiert, daß nach der neuen badischen Hochschulverfassung ein SA-Hochschulamt in der Universität eingerichtet wurde und dessen Führer zum ständigen Mitglied des Senats ernannt werden mußte. Damit aber war die eigentliche Führung in der Universität institutionalisiert.“
    14. D. Morat, S. 126, Anm. 73; Victor Farias, S. 213 ff.
    15. Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 224; Lutz Hachmeister: Heideggers Testament: Der Philosoph, der SPIEGEL und die SS. Propyläen, Berlin 2014, S. 261: „In den Vorgängen bei jenem 'Todtnauberger Lager' (...) sah Heidegger 'ein eigentümliches Vorzeichen' für seinen Sturz. Das Ferienlager (...) war als Exempel für Heideggers nationalsozialistische Universitätsidee gedacht“; Martin Heidegger: Das Rektorat 1933/34. Tatsachen und Gedanken, GA 16, Nr. 180, 372-394, hier 386.
    16. Martin Heidegger: Das Rektorat 1933/34. Tatsachen und Gedanken, GA 16, Nr. 180, 372-394, hier S. 388.
    17. Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 224.
    18. Bernd Martin, Das politisch-weltanschauliche Umfeld, in: Eckhard Wirbelauer (Hrsg.): Die Freiburger Philosophische Fakultät 1920-1960. Mitglieder - Strukturen - Vernetzungen, Freiburg und München, 2006, S. 43: „die anfängliche Trias Baeumler-Heidegger-Krieck“.
    19. zu Baeumler, Krieck und dem Gutachen von Jaensch s. Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 241 ff; Gerhard Ritter: Selbstzeugnis 3. Die Universität Freiburg im Hitlerreich. Persönliche Eindrücke und Erfahrungen.In: Eckhard Wirbelauer (Hrsg.): Die Freiburger Philosophische Fakultät 1920–1960. Mitglieder – Strukturen – Vernetzungen. Freiburg und München 2006, S. 782: Heidegger habe zu Ritter im Bereinigungsverfahren 1945 gesagt, „daß er sich so über die Ernennung von Krieck (...) zum Rektor von Heidelberg geärgert hat, daß er auf sein Rektorat verzichtete. Diese Ernennung machte ihm deutlich, daß er gar keinen Einfluß auf die Kulturpolitik der Partei besaß“.
    20. Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 235: „der schlimme Satz von der Konspiration gewisser Universitätskreise mit dem Nationalsozialismus“.
    21. Martin Heidegger: Das Rektorat 1933/34. Tatsachen und Gedanken, GA 16, Nr. 180, 372-394, hier S. 388; s. dazu Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 234: „Den Zeitpunkt, nämlich Februar 1934, dürfte inzwischen niemand mehr aufrechterhalten wollen“.
    22. Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 345.
    23. Martin Heidegger: Das Rektorat 1933/34. Tatsachen und Gedanken, GA 16, Nr. 180, 372-394, hier S. 388 f.; Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 234.
    24. Lutz Hachmeister: Heideggers Testament: Der Philosoph, der SPIEGEL und die SS. Propyläen, Berlin 2014, S. 251.
    25. Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Campus, Frankfurt/M 1992, S. 227 f.
    26. Holger Zaborowski: „Eine Frage von Irre und Schuld?“ Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Fischer, Frankfurt/M 2010, S. 371.
    27. Martin Heidegger: Stellungnahme zur Beibehaltung der Rektoratsübergabe (4.5.34), GA 16, Nr. 153, S. 278; Holger Zaborowski: „Eine Frage von Irre und Schuld?“ Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Fischer, Frankfurt/M 2010, S. 370 ff.
    28. ; Hans Maier (Hrsg.), Die Freiburger Kreise. Akademischer Widerstand und soziale Marktwirtschaft, Paderborn, 2014, ders., Akademischer Widerstand im Dritten Reich, S. 13: „Auf der anderen Seite zeigte das rasche Scheitern seines Rektorats exemplarisch, dass eine Universität in ihrer Vielgestaltigkeit und Kompliziertheit mit dem Führerprinzip und dem Einhämmern einer politischen Ideologie nicht zu regieren war. So trat nach Heideggers Rücktritt nach dem Urteil vieler Zeitzeugen in Freiburg eine relative Lockerung des akademischen Lebens ein“; C. Kersting, Pädagogik im Nachkriegsdeutschland, S. 288 f.: „Kern (...) war (...) Parteimitgliedern vorgezogen worden, um (...) für Ruhe und Ordnung zu sorgen“; Ende Mai 1934 schrieb Eucken, es habe sich „vieles gebessert, seitdem Heidegger und seine Clique aus der Führung der Universität ausgeschieden sind: An Alexander Rüstow in Istanbul, zitiert nach Wendula von Klinckowstroem: Walter Eucken: Eine biographische Skizze, in: Lüder Gerken (Hrsg.), Walter Eucken und sein Werk. Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft, Tübingen: Mohr Siebeck (2000), 53-115, hier S. 87; Nils Goldschmidt, Die Entstehung der Freiburger Kreise, gekürzte Fassung der Diplomarbeit, Freiburg, 1995, S. 5: „allmähliche Beruhigung“.

    --BaneshN. (Diskussion) 15:21, 31. Jul. 2017 (CEST)Beantworten

    Nicht Jürgen Malitz sondern Bernd Grün ist der Autor des zitierten Artikels. Malitzs Beitrag „Klassische Philologie“ = S. 303-364.
    • Wolf
    Ein Heidegger-Einfluß auf Wolf wird von Alexander Hollerbach hier bezweifelt: „Im Blick auf aktuelle Diskussionen in der Heidegger-Literatur ist aber hervorzuheben: Die genannten [kriminalpolitischen] Schriften sind Episode geblieben. Sie sind weder von Heidegger beeinflusst, noch haben sie umgekehrt einen Einfluss auf diesen ausgeübt.“ Dass er nach Hollerbach nicht so „glühend nationalsozialistisch“ gewesen wäre („Doch gibt es, darauf muß insistiert werden, in diesen Schriften nirgendwo Total-Affirmation. Daß Volk und Staat der Rechtfertigung durch die höchste Autorität Gottes bedürfen, wird mehrfach hervorgehoben“.) wird hier entweder ignoriert oder verschwiegen. :In der Liste von Zitaten über Wolf fehlt auch das Urteil Max Müllers: „Zunächst wurde Wolf [...] von seiner Fakultät desavouiert, weil er sich gewissermaßen als unreflektierter Heideggerianer zu entpuppen schien. Gemeinsam hatte er mit Heidegger, daß die Partei ihm absolut fremd blieb.“ (Zitiert nach Alexander Hollerbach: Jurisprudenz in Freiburg: Beiträge zur Geschichte der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität, 2007, S. 336.) Bei Nils Goldschmidt S. 4 ist auch zu lesen: „Nicht so sehr politische Gründe als vielmehr die Art und Weise der Amtsführung ließen Eucken und Wolf im Verlauf der letzten Senatssitzung im Sommersemester 1933 heftig aneinander geraten.“ Die Seite Gerhart Husserl habe ich übrigens geschrieben. Dass ein Hochschullehrer und Rechtsphilosoph, der während der NS-Zeit verfolgt wurde, noch keine deutschsprachige WP-Seite hatte, hat anscheinend keinen hier gestört. Andere zu belehren und als Neofaschisten zu bezeichnen braucht weniger Mühe.
    • Streit mit dem SA-Hochschulamt
    Die oben geführte „Rücktritt-Kritik“ hat sich als falsch herausgestellt. Die Behauptung, Bernd Martin spreche nicht vom SA-Hochschulamt, stimmt nicht. Bernd Martin (Die Universität Freiburg im Breisgau im Jahre 1933. Eine Nachlese zu Heideggers Rektorat, S. 458): „Womöglich wäre ihm bei einer solchen Inspektion aufgefallen, daß die zukünftige geistige Elite Deutschlands sich vor Ort an primitiven Gewalttätigkeiten beteiligte. Die ,,Verwirklichung des Dritten Reiches", die Heidegger in solchen Lagern gegeben sah, ließ sich schlecht mit SA-Männern erreichen, denen der Nimbus von Schlägertypen anhaftete. ... Mit dieser Anweisung [Hitlers] war dem Führer-Rektor Heidegger in der Person des Leisters des SA-Hochschulamtes ein studentischer Führer zur Seite gestellt und der umfassende Erziehungsanspruch der Hochschule in Frage gestellt. Nunmehr machte sich Heidegger selbst, dem diese Übergriffe der Partei in den Hochschulbetrieb offensichtlich zu weit gingen, in seiner Senatssitzung zum Fürsprecher eines geregelten Nebeneinanders.“ BaneshN behauptet auch noch, Heidegger wäre „mit der Anordnung von Röhm vom 2. Dezember 1933 sicher noch zufrieden“. In der oben zitierten Dissertation, die als Beleg dienen soll, wird aber der Name Heidegger nicht erwähnt.
    Heideggers hat sich eigentlich mit dem SA-Hochschulamt gestritten (GA 16 256f.). So wurde er am 13. April, dem Tag vor seinem offiziellen Rücktritt, vom Staat desavouiert: „Die von Heidegger angemahnte rechtliche Grundlage für die Durchführung von Lehrgängen während des Semesters bestätigte das Reichsamt mit Schreiben vom 13. April 1934; es teilte dem Rektorat mit, daß gemäß der Verfassung der Deutschen Studentenschaft vom 7. Februar 1934 alle Studierenden zum SA-Dienst verpflichtet seien.“ (H. Bach: „Körperliche Wiederaufrüstung: Die Einführung des Pflichtsports für Studenten.“ In: E. John u. a. (Hrsg.): Die Freiburger Universität in der Zeit des Nationalsozialismus. Freiburg/Würzburg 1991, S. 57–71, hier 64f. Siehe auch Fischer S. 337.)
    Laut Zaborowski ist die Enttäuschung seit Monaten nachweisbar: „Auch hier ist – wieder einmal – wichtig, was Heidegger nicht sagt, was sich aber in der Zusammenschau verschiedener Dokumente recht genau rekonstruieren lässt, nämlich Heideggers Enttäuschung und die Einsicht in seinen Irrtum“ - und zwar seit September 1933. Schwann spricht wie Zaborowski von der neuen Führerverfassung (S. 212): „Heidegger wurde infolge dieser besonders radikalen Regelung zwar zum Herrscher in seiner Universität, aber doch mit nur abgeleiteter, gänzlich von den übergeordneten Partei- und Staatsinstanzen abhängiger Autorität. Er war nun der rechtlich und politisch eindeutig geführte Führer. Er hatte seine eigene Führerschaft durch eine aktiv mitbetriebene, aber undurchschaute Selbstpreisgabe erkauft. Dieser Umstand hat die Konstellation bei seinem Rücktritt im April 1934 maßgeblich bestimmt.“ Klingt anders als hier oben.
    • Kern
    Grün schreibt S. 273f., die Nationalsozialisten betrachten Kern als „einen vermutlich « gehorsamen » Rektor“, denn „es war nicht zu erwarten, dass Kern in Bezug auf einen « Umbau » der Universität einen ähnlichen Eigensinn an den Tag legen würde wie Heidegger.“ So begrüßte er die Einschränkung des Akademischen Anteils am Studium wegen des Arbeitdienstes und des Kurzausbildungskurses des SA-Hochschulamtes: « Als Mitglied der SA » sei der Student « ein Soldat Adolf Hitlers ». Grün: « Damit erfüllte Kern bereitwillige Erwartungen der zahlreich erschienenen Funktionäre », unter ihnen Otto Wacker. Es ging also vor allem um das SA-Hochschulamt. Filinthe (Diskussion) 15:02, 18. Aug. 2017 (CEST) Zu Kern schreibt auch Timotheus-Hein MAAS: Sein Wirken gab »ein Beispiel für eine gewissenhafte und systematische Umsetzung der nationalsozialistischen Universitätspolitik in die alltägliche Praxis«. (Zumindest am Anfang.) Timotheus-Hein MAAS, „Der alltägliche Nationalsozialismus an der Universität: Das Rektorat Kern (1934-36)“, in: E. JOHN u. a. (Hrsg.), Die Freiburger Universität in der Zeit des Nationalsozialismus, Würzburg 1991, S. 32. Zitiert nach Nils Goldschmidt: „Die Entstehung der Freiburger Kreise“, in: Historisch-politische Mitteilungen 4 (1997), S. 1-17, hier 6. (Genauer Ref. als hier oben übrigens)Beantworten
    Dass das Ministerium mit dem Amt Heideggers nicht zufrieden war, ist bei Ott zu lesen (S. 230): im November 1933, „Die Nationalsozialisten wollten ihn nicht haben und konnten ihn auch nicht gebrauchen“. Und Sauer berichtet über die Feier zum Amtsantritt von Rektor Kern: von Heidegger wäre »überhaupt keine Rede. Der Jahresbericht, den er zu erstatten gehabt hätte, trug Fehrle kurz und schlicht vor.«
    • Gründe für den Rücktritt
    Der erste Satz ist eigentlich unbelegt. Zaborowski S. 373 spricht nicht vom Führerprinzip, sondern verweist auf GA 100, 148 und den Streit mit dem SA-Hochschulamt. Zimmermann wird schon wieder willkürlich zitiert: „Die Politik der NSDAP war ihm nicht revolutionär genug, jedenfalls entsprach sie nicht seinen Vorstellungen ... einer entschiedenen Wissenschaftsreform“. Hier ist auch nicht vom Führerprinzip die Rede. Bernd Martin spricht ausdrücklich von der geistigen Führerschaft, also von der Rektoratsrede, wo die Führer geführt sind: „den Führer geistig zu führen“. Es geht also um Heideggers Einfluß auf die Partei. Matussek wird auch nur teils zitiert, indem verschwiegen wird, dass er auf die Denunziation von Staudinger verweist, die er als Streit mit der Partei deutet, und auf dieses Urteil Safranskis: „Das Ministerium gibt also zu erkennen, daß ihm der Revolutionarismus der Umwälzung des ganzen deutschen Daseins (Heidegger) an der Universität zu weit geht.“ Hachmeister spricht S. 53 vom Rücktritt nicht, sondern vom „Bereinigungsausschuss“ 1945, und schreibt eigentlich: „Dazu zählten sie vor allem den initialen NS Rektor Heidegger, der mit ihnen als jack in the box im Stil eines Hochschuldiktators umgesprungen war.“ Es handelt sich also nicht um den Rücktritt und auch nicht um die Meinung Hachmeisters. Ebenso bei Zafranski S. 340. Filinthe (Diskussion) 14:12, 22. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    Ott spricht vor allem vom Verhältnis zur Partei und beurteilt sogar Heideggers Bericht als glaubwürdig (229f.): „Er sei über die Weihnachtspause zu dem Entschluß gekommen, das Rektorat zum Ende des Wintersemesters zurückzugeben. Was Wunder angesichts solcher Verlautbarungen, die bereits der Abgesang Heideggers auf die Universitätsreform der Eigentlichkeit gewesen sind. Eine solche Einstellung ist sogar folgerichtig“. ... „Das Führerprinzip sollte die Kraftquelle sein, aus der sich solches Bemühen speiste. Doch die Partei hatte im November die Führung der Rektorenkonferenz und den Aufbau des Hochschulwesens nach ihren Vorstellungen durchgesetzt und mittelmäßige, aber treue und alte Kämpfer nach oben gehievt.“ ... Heidegger „war gescheitert mit seinem Anspruch, die deutsche Universität im neuen Reich zu führen und dadurch den Willen »zum geschichtlichen geistigen Auftrag des deutschen Volkes als eines in seinem Staat sich selbst wissenden Volkes« ins Werk zu bringen.“ Morat S. 126f. spricht auch von „Konflikte[n] um Heideggers uneingeschränkten Führungsanspruch“ im Laufe des Wissenschaftslagers und vom Scheitern „seine[r] politischen Ambitionen als Umerzieher und geistiger Führer der nationalsozialistischen Revolution“ und „seiner eigenen Vorstellung des Nationalsozialismus“. Filinthe (Diskussion) 13:39, 23. Aug. 2017 (CEST) Eine belegte Formulierung wäre:Beantworten

    Die tieferen Ursachen für das vorzeitige Ende des Rektorats werden allgemein im Scheitern des heideggerschen Versuchs betrachtet, „über die Freiburger Universität hinaus auf Reichsebene politischen Einfluß zu gewinnen“.[1] Bereits ab dem Sommer 1933 sind Zeichen einer Desillusionierung nachweisbar,[2] bevor es im November klar wurde, dass die Partei ihn nicht mehr wollte oder brauchte, sodass er „folgerichtig“ über die Weihnachtspause zu dem Entschluß kam, das Rektorat zurückzugeben.[3] Zudem ging es selbst Heidegger zu weit, dass die Studentenschaft „von staatlicher Seite erfaßt und dem nationalsozialistischen Programm der Wehrertüchtigung dirigistisch verpflichtet wurde“.[4] Er stritt sich deswegen mit dem Freiburger SA-Hochschulamt[5] und das Reichsamt mußte ihm am 13. April, dem Tag vor seinem offiziellen Rücktritt, mitteilen, daß alle Studierenden zum SA-Dienst verpflichtet seien.[6]

    1. Schwann S. 212, Ott 229f., Martin: Die Universität Freiburg im Breisgau im Jahre 1933, S. 475, Morat S. 126f.
    2. Zaborowski S. 347 Fn 32 u. S. 380f.
    3. Ott S. 230: „die Partei hatte im November die Führung der Rektorenkonferenz und den Aufbau des Hochschulwesens nach ihren Vorstellungen durchgesetzt und mittelmäßige, aber treue und alte Kämpfer nach oben gehievt. [...] Die Nationalsozialisten wollten ihn nicht haben und konnten ihn auch nicht gebrauchen.“
    4. Bernd Martin: Martin Heidegger und das Dritte Reich. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1989, S. 35.
    5. GA 16, 256f.; Fischer S. 337: „Mit der Parallelautorität, die sich inzwischen als SA-Hochschulamt etabliert hat, liefert er sich einen hoffnungslosen Machtkampf.“ Schwann S. 212f.: „Er war nun der rechtlich und politisch eindeutig geführte Führer. Er hatte seine eigene Führerschaft durch eine aktiv mitbetriebene, aber undurchschaute Selbstpreisgabe erkauft. Dieser Umstand hat die Konstellation bei seinem Rücktritt im April 1934 maßgeblich bestimmt. [...] Heidegger hatte akzeptiert, daß nach der neuen badischen Hochschulverfassung ein SA-Hochschulamt in der Universität eingerichtet wurde und dessen Führer zum ständigen Mitglied des Senats ernannt werden mußte. Damit aber war die eigentliche Führung in der Universität institutionalisiert.“
    6. H. Bach: „Körperliche Wiederaufrüstung: Die Einführung des Pflichtsports für Studenten.“ In: E. John u. a. (Hrsg.): Die Freiburger Universität in der Zeit des Nationalsozialismus. Freiburg/Würzburg 1991, S. 57–71, hier 64f.

    Filinthe (Diskussion) 19:54, 23. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

    Zu dem zweiten Vorschlagkasten:
    Der erste Satz ist in dieser Formulierung natürlich abwegig: Heidegger ist nicht in Freiburg zurückgetreten, weil ihm eingefallen war, dass man als Rektor einer Uni der Provinz nicht das „Reich“ beherrschen konnte. Das so zu behaupten, wie es oben steht, ist die hier bekannte plumpe Geschichtsverzerrung - offenbar soll sie dazu dienen, das gescheiterte Führer-Heidegger-Prinzip als Rücktrittsgrund zu streichen. Heidegger ist zurückgetreten, weil sowohl die Dekane wie die Hochschulpolitiker in Karlsruhe seinen Führer-Rektor-Vorstellungen der Leitung einer Uni immer mehr Widerstand entgegenbrachten, was in der Fn 12 meines Vorschlages hinreichend belegt ist. Es muss auch ein großer Zufall sein, dass meine Formulierung „Die tieferen Ursachen für das vorzeitige Ende des Rektorats werden allgemein im Scheitern des heideggerschen Versuchs betrachtet...“ nun auch haargenau mit einem Satzteilstück zusammenen passen soll, für das A. Schwan, Ott, B. Martin und Morat als Quelle angegeben werden. Dass Heidegger auch Einfluss über die Provinz hinaus gewinnen wollte, ist wohl richtig, doch es ist im Grunde nur marginal mit ein paar eher verhaltenen Briefstellen (z. B. in München an den Führer herankommen) belegt - und dagegen spricht, dass er sich nicht um München bemüht und den Ruf nach Berlin abgelehnt hat und sich lieber als König in der Provinz feiern lassen wollte, als den Knecht in der Hauptstadt zu geben - und dafür gibt es Forschermeinungen (s.o.). Dass dieses Zitat eine gar seltsame Melange aus meiner Formulierung und einer anderen ist, für die aber gleich vier Autoren angegeben werden, macht die Sache schon anrüchig genug: ...„über die Freiburger Universität hinaus auf Reichsebene politischen Einfluß zu gewinnen“. Wie heißt denn da der ganze Satz? Punkt 1 bei Schwan referiert auf die Umstände von Heideggers Amtsantritt. Dann: „2. Heidegger hat den Versuch gemacht, über die Freiburger Universität hinaus auf Reichsebene politischen Einfluß zu gewinnen. Ob dies von ihm bis zu dem Ziel verfolgt wurde, den Führer zu führen, wie Karl Jaspers und Otto Pöggeler meinen', mag dahingestellt bleiben. Aber er war bestrebt, die Rektorenkonferenz und über diese den Hochschulverband (...) in die Hand zu bekommen und hat sich aus strategisch-taktischen Überlegungen direkt an Hitler gewandt (...) [das war am 20. Mai 1933!].“ Daraus wurde aber bekanntlich nicht viel. Schwan weiter: „Es dürfte ihn dazu bewogen haben, in der Provinz zu bleiben und nicht an die Berliner Universität zu gehen. Umso dezidierter setzte er sich dafür ein, daß in Baden eine neue, extrem autoritär strukturierte Hochschulverfassung ...“ Alles lange, lange vor dem Rücktritt! „Er war nun der rechtlich und politisch eindeutig geführte Führer. Er hatte seine eigene Führerschaft durch eine aktiv mitbetriebene, aber undurchschaute Selbstpreisgabe erkauft. Dieser Umstand hat die Konstellation bei seinem Rücktritt im April 1934 maßgeblich bestimmt." - Das von Schwan unter Punkt 2 genannte Thema als Grund für den Rücktritt ist also der gescheiterte Versuch des Führerprinzips an der Universität, und es ist mitnichten Heideggers Anspruch, „reichsweit“ zu wirken. Und das gescheiterte Führerprinzip ist nun auch das Thema des ersten Satzes meines Vorschlags. Und zudem, zum Rücktritt, immer noch S. 212, sagt Schwan dann explizit: „3. Der Verfall von Heideggers politischer Autorität und der schließliche Amtsverzicht - erst im April 1934 (und nicht im Februar wie Heidegger wiederholt behauptet hat) - ist in der durch sein Mitwirken geschaffenen politischen Struktur begründet; der Rücktritt bedeutete keineswegs etwa einen bewußten und gewollten Akt der Distanzierung von der herrschenden Politik.“
    Ich frage mich immer, was diese vielen albernen Verdrehungen für einen Sinn haben sollen. Das merken die nicht? Dadurch habe ich wenigstens mal jemanden, der mit mir kommuniziert? Auch bemerkenswert, dass bei der ganz seltsamen Kopierwut uns bekannter Texte gerade die ausgelassen werden, die ein komplettes Zitat und seinen Kontext belegen würden. Wenn ein anerkannter Forscher tatsächlich der Meinung ist, dass Heideggers Anspruch einer „reichsweiten“ Wirkung oder die Einsicht, dass er sie nicht hatte, ein Grund für seinen Rücktritt war, dann ließe sich das in geeigneter Formulierung als sekundärer Grund erwähnen. Ich kenne dazu aber nur Otts vage, beiläufige Bemerkung, S. 229 - und das ist keine solide und zitierfähige Theorie. Auch Morat S. 126 f., schreibt das natürlich nicht - er nennt als dritten Grund, nach den internen Konflikten an der Freiburger Uni und dem Konflikt mit der Kultusverwaltung dann auch noch die oben ausführlich genannten Konflikte mit Krieck und Baeumler - und Morat schreibt, als dritten Gund: „aber auch“ - und nennt den o.a. Streit mit Krieck und Baeumler einen auf „Reichsebene“ - da die beiden nicht in Freiburg saßen - erste Klasse Exegese eines Textes - ich frage mich auch, warum wir systematische Inkompetenz überhaupt kommentieren müssen, und es wäre dann auch irgendwann an der Zeit, dass der hier verantwortliche Schiedsrichter eine Antwort darauf gibt - hier beweist nur jemand, nicht genau lesen zu können oder, wenn er es kann, die Quellen vorsätzlich falsch anzugeben - siehe dafür den dankenswerten Beitrag von KarlV unten im Abschnitt zur Apologetik von Pöggeler.
    Zaborowski S. 347 Fn 32 u. S. 380f. - Das ist eine Meinung, kein Beweis, somit ist die Formulierung „sind Zeichen einer Desillusionierung nachweisbar“, wie leider üblich bei unserm Mitarbeiter, falsch: auch Zaborowski gibt dafür keinen „Beweis“. Die erste Quelle, 347 Fn 32 ist die Fußnote zu dem Satz „Der Führer selbst und allein ist die heutige und künftige deutsche Wirklichkeit und ihr Gesetz“, und da erzählt Zabolein die Geschichte von der gleichzeitigen Radikalisierung und Desillusionierung, darum die erstere, wenn überhaupt entschieden werden würde, dass eine derartige Referenz auf Zaborowskis uneinheitliche und geradezu unausgegorene Gedanken dazu an dieser Stelle angemessen sei, selbstverständlich auch als Nennung dieses Dualismus der Radikalisierung und Desillusionierung nötig wäre. Diese erste genannte Fn indes enthält gar keine Stelle, in der Zaborowski vom Rücktritt spricht. Es ist, wie wir es ja kennen, ein zusätzlich im Wege der gewollten Theorie hineineingebasteltes Zitat, da es dort um die Antrittsrede geht, nicht um den Rücktritt, so dass das Zitat S. 347 Fn. 32 den Tatbestand erfüllt, den schulische Autoritäten zu Heideggers Zeiten noch mit dem Rohrstock kommentierten, heute natürlich in gewaltfreier Prosa: fehl am Platze.
    Die zweite, 380 f. ließe sich höchstens mit „vereinzelten Zweifeln an der rechten Wirksamkeit seines Amtes“ paraphrasieren, wobei Zaborowski auch dort keinen deutlichen Satz dazu sagt, dass er der Meinung sei, in diesen ja sehr spärlichen und wenig aussagekräftigen Zitaten einen Grund für den Rücktritt zu sehen. Wie immer traut sich Zabolein nur ein „scheint“ und „scheint es“ (381), so dass wir ihn selbst, wie der Mitarbeiter hier es ja auch tut, interpretieren müssten. Wie soll der Satz von Zaborowski zu der Fn hier denn heißen? Wo soviel Schein herrscht, möge sich der Forscher erst besinnen, was er überhaupt sagen will, bevor wir von Beweisen reden. Dass es im September 1933, noch vor der Ernennung zum Führer-Rektor, „erste Überlegungen“ gegeben habe, zurückzutreten, begründet Zaborowski mit den Worten „eigenste Arbeit“ in einem Brief. Da kann man nur den Kopf schütteln, und um als enzyklopädisches Faktum zu gelten, reicht ein gewolltes Gemurmel sicher nicht.
    Über den Zeitraum des Entschlusses, vom Amt zurückzutreten, wurde ausführlich gehandelt. Dass die NSDAP im November eingesehen hatte, Heideggers Plan einer NS-Uni nicht folgen zu wollen, belegt mitnichten, wie es im obigen Vorschlagkasten heißt, dass Heidegger im November auch zu dem Entschluss kam, das Rektorat zurückzugeben. Und was ist hier von dem „Zitat“ Zitat? Ott, S. 230? Nehmen wir 229. Dort referiert Ott im Konjunktiv: „Er sei über die Weihnachtspause zu dem Entschluß gekommen...“ Das ist aus Heideggers Selbstdarstellung. Um das zu verdeutlichen, ein Beispiel, Zitat: „Kennedy sei von der Mafia getötet geworden...“. Wikipedia: „Die Mafia tötete John F. Kennedy", Fn 1. Otts vager Zusatz, es sei eingedenk des Scheiterns der Universtitätspolitik „folgerichtig“, rechtfertigt nicht, Heideggers Selbstdarstellung im Konjunktiv hier aber als ein Faktum im Indikativ mit Quelle Ott zu geben. Denn Ott schreibt, wie dargelegt, 234, dass Heideggers Darstellung „sich aus den Akten nicht verifizieren“ lässt und er nicht mal im Februar 1934 daran dachte zurückzutreten. Auch Schwan auf der Seite 212 sagt ja genau dasselbe, wie von mir gerade zitiert.
    Heideggers Konflikt mit dem SA-Hochschulamt kann indes zwar erwähnt werden. Hier ist es nun aber so, dass der Zusammenhang dieses Konfliktes mit seinem Rücktritt im Zitat von Schwan etwas anders thematisiert ist. Es heißt dort ja: „Er hatte seine eigene Führerschaft durch eine (...) Selbstpreisgabe erkauft. Dieser Umstand hat die Konstellation bei seinem Rücktritt im April 1934 maßgeblich bestimmt." Und, zur Präzisierung: „Doch Heidegger hatte akzeptiert, daß nach der neuen Badischen Hochschulverfassung ein SA-Hochschulamt in der Universität eingerichtet wurde und dessen Führer zum ständigen Mitglied des Senats ernannt werden mußte. Damit aber war die eigentliche Führung in der Universität institutionalisiert.“ Der Konflikt mit dem SA-Hochschulamt war somit ein Teil der „Selbstpreisgabe“ und des Scheiterns des Führerprinzips. Das ließe sich wie folgt einflechten: „... kamen außer Konflikten mit dem Kultusministerium und mit dem SA-Hochschulamt...“ nebst Fn. Die Quellen belegen nur den Konflikt, der gar nicht so ausführlich belegt werden muss. Dass es den Konflikt gab, bestreitet niemand, da genügen die Fn ohne Zitate (Biblio). Denn wenn der Konflikt mit dem SA-Hochschulamt etwas näher erörtert werden soll, dann müssen wir das Thema in den Resteposten oben einfügen und in der zweiten Runde in 2.5 setzen, „Der Versuch einer ganzheitlichen Lehranstalt“, dort würde es passen. Noch einmal, um deutlich zu sagen, was ich meine, der Teil des Vorschlages:
    „Zudem ging es selbst Heidegger zu weit, dass die Studentenschaft 'von staatlicher Seite erfaßt und dem nationalsozialistischen Programm der Wehrertüchtigung dirigistisch verpflichtet wurde'.[4] Er stritt sich deswegen mit dem Freiburger SA-Hochschulamt[5] und das Reichsamt mußte ihm am 13. April, dem Tag vor seinem offiziellen Rücktritt, mitteilen, daß alle Studierenden zum SA-Dienst verpflichtet seien“
    gibt zunächst einmal, wie er dort steht, keinerlei Zusammenhang mit dem Rücktritt. Der letzte Satz insinuiert so en passant eine nahe Verwandte des Fehlschlusses post hoc ergo propter hoc. Die paar Querelen mit dem SA-Hochschulamtsmann haben ihn sicher geärgert, aber der Grund für seinen Rücktritt war das nicht.
    Bis auf diese Marginalie sehe ich nicht, dass eine der Aussagen des obigen Vorschlages in das Kapitel zum Rücktritt des Rektorats gehört: der erste Satz ist die durch einen sinnentstellenden Kontext vorgenommene plumpe Verfälschung des Satzes eines Forschers, der Schwan heißt und nicht Schwann. Der Mittelteil ist, wie dargelegt, ebenfalls weitgehend falsch (der zweite Satz ist nur zusammengeflicktes Zitatfetzen-TF-Patchwork; das Wort „folgerichtig“ wird aus dem einen Satz von Ott herausgenommen und in einen anderen von ihm eingesetzt, der dann auch nicht mehr im Konjunktiv steht, sondern Heideggers Rechtfertigung als WP-Faktum gibt, alles im Namen von Ott, als wären wir hier beim fröhlichen Zitateselbstmachen). Die Argumente zu Anfang und am Ende sind als Rücktrittsgründe hier nicht hinreichend belegt, wobei Heideggers Ehrgeiz, deutschlandweit zu wirken, im kommenden Text zur Dozentenakademie passender erwähnt werden kann. Und die paar Streitereien mit dem SA-Hochschulamt waren nicht der Rücktrittsgrund. So, wie der Vorschlag dort steht, kann ich nur der genannten Aufzählung auch des SA-Hochschulamtes zustimmen. Ich bitte Lutz nun darum, diesen Thread weiter zu kommentieren.--BaneshN. (Diskussion) 12:29, 31. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    Schwan schreibt: „Heidegger wurde infolge dieser besonders radikalen Regelung zwar zum Herrscher in seiner Universität“ - er habe es also geschafft, „zum Herrscher“ zu werden - „aber doch mit nur abgeleiteter, gänzlich von den übergeordneten Partei- und Staatsinstanzen abhängiger Autorität. Er war nun der rechtlich und politisch eindeutig geführte Führer.“ Dies habe „die Konstellation bei seinem Rücktritt im April 1934 maßgeblich bestimmt.“ Er sei also zurückgetreten, weil er politisch geführt war. „Der Verfall von Heideggers politischer Autorität und der schließliche Amtsverzicht“, schreibt Schwan. Er sieht hier eine Verbindung. Den Streit mit dem SA-Hochschulamt bezeichnet er auch nicht als Nebensache oder „Marginalie“, sondern als klaren Zeichen für den „Verfall von Heideggers politischer Autorität“. Er gehört also zur „Konstellation“. Wo sind aber die Belege für den Satz im ersten Textvorschlag ? Wie ich ausreichend gezeigt habe, gibt es keinen. Immerhin gibt BaneshN zu, dass er etwas gelernt hat, aber das Belegpflicht nicht dilettantisch zu behandeln wäre besser. Filinthe (Diskussion) 18:18, 31. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    Warum schreist Du? Keine Argumente mehr? Wie BaneshN geschrieben hat kann man das mit dem Hochschulamt einbauen. Ich schlage nach FN 12 fogenden Satz vor:
    Mit dem Freiburger SA-Hochschulamt lag er im Streit über das nationalsozialistische Programm der Wehrertüchtigung, das er als zu starken Eingriff in den Universitätsbetrieb betrachtete.[1]
    1. Bernd Martin: Martin Heidegger und das Dritte Reich. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1989, S. 35; GA 16, 256f.; Anton M. Fischer: Martin Heidegger – der gottlose Priester: Psychogramm eines Denkers. Rüffer & Rub, 2008, S. 337: „Mit der Parallelautorität, die sich inzwischen als SA-Hochschulamt etabliert hat, liefert er sich einen hoffnungslosen Machtkampf.“; Alexander Schwan: Politische Philosophie im Denken Heideggers. 2. Aufl. Westdeutscher Verlag, Opladen 1965, Ein Nachtrag, 1988, S. 212f.: „Er war nun der rechtlich und politisch eindeutig geführte Führer. Er hatte seine eigene Führerschaft durch eine aktiv mitbetriebene, aber undurchschaute Selbstpreisgabe erkauft. Dieser Umstand hat die Konstellation bei seinem Rücktritt im April 1934 maßgeblich bestimmt. [...] Heidegger hatte akzeptiert, daß nach der neuen badischen Hochschulverfassung ein SA-Hochschulamt in der Universität eingerichtet wurde und dessen Führer zum ständigen Mitglied des Senats ernannt werden mußte. Damit aber war die eigentliche Führung in der Universität institutionalisiert.“
    Damit ist auch Deine etwas umfangreichere Fußnote berücksichtigt. Wenn BaneshN zustimmt, baue ich das ein. Lutz Hartmann (Diskussion) 09:40, 1. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Einverstanden.--BaneshN. (Diskussion) 09:54, 1. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Pro. Diesen zentralen Abschnitt halte ich nunmehr für ausgezeichnet, sowohl was den Inhalt angeht als auch die Belege. --Anima (Diskussion) 15:33, 2. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Entschuldigung, wenn ich „schreie“, aber so wird klar, dass Schwan überhaupt nicht sagt, was BaneshN behauptet. Dass Morat den Grund für den Rücktritt vor allem in universitären Konflikten sieht, ist auch eine Erfindung: er spricht zwar von „Konflikte[n] um Heideggers uneingeschränkten Führungsanspruch“ an der Universität, aber auch „auf Reichsebene“, sodass seine „politischen Ambitionen“ scheiterten. Es gehe also nach Morat um „politischen Ambitionen“: der Schluss einer Argumentation ist nicht weniger wichtig als der Anfang.
    Auch Ott wird falsch zitiert: S. 234 schreibt er gar nicht, dass Heidegger „nicht mal im Februar 1934 daran dachte zurückzutreten“. Dies ist schon wieder eine Erfindung von BaneshN. Ott bezweifelt, dass Heidegger seinen Rücktritt im Februar erklärt hat. Und er schreibt außerdem, Heidegger habe schon im Winter Rücktrittsgedanken gehabt, nachdem er vom Ministerium im Stich gelassen wurde. Diese Tatsache wird aber im Artikel verschwiegen.
    Zaborowski wird genauso schlecht gelesen: er spekuliert nicht, sondern zitiert den Brief an Blochmann (der auch im Artikel verschwiegen wird), wo Heidegger schrieb: „wenn ich mich zurückziehe, bricht in Fr[ei]b[ur]g alles zusammen“. Dies ist auch eine Tatsache. Die persönliche Meinung Zaborowskis ist hier zu lesen: „Allerdings gibt es noch eine andere Seite der Medaille, die wir zu berücksichtigen haben, vor allem auch dann, wenn es gilt, Heidegger Rücktritt vom Rektorat zu verstehen und der Komplexität seines Verhältnisses zum Nationalsozialismus gerecht zu werden: Auch im Rektoratsjahr 1933/34 bleibt Heideggers Verhältnis zum Nationalsozialismus ambivalent. Den Zeugnissen einer politischen Radikalisierung stehen nämlich Zeugnisse der zunehmenden Enttäuschung und Kritik Heideggers an der »nationalsozialistischen Revolution« entgegen.“ Klingt aber ganz anders als hier oben, wo Zaborowski jedoch als Beleg für BaneshNs „Interpretation“ dienen soll.
    Martin, Hachmeister oder Zimmermann werden genauso schlecht zitiert (s.o.)
    Die Beschreibungen von Wolf und Kern enthalten auch POV (s.o.) Filinthe (Diskussion) 15:40, 2. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Komisch, dass Zaborowski auf S. 373 genau die hier dargestellten Fakten - Probleme mit dem Ministerium, der Studentenschaft und in Verbindung mit Wolf und andere inneruniversitäre Konfliktfelder anspricht. Wir wollen aber nicht Zaborowski abschreiben, sondern eine einigermaßen straffe Gesamtdarstellung aus der Literatur insgesamt bringen. Was von den Spekulationen Zaborowskis zu halten ist, hat BaneshN oben dargestellt. Ich denke die Diskussion ist hier an ein Ende gekommen und ich bitte @Benutzer:He3nry auch hier das ganze abzuschließen. Lutz Hartmann (Diskussion) 16:57, 2. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Nur schnell, und er schreibt nicht, was BaneshN behauptet, sondern:
    „Die Universität hat ihre Unabhängigkeit verloren; sie war zumindest teilweise zu einer politischen Universität geworden. Und Heidegger, der an diesen Änderungen ja durch seine Amtsführung als Rektor beteiligt war, scheint sich nun vollends der Konsequenzen bewusst geworden zu sein. Er hatte ja schon – das zeigen die vorliegenden Dokumente aus dem Rektorat Heideggers sehr deutlich – seit einiger Zeit sein Amt mit einer gewissen Lustlosigkeit geführt. ... Bei seinem Rücktritt vom Rektorat sieht er also so etwas wie einen persönlichen Scherbenhaufen: Die alte Universität, um deren Reform es ihm eigentlich gegangen war, bestand nicht mehr in einer Form, mit der er sich hätte anfreunden können. Die Nationalsozialisten, so musste er wohl zunehmend während seines Rektorats erkannt haben, bewegten sich mit ihren Ideen in eine ganz andere Richtungen, als ihm selbst vorschwebte. Auch die Konflikte mit den entsprechenden politischen Amtsträgern im Karlsruher Ministerium schienen nach der Einführung der neuen Hochschulverfassung im August 1933 zugenommen zu haben. ... Zudem gab es – neben Konflikten mit der Studentenschaft – nicht wenige inneruniversitäre Konfliktfelder etwa durch Heideggers in Zusammenarbeit mit Erik Wolf versuchte Reform der Lehrpläne der juristischen Fakultät.“
    Nach Zaborowski geht es also nicht vor allem um inneruniversitäre Konflikte, sondern darum, dass die Universität ihre Unabhängigkeit verloren hatte. Es geht jedenfalls um eine „Konstellation“ von Gründen, wie Schwan schreibt. Der Satz BaneshNs ist also eindeutig unbelegt und ich bin mit diesem Thread nicht fertig. Wie ich es gezeigt habe, spekuliert Zaborowski nicht.Filinthe (Diskussion) 18:51, 2. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Es wird langsam unerträglich hier. Kannst Du bitte mal konkret sagen, welcher Satz im Artikelentwurf von BaneshN falsch sein soll? Ich kann das nämlich aus dem Wust Deiner Stellungnahmen mittlerweile überhaupt nicht mehr erkennen. Wenn ich den vorstehenden Diskussionsbeitrag nehme und mit dem Textentwurf vergleiche, so steht im Textentwurf: „Es lässt sich aber schließen, dass Heidegger selbst über sein Scheitern als Rektor „wohl tief enttäuscht war“. mit Referenz zu Zaborowski. Also wo ist das Problem? Der Satz sagt doch genau das, was Du hier forderst. Mehr als eine Interpretation ist das doch nicht, was Zaborowski da von sich gibt. Oder äußert sich Heidegger irgendwo über seine Lustgefühle? Das sind ganz offensichtlich keine substanziellen Änderungen mehr, die Du hier noch forderst. Ich bitte nochmal @Benutzer:He3nry hier Schluss zu machen. Lutz Hartmann (Diskussion) 11:40, 3. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    @Filinthe: Diverse Autoren finden den Entwurf von BaneshN gut. Im Prinzip könnte man den Vorschlag umsetzen (zur Not ohne Deine Zustimmung). Du hast (wie erbeten, Danke) eine konkrete Alternative formuliert (im Kasten). Sie hat aber keine Zustimmung bekommen. Entweder Du schlägst nun eine weitere andere Fomrulierung für konkrete Sätze der BaneshN-Variante vor oder hier ist Ende. Einen unspezifischen Exkurs würde ich abmoderieren, da alle anderen ja eigentlich schon länger der Meinung sind, dass Ihr fertig seid. Leztzte Chance also, --He3nry Disk. 18:19, 3. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Für He3nry zu Info: Wir haben aus dem Kasten von Filinthe mit Zustimmung von BaneshN eine der Aussagen übernommen und damit auch eine umfängliche Fußnote mit der von Filinthe angezogenen Literatur. Dem so erweiterten Entwurf von BaneshN haben sowohl Anima als auch ich zugestimmt. Die weiteren Textforderungen von Filinthe stellen nun keine Verbesserungen des Entwurfs mehr dar. Gruß Lutz Hartmann (Diskussion) 13:40, 4. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Danke für die Ergänzung/Klarstellung. Ich denke es ergibt bei dieser Sachlage Sinn, hier einfach zu schließen. Bitte übertragt das Ergebnis (@Luha: zur Info), --He3nry Disk. 13:46, 4. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --He3nry Disk. 13:46, 4. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Ist doch klar, ich spreche vom Satz: „Die tieferen Ursachen für das vorzeitige Ende des Rektorats werden allgemein im Scheitern der heideggerschen Konzeption betrachtet, eine Universität gemäß des Führerprinzips leiten zu wollen.“ Was heißt hier „allgemein“? Zaborowski? Martin? Schwan? Filinthe (Diskussion) 21:28, 5. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Manipulation entfernt

    Ich habe mir heute erlaubt eine Passage von Filinthe zu löschen, die den WP Qualitätsansprüchen nicht genügt und dem Ansehen von Wikipedia Schaden zufügen könnte. Die Gründe für diese Schnelllöschung ohne Absprache hier:

    1. In der seriösen Heidegger-Forschung kommt ein Karl Payer nicht vor. Karl Payer ist österreichischer Psychiater, der Hobbyforschung zu Heidegger betreibt und diesbezüglich einen eigenen Blog führt.
    2. Als Meinungskundgebung zu dem wissenschaftlichen Werk von Peter Trawny erstellte dieser Karl Payer 2014 einen „Offenen Brief“ auf seiner Blogseite, der in der Fachliteratur bis heute (2017) null Resonanz erfuhr.
    3. Payers „Offener Brief“ (samt Thesen und Darstellungen), wird seit 2015 in verschiedenen Blogs im Internet verbreitet, namentlich und exklusiv von einem erwiesenen Fedier-Schüler (Zitat Realname 2014: „Als ehemalige Student François Fédiers möchte ich den Vergleich mit dem sogenannten "‚sekundären‘ Antisemitismus" widersprechen.“), der den Brief vom Deutschen ins Französische übersetzte. Die Verbreitung erfolgte teils mit seinem Realnamen, teils mit seinem Internet-Benutzernamen Filinthe.
    4. Ein Benutzer Filinthe ist seit 2006 im Web 2.0 unterwegs mit der einzigen Mission Heidegger von den Vorwürfen des Antisemitismus und des Nationalsozialismus reinzuwaschen (Zitat Filinthe 2015: „Non, Heidegger n'était ni nazi ni antisémite, les témoignages d'es étudiants de l'époque sont formels, il n'y a aucun doute“ ). Diese Mission führte ihn 2012 in die deutsche Wikipedia.
    5. Die wissenschaftliche Darstellung von Trawny durch einen nichtwissenschaftlichen Blogbeitrag von Payer zu relativieren ist ein Verstoß gegen die Qualitätsrichtlinien von Wikipedia.
    6. Zusätzlich gibt es einen massiven Interessenskonflikt, da Filinthe nicht nur der Übersetzer von Payer ist, sondern ihn auch noch im Zuge seiner Mission prominent im Wikipedia-Artikel einpflegte (von mir gelöschte Passage).

    Ich hoffe auf das Verständnis der seriösen Benutzer und Bearbeiter des Artikels.--KarlV 15:07, 4. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    PS: Da Filinthe nicht nur in der deutschen Wikipedia negativ aufgefallen ist, sondern auch in der Englischen (Also what seems like a defence of Heidegger falls under WP rules governing "minority" views, undue weight, and original research.), wäre als Konsequenz eine Aberkennung der Sichterrechte notwendig. Stichproben meinerseits haben ergeben, dass er in gleicher Weise/Mission auch in anderen Artikeln unterwegs ist (etwa in Ernst Jünger oder Erik Wolf). Im Prinzip kann der Schaden nur durch eine gründliche Überprüfung seiner Edits behoben werden. --KarlV 15:42, 4. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Zu nennen ist da auch Karl Jaspers. Lutz Hartmann (Diskussion) 10:11, 5. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Aufschlussreich ist für uns auch diese Diskussion zur Zuordnung zu Heidegger. Ich habe die Quellen, auf die sich dort ein Mitarbeiter bezieht, der sich als Fachmann für Heidegger aufspielt, um noch 2017 de facto in Abrede zu stellen, dass Heidegger von der Forschung als Nationalsozialist eingeordnet wird, einer Prüfung unterzogen. Ratet mal...
    --BaneshN. (Diskussion) 11:41, 5. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Zur Kenntnis--KarlV 12:48, 5. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Und als Schmankerl noch die vorwitzige (in Bayern heißt das anders) Methode, die WP-Regeln auszutricksen: zunächst revertiert Lutz den Versuch unseres Geschichtsrevisionisten, Jaspers in der nationalsozialistischen Zeit mit Heidegger zu assimilieren und Heidegger durch diese vermeintliche Willenseinheit mit Jaspers zu entlasten (Prinzip des revertierten Edits: Der da hat's doch auch gemacht, und der war kein Nazi). Dieser Revert von Lutz beträgt - 4705. Daraufhin wird nicht etwa wieder revertiert - denn das könnte ja der Beginn eines Edit-Wars sein. Monsieur Neunmalklug setzt den Text einfach wieder als einen neuen Edit ein, um ein Pünktchen weniger: + 4704. Aren't we that fucking clever?--BaneshN. (Diskussion) 20:12, 5. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Danke KarlV für diese Aufdeckung! Hier meine Einlassung vom Januar 2016 (wie auch schon zuvor), die m.E. immer noch aktuell ist:
    Das alte Lied: Seit Jahren versuchst du, Filinthe, mit großem Erfolg, den Artikel als dein Eigentum zu usurpieren. Jetzt hat Markus Wolter dankenswerterweise eine umfangreiche Überarbeitung begonnen. Es folgen, wie gehabt, deine Streichungen, Modifikationen und Entfernung der Wartungsbausteine und das zu einem Zeitpunkt, als Markus Wolter regelmäßig editiert. Vorschlag: Zurücksetzen der jüngsten Eingriffe Filinthes. Seine Fassung ist in jeder Form in der Versionsgeschichte einzusehen und kann Gegenstand von Erörterungen sein, beispielsweise hinsichtlich der Gliederung. Das System "Wikipedia" scheint hier an seine Grenzen zu gelangen. Bitte die langwierigen (Untertreibung !) Diskussionen anschauen. Dann versteht man, warum hier viele Autoren resigniert haben.
    --Anima (Diskussion) 17:17, 12. Jan. 2016 (CET).
    Nun sind die Grenzen des Systems endgültig überschritten, und es wäre ein Armutszeugnis für unser anspruchsvolles Projekt, wenn jetzt keinerlei Sanktionierung und Beschränkung folgen würde. Denn ansonsten würde die aktuelle Arbeit, insbesondere von BaneshN. und Lutz Hartmann, weiterhin permanent gestört, und das Feld gehörte wieder, wie seit Jahren, der unermüdlichen Schönschreiberei Filinthes, die er wie sich herausstellt nicht nur hier betreibt. Auch dem Moderator ist zu danken, doch besteht aufgrund der jahrelangen Erfahrungen die Gefahr, dass der Artikel, wenn er nicht mehr so engmaschig überwacht wird, wie derzeit, von Filinthe wieder übernommen wird. Dagegen ist eine Schranke zu errichten.
    --Anima (Diskussion) 22:44, 5. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Die Meinung Payers zu streichen finde ich nicht problematisch. Dass die Seite aber ohne Konsens schon wieder bearbeitet wird, finde ich komisch. Sonst bitte ich selbst darum, dass meine Edits „gründlich“ überprüft werden. Ich selbst überprüfe immer „gründlich“ die Edits der Anderen und die Arbeit hier lässt viel zu wünschen übrig, wie ich gezeigt habe, auch wenn die Mitarbeiter es nicht mögen, widersprochen zu werden. Überprüfen ist aber nicht stören. BaneshN beschreibt die Disk. auf der Seite Heroischer Realismus nicht richtig. Die Frage nach der Zuordnung Heideggers wurde dort von einem Benutzer so gestellt: „heidegger ist unter nationalsozialismus zu behandeln. wer nennt ihn unter neokonservative?“ Ich habe geantwortet: „[Walter] Hof bezeichnet ihn als „Philosoph der konservativen Revolution“ bzw. des Neokonservatismus, nicht des Nationalsozialismus“. Aber: „Die Zuordnung ist also kompliziert, das stimmt“. Dieser Satz von mir hat BaneshN hier verschwiegen. Der Edit zu Karl Jaspers wurde unterstützt und hat diese Änderung der Seite direkt verursacht. Dies verschweigt auch BaneshN. Filinthe (Diskussion) 23:05, 5. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    „Die Meinung Payers zu streichen finde ich nicht problematisch.“ Das entspricht deinen Gewohnheiten. Einen Schritt weichst du zurück und zwei/drei Schritte vor. So kommt man auch gut voran und kann Verwirrung stiften. Ich bin mit deiner Jaspers-Bearbeitung nicht einverstanden. Im Revert-Kommentar schrieb Lutz Hartmann, der Artikel werde aufgebläht und genau das ist geschehen. Nach meiner Auffassung kann das zusammengestrichen werden. Hier geht es um mehr, als die Rücknahme eines Abschnitts. Beantragt ist, dir die Sichterrechte zu entziehen, aufgrund deiner Handlungen in den letzten fünf Jahren. --Anima (Diskussion) 00:02, 6. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Da es ja sein könnte, dass Gutachter mit all den von jenem wie üblich geworfenen Nebelkerzen zu kämpfen haben: dass die ganz zweifellos ausgeglichen und präzise wissenschaftssynthetisierende Arbeit an dieser Seite zu wünschen übrig lasse, ist von einem darin derart weitgreifenden und einzigartigen Pfuscher, der diese Seite jahrelang so verstümpert hat, dass die Versionen vor 2017 die ns-braune Zitrone von Wikipedia verdient haben, als Aussage allein der Beweis seiner Dreistigkeit. Wir brauchen diesen durchgedrehten und reichlich angebräunten Schwätzer nun wahrlich nicht als Korrektiv. Wie heißt die gerade angesprochene und von ihm zitierte Stelle von S. H. Lehnigk auf der oben genannten Disk - dort so: „Für eine Weile marschierte Heidegger in Hitlers Bewegung, und er sah Möglichkeiten für die Zukunft in ihr. (...) Wie viele seiner intellektuellen Zeitgenossen war Heidegger ein Möchtegern-Nazi, jedoch einer, der sich unter Nazismus etwas anderes vorstellte als der harte politische Kern dieser Bewegung.“ Und was steht bei Lehnigk in den Klammern (...)? Was wurde da über Heidegger gestrichen? Das: „Er hatte Freude daran, seine Studenten in SA-Uniformen zu sehen, er tat alles, um seine Universität zu nazifizieren, und er rief laut 'Heil Hitler'". - Raus damit - und das ist die Methode hier und überall, wo jener schreibt, respektive zu schreiben vorgibt. Wie KarlV schon sagte: AGF ist hier erschöpft. Jener Benutzer ist im Wesentlichen ein professioneller Verfälscher, und das ist das einzige Professionelle an ihm, alles andere ist hehre Stümperei. Und in den Fakten, die diesem Satz zugrunde liegen, sind sich - über Jahre hinweg - wenigstens Anima, B. N., KarlV, Lutz Hartmann, Machtjan X und Markus Wolter einig, neben einigen anderen Usern auf anderen Seiten. Und mit Gustav von Aschenbach und He3nry denken zwei Administratoren ebenfalls, dass das so nicht immer weitergehen kann.finis--BaneshN. (Diskussion) 01:43, 6. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Ja, Kompromissbereitschaft: dies entspricht meinen Gewohnheiten. Bitte nicht hier, sondern auf der Jaspers-Disk-Seite erklären, warum seine „Thesen zur Frage der Hochschulerneuerung“ usw. verschwiegen werden sollten. Was meine „Handlungen in den letzten fünf Jahren“ angeht, kann ich nichts sagen, es ist viel zu vage.
    Was bei Lehnigk in den Klammer steht, habe ich überhaupt nicht verschwiegen, da ich den Web-Link gleichzeitig gegeben habe. Muss man unbedingt erwähnen, dass ein „Möchtegern-Nazi“ 'Heil Hitler' sagt? Das Gegenteil würde eher überraschen, oder? Dazu handelt es sich um eine Disk.Seite, im Artikel selbst wird Heidegger als NSDAP-Mitglied klar bezeichnet. Komische Bemerkung also von BaneshN, der aber hier oben Texte von Ott, Pöggeler und Schwan eindeutig falsch „paraphrasiert“ hat. Filinthe (Diskussion) 02:03, 6. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    „Die Meinung Payers zu streichen finde ich nicht problematisch“ als Eingangssatz und Kommentar zum Vorgang, dass er selbst den problematischen und skandalösen Edit getätigt hat, zeigt deutlich die Taktik und Zielrichtung seines Wirkens. Sorry - Filinthes Einlassungen, Edits und Vorgehensweisen zeigen mir durchgehend (von 2012 bis heute), dass sein Wirken in Wikipedia nicht etwa der Erstellung einer Online-Enzyklopädie dient, die in unserem speziellen Fall das Wissen und den Forschungsstand zu Heidegger abbildet - nein, seine Agenda folgt dem Gesetz seines Lehrers François Fédier und lautet möglichst effektiv die in der Heidegger-Forschung irrelevante Meinung der Fédieraner prominent gleichwertig zum seriösen Forschungsstand abzubilden. Das ist ja das Perfide des so harmlos Tuenden - in der wissenschaftlichen Welt der Heidegger-Forschung bekommen die keine Schnitte, da muss halt deren Minimeinung breitenwirksam über Wikipedia eingeführt werden. Und tatsächlich ist Filinthe damit sehr weit gekommen effektiv den Forschungsstand zu umgehen und eine gehörige Schieflage in diversen Artikeln einzupflegen. Aber das liegt auch am Konzept des Projektes, wo gravierende Fehler vielleicht nach 12 oder 20 Jahren entdeckt werden können, weil es keine Fachkompetenz gibt, oder aber die Fachkompetenz sich mit Fanatikern und Missionaren rumschlagen muss, weil sie gleichwertig wie diese behandelt werden. Das ist mit ein Grund, warum Fachkompetenz weniger anzutreffen ist, nachdem sie resigniert das Weite suchte. Hier ist jetzt aber Schluss mit Lustig. Die Diskussion mit jemanden, der am Projektziel nicht interessiert ist, der Diskussionen taktisch benutzt, um das Erreichte zu schützen bis hin zur Stilisierung zum armen Opfer (das kommt bestimmt noch) - ist dem Projektziel nicht dienlich und ermuntert andere Missionare es ihm gleich zu tun. Entzug der Sichterrechte sollte erst einmal die logische Konsequenz sein, wobei das noch eine sehr harmlose Reaktion ist. --KarlV 09:43, 6. Sep. 2017 (CEST

    Dank für diese profunden Urteile. Der Worte sind genug gewechselt. Ich befürworte ebenfalls - und mindestens- den Entzug der Sichterrechte des besagten WP-Benutzers.--Markus Wolter (Diskussion) 15:06, 6. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Stimmt überhaupt nicht, wie oft habe ich denn Fédier zitiert? Kaum. Ich zitiere vor allem deutsche Forscher wie Martin oder Thomä (s.o.) und bin auch nicht der einziger, der schon mal Fédier hier zitiert hat. Es ist also nicht verboten. Außerdem wird er in der Forschung zitiert. Markus Wolter hat hier schon mit einem anderen Benutzer darüber diskutiert. Diese Darstellung ist also eindeutig falsch.
    Karl Payer wird auf der Webseite der Uni-Siegen (siehe Bibliographie zu den Schwarzen Heften) zitiert. Wo ist die „Manipulation“ oder der „Skandal“ hier? Nur handelt es sich tatsächlich um keine wissenschaftliche-Publikation und seine Meinung ist auch nicht so wichtig. Es gibt wichtigere Forschermeinungen, die im Artikel verschwiegen werden, und das halte ich für sehr problematisch. Ich habe in den letzten Monaten mehrere erhebliche Fehler in der „ganz zweifellos ausgeglichen und präzise wissenschaftssynthetisierende Arbeit“ BaneshNs entdeckt und man hätte leicht von „Manipulationen“ sprechen können. Vor kurzem hat er zB einen Text Martins falsch zitiert, um die Episode mit dem SA-Horschulamt streichen zu können. Wie nennt man das? Filinthe (Diskussion) 12:50, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Falsch - Karl Payer wird dort unter der Rubrik Zeitungsbeiträge/Internetpublikationen aufgeführt, die als nichtwissenschaftliches Sammelsurium von Stimmen zu der Bibliographie zu den Schwarzen Heften erstellt wurde. Das adelt die Quelle nicht.--KarlV 13:05, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    ...und ich habe gerade eben geschrieben, dass „es sich tatsächlich um keine wissenschaftliche-Publikation“ handelt. Von „Manipulation“ zu reden ist trotzdem übertrieben. Payer habe ich lediglich als „Stimme“ zitiert, gar nicht als Beweis oder Beleg (außer für die Liste der Überlegungen, die ich praktisch gefunden hatte, die aber auch zu erweitern ist). Filinthe (Diskussion) 13:34, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Manipulation ist, wenn man eine "Stimme" als "Gegenstimme" zu einer wissenschaftlichen Darstellung einpflegt, welche dann diese relativieren soll. Der Skandal ist, dass Du auch noch der Übersetzer von Payer bist, also ein massiver Interessenskonflikt besteht WP:IK und Du auch noch jetzt den Scheinheiligen miemst.--KarlV 13:49, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Und bei Wikipedia gibt es so manchen Leckerbissen für Neonazis: „Zitat Hitlers als Prophet“ in der Infozeile zur Versionsgeschichte, so was muss man erstmal schreiben können: Zitat Hitlers als Prophet--BaneshN. (Diskussion) 13:51, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Und die „Deutung“ einer „versteckten Kritik“ von Heidegger, Hitler sei „kein großer Prophet“ gewesen, ist eine NS-Verherrlichung bei der fast strafrechtliche Relevanz zu bedenken ist, da diese „Lesart“ von F. Fédier impliziert, dass Hitler ein Prophet gewesen sei, wenn auch kein „großer“. Im übrigen referiert das auf Hitlers Selbstdarstellung als Prophet im Kontext der öffentlichen Ankündigung der Vernichtung der Juden, was die Sache so, wie sie hier wiedergegeben wird, dann tatsächlich in strafrechtlich relevanter Weise NS-verherrlichend erscheinen lässt.--BaneshN. (Diskussion) 13:56, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Und hier haben wir Himmlers „Produktion von Leichenbergen“ als Ideal des Heroischen Realismus bei Wikipedia - zudem als „Leistungsmentalität“, wozu ein Satz von Buchheim verwendet wird, der sich nicht auf das Himmler-Zitat bezieht. Wegen dieses Zitates lässt sich allerdings Strafanzeige gemäß § 130 StGb stellen.--BaneshN. (Diskussion) 14:07, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Hinzu kommt: der „Gaskammer“-Edit unseres „Wikipedia-Kollegen“: Text 1 noch ohne „Gaskammer-Argument“
    Gaskammer-Edit vom Ende Oktober 2012, (verjährt erst Ende Oktober 2017), in dem das Argument verbreitet wurde, wer die Existenz von Gaskammern leugnet, leugnet nicht den Holocaust: “So Fédier war aber Faurisson an dieser Zeit noch kein echter Shoah-Leugner, sondern nur ein Revisionist (wegen die Gaskammern). Der Widerstandskämpfer Beaufret habe also nie die Leugnung von Völkermorden unterstützt.“
    Das widerspricht der deutschen Rechtssprechung: wer, wie Faurisson, die Existenz von Gaskammern in den NS-Vernichtungslagern leugnet, macht sich gemäß § 130 Abs. 3 wegen Volksverhetzung strafbar. § 130 StGB, Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren.
    Dazu: Juristisches Fallbeispiel zur Leugnung der Existenz von Gaskammern in NS-Konzentrationslagern, Vom Bundesverfassungsgericht bestätigt: 09.11.2011 - 1 BVR - 1461/08, NJW 2012, 1498
    Auch die unkritische Verbreitung solcher Thesen ist strafbar: Strafrecht, Besonderer Teil, S. 145 f.--BaneshN. (Diskussion) 14:25, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Nein: ich bin davon ausgegangen, dass Payer ein Wissenschaftler ist, weil er schon einen Artikel über Heideggers „Konzeption der Angst“ veröffentlicht hat: „Depression und der Sinn des Lebens“ (Journal für Philosophie & Psychiatrie, Jg. 2 (2009), Ausgabe 2). Wenn das „Journal für Philosophie & Psychiatrie“ als wissenschaftliche Publikation (wie ich es damals annahm) zählt, dann ist Payer eine wissenschaftliche Stimme. Da aber die Quelle in diesem Fall keine Zeitschrift ist, finde ich seine Meinung nicht unentbehrlich. Keine „Manipulation“ also, diese Reaktion ist übertrieben. Die ideologischen Verstrickungen des „heroischen Realismus“ in den Nationalsozialismus sind sonst eine historische Tatsache, wo liegt das Problem? Die Vorwürfe gegen Fédier hatte ich am Ende der Diskussion zusammengefasst, weil sie damals von Markus Wolter nicht präzise genug erwähnt wurden. Mein Versuch einer Übersetzung wurde 2012 zum Glück gelöscht und ich habe nichts dagegen unternommen, weil ich damit einverstanden war. Seitdem ist aber nur noch zu lesen: „Der Student Beaufrets François Fédier verteidigte ihn in einem Brief an Hugo Ott“ - was zu kurz ist. Eine (kritische?) Erweiterung wäre nötig. Filinthe (Diskussion) 15:25, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Eine einzige (!) Veröffentlichung eines Psychiaters in einer Fachzeitschrift macht Payer nicht zum Wissenschaftler (ansonsten glänzt der gute Mann in der Literatur seines Fachs Psychiatrie mit Abwesenheit) - und schon gar nicht zum Experten zu Heidegger, der dann die von Dir ihm zugewiesene Rolle spielt (im Internet durch Deine Übersetzung ins Französische) und in Wikipedia (mit der selben Zielrichtung), den Heidegger-Experten Trawny in seiner Darstellung zu relativieren. Die Taktik sich Dumm zu stellen zieht bei mir nicht. Mit den Manipulationen in Wikipedia ist erst einmal Schluss!--KarlV 16:01, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Payer verkauft auch Fleisch (Haxe 5 Euro/kg) auf dieser Seite namens Seinundzeit. Niemand auf der Welt interessiert sich für sein Geschreibsel und für seinen Brief an Trawny - den Trawny sicher nie gelesen hat. Aber jemand übersetzt diesen Brief ins Französische und propagiert den geschichtsrevisionistischen Schund von unserem Fleischverkäufer in wenigstens zwei französischen Foren, auf Pileface und Agoravox und dann noch bei Wikipedia in Deutschland auf der Seite Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Und das wahrlich Bedenkliche daran ist: Es wird auch jetzt noch für akzeptabel erklärt.--BaneshN. (Diskussion) 16:16, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Mehrere Psychiater werden im Artikel zitiert: Paul Matussek, Dieter Wyss und Fischer. Eine Veröffentlichung über Heidegger in einer Fachzeitschrift und eine Nennung in einer universitären Bibliographie ist zwar nicht viel, aber auch nicht nichts. In dieser Rubrik „Zeitungsbeiträge/Internetpublikationen“ werden auch Figal oder Trawny genannt. Keine Manipulation also. Aber auch keine einschlägige Literatur, die unbedingt zitiert werden sollte. Dies hatte damals nur Sinn wegen der neuen Kontroverse, jetzt nicht mehr. Dass Trawny nicht geantwortet hat, stimmt anscheinend nicht: http://www.seinundzeit.at/philosophie/mails.html Und nein: ich persönlich halte Hitler für keinen Prophet, ich habe nur die Rede zitiert, wo er 1939 behauptete: „ich will heute wieder ein Prophet sein“. Noch eine komische Bemerkung von BaneshN. Filinthe (Diskussion) 17:07, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Von einer Bereitschaft zur Besserung kann hier wohl nicht die Rede sein. Und ob etwas von anderen Usern wieder gelöscht wurde oder nicht, ist hier gänzlich irrelevant. Auch die Taktik, die leugnerische Intention darin wieder zu leugnen, ist in den Fällen der vielen Varianten der Holocaustlüge natürlich bekannt, davon lässt sich niemand blenden, eher ist das Gegenteil der Fall. Es wird ja in dem o.a. Edit z.B. nicht die Verstrickung des Heroischen Realismus in den Nationalsozialismus thematisiert, vielmehr beschreibt Wikipedia hier die Leichenberge des Holocaust als einen Akt des Heroischen Realismus. MIt einem Wikipedia-Benutzer, der solche Texte verfasst, ist die Zusammenarbeit unzumutbar, das kann hier niemand von uns erwarten.--BaneshN. (Diskussion) 17:35, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Ach so, nein, noch eine Erfindung: Himmler in der Posener Rede 1943 hat von der „Anständigkeit“ und vom angeblichen Heroismus der SS gesprochen. Nicht Wikipedia, sondern Himmler beschreibt also „die Leichenberge des Holocaust als einen Akt des Heroischen Realismus“. Man könnte zwar die Posener Rede einem Juristen schicken, aber ich kann es schon sagen: der Text ist tatsächlich strafbar. Filinthe (Diskussion) 19:10, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Die Fakten zu Filinthes Aussage: „Stimmt überhaupt nicht, wie oft habe ich denn Fédier zitiert? Kaum. Ich zitiere vor allem deutsche Forscher wie Martin oder Thomä (s.o.) und bin auch nicht der einziger, der schon mal Fédier hier zitiert hat“

    • Vor dem erstmaligen Auftritt Filinthes in diesem Artikel, Stand 23. April 2012: Fédier wird im Fließtext 3 Mal erwähnt und 1 Mal als Einzelbeleg aufgeführt.
    • Stand heute, 8. September 2017: Fédier wird im Fließtext 14 Mal erwähnt und 10 Mal als Einzelbeleg aufgeführt. --KarlV 09:23, 8. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    In der Version 17. Dezember 2016, 16:17, vor meinem ersten Edit auf dieser Seite, hat der Name Fédier 27 Treffer. Die Ausflucht bezüglich der beiden o.a „Gaskammer-Edits“ bestätigt den Vorhalt ganz vorzüglich: nicht die schlechte Übersetzung ist hier der Gegenstand des Vorhaltes, sondern die Tatsache der Verbreitung der fédierschen Gaskammer-Lüge durch einen Schüler von Fédier. Wenn dem nichts besseres einfällt, als sich für die holprige Grammatik dabei zu entschuldigen, ist das Bekenntnis genug. --BaneshN. (Diskussion) 10:24, 8. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Hier noch einmal der Text des Edits vom 11. September 2016 zur „Posener Rede“ von Heinrich Himmler:
    Wikipedia: „Heinrich Himmler forderte in seiner Posener Rede vom Oktober 1943 das Ideal des heroischen Realismus ein, indem er über die „Anständigkeit“ seiner SS bei der Produktion von Leichenbergen stand: Töten nicht aus Haß ohne jedes Mitgefühl, sondern als dienstliche Pflichterfüllung im Interesse der „Sache“, nämlich der Interessen des „Volkes“. Es war aber die „bare Leistungsmentalität“, betont Hans Buchheim, die die SS eigentlich beherrschte. Der Heroismus „diente dabei als Vehikel und Verbrämung, mag er auch in der kämpfenden Truppe der Waffen-SS sich echt entfaltet“ haben:...“
    Ohne Fn.
    Die Kommentierung, dass Himmler „das Ideal des heroischen Realismus“ einforderte, als er dazu aufrief, nicht aus Hass zu töten, lässt sich selbstverständlich nicht aus der Posener Rede von Himmler selbst entnehmen. Auch sonst spricht Himmler nicht von einem „Ideal des heroischen Realismus.“ Es ist eine Kommentierung des Benutzers F.--BaneshN. (Diskussion) 11:36, 8. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Hier die Belege:
    Detlef Hoffmann: „Die Kunst als Instrument gesellschaftlicher Homogenisierungsbestrebungen im Dritten Reich“, in: Käte Meyer-Drawe/Kristen Platt (Hg.), Wissenschaft im Einsatz, München, S. 198: „Der Kampf wird in dem »heroischen Realismus« hochstilisiert. Daß jemand, der die »Bejahung des Kampfes auf verlorenem Posten für eine verlorene Sache« pathetisiert, nach 1945 mit der gleichen Energie fortfahren kann, leuchtet unmittelbar ein. Heinrich Himmlers Satz aus seiner Posener Rede vom 4. Oktober 1943, daß es ein »niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer [der SS, D.H.] Geschichte« sei, »anständig« geblieben zu sein im Anblick der Leichen der ermordeten Juden, knüpft an diese Haltung an. Die „Anständigkeit“, mit der sich die NS-Verbrecher selbst beschreiben, soll sie von den „wirklichen Verbrechern“ unterscheiden. Sie weisen sich damit als zu einer Elite gehörig aus, die den inneren Verzicht auf „Ruhm“ für eine historisch notwendige Tat geleistet hat.“Schähle, Roland: „Auschwitz? >>Eine rein technische Frage für die Erstellung des Fahrplans«,“ in: Tribüne 29 (1990), S. 105-116, hier 112: „Das Ideal des »heroischen Realismus«, wie ihn Heinrich Himmler in seiner berüchtigten Posener Rede 1943 einforderte". Hermann Schmitz, Adolf Hitler in der Geschichte, Bonn 1999, S. 76: „Best und Himmler - falls dieser, was ich vermute, Bests Ideal des heroischen Realismus teilte - scheinen Volk und Kampf zu verknüpfen.“ Zu Himmler und Heydrich siehe auch Carsten Schreiber, Elite im Verborgenen. Ideologie und regionale Herrschaftspraxis des Sicherheitsdienstes der SS und seines Netzwerks am Beispiel Sachsens, München 2008, S. 79.
    Danke für diese Bestätigung, dass Fédier im Vergleich zu den anderen Autoren (zB seinem Gegner Faye) tatsächlich kaum zitiert wird: 10 Mal in so einem langen Artikel ist sehr wenig. Und ihn zu zitieren ist nicht verboten, wie ich gezeigt habe, da ich nicht der einzige bin. Die Vorwürfe hier sind also unbegründet. Filinthe (Diskussion) 13:44, 9. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Dem obigen Benutzer wurden die Sichterrechte aberkannt: →mit Dank an KarlV, und der Payer-Passus ist gestrichen, damit ist der Sinn und Zweck dieses Threads erledigt. Wie von He3nry unten gewünscht, schließe ich diesen Thread also, da er inzwischen nur noch ein Metathema behandelt. Der Ex-Sichter kann ja hier noch ein wenig für sich weiter diskutieren.--BaneshN. (Diskussion) 14:09, 9. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 14:09, 9. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Offene Mail an He3nry

    Hallo He3nry,

    Dein Ersuchen darum, uns kompromissbereit zu zeigen und Deine Ermahnung, ein Konsens sei besser als ein Konsens -1 haben nun das Ergebnis, dass der „Kollege“ diese Kompromissbereitschaft als Argument dafür benutzt, dass seine Mitarbeit also inhaltlich nötig wäre, weil wir ja Vorschläge von ihm umgesetzt haben. Wie sich aus der Disk leicht ersehen lässt, war keiner der Vorschläge nötig - es waren Gefälligkeitskompromisse in dem von Dir erbetenen Sinn. Wir werden Deinem Ersuchen um eine solche Kompromissbereitschaft künftig leider wohl nicht mehr entsprechen können und bitten nun unsererseits um Dein Verständnis.

    Schöne Grüße/Banesh --BaneshN. (Diskussion) 15:49, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Nicht gesendeter Nachtrag: Wir könnten auch darüber abstimmen, ob wir diese Gefälligkeitskompromisse nicht einfach wieder entfernen. Tatsächlich stellen sie eher eine Verschlechterung des Artikels dar, als dass sie eine Bereicherung wären. Sie waren gerade so-so erträglich, um unseren guten Willen zu zeigen.--BaneshN. (Diskussion) 16:00, 7. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Hallo zusammen, ich habe inzwischen einer großen Zahl von Euch hier im 1:1 noch einmal das gesagt, was ich auch auf WP:A/A hinterlassen habe. Dazu gehört auch der folgende Rat: Lasst die Metadiskussion, lasst die Warnhinweise usw., die weder zur Artikelverbesserung noch zur Projektlaune beitragen, sondern schreitet in der Durcharbeit des Artikels voran. Ihr seid noch in Kapitel 2 und es muss ganz offensichtlich beschleunigt werden, wenn Euch nicht die Puste ausgehen soll. Der Weg, wie eine qualifizierte Mehrheit der Autoren hier schneller vorankommen kann, wenn sie zu der Einschätzung gekommen ist, das Filinthe nicht konstruktiv ist, ist vorgezeichnet, einfach zu gehen und wird von mir administrativ unterstützt: Jeder Abschnitt, der von dieser qualifizierten Mehrheit mit "fertig, kein Diskussionbedarf, noch offene Andersmeinung sind nicht sinnvoll und sollten nicht berücksichtigt werden" gekennzeichnet ist, wird von mir abmoderiert und die Seite zur Vermeidung von Editwars in der dann eingefügten Konsensversion "bewacht". Das war vom Tag 1 der Moderation so und es bleibt auch so. Dass ich beizeiten frage, ob das ein oder andere nicht doch berücksichtigt werden kann, ist meine Aufgabe. Ein "Nein" auf diese Frage ist eine offensichtliche Antwort. Daher meine Bitte: Archiviert bitte mal wieder ein paar der Metabschnitte und macht einfach weiter, --He3nry Disk. 05:43, 8. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Danke für diese klaren Worte, He3nry, wir werden sie beherzigen. Wie der Verlauf der letzten Monate und Jahre zeigt, ist die Diskussion mit F. kaum mal konstruktiv. Das nächste Kapitel ist, bis auf ein Unterkapitel, schon abgeschlossen, so dass schon bald die erheblichen Kürzungen im jetzigen Kapitel 3 anstehen - wir diskutieren das alles hier, wenn der Platz und die Zeit und die Ruhe dazu vorhanden sind. Um unsere Puste sorge Dich bitte nicht, wir sind hier alle, alle Langstreckenläufer. Dem von Dir gewiesenen Weg zur schnelleren Abarbeitung werden wir folgen, auch wenn ich etwas skeptisch bin, dass es viel helfen wird. Ich denke, dass die Verhinderung der Verbreitung der „fédierschen Gaskammer-Lüge“ im Interesse des Ansehens von Wikipedia ist - wie auch in Deinem. Ich hoffe du verstehst auch meinen Standpunkt, dass ich nun keine Bereitschaft mehr dazu habe, mit einem Adepten jenes Lehrers zu kooperieren, den viele Forscher aufgrund der o.g. Lüge nicht mal beim Namen nennen. Wie erwähnt, an dem Artikel wird gearbeitet, und sobald wir entschieden haben, ob wir den Warnhinweis auf der Disk plazieren wollen und sobald auch die andere Sache entschieden ist, also Anfang kommender Woche, werden wir natürlich auch diese Threads schließen. Ich hoffe, das genügt dann noch. Schöne Grüße.--BaneshN. (Diskussion) 10:57, 8. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    PS: Es geht in dem folgenden Thread ja auch um die inhaltliche und für die Seite relevante Frage, ob wir die Nennung von Fédier im Artikel auf ein Minimum reduzieren wollen. Das müssen die Leute ja nun erstmal lesen und entscheiden, bevor wir es schließen.--BaneshN. (Diskussion) 11:07, 8. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Das ist dann wohl auch soweit erledigt, es hat sich allgemein vermittelt.--BaneshN. (Diskussion) 21:47, 9. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 21:47, 9. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Der „deutsche Sozialismus“

    Der deutsche Sozialismus/NS-Revolution

    Die noch harmlosere Variante des Begriffes „Freiburger Nationalsozialismus“ oder die des Begriffes „Nationaler Sozialismus“, der sich hinter dem Link zu diesem verbirgt, ist der „deutsche Sozialismus“. Der wurde hier aus einem Brief genommen, den Heidegger an seine ehemaligen Klassenkameraden anlässlich eines Klassentreffens schrieb, und als Überschrift verwendet, um anzuzeigen, dass Heidegger einen anderen Nationalsozialismus wollte und sein Jubel für den NS in diesem Sinn gemeint war.

    Aber eben diesen Brief an die ehemaligen Klassenkameraden wurde sofort weggelassen, da es darin um die „Umerziehung des Volkes“ und die „Durchsetzung des Willens des Volkes zu seiner eigensten Sendung“ geht, um die „Gefolgschaft, das Sichbinden in den Willen des Führers“, und das klingt nicht so sehr nach Abkehr vom Hitlerismus. Da handeln wir besser von Arbeit und Studenten um den „deutschen Sozialismus“ aus dem Brief hier in einem Unterkapitel adäquat behandeln zu können.

    (Die Formulierung ist im selben Jahr der Titel eines Buchs von R. Sombart, „Deutscher Sozialismus“, 1934, siehe dort S. 10: „Die Herrschaft der weißen Rasse“; S. 189: „der klassifikatorische Rassenbegriff“, S. 192: „die Judenfrage. Das Personenproblem“, S. 193: „das Problem des 'jüdischen Geistes'“)

    Den Vergleich zwischen Heidegger und den Brüdern Jünger (einer fällt umseitig raus) bezieht Morat, der als Quelle angegeben wird, auf das „Erwachen des Frontgeistes im Krieg“ und die Toten des Ersten Weltkrieges, die, in Heideggers und der beiden Jüngers Sicht, rufen, S. 147. Auf Seite 104, die auch noch mitangegeben wird, damit es doppelt abgesichert erscheint, ist nicht von Heidegger und Jünger, sondern von Müller und Jünger die Rede. Vom „deutschen Sozialismus“ spricht Morat nicht, aber dafür haben wir ja den Brief zum Klassentreffen. Dann drei andere Primärquellen: Die werden hier in dem Sinn so zusammengestellt, dass jener „deutsche Sozialismus“ aus dem Brief hervorscheine, mit einem erneuten Vergleich mit Ernst Jünger bekräftigt: „So wie für Ernst Jünger war auch für ihn die idealtypische Gegengestalt des neuen Arbeiters der Bürger.“ Und nochmal Jünger und nochmal Jünger, diesmal mit Sek.-Lit. Dann -

    Die Wiki-These zu Heideggers faschistischer Utopie in der Rede vom 30. November 1933

    „Heidegger phantasierte eine faschistische Utopie und den dazu passenden neuen Menschen aus, den „die Rücksichtslosigkeit der Rede“, ein stählerner Charakter, seine „Angriffsbewegung“, „Gefolgschaft“ und „Kameradschaft“ auszeichnen.“

    Heidegger: Wikis Sicht: „Deutscher Sozialismus und faschistische Utopie“, Abschnitt Zeile 261

    Ein Quellenhinweis dafür, dass die gar schlichte Rede vom 30. 11. 1933 - in der Heidegger den Studenten also Kameradschaft empfiehlt und den „neuen Studenten“ als Mitglied der SA oder der SS anpreist - dass diese Rede von einem Gelehrten eine „faschistische Utopie“ genannt wurde, einen solchen Quellenhinweis finden wir hier nicht. Auch keinen dafür, dass es legitim ist, Heideggers Formulierung des „neuen Studenten“ nun allgemein als „neuen Menschen“ einer solchen “faschistischen Utopie“ zu bezeichnen. Dazu brauchen wir keine Forschermeinung, das machen wir selbst. Eine „faschistische Utopie“ also phantasierte Heidegger „aus“, aha, und auch „den dazu passenden neuen Menschen“ (im Grunde eben ein Platon des „Dritten Reiches“, berücksichtigt man Poppers Totalitarismus-Kritik von nach 45, die hier bestimmt nur deshalb nicht zum Zuge kam, weil, wer das verfasste, sie nicht kannte). Alles in allem aber: summa cum laude für die Darlegung des WP-TF-Verfahrens mit Referenz auf die Primärquellen - so geht die Wikipediadissertation im Prinzip:

    Gibt es eine faschistische Utopie bei Martin Heidegger?

    Zur „faschistischen Utopie“ bei Martin Heidegger, vorgelegt von Wikipedia, 2016

    (Vietta, S. 43, sieht - nicht in jener Rede von 1933 - für 1942 eine „Faschismuskritik“, die Züge einer „radikal-negativen Utopie“ habe, da kommt mal das eine Wort vor. F. Fistetti ist umseitig unbekannt - und sagt das Gegenteil: Heideggers Utopie war der Nationalsozialismus - kein „deutscher Sozialismus“. Ähnlich W. Schäfer: Heidegger ging über den realen Nationalsozialismus noch hinaus, und das war „utopisch“. Fazit: um die These von Heideggers „faschistischer Utopie“ eines „deutschen Sozialismus“ mit dem „neuen Menschen“ zu finden, noch dazu in jener schlappen Rede vor Studis, nein, da muss man Wikipedia konsultieren, das haben wir endlich einmal exklusiv.)

    [1]

    Um das weiter einzuordnen - zum Beispiel sagt Richard Saage, Utopieforschung: An der Schwelle des 21. Jahrhunderts, S. 30: „Die faschistische Utopie fand ihr Ende auf den Schlachtfeldern eines Krieges, der als Bestandteil ihrer Verblendung zugleich ihre rassistische Arroganz ad absurdum führte“, und da sagen wir: nicht ganz, Herr Professor Saage, wir haben da noch eine „faschistische Utopie“ ohne rassistische Arroganz, eine philosophische, ausgezeichnet durch Menschen mit festem Charakter, dem Geist der Kameradschaft und Gefolgschaft, keine Feiglinge. Das ist die Heideggersche faschistische Utopie, und die haben Sie offenbar übersehen, Professor. Diese Utopie lässt sich bei Wikipedia einsehen - und zwar nur dort. (Das werde ich Saage jetzt hier mitteilen, da bin ich gespannt, was er uns antwortet.)

    Dann darf Picht einen Monolog von Julian Youngs Gnaden halten - um einer Mini-Pointe willen: Der Rektor widerspricht - einem Studenten. Ja, das hat er getan. Er hat seinen Mumm zusammengenommen und einem Studenten offen widersprochen, und dieser, das ist die Pointe, hat etwas zur „nationalsozialistischen Revolution“ gesagt. Wiederholen wir Heideggers Antwort einfach: „Dieses Geschwätz hört jetzt auf.“

    Zum Zitat vom 20. Januar s. u.

    Der Absatz „Der Vortrag ... keine Ahnung haben“ gehört auf die Seite Viktor von Weizsäcker.

    Die Verheißung eines „Freiburger Nationalsozialismus“ und die Verkündung, die einen unbekannten Menschen zitiert: „das wahre Dritte Reich, (...) das erst noch komme“, die wollen wir uns, so nehme ich an, hier mehrheitlich ersparen. Der damals bald für das NS-Uranprogramm tätige C. F. von Weizsäcker berichtete, „ein Student“ habe ihm erzählt, jener Nationalsozialismus sei „in Heideggers Umgebung“ - ich wiederhole das, in seiner „Umgebung“ erfunden worden, „hinter vorgehaltener Hand“ gesagt. Gemäß von Schirach, Die Nacht der Physiker: Heisenberg, Hahn, Weizsäcker und die deutsche Bombe, Link, war es „der Altphilologe Gelzer“, der das erzählt habe - da kommt m. W. nur Matthias Gelzer infrage, 1933/34 recht alt für einen „Studenten“, welcher daselbst nicht „Altphilologe“ wäre. Jemand erzählte, jemand habe gesagt: von Heideggers „Umgebung“ erfunden - wie wär's da mit einer anderen Seite: Martin Heideggers Umgebung und das wahre „Dritte Reich“.

    Resümee: die Zitate vom 30. 11. und vom 20. 1., der Brief vom 20. 12. und Stielers Ehrengerichsordnung können ggf. im Kapitel über den Versuch einer ganzheitlichen Universität berücksichtigt werden (siehe dazu die Themenübersicht), nebst den zitierten Meinungen von Fischer, Grün und Ott oder anderen - wobei allerdings auf J. Fritsches Deutung (im Zusammenhang mit Stieler) zu SZ hier noch nicht eingegangen werden kann - ich habe sie in den Ordner zu Kapitel 5 gelegt. Der Rest ist bestenfalls überflüssig, das meiste aber dient der Verkündung eines künftigen und seit jeher von Heidegger gemeinten, wahren platonisch-utopischen Nationalsozialismus. Und dazu haben wir zunächst einen Brief an die lieben Klassenkameraden, und da basteln wir... --BaneshN. (Diskussion) 15:20, 16. Jun. 2017 (CEST)Beantworten

    „Vom „deutschen Sozialismus“ spricht Morat nicht“: doch, S. 60, 150 u. 151.
    „Ein Quellenhinweis dafür, dass die gar schlichte Rede vom 30. 11. 1933 ... von einem Gelehrten eine „faschistische Utopie“ genannt wurde, einen solchen Quellenhinweis finden wir hier nicht:“ doch, die Quelle wird genannt: Anton M. Fischer: Martin Heidegger – der gottlose Priester: Psychogramm eines Denkers. Rüffer & Rub, 2008, S. 361.
    Fazit: Kritik sehr ungenau, wie üblich, s.o. zB Zu 2. 12, Verhältnis zu jüdischen Kollegen, Kritik und Streichungen Filinthe (Diskussion) 17:24, 16. Jun. 2017 (CEST) Wenn ich gut verstanden habe, habe Morat den Ausdruck „deutscher Sozialismus“ verwendet, um „anzuzeigen, dass Heidegger einen anderen Nationalsozialismus wollte und sein Jubel für den NS in diesem Sinn gemeint war". Dass er Heidegger mit Jünger oft vergleicht, scheint auch schlecht zu sein. Fischer habe den Brief nicht vollständig zitiert, denn „das klingt nicht so sehr nach Abkehr vom Hitlerismus“ (hat jemand davon gesprochen? Der Satz „Richard Polt spricht von einem „Heideggerian fantasy fascism““ ist übrigens auch von Fischer.) Tarmo Kunnas irrt sich bestimmt auch, wenn er von einer „faschistischen Utopie“ im Fall Heideggers spricht. Julian Young darf Picht nicht zitieren. Dass Heidegger einem NS-Studenten offen widersprochen habe, sei nicht erwähnenswert, auch wenn der Artikel „Heidegger und der NS“ heißt. Pöggeler hätte Weizsäcker nicht zitieren und sogar kommentieren sollen (Heidegger und die praktische Philosophie S. 22). Filinthe (Diskussion) 13:51, 19. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
    Um hier auf problematische Punkte aufmerksam zu machen, muss man nicht gleich ganze Aufsätze schreiben. Ich bin wie BaneshN der Meinung, dass hier ein Bereich vorliegt, wo man erheblich einkürzen kann, indem man die Texte zu einem Abschnitt über die neue Universität und deren dann erhoffte Wirkung in die Gesellschaft schreibt. Lutz Hartmann (Diskussion) 08:29, 20. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
    Wir sind alle der Meinung, dass der Artikel gekürzt werden soll. Die Frage ist: wie? Filinthe (Diskussion) 14:23, 27. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
    Ich hatte das so verstanden, das (von einigen wenige Übertragungen in andere Abschnitte abgesehen), der ganze Abschnitt kürzbar ist, oder? --He3nry Disk. 14:30, 27. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
    Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 12:16, 12. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Revolution der deutschen Universität

    Mit den ersten beiden Sätzen ist im Grunde die Frage der ganzen Seite beantwortet: Warum wurde Heidegger Nationalsozialist, und was wollte er wirklich? Antwort: Er wollte die Universität revolutionieren, und „hoffte“, dass die neue Bewegung des nationalsozialistischen Revolution das auch wollte. Und dieses Hoffen ist nun auch das „Hauptmotiv“ dafür, „dass er die NSDAP wählte“, denn als solches „gilt es“. Da haben wir auch eine Fn für, Vetter, 404, das reicht für die Frage, warum Heidegger die NSDAP wählte. Zwar wissen wir nicht, ob auch Vetter sagt „Hauptmotiv“, aber das sind hier nur die Kleinigkeiten. Das Hauptmotiv dafür, dass Heidegger NS-Mitglied wurde, war also sein Plan von einer Universität, in der Menschen zusammen arbeiten, lernen, wandern, denken, Sport machen, das urgermanische Volkstum pflegen und den rechten Arm heben. Was kann daran falsch sein? Heideggers implizierter NS ist der andere Nationalsozialismus, und Wikipedia kommt die Ehre zu, das eigentlich Gewollte dessen darzustellen. Nein, es wird nichts verzerrt, wieso denn? Wo denn? Aber da Machtjan X mal „Sauhaufen“ dazu sagte, misten wir den nun endlich aus.

    Man kann hier fast jeden Satz nehmen. Nr. 3: “Zusammen mit den gegen das System von Weimar und die Hochschulstruktur aufbegehrenden Studenten gedachte er die Neuordnung der Universität gegen die sogenannte akademische Freiheit und die im Traditionellen verharrenden, für die Erziehung der neuen Jugend ungeeigneten Professoren durchzusetzen.“ Klare Sache: die Professoren waren für die Erziehung der Jugend ungeeignet. Heidegger dachte das, Bernd Martin sagt das, und Wikipedia verkündet es. Bernd Martin spricht aber von Heideggers „öffentlichen Ausfällen“ gegen die akademische Freiheit und die ungeeigneten Professoren und gibt für letztere eine Fn, so dass deutlich wird, dass sie nur in Heideggers Sicht ungeeignet waren. Auch dieses Zitat ist also nur halb abgeschrieben und, wo es nicht gefiel, gestrichen, und als solches gar nicht erst markiert. Also, raus damit. Auch der Absatz „Am 10. und 11. Juli 1933 ... eingegliedert werden“ ist fast wörtlich abgeschrieben und hier verzichtbar, weil das Wesentliche die sogenannte „Führerverordnung“ an den Hochschulen ist, die am 21. 8. 1933 erlassen wurde und im Kapitel darauf angesprochen wird. Tellenbachs episch zitierten Enttäuschungsbericht von 1949 können wir uns wohl auch schenken. Ein Unterkapitel zu Heideggers Begriff der Einheit von Arbeitsdienst, Lehrdienst und Wehrdienst, gemäß der Rektoratsrede, kann in zwei konzisen Absätzen dargestellt werden, und da der letzte Absatz des Kapitels themenfremd angeheftet wurde („Eugenik“-Rede) und einzeln behandelt wird, lässt sich hier insgesamt nur der Teil von der zweiten Hälfte des ersten Absatzes („Als vordringliches Projekt ...“) bis zum Ende des dritten Absatzes als Orientierung dafür heranziehen. Integrieren in das neue Kapitel „Versuch einer ganzheitlichen Lehranstalt“, siehe Themenübersicht: „Heideggers Arbeitsbegriff“ (vorläufiger Titel).--BaneshN. (Diskussion) 15:21, 16. Jun. 2017 (CEST)Beantworten

    Vetter sagt tatsächlich „Hauptmotiv“: „Doch das Hauptmotiv liegt in Heideggers Hoffnung auf eine grundlegende Reform oder besser: Revolution der Universität.“ „Gilt als“ heißt aber nicht, dass es stimmt. „Hauptmotiv“ heißt auch nicht: einziges Motiv. Vetter: „Die allgemeinen Motive, die Heidegger veranlassen, die NsDAP zu wählen, teilt er mit einer großen Zahl der Deutschen und Österreicher: die von den Nazis geschürte, freilich nicht unberechtigte Angst vor dem Terror Stalins und die Erwartung, Hitler werde der wirtschaftlichen Not ein Ende setzen.“ Warum Vetter sich irrt und nicht zitiert werden darf, wird hier nicht gesagt. Kein Fachautor, sondern Machtjan X wird zitiert! Ob dieser Benutzer damit einverstanden ist, braucht er nicht selbst zu sagen...
    Ähnlich wie Vetter schreibt Zaborowski: „Heidegger hat, so hat sich im letzten Kapitel gezeigt, 1933 vermutet, die nationalsozialistische Revolution erlaube es nun endlich, die Universität grundlegend zu reformieren – und zwar in dem von ihm seit 1919 entfalteten Sinne. Dies verlange, so hat er gedacht, ein universitätspolitisches Engagement seinerseits“.
    Pöggeler (Neue Wege mit Heidegger, S. 204): „Ohne Zweifel aber war es für eine begrenzte Zeit Heideggers Ziel, die nationalsozialistische Revolution durch eine Revolutionierung der Universitäten erst auf ihren geistigen Grund zu stellen.“
    Dass die „ungeeigneten Professoren“ nicht in Heideggers Sicht, sondern tatsächlich ungeeignet waren, ist eine Erfindung. Es geht um „die von ihm angestrebte „Revolution der Universität““. Hier ist kein Missverständnis möglich. Irrt sich aber Bernd Martin? Und warum darf Tellenbach anders als Picht zitiert werden? Filinthe (Diskussion) 14:31, 19. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
    „Die Verbündeten bei seinen Bemühungen glaubt er in der Studentenschaft zu finden. Die Studenten als noch unverbrauchte Kräfte sollen die nach Heidegger zur führenden Kraft im Staat bestimmte Universität erneuern. Zu dieser „inneren" Reform würden, wie Heidegger glaubte, die Nationalsozialisten die notwendigen politischen Rahmenbedingungen schaffen.“ (Sigbert Gebert: Die Daseinsanalytik als Grundlage der politischen Absichten Heideggers von 1933/34 in: Salzburger Jahrb. f. Phil. 39-40 [1995] 109- 119, hier 117.) Filinthe (Diskussion) 09:32, 20. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
    „Das Ziel, dem Heidegger große Opfer zu bringen bereit war, bestand nicht in der Unterstützung der Nazi-Herrschaft, sondern in der Neuordnung der Universität als eines Kosmos der Wissenschaften.“ (Bernd Martin: Martin Heidegger und das „Dritte Reich“. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1989, S. 59.) Filinthe (Diskussion) 23:13, 28. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
    Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 12:17, 12. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Fortsetzung der „nationalsozialistischen Revolution“

    Nach der „Revolution der deutschen Universität“ und dem „Deutschen Sozialismus“ nun die „Fortsetzung der 'nationalsozialistischen Revolution'“: Martin Fidel Heidegger. Es ist schwer erträglich, das genauer zu lesen: Das Kapitel besteht aus zwei Zitaten und einer wild zusammengehauenen Doxographie. Wortwörtlich gibt es den zentralen Begriff der „zweiten Phase der Revolution“ nicht von Heidegger, aber immerhin ähnlich schreibt er an Elisabeth Blochmann, „daß wir uns für eine zweite und tiefere [Revolution] vorzubereiten gesonnen sind“ - und er schreibt das am 30. 3. 1933. (Heidegger/Blochmann, S. 60). Dazu Zaborowski: „sehr aufschlussreich, wenn es darum geht, die Motivation Heideggers zur Übernahme des Rektorats zu erklären.“ Wie kommt die „zweite Revolution“ nun aber in die Rede vom 30. Januar 1934?

    Heidegger war 1934 davon überzeugt, dass die NS-Revolution noch nicht überall abgeschlossen war, die Phase der Evolution gemäß Hitlers Zitat also noch nicht überall begonnen hätte. Die„zweite Phase der sogenannten Revolution“ ist eine Deutung von Hermann Rauschning, (des Erfinders der Gespräche mit Hitler), aus dem Jahr 1938, die Morat auf S. 135 als konjunktiven Schluss („müsste man Heidegger demnach zusammen mit den Brüdern Jünger zu denjenigen zählen, die noch 1934 eine 'zweite Phase der Revolution' propagierten“) erwähnt und die hier zur enzyklopädischen Tatsache der Synopsis der Rede wird: „Am 30. Januar 1934 (...) suspendierte Heidegger sein Vorlesungsthema und propagierte (...) eine zweite Phase der sogenannten Revolution (...), besonders im Bereich der Hochschulen.“ Nein, er „propagierte“ da keine „zweite Phase der Revolution“. Widersprach er Hitler?

    „Aufgrund der Blindheit dieses Biologismus gegenüber der geschichtlichen existenziellen Grundwirklichkeit des Menschen bzw. eines Volkes ist Kolbenheyer außerstande, die heutige politisch-geschichtliche deutsche Wirklichkeit wahrhaft zu sehen und zu begreifen - diese war im Vortrag auch gar nicht da - im Gegenteil: die Revolution wurde umgefälscht zu einem bloßen Organisationsbetrieb“. GA 36, S. 211

    Heideggers Kritik, daran, dass die Revolution nicht abeschlossen sei, richtet sich gegen Kolbenheyer, nicht gegen Hitler. Das ZItat dazu von Bernd Martin ist im Wortlaut und Kontext nicht einsehbar - geht es da um jene Rede zu Kolbenheyer? Selbst kommentierend setzt Wikipedia noch die Vorlesung vom November 1933 hinein. Das umseitige Revolution-Evolution-Zitat von Heidegger zum Stand des Schulwesens können wir im neuen Kapitel „Versuch einer ganzheitlichen Lehranstalt“ unterbringen, ggf. mit zwei drei paraphrasierten Einordnungen und Fn. Den NS-verherrlichenden Kommentar zu Hitlers Volkserziehung halte ich auch für verzichtbar.

    Der Rest dieses Kapitels ist jener übliche maßlos ausufernde doxographische Texthaufen ohne adäquate thematische Einordnung, von der SA zum Katholizismus, dann zum Biologismus, Alexis de Tocqueville ist auch dabei, der Begründer der vergleichenden Politikwisssenschaften, dann wird an eine Deutung von Sein und Zeit nahtlos angeschlossen, dass Richard Polt "von einem phantasy fascism“ spreche, als würde er das in diesem Zusammenhang tun - tatsächlich ist das nur eine von 7 allgemeinen Thesen zu Heidegger und NS, die Polt auflistet, ohne sie zu vertreten, S. 159: „However, readers will soon find, that interpretations of Heideggers politics tend to fall into the seven following types (...)“ Und er bedingt jene These, die unter Punkt 3 erwähnt wird, auch explizit: „Even if this is so, Heideggerian phantasy fascism is disturbing enough“ - Polt spricht da weder von „Revolution“, noch von Sein und Zeit - Wikipedia: „Eine Revolution sei nämlich 'eine Möglichkeit, die nie ‚verwirklicht‘ werden' könne, sondern immer nur Möglichkeit bleibe. Die Umwandlung des von Heidegger in Sein und Zeit entwickelten Möglichkeitsbegriffs führe zu einem solchen Resultat.[327] Richard Polt spricht von einem 'Heideggerian phantasy fascism'.[328] Das eine Zitat hat mit dem anderen nichts zu tun, nimmt auch nicht auf dessen Thema Bezug, und das ist die übliche Arbeit eines gewissen Benutzers hier.

    Es folgen die Themen Naturalismus, Prostitution und Lackmus-Test, Heidegger als „künftiger Kommunist“, der Vergleich mit Karl Marx, die Schwarzen Hefte und die Kritik an der Moderne, die ins Antisemitische gewendet werde. Beispielhaft für konzeptionelles Denken und strukturelle Ordnung, wenn auch nur als Negativbeispiel. Es muss kaum noch gesagt werden: auch die letzten drei Absätze sind verzichtbar.--BaneshN. (Diskussion) 15:23, 16. Jun. 2017 (CEST)Beantworten

    Der erste Argument scheint ein Witz zu sein (sehr beispielhaft für die hier geführte Argumentation): Heidegger mit Fidel Castro (also einem Revolutionär) zu vergleichen, sei witzig. Gerhart Schmidt:
    „Heidegger begrüßte... den »nationalsozialistischen Staat« als permanente Revolution aller Lebensverhältnisse.“ („Heideggers philosophische Politik“, in: Heidegger und das dritte Reich, hg. v. Bernd Martin, Darmstadt 1989, 51-63, hier 56)
    Siehe auch Babette Babich oder Suzy Harris: „For its part, the Party was concerned that Heidegger seemed to be arguing for permanent revolution, which they could see might turn against the leaders of the Nazi Party themselves.“ Was mit Laurence Hemming, Safranski und Slavoj Žižek? Sind sie auch witzig?
    Dann wird Daniel Morat auch widersprochen, der die Rede gegen den „Reaktionären“ Kolbenheyer als Beispiel für die Forderung nach einer antibürgerlichen „zweiten Phase der Revolution“ sieht. Dass er den Konjunktiv benutzt, heißt gar nicht, dass er es nicht ernst meint. Warum irrt sich also (schon wieder) Morat? Tatsächlich wird der Ausdruck von Heidegger selbst benutzt. Ich verstehe aber das Problem des Benutzers so: eine „zweite Revolution“ könnte als „nicht NS_Revolution“ verstanden werden. Daher eigentlich der Ausdruck „Fortsetzung der Revolution“. Was spricht dagegen?
    Bernd Martin spricht hier von mehreren Reden, unter anderem von der Tübinger Rede vom 30. November 1933: „In seiner Tübinger Rede beharrte er stur auf seiner Ansicht, daß die Revolution der Universität noch nicht einmal begonnen habe.“ Am 30. Januar 1934 sagte Heidegger: „...die Revolution noch nicht zu Ende ist, vielmehr nicht einmal begonnen hat.“ Es gibt keinen Unterschied: nach Bernd Martin widerspricht er damit Hitler. Darüber hinaus spricht Heidegger ausdrücklich vom „Wort des Führers: die Revolution zu Ende, es beginnt die Evolution“. Hier widerspricht also Heidegger „in aller Öffentlichkeit dieser vom Führer propagierten Evolution“.
    Das Zitat aus der Vorlesung vom November 1933 wird nicht von Wikipedia, sondern von Dunja Melcic kommentiert: „»... die Wegnahme der Fesseln ist keine wirkliche Befreiung.« Die Ausführung kann man wie eine Art Plädoyer für die permanente Revolution lesen.“
    Das Thema „Revolutionarismus“ wird von vielen Fachautoren diskutiert. Warum sollte diese Debatte verschwiegen werden?
    Das mit der Revolution als Möglichkeit ist nicht von Polt, sondern von Felix O’Murchadha. Fischer schreibt: „Richard Polt spricht von einem „Heideggerian phantasy fascism““. Der Ausdruck existiert also. Darum geht es. Filinthe (Diskussion) 19:08, 19. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
    Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 12:18, 12. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    „Hochschulverfassung“

    Erörterung der Einführung des Führerprinzips an den Universitäten: es genügt ein konziser Absatz in dem neuen Kapitel „Versuch einer ganzheitlichen Lehranstalt“.

    Der Exkurs zu Löffingen ist fraglich - Heidegger war nie dort - es kann mit Fn einen Satz dazu im Unterkapitel „Todtnauberger Lager“ geben.

    Zum „Todtnauberger Lager“ siehe Themenübersicht „Versuch einer ganzheitlichen Lehranstalt“

    Liste am Schluss ist von dem Personalverzeichznis im Link abgeschrieben - wir können uns dabei auf die schon genannten, von Möllendorff und Schadewaldt, als Beispiele begrenzen und auf das Personalverzeichnis hinweisen. Dieses noch im o. a. Absatz zum Führerprinzip an der Universität. --BaneshN. (Diskussion) 15:26, 16. Jun. 2017 (CEST)Beantworten

    Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 12:15, 12. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Weitere Themenübersicht

    • Der Versuch einer ganzheitlichen Lehranstalt
    • Heidegger und die NS-„Rassenhygiene“
    • Aufrufe zur Unterstützung von Adolf Hitler
    • Heideggers Rücktritt vom Rektorat

    Neues Kapitel 3 (da es zeitübergreifende Themen sind, relevant auch nach 1934)

    • Zur Frage des Rassismus

    - Das Verhältnis zu Edmund Husserl


    Die Themen im Detail:

    • Der Versuch einer ganzheitlichen Lehranstalt

    - Incl.: Zum Führerpinzip an der Universität

    - NS-Revolution im Schulwesen habe noch nicht begonnen - Rekurs auf Hitlers Revolution-Evolution-Satz Morat dazu, S. 134: Heidegger widerspricht Kolbenheyer, nicht Hitler - „Evolution gewiss“ - mit dem Zitat kann „Fortsetzung der 'nationalsozialistischen Revolution'“ ganz entfallen)

    - Incl.: die geplante Ehrengerichtsordnung von Georg Stieler und das dazugehörige Zitat ein - vgl. Hugo Ott, Freiburger Uni, Ebook, 452, Lehrstuhl für „politische Erziehung“

    - Heideggers Arbeitsbegriff (vgl. Rektoratsrede) Incl.: die entsprechenden Abschnitte Zitate vom 30.11 und vom 20.1, der Brief vom 20. 12. aus „Der deutsche Sozialismus“ (Arbeitsdienst, Wehrdienst, Wissensdienst) Incl.: „Revolution der deutschen Universität“, GA 16, 125; 762

    - Unterkapitel: Das Todtnauberger Lager

    • Aufrufe zur Unterstützung Hitlers - Reden vom 3. Oktober, 3. November vor Freiburger Studenten - Leipziger Rede - Rede des Führers, Wille des Führers, in einem Atemzug mit Thukydides (Über Wesen und Begriff...)-
    • Heidegger und die NS-„Rassenhygiene“

    - incl. das Thema Vorlesungen zur Rassenhygiene an der Universität ein („Hochschulverfassung“)

    - Heideggers Verhältnis zu NS-Rassentheorien (Krieck, Kolbenheyer)

    - „Lehrauftrag für einen NS-Rassenkundler“

    - Heideggers „Eugenik“-Rede („Revolution der deutschen Universität“)

    • Rücktritt - Erörterung steht noch aus


    • Zur Frage des Rassismus

    - Incl.: * Zu den Begriffen „Volk ohne Raum“ und „Heim ins Reich“ mit einschlägigen Zitaten (Jetzt im Kapitel: „Über Wesen und Begriff von Natur, Geschichte und Staat“)

    - den Brief an Bauch vom 7. Februar 1935 („Gutachten zu Richard Hönigswald“)

    - die Spinoza-Bemerkung von 1935 („Gutachten zu Richard Hönigswald“

    - die Heine-Bemerkung von 1944 („Gutachten zu Richard Hönigswald“) - das Thema „innerer Feind“ („Wesen der Wahrheit“)

    - das Thema „Blubo“ („Wesen der Wahrheit“)

    - schließt das Thema „Kolbenheyer“ und Biologismus ein („Wesen der Wahrheit“)

    - In einem bislang unveröffentlichten Protokoll des Seminars Über Wesen und Begriff von Natur, Geschichte und Staat (WS 1933/34) hatte Heidegger dargelegt: Einem slavischen Volke würde die Natur unseres deutschen Raumes bestimmt anders offenbar werden als uns, den semitischen Nomaden wird sie vielleicht überhaupt nie offenbar.“[402-404]

    - Afrikaner-Zitat (fehlt umseitig): „Im Sommersemester 1934 bestimmt Heidegger den Menschen durch seine Geschichtlichkeit, um dann festzustellen: „Neger wie z.B. Kaffern“ haben „ebensogut Geschichte wie Affen und Vögel“ und daraus ließe sich schließen, dass „Neger“ keine „Menschen“ sind; Lutz Danneberg, Wissenschaftsbegriff und epistemischer Relativismus im Nationalsozialismus. Berlin, 2013, S. 266 m. Anm. 829; GA 38, S. 81, 83: Logik. - Das Zitat klingt heute drastischer als damals und könnte deshalb evtl. - mit Hinweis und O-Zitat in der Fn. - diachronisch paraphrasiert werden, um auf das Wesentliche zu kommen: Afrikaner wie z. B. die Xhosa „haben ebensogut...“ Zu den Kaffern/Xhosa gehören Nelson Mandela und Desmond Tutu, die haben „ebensogut Geschichte wie Affen“.

    - Schwarze Hefte (Markus Wolter)

    - Husserl (Markus Wolter) --BaneshN. (Diskussion) 15:42, 16. Jun. 2017 (CEST)Beantworten

    Viele Zitate klingen heute drastischer als damals, es ist kein Grund, sie nicht im Fließtext zu erwähnen.
    Morat: „Schon am 30. November 1933 hatte sich Heidegger in seiner Rede vor Studenten und NSDAP- Anhängern in Tübingen gegen das Wort vom Ende der Revolution gewandt.“ Also gegen das Wort Hitlers. Wie kann Wikipedia entscheiden, dass Martin und Morat sich irren? Filinthe (Diskussion) 19:35, 19. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
    Hübsch wie Du mit Martin per Du bist. Warten wir doch einfach mal die Textvorschläge von BaneshN ab. Dann können wir konkret diskutieren. Lutz Hartmann (Diskussion) 08:33, 20. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
    Durch die neuen Threads unten inzwischen erledigt.--BaneshN. (Diskussion) 12:11, 12. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 12:11, 12. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

    Zum Anschluss an das Unterkapitel zur „Verherrlichung von Hitler“

    Die Unterkapitel 2.8 (Wesen der Wahrheit), 2.9 (Wesen und Begriff) und 2.10 (Husserl) sollen ja im neuen Kapitel 3 aufgehen - zu dem ich anschließend nochmal die Struktur gebe -, so dass nach „Heideggers Verherrlichung von Hitler“ noch das Unterkapitel „Suspension der Ripuaria“ folgt und das Rektoratskapitel dann mit dem Rücktritt abgeschlossen wird - das jetzige Kapitel 2.12 wird also 2.9. Ich weiß jetzt nicht mehr, inwieweit ich das schon hier notiert hatte - „Wesen der Wahrheit“ enthält nur zwei Zitate, die berücksichtigt werden müssen und „Wesen und Begriff“ ist aus sehr vielen Gründen schwierig - wenn das neue Kapitel 3 fertig ist, können diese drei Unterkapitel hier einfach gelöscht werden, so dass wir jetzt zugrundelegen können, dass sie bereits dorthin versetzt wären (wir könnten sie auch dorthin versetzen).

    Neues Kapitel 3: „Zur Frage des Rassismus“

    • Heidegger und die NS-Philosophie: Krieck, Baeumler, Rosenberg, Jaensch
    • Die Schwarzen Hefte
    • Das Verhältnis zu Edmund Husserl

    --BaneshN. (Diskussion) 15:11, 31. Jul. 2017 (CEST)Beantworten

    Ich würde im ersten Abschnitt ganz gerne auch noch Rothacker in einem kurzen Absatz sehen. (Bezug zu Dilthey/Geschichte, Konkurrenz um den Münchener Lehrstuhl, Einladung in 1941 nach Freiburg auf den Lehrstuhl Honecker zu kommen). Das Netzwerk war größer als gemeinhin angenommen. Lutz Hartmann (Diskussion) 14:25, 3. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    Ja, es kommen auch noch andere Namen dazu - wir können die Namen hier im Titel ganz weglassen, war eher als Arbeitstitel gemeint.--BaneshN. (Diskussion) 14:51, 3. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
    Durch die neuen Threads inzwischen erledigt.--BaneshN. (Diskussion) 12:13, 12. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
    Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 12:13, 12. Sep. 2017 (CEST)Beantworten